Heringsches Gesetz zum Heilungsverlauf

admin

Administrator
Teammitglied
Themenstarter
Beitritt
01.01.04
Beiträge
15.096
Das Heringsche Gesetz zum Heilungsverlauf besagt:

1. von oben nach unten
2. von innen nach aussen
3. in umgekehrter Reihenfolge des Entstehens

Ich würde gerne thematisieren:
- was sagen diese Gesetze aus?
- treffen diese Gesetze zu? (grundsätzlich bzw. in welchem Fall)
- welche Beispiele gibt es dafür?
- inwiefern orientieren sich Schulmedizin/Alternativmedizin daran?

Gruss, Marcel
 
Punkt 2 ist banal und sollte zumindest mittelfristig so sein


Finde Punkt 3 trifft sehr oft zu. Oft muss man zuerst die Folgeerkrankungen der ursache angehen um dann (stark genug zu sein um) die Ursache behandlen zu können.
Bsp:
Reihenfolge:
1. hg Belastung
2. Candida
3. NMU

Behandlung dann umgekehrt

Punkt 1 ist mir nicht ganz klar, wie er es gemenit hat
 
Hi!

Interessant, interessant...

Seit inzwischen etwa vier Wochen nehme ich meinen "HIT Nahrungsergänzungs-Cocktail", und seit ein paar Tagen (habe das schon irgendwo geschrieben) stelle ich fest, dass ich Dinge essen kann ohne mein Halskratzen zu bekommen. Und genau dieses Symptom habe ich schon über zehn Jahre! Das würde jetzt wohl heißen bei mir trifft Punkt 3 anscheinend (hoffentlich ;)) zu.
Ich hoffe es geht jetzt Stück für Stück :holzhack: etwas besser.


LG

Heather
 
Eine gute Beschreibung dieser homöopathischen Regel findet man unter:
HOMÖOPATHISCHE PRAXISGEMEINSCHAFT GMUNDEN - Dr. Christoph Abermann - Dr. Alexandra Novak - Dr. Nikolaus Kiendl


Verlauf der Heilung - "Hering´sche Regel"

Im Laufe der homöopathischen Behandlung kommt es unter der richtigen Arznei (den richtigen Arzneien) zu einer allmählichen Besserung der vorher bestehenden Beschwerden, wenn diese heilbar sind.
Im Normalfall bessern sich nicht alle Beschwerden zugleich, sondern in einer bestimmten Reihenfolge, die nicht zufällig ist, sondern einer Gesetzmäßigkeit folgt: Diese Gesetzmäßigkeit nennt man in der Homöopathie die "HERING´SCHE REGEL" (nach dem bekannten amerikanischen Homöopathen Constantine Hering, der im 19. Jahrhundert lebte). Sie besagt, dass sich die Symptome in folgender Reihenfolge bessern:

von innen nach außen: Dies ist der wichtigste der drei Punkte; er besagt, dass die Heilung immer zuerst "innen" beginnt, d.h. z.B.: Es geht Ihnen 3 Monate nach der Einnahme psychisch und bezüglich Schlaf schon besser, aber Fieberblasen / Ausfluss / Schuppenflechte oder ähnliche Beschwerden, wegen denen Sie u.U. eigentlich zum Homöopathen gekommen sind, sind noch unverändert. Diese betreffen Organe, die weiter "außen" liegen und brauchen länger bis zur Heilung, d.h. die Besserung dieser Beschwerden braucht einfach nur noch etwas Zeit.
Wichtig: Wenn es bezüglich der Symptome, die sich schon gebessert haben (z.B.: Stimmung, Schlaf), wieder zu einer Verschlimmerung kommt, müssen Sie sich unbedingt bei Ihrem Homöopathen melden und den für später vereinbarten Termin vorverschieben: wahrscheinlich ist dann eine neuerliche Arzneigabe nötig.
Es kann auch sein, dass die Beschwerden eines "inneren" Organes (z.B.: Asthma) besser werden im Laufe der homöopathischen Behandlung, dafür aber noch nie da gewesene Beschwerden eines “äußeren” Organes (z.B.: Hautausschlag) auftreten. Das bedeutet, dass die Krankheit sich zunehmend von innen nach außen verlagert und man nur abwarten muss, bis auch der Hautausschlag (von selbst) wieder verschwindet. Man darf gegen so einen Ausschlag kein Kortison oder andere unterdrückende Salben verwenden, da sich die Krankheit sonst wieder "nach innen schlägt" und z.B. das Asthma wieder stärker wird.

von oben nach unten: Das gilt v.a. für Hauterkrankungen, die den ganzen Körper betreffen (z.B.: Schuppenflechte): Sie verschwinden z.B. im Gesicht zuerst, dann auf den Armen, zuletzt auf den Beinen.

in der umgekehrten Reihenfolge des Auftretens: Das bedeutet, dass Beschwerden, die Sie erst 1 Jahr vor der homöopathischen Behandlung bekamen, schneller besser werden als Symptome, unter denen Sie seit 15 Jahren leiden. Unter der homöopathischen Behandlung treten auch häufig alte Symptome, d.h. Beschwerden, die Sie u.U. vor Jahren einmal hatten, vorübergehend wieder auf. Auch dagegen sollte nichts unternommen werden – diese Symptome verschwinden meist wieder von selbst. Wenn sie jedoch sehr belastend für Sie sind, setzen Sie sich bitte mit Ihrem Homöopathen in Verbindung. Warum diese Beschwerden wiederkommen, kann man sich so vorstellen: Man ist irgendwann von der Gesundheit in Richtung Krankheit "abgezweigt" und macht dann mehrere "Krankheitsstationen" durch (z.B.: 3 Jahre Neurodermitis vom 15.-18. Lebensjahr, 10 Jahre Migräne ab 25, Asthma mit 38 Jahren. Wenn man dann mit 40 Jahren die richtige homöopathische Behandlung bekommt, dann werden unter dieser Therapie die Migräne und die Neurodermitis vorübergehend wiederkommen, weil man durch die Behandlung sozusagen im Rückwärtsgang wieder dorthin zurück muss, wo man "falsch" in Richtung Krankheit "abgezweigt" ist.

Viele Grüße, Horaz
 
Ich kenne das Heringsche Gesetz auch nur aus der Homöopathie, wie das Horaz oben ausführlich beschrieben hat.
Die Schulmedizin orientiert sich in keinster Weise daran.
Für den Homöopathen ist es wohl ein Kontrollinstrument für die Wahl des richtigen Mittels.
Interessant finde ich, dass Horaz Regel Nr. 2 als die Wichtigste beschrieben hat.
Es ist logisch, dass die Regeln Prioritäten zugewiesen bekommen.
Hat Hering diese Gewichtung bestimmt?
Regel Nr. 2 entspricht der Idee der Psychosomatik.
Liebe Grüsse, Sine
 
Ich denke, man muss hier unterschieden zwischen
- der homöopathischen Behandlung bei akuten gesundheitlichen Problemen
(z.B. einer Prellung) und
- der homöopatischen Behandlung bei chronischen gesundh. Problemen.

Ds Heringsche Gesetz gilt bei der Behandlung von chronischen gesundheitlichen Problemen, nicht bei der Behandlung von akuten Problemen.

Gruss,
Uta
 
Danke für die gute Übersicht, Horaz.

Wie Sine es ansprach, hat es den Anschein, dass die Schulmedizin wenig Rücksicht auf diese Regeln nimmt. (Aus welchem Grund?)

Gerade die folgenden zwei Zitate aus dem Text von Horaz scheinen mir im Widerspruch zu dem zu stehen, mit dem üblichen Vorgehen in der Schulmedizin.

Man darf gegen so einen Ausschlag kein Kortison oder andere unterdrückende Salben verwenden, da sich die Krankheit sonst wieder "nach innen schlägt" und z.B. das Asthma wieder stärker wird.

Wenn man dann mit 40 Jahren die richtige homöopathische Behandlung bekommt, dann werden unter dieser Therapie die Migräne und die Neurodermitis vorübergehend wiederkommen, weil man durch die Behandlung sozusagen im Rückwärtsgang wieder dorthin zurück muss, wo man "falsch" in Richtung Krankheit "abgezweigt" ist.

An anderer Stelle im Web las ich einmal einen m.E. treffenden Vergleich:
Wenn ein Dampfkochtopf zu pfeifen beginnt, dann wird der Schulmediziner geneigt sein, die Öffnung abzudichten.
Sollte sich der Dampf im Innern des Topfs einen anderen Weg bahnen und der Topf aufplatzen, dann wird ein Schulmediziner einer anderen Fakultät wiederum das ganze kitten (und dafür grösstes Lob einstreichen) .... aber der Druck im Innern des Topfs wird deshalb nicht weniger.

Gruss, Marcel
 
Hallo Marcel,

für die Schulmedizin gibt es kein Hering`sches Gesetz. Es ist ein Prinzip der Homöopathie. Und nachdem diese von der Schulmedizin nicht (sehr) ernst genommen wird, gibt es viele Schulmediziner, die davon noch nie etwas gehört haben!

Viele Grüße, Horaz
 
Ja, ich seh schon, hab mich wieder Mal vertan :tuer:.

Aber es ist bei mir nunmal so, das "älteste" Symptom wird als erstes abgeschwächt... warum - keine Ahnung.

Aber Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel.


Heather
 
Auch bei der Neuen Homöopathie (auch PraNeoHOm) ist es so, dass als erstes die "oberste Schicht" in Ordnung gebracht wird, das Problem gelöst wird. Anschliessend wird Schicht für Schicht abgearbeitet, so ähnlich wie der Archäologe - je tiefer, je älter.

Damit stimme ich aus eigener Erfahrung mit Klienten dem Hering'schen Prinzip durchaus zu.

Wahrscheinlich rifft das auf die allermeisten energetischen (auch feinstofflichen) Verfahren zu.
 
Oben