Fructose- Unverträglichkeit durch Antibiotika- Behandlung?

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20.09.08
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Hallo zusammen,
ich bin neu hier.

Bei mir wurde diese Woche durch einen Atemtest eine FI festgestellt (Wert lag bei 27 ppm). Mir wurde gesagt, die Intoleranz beginne bei 20, also habe ich nur eine leichte.

Vorgeschichte:
Wegen verschiedener und langjähriger Bauchbeschwerden (v.a. Übelkeit nach dem Essen und Schmerzen im mittleren und rechten Oberbauch) wurden dieses Jahr gemacht:

- Magenspiegelung: leichte chronische Gastritis, kein Helicobacter pylori, keine Zöliakie (wie ich vorher dachte)

- Glucose- Test (vor Lactose und Fructose- Test) vor einem Monat positiv, d.h. Fehlbesiedelung im Dünndarm und wahrscheinlich auch im Mundraum (der Wert vor dem Trinken der Glucose war bei 20 und eine Stunde danach bei 120).
10 Tage Antibiotika- Therapie, der ich widerwillig zugestimmt habe, weil ich zwar keine AB wollte, aber auch keine Fehlbesiedelung und vor allem den Lactose- Test machen wollte

Während der Antibiotika- Einnahme geschah Folgendes: plötzlich vertrug ich wieder Joghurt, was vorher schon lange kaum noch ging, dafür aber Obst plötzlich nicht mehr so gut, was ich vorher gut vertrug.


- Lactose- und Fructose- Test diese Woche: Lactose negativ, Fructose positiv.

Anscheinend haben die Antibiotika da etwas verändert, was seit Jahren anders war, denn ich vertrug Milchprodukte seit Jahren schlecht und habe in meiner Ernährung zwischen vegetarisch und vegan geschwankt und Sorgen gehabt wegen Mangelzuständen.
Plötzlich vertrage ich sie nun wieder, dafür nun anscheinend Obst nicht mehr gut.
Die Ärztin konnte mir das nicht erklären, und ich habe davon auch noch nie gehört.

Nach Ende der Antibiotika- Behandlung habe ich gleich mit Symbiolact angefangen, um gute Bakterien einzubringen.

Irgendwie blicke ich nicht durch, was da bei mir passiert ist und wie ernstzunehmen diese Diagnose nun ist...dieser Wert von 27 erscheint mir gering, und ich bin mir nicht mal sicher, wie aussagekräftig er ist, da ich las, dass beim Testen mit 50 mg Fructose auch falsch positive Ergebnisse entstehen könnten, weshalb man heute üblicherweise 25 mg verwenden würde (und die Praxis, wo ich war, testet mit 50 mg Fructose).

Würde mich über Einschätzungen hierzu freuen...

viele Grüße von sonnenvogel
 
Hallo Sonnenvogel,

was für ein hübscher Vogel-Nick gifwelt.info/gif/tiere/voegel/divkleine/012.gif...

- Magenspiegelung: leichte chronische Gastritis, kein Helicobacter pylori, keine Zöliakie (wie ich vorher dachte)
Bei einer Magenspiegelung kann man eine Zöliakie nicht feststellen. Ist denn gleichzeitig auch eine Darmspiegelung wegen der Zöliakie gemacht worden?
Außer der FI gibt es ja auch noch die Laktose-Intoleranz /LI), die Histamin-I. (HI)und die Sorbit-Intoleranz, die oft mit der FI zusammen geht. Sind diese Intoleranzen überprüft worden? Bzw. siehst Du, wenn Du hier z.B. das Wiki zur HI durchliest, Parallen zu Deinem Befinden?

Glucose- Test (vor Lactose und Fructose- Test) vor einem Monat positiv, d.h. Fehlbesiedelung im Dünndarm und wahrscheinlich auch im Mundraum
Davon war vor kurzem schon einmal in einem Posting hier die Rede. Ich verstehe immer noch nicht so ganz, was der Glukose-Test genau aussagt? Ich weiß, daß der Blutzucker bei einer Laktose-Intoleranz ansteigt, weil der Zucker nicht verdaut werden kann. Geht es dabei darum?

Fehlbesiedelung im Dünndarm:
Ist da denn etwas gemacht worden, um diese Darmbakterien zu verbessern? Ist festgestellt worden, welche Bakterien fehlen?

Der Wechsel durch Antibiotika von einer wahrscheinlichen LI zu einer nachgewiesenen FI ist mir auch unklar. Es sei denn, Du hättest einen Helicobacter gehabt, der durch die AB verschwunden wäre und daß dadurch Dein Magen-Darm-Trakt Laktose besser verträgt?
Vielleicht hast Du auch einen Candida-Pilz stimuliert, sich durch das AB zu vermehren? Dann wäre Obst eher problematisch in Bezug auf den Pilz; die Milchprodukte ohne viel Milchzucker dagegen verträglich? Aber ich weiß es wirklich nicht.

Hast Du denn schon eine Ernährung gemacht, bei der Du Dich nach der FI richtest?
Das wäre wichtig, um zu sehen ob es eine Verbesserung gibt. DAnn wüßtest Du auch, ob Du die Diagnose "FI" ernst nehmen solltest.

Die trotzdem bestehende Frage ist: warum entwickelt jemand plötzlich eine Intoleranz oder auch Allergien, der vorher keine hat. Was ist ihm auf den Magen-Darm geschlagen, das die Darmflora verändert hat? Hast Du da irgendeine Vermutung?

Gruss,
Uta
 
Hallo Sonnenvogel,

bei 50 g (sicher nicht mg, wie du schriebst) ist das Ergebnis wirklich sehr fragwürdig.
Wie ging es dir denn während des Testes? Blubberte es im Bauch, bekamst du Durchfall oder wurdest du extrem müde?
 
Hallo Uta,
Bei einer Magenspiegelung kann man eine Zöliakie nicht feststellen. Ist denn gleichzeitig auch eine Darmspiegelung wegen der Zöliakie gemacht worden?

ja, eine etwas "ausgedehntere" Magenspiegelung. Auf Zöliakie zu untersuchen war der Anlass.

Außer der FI gibt es ja auch noch die Laktose-Intoleranz /LI), die Histamin-I. (HI)und die Sorbit-Intoleranz, die oft mit der FI zusammen geht. Sind diese Intoleranzen überprüft worden? Bzw. siehst Du, wenn Du hier z.B. das Wiki zur HI durchliest, Parallen zu Deinem Befinden?

nicht so wirklich. Manche Symptome sind ja bei vielem vorhanden. Da ich keinen Alkohol trinke, kann ich's bez. Rotwein nicht sagen.
Ich hatte Symptome schon von allem möglichen.


Davon war vor kurzem schon einmal in einem Posting hier die Rede. Ich verstehe immer noch nicht so ganz, was der Glukose-Test genau aussagt? Ich weiß, daß der Blutzucker bei einer Laktose-Intoleranz ansteigt, weil der Zucker nicht verdaut werden kann. Geht es dabei darum?

Also, mir wurde das so erklärt, dass dieser Test vor den anderen Tests gemacht wird, um eine bakterielle Fehlbesiedelung des Darms auszuschließen (ansonsten könne man die anderen Tests nicht machen). Es ist ein Atemtest wie auch bei Lactose und Fructose.

Ist da denn etwas gemacht worden, um diese Darmbakterien zu verbessern? Ist festgestellt worden, welche Bakterien fehlen?

Nein, es wurde sozusagen blind mit Antibiotika alles platt gemacht. Ich hatte die Ärztin gefragt, ob man das denn feststellen könnte, was das für Bakterien seien oder woher die kämen, dazu konnte sie mir nichts sagen.

Wie stellt man denn allgemein fest, ob die Bakterienflora im Darm gesund ist?

Der Wechsel durch Antibiotika von einer wahrscheinlichen LI zu einer nachgewiesenen FI ist mir auch unklar. Es sei denn, Du hättest einen Helicobacter gehabt, der durch die AB verschwunden wäre und daß dadurch Dein Magen-Darm-Trakt Laktose besser verträgt?

Auf Helicobacter hatten sie bei der Magenspiegelung im April untersucht, das war negativ.

Vielleicht hast Du auch einen Candida-Pilz stimuliert, sich durch das AB zu vermehren? Dann wäre Obst eher problematisch in Bezug auf den Pilz; die Milchprodukte ohne viel Milchzucker dagegen verträglich? Aber ich weiß es wirklich nicht.

ich auch nicht.

Hast Du denn schon eine Ernährung gemacht, bei der Du Dich nach der FI richtest?
Das wäre wichtig, um zu sehen ob es eine Verbesserung gibt. DAnn wüßtest Du auch, ob Du die Diagnose "FI" ernst nehmen solltest.

Ja, das klingt logisch. Ich bin gerade dabei, Infos zu sammeln, und mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als damit jetzt nächste Woche mal zu beginnen.
Wie macht Ihr das mit den Vitaminen ohne Obst?

Die trotzdem bestehende Frage ist: warum entwickelt jemand plötzlich eine Intoleranz oder auch Allergien, der vorher keine hat. Was ist ihm auf den Magen-Darm geschlagen, das die Darmflora verändert hat? Hast Du da irgendeine Vermutung?


Ich hatte vorher ja auch schon Probleme, dachte immer, die seien psychosomatisch. Ob die Darmflora vorher ok war, weiß ich nicht.
Was ich nun schon alles abgecheckt habe, Magenspiegelung, Allergietests (alle negativ), Lactose negativ, da ist nur die Fruktose positiv.

Irgendwann hab ich auch keine Lust mehr, manchmal hab ich so das Gefühl, je mehr Untersuchungen man macht, desto mehr kommen noch dazu, weil immer wieder irgendein neuer Verdacht sich auftut, ob nun begründet oder nicht.
Irgendwann möchte ich ja auch noch leben :eek:)

viele Grüße
sonnenvogel
 
Hallo Anne,

Hallo Sonnenvogel,

bei 50 g (sicher nicht mg, wie du schriebst) ist das Ergebnis wirklich sehr fragwürdig.
Wie ging es dir denn während des Testes? Blubberte es im Bauch, bekamst du Durchfall oder wurdest du extrem müde?

Mit den g oder mg kann sein, das weiß ich nicht genau.
Also, nach dem Trinken von dem Zeug war mir übel, war aber auch bei der Glucose so (zuviel, zu süß, morgens nüchtern,...).
Es hielt aber länger an als bei der Glucose.

So ca. nach einer Stunde wurde ich furchtbar müde, und mir war auch ziemlich schwindlig. Das waren eigentlich die einzigen Symptome.

Ich neige nicht besonders zu Durchfall, wenn ich auch in den letzten Jahren öfters welchen hatte als früher. Bei der Antibiotika Einnahme allerdings und auch noch fast eine Woche danach hatte ich immer wieder (eher leichten) Durchfall.

Ich werde schauen, was sich mit einer fructosearmen Ernährungsweise ergibt.

viele Grüße
sonnenvogel
 
Hallo Sonnenvogel,

sind denn bei der "erweiterten Magenspiegelung" auch Gewebeproben aus dem Dünndarm entnommen worden? Da kann man ja sehen, ob die Darmzotten abgeflacht sind.

Hier wird auch über diese Problematik gesprochen:
Krank durch Weizen, Roggen und Gerste - Nachrichten DIE WELT - WELT ONLINE

und vor allem hier: Cröhnchen-Klub Forum | Divertikulöschen / Reizdarm / Sprue u.a. CEDs | Mutaflor

Da wird geschrieben, daß eine mangelhafte Bauchspeicheldrüsenfunktion dazu beiträgt, daß der Darm nicht richtig arbeitet. Ist ja auch verstänlich, wenn er ständig überlastet ist mangels Verdauungsenzymen im Pankreas. Deshalb nehmen diese Leute in diesem Forum alle Pankreas-Enzyme. Wie sieht das bei Dir aus?

Grüsse,
Uta
 
Hallo Uta,

Hallo Sonnenvogel,

sind denn bei der "erweiterten Magenspiegelung" auch Gewebeproben aus dem Dünndarm entnommen worden?

Ja, so meinte ich das (eine Darmspiegelung ist ja was anderes). Wurde schon zweimal gemacht, beide Male negativ. Also definitiv keine Zöliakie.

Den zweiten Link fand ich interessant, dass bei einer Dünndarmfehlbesiedelung die Pankreasenzyme nicht richtig arbeiten. Theoretisch müsste die Fehlbesiedelung aber jetzt behoben sein, da der Glucose- Test diese Woche negativ war.

viele Grüße
sonnenvogel
 
Hallo Sonnenvogel,

> Bei mir wurde diese Woche durch einen Atemtest eine FI festgestellt

Die FI entsteht durch gestörte Resorptionsvorgänge im Darm. Die Ursachen sind eigentlich typisch ernährungsbedingt.

> - Magenspiegelung: leichte chronische Gastritis, kein
> Helicobacter pylori, keine Zöliakie (wie ich vorher dachte)

Die Gastritis ist eine ernährungsbedingte Krankheit mit zusätzlichen Komponenten im lebensbedingten Bereich (Streß) und bei den Schadstoffen (Genußdrogen, vor allem Nikotin und Kaffee). Helicobacter Pylori ist nicht Ursache der Gastritis, sondern eine Folge, deshalb findet er sich auch nicht bei jeder Gastritis. Die Zölakie läßt sich durch eine Magenspiegelung nicht feststellen, würde sich aber auch durch deutlich andere Symptome zeigen.

> - Glucose- Test (vor Lactose und Fructose- Test) vor einem
> Monat positiv, d.h. Fehlbesiedelung im Dünndarm und wahrscheinlich
> auch im Mundraum (der Wert vor dem Trinken der Glucose war bei 20
> und eine Stunde danach bei 120).

Der Zusammenhang ist mir unklar. Was hat denn der Lactose bzw. Fructose Test mit einer Fehlbesiedelung im Darm zu tun? Die FI ist Folge einer Transportstörung, die LI ist normal bzw. wird durch Ernährungsfehler, Krankheiten oder Schadstoffe verursacht. Die Darmflora hat damit eher wenig zu tun, ihre Qualität hängt von der Ernährung ab.

> 10 Tage Antibiotika- Therapie, der ich widerwillig zugestimmt habe,
> weil ich zwar keine AB wollte, aber auch keine Fehlbesiedelung und
> vor allem den Lactose- Test machen wollte

Eine Antibiotika Therapie ist hier imho völlig unsinnig, weil deine Beschwerden nicht durch Bakterien hervorgerufen werden. Stattdessen wird die Darmflora großräumig zerstört. An einer Fehlbesiedelung ändert sich dadurch nichts, denn die ist ernährungsbedingt. Generell sollte man Antibiotika außer in schwersten Krankheitsfällen meiden.

> Anscheinend haben die Antibiotika da etwas verändert, was seit
> Jahren anders war, denn ich vertrug Milchprodukte seit Jahren
> schlecht und habe in meiner Ernährung zwischen vegetarisch und

Natürlich haben die Antibiotika etwas verändert. Bei der LI wird die Laktose nicht abgebaut und gelangt so in den Dickdarm, wo sie von Bakterien verstoffwechselt wird. Es entstehen Gase, die zu Blähungen führen und die teilweise über den Blutkreislauf im ganzen Organismus verteilt werden und so zu unspezifischen Beschwerden führen. Die Antibiose hat diese Bakterien zerstört, deshalb führt die Laktose derzeit nicht zu Beschwerden. Das ändert sich, sobald die Darmflora sich wieder erholt.

Die FI entsteht wie gesagt durch einen gestörten Transportvorgang, die Ursachen liegen in einer Mangelversorgung des Organismus mit biologischen Wirkstoffen und das ist typisch ernährungsbedingt. Durch die Antibiose wurden auch die Darmbakterien zerstört, mit denen wir in Symbiose leben und die wichtige Stoffe für unseren Organismus produzieren. Dadurch wird der Mangel an biologischen Wirkstoffen verstärkt und damit auch die FI.

> vegan geschwankt und Sorgen gehabt wegen Mangelzuständen.

Weder bei vegetarischer, noch bei veganer Ernährung kommt es zu Mangelzuständen, solange man sich möglichst naturbelassen ernährt.

> Die Ärztin konnte mir das nicht erklären,

Das wundert mich nun überhaupt nicht. ;)

> Nach Ende der Antibiotika- Behandlung habe ich gleich mit
> Symbiolact angefangen, um gute Bakterien einzubringen.

Das mag für den Anfang eine brauchbare Sache sein, um eine Basis zu schaffen, aber generell entwickelt sich die Darmflora entsprechend deiner Ernährung. Schlechte Ernährung - schlechte Darmflora. Gute Ernährung - gute Darmflora. Das Medikament stört den Aufbau der nahrungsangepaßten Darmflora, ich würde es daher nicht zu lange nehmen. Besser wäre eine gesunde Ernährung.

> Irgendwie blicke ich nicht durch, was da bei mir passiert ist und
> wie ernstzunehmen diese Diagnose nun ist...dieser Wert von 27
> erscheint mir gering, und ich bin mir nicht mal sicher, wie
> aussagekräftig er ist, da ich las, dass beim Testen mit 50 mg
> Fructose auch falsch positive Ergebnisse entstehen könnten,

Der H2 Atemtest hat generell eine positiv-falsch Quote von rund 5%, weil auch andere Einflüsse zu H2 im Atem führen können.
 
Hallo Sonnenvogel,
in so einem kompilzierten Fall würde ich dazu raten es selbst durch Diät rauszufinden.
Ich habs bei meinem Sohn so gemacht.. da ich 1. gar keinen Anhaltspunkt hatte, woran es lag und er 2. zu klein für die Tests war.
Und da wir es durch haben bin ich der Meinung, dass die Methode viel effektiver ist.
Ein Atemlufttest muss nicht stimmen und wenn, dann weißt du nur dass du Fructose nicht so gut verträgst. Es könnte aber sein, dass du z.B. nur auf Äpfel und Weintrauben schlecht reagierst... Bananen und Aprikosen aber kein Problem sind.
Sowas findest du bei einem Atemtest niemals raus.

Und das die eine Unverträglichkeit die nächste nach sich zieht ist fast logisch.
Warum sich eine andere wieder bessert oder weggeht ist nicht so logisch .. aber alles ist möglich.

Du musst dagegen steuern und die Ursache wegbekommen. Wenn das ganze erst vor kurzer zeit begann hast du gute Chancen alles wieder hinzbiegen zu können.
Kannst mir gerne eine PN schreiben, wenn dus mal mit Suchdiät versuchen willst.
 
Was hat denn der Lactose bzw. Fructose Test mit einer Fehlbesiedelung im Darm zu tun
Man kann das tatsächlich nebenbei rausfinden. Steigt der Wert beim Atemtest bereits in der ersten Stunde und sinkt dann wieder ab deutet das auf Fehlbesiedlung hin. Hat man zusätzlich LI oder FI steigt das dann nach einem eventuellen zwischenzeitlichen Absenken nochmal an.

Der FI-Test ist mit viel zu viel Fructose gemacht wurden. Somit ist er kaum aussagekräftig. Wenn du aber das Gefühl hast, auf Fructose zu reagieren, würde ich dir empfehlen, dich erstmal eher bei deinen Versuchen auf fructosearme Gemüse zu konzentrieren und Obst stark zu reduzieren
 
Hallo Anne,

Man kann das tatsächlich nebenbei rausfinden. Steigt der Wert beim Atemtest bereits in der ersten Stunde und sinkt dann wieder ab deutet das auf Fehlbesiedlung hin.

Eine FI hat zwangsläufig eine Fehlbesiedelung des Darms zur Folge, weil sich natürlich diejenigen Bakterien vermehren, die die Fructose verstoffwechseln. Die Fehlbesiedelung ist aber eine Folge der FI und daher ursächlich gesehen völlig bedeutungslos. Sobald die Fructose wieder ordnungsgemäß resorbiert wird, normalisiert sich auch die Darmflora.
 
Hallo Joachim,

ich stimme dir in Ernährungsfragen größtenteils zu.
Aber, es ist kontraproduktiv Menschen mit FI zu erzählen, dass sie sich - überspitzt formuliert - mit Obst und Gemüse ernähren sollen.
Bitte erkläre uns, wie jemand, der Fructose nicht verträgt, seine Ernährung nach und nach umstellen kann, um zum gewüschten Ziel zu kommen, nämlich Obst und Gemüse auch wieder verträglich essen zu können.

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Joachim,

Eine FI hat zwangsläufig eine Fehlbesiedelung des Darms zur Folge, weil sich natürlich diejenigen Bakterien vermehren, die die Fructose verstoffwechseln.

Diesen Satz verstehe ich nicht. Könntest Du ihn bitte etwas näher erklären?

Gruss,
Uta
 
Hallo Ihr Lieben. Ich verfolge das hier gespannt, weil (ich hatte ja schon gepostet), mein Sohn meiner Meinung nach nicht nur eine FI sondern auch eine LI und DDFB hat. Er hat übrigens auch 50 gr. bekommen. Ist das zuviel?
Der Arzt will gegen die Dünndarmfehlbesiedelung kein Antibiotikum geben, er meint, das geht von selbst wieder weg. Aber überall wird sonst gesagt, daß man das nur mit AB wegbekommt?!
Daß bei DDFB die Pankreasenzyme nicht richtig arbeiten,ist einleuchtend. Deswegen meine ich ja auch, sollte man AB geben. Ich weiß nämlich nicht mehr, was mein Sohn nun essen soll bei FI,HI, LI, DDFB, GlutenUV. Egal, was wir machen, er hat immer breiigen hellen Stuhl und geblähten Oberbauch. Was meint Ihr?
Und na klar freuen sich die falschen Bakterien im Dünndarm, wenn sie immer schön Fruktose usw. bekommen und können sich deswegen auch immer mehr vermehren.
Lieben Gruß

Und hallo Schlaflose, ich las gerade, daß dein Sohn in etwa die Sachen nicht darf wie meiner. Was isst erdenn dann? Wie machst du das mit Schule?
Wäre echt dankbar für Tipps. Lieben Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Uta,

> Diesen Satz verstehe ich nicht. Könntest Du ihn bitte etwas näher erklären?

Die Fi führt dazu, daß die Fructose im Dünndarm nicht resorbiert wird und so in den Dickdarm gelangt, in dem sie normalerweise nichts zu suchen hat. Die Besiedelung der Dickdarmflora entwickelt sich immer gemäß des vorhandenen Milieus - führt man hier Zucker zu, so vermehren sich vor allem diejenigen Bakterien, die diesen Zucker verstoffwechseln und unterdrücken damit andere Bakterienstämme. Es kommt so automatisch zu Verschiebungen und Fehlbesiedelungen der Darmflora.
 
Hallo Joachim,

Die Fehlbesiedelung ist aber eine Folge der FI und daher ursächlich gesehen völlig bedeutungslos. Sobald die Fructose wieder ordnungsgemäß resorbiert wird, normalisiert sich auch die Darmflora.

Wie erreicht man dass die Fructose wieder ordnungsgemäß resorbiert wird?

liebe Grüße von Hexe :hexe:
 
Hallo gabrieli,

Der Arzt will gegen die Dünndarmfehlbesiedelung kein Antibiotikum geben, er meint, das geht von selbst wieder weg.

Welche Dünndarmfehlbesiedlung? Der Dünndarm hat keine 'normale Besiedelung' - er ist beim gesunden Menschen praktisch bakterienfrei.

Aber überall wird sonst gesagt, daß man das nur mit AB wegbekommt?!

Das ist natürlich Unsinn. Eine (theoretische) Fehlbesiedelung hat Ursachen und die beseitigt man nicht durch AB. Die AB zerstören zwar die Bakterien, aber da sie nichts an der Ursache ändern, kommen die Bakterien natürlich wieder zurück. Sinnvoller ist es die eigentliche Ursache zu finden und abzustellen.

> Deswegen meine ich ja auch, sollte man AB geben. Ich weiß nämlich
> nicht mehr, was mein Sohn nun essen soll bei FI,HI, LI, DDFB, GlutenUV.

Diese Krankheiten (oder vielmehr Symptome) resultieren aus (ernährungsbedingten) Stoffwechselstörungen und haben mit Bakterienbesiedelungen überhaupt nichts zu tun. Eine AB ist daher nicht zielführend.

> Egal, was wir machen, er hat immer breiigen hellen Stuhl und
> geblähten Oberbauch. Was meint Ihr?

Ich meine, ihr solltet euch um die eigentlichen Krankheitsursachen kümmern, statt irgendwelchen Bakterien die Schuld zu geben und Symptome zu behandeln.

Ganz in Kürze:

FI: Fructose wird im Dünndarm resorbiert. Funktioniert das nicht, weil der Transportmechanismus gestört ist, kommt die Fructose in den Dickdarm, wo sie von Bakterien verstoffwechselt wird und das führt zu Beschwerden. Ursachenkette: Versagen des Transportmechanismus <- Stoffwechselstörung <- Ernährungsfehler oder Folge einer Schädigung der Darmwand.

HI: Zum Abbau des Histamins wird ein Enzym (DAO) benötigt. Wird dieses Enzym nicht mehr in der nötigen Menge oder Qualität produziert, kann es zu Beschwerden kommen. Die Produktion des Enzyms (ein hochkomplexes Protein) ist abhängig von einem funktionierenden Stoffwechsel. Ursachenkette: Fehlerhafte Enzymproduktion <- Stoffwechselstörung <- Ernährungsfehler.

LI: Siehe HI, nur das Enzym (Laktase) ist ein anderes. Die Ursachenkette ist gleich.

DDFB: Wie erwähnt gibt es im Dünndarm praktisch keine Darmflora.

Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie, Sprue): Die Reaktion auf Gluten ist eine quasi-allergische Reaktion auf das Protein des Getreides, bei der es zu einer Degeneration der Dünndarmzotten kommt. Diese Degeneration kann die FI, HI und LI zur Folge haben. Die Ursache der Degeneration ist eine Mangelversorgung der Zellen des Dünndarmepithels. Die Ursachenkette: Degeneration der Dünndarmzotten <- Unterversorgung der Zellen <- Stoffwechselstörungen <- Ernährungsfehler.

Der Kern des Problems scheint also die Zöliakie zu sein, die Intoleranzen Folgen davon. Ich würde mich daher vordringlich intensiv mit der ursächlichen Behandlung dieser Krankheit beschäftigen.

Das alles ist natürlich nur meine persönliche Meinung aufgrund der Beiträge und keine Diagnose. Für Diagnosen sind Ärzte zuständig so wie auch die Krankheitsbehandlung in die Hände von Ärzten gehört, die sich mit den Krankheiten und ihren Ursachen auskennen.
 
Hallo Hexe,

> Wie erreicht man dass die Fructose wieder ordnungsgemäß resorbiert wird?

Zur Resorption muß die Fructose durch die Darmwand transportiert werden. Das übernimmt ein Transportprotein, GLUT5 genannt. Dieses Protein ist - wie alle Proteine - hochkomplex und funktioniert nur dann, wenn es von den Darmzellen korrekt erzeugt werden kann. Schon geringste Abweichungen führen dazu, daß es nicht mehr funktioniert. Damit das klappt, müssen die Darmzellen mit allen nötigen Stoffen versorgt werden - wie eine Fabrik, die nur dann ein gutes Produkt herstellen kann, wenn alle Rohstoffe in guter Qualität vorhanden sind. Die Zellen müssen also optimal versorgt werden und das wird durch den Stoffwechsel und die Verdauung und damit durch die Ernährung gewährleistet. Das ganze ist also ein Ernährungsproblem.

Wie im anderen Beitrag beschrieben, kann die Fehlfunktion dieses Transportmechanismus aber auch dadurch verusacht werden, daß die Darmzellen aus anderen Gründen zerstört werden, bspw. durch die Degeneration des Dünndarmepithels im Rahmen einer Zöliakie oder eines Morbus Crohn. Dann ist die Störung der Resorption schlicht Folge dieser Krankheiten. Da Zöliakie und MC aber ihre Ursachen ebenfalls in langjährigen Ernährungsfehlern haben, spielt das keine wesentliche Rolle. In beiden Fällen müssen zwingend konsequent die Ernährungsfehler abgestellt werden.
 
Hallo Horaz,

> Aber, es ist kontraproduktiv Menschen mit FI zu erzählen, dass sie sich -
> überspitzt formuliert - mit Obst und Gemüse ernähren sollen.

Das ist das Problem mit Intoleranzen und Allergien - ab einem gewissen Fortschritt der Krankheit gibt es kein Zurück mehr. Deshalb müssen solche Krankheiten auch ursächlich und konsequent behandelt werden. Das Meiden der Fructose ist ja wie erläutert, keine ursächliche Behandlung und führt daher nicht zu einer Heilung, sondern sogar zu einer Verschlimmerung der Krankheit.

Unerläßlich ist in jedem Fall, daß die Ernährungsfehler abgestellt werden. Wird das gemacht, stellt der Betroffene fest, daß es Fructose immer besser verträgt, bis die Probleme nach einiger Zeit verschwunden sind. Die Frage ist natürlich, wie das gemacht werden kann, wenn doch gerade die Lebensmittel verzehrt werden sollten, die man nicht verträgt. Die Antwort kann nur lauten: Iß das, was noch geht, aber iß es so naturbelassen wie möglich. Inwieweit dabei geringere Beschwerden zunächst in Kauf genommen werden können, muß der Betroffene entscheiden.

Obst ist nicht sonderlich wichtig, kann also zunächst gemieden werden - wichtiger sind Gemüse und Blattsalate. Hier sollte man ausprobieren, was noch geht und das dann unerhitzt als Salat verzehren. Das ist aber nur ein kleiner Teil dessen, was in der Ernährung geändert werden sollte.

Besonders wichtig ist dabei vor allem das Abstellen der verursachenden Ernährungsfehler: Der Betroffene sollte konsequent alle raffinierten Kohlenhydrate (Fabrikzucker, Auszugsmehle) meiden, ebenso alle Arten von Fabrikfetten. Das ist eine sehr wichtige Voraussetzung, damit die Beschwerden beim Verzehr von Gemüse und Obst möglichst schnell abklingen.

Ebenso wichtig ist der Verzehr von Vollkornprodukten, von naturbelassenen Ölen und Fetten sowie der tägliche Verzehr eines Frischkorngerichts. Letzeres gleicht u.a. Vitalstoffverluste aus, die durch das Erhitzen des Getreides verursacht werden.

Wie konsequent man dabei sein muß, hängt vom jeweiligen Grad der Krankheit ab. Generell gilt: Je höher der Frischkostanteil gewählt werden kann, umso eher ist mit einer Wirkung zu rechnen.
 
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