Extrapyramidale Bewegungsstörung + Benommenheit -> Harnstoffzyklusdefekt

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Extrapyramidale Bewegungsstörung + Benommenheit -> Harnstoffzyklusdefekt

Hallo,

Es war so. Mit 19 hatte ich schon eine kritische Phase, die sich nach einer Ernährungsumstellung und der Gabe von Zink 150 mg + Ursofalk schnell verbessert verbessert hat. Damals hatte ich eine Fettleber und es bestand Verdacht auf Morbus Wilson. Die Ärzte hatte keine Ahnung warum es mir besser geht, aber naja, immerhin gings mir wieder besser. Zuerst dachte ich es liegt am Zink, was sich als Irrtum herausstellen sollte. So ging es mir knapp 5 Jahre mal besser mal schlechter, aber ich war generell ohne grosse Einschränkung.

Letztes Jahr im Sommer hatte ich eine schwere Operation und 7 Wochen danach noch als Folge einen Leistenbruch, der auch operiert wurde. Somit konnte ich mich 3 Monate lang nur wenig Bewegen und war krank. 3 Wochen nach dem Leistenbruch hab ich Tramadol abgesetzt und merkte dass es mir gar nicht so gut. Ich hab immer am Körper gezittert, wie als hätte ich gefroren (Hypothermie). Zuerst dachte ich das wäre eine Entzugserscheinung vom Tramadol, aber in den folgenden 4 Wochen ging es mir immer schlechter. Die erste Woche konnte ich noch zu Vorlesungen in der Uni gehen, doch dann kam es richtig schlimm. Dies war dann Ende Oktober.

Ich war plötzlich müde, aber konnte nicht schlafen, hatte Muskelzuckungen am ganzen Körper und bewegen fiel mir sehr schwer, da meine Muskeln "steif" waren (Rigor). Zudem war ich sehr benommen. Also dachte ich mir Zink hat ja damals schnell geholfen, also wieder nehmen. Es half überhaupt nicht. Ich hab auch einen Arzt von früher kontaktiert, der nach 2 oberflächlichen Untersuchungen andeutete, dass man es Wohl eher psychotherapeutisch Behandeln sollte. Bei der Blutuntersuchung war lediglich ein stark erhöhter Serumkupfer auffällig (trotz Zink...). Meine Stimmung war auch ziehmlich mitbetroffen von dem ganzen (wen wunderts?). Ich hab wieder Tramadol genommen, damit alles (auch das Bewegen) wieder erträglicher wird. Mittlerweile hatte ich auch schon Kontakt mit jemanden hier aus dem Forum. Im Dezember wurde es dann noch etwas schlimmer. Nachdem ich mit meinem Freund viel Fisch gegessen haben hatte ich einen 3 stunden langen Krampfanfall, wobei ich mich wohl sehr heftig bewegt hab. Ich war noch bei Bewusstsein, aber schon sehr benommen. Der Krankenwagen kam dann so in der Nach von Samstag auf Sonntag. Der Neurologe überprüfte die Reflexe und der Fall war für ihn klar -> eindeutig Hysterie, ab in die Klapse. Der Irrenarzt hielt es aber nicht wirklich für notwendig mich aufzunehmen, ich übrigens auch nicht und ich hätte es auch abgelehnt. Aber das hab ich ja erst später im Bericht gelesen.

3 Tage später war ich dann knapp 3 Tage in der Neurologie, wo sie eigentlich nichts untersucht haben und mich mit der Diagnose Dissoziative Persöhnlichkeitsstörung (heisst es nicht Dissoziative Identitätsstörung?) schnell wieder entlassen haben. Der Brief am Ende war noch am besten. Da Stimmte vorne und hinten nichts.

Ende Dezember ging es weiterhin sehr schlecht und ich hatte wieder einen Krampfanfall. Allerdings hatte ich nun etwas gefunden (durch zufall) was hilft... Nikotinkaugummis. Ist kein Mysterium, Nikotin schüttet nunmal GABA sud, genauso wie Benzodiazepine (die bei Krampfanfällen ja sicher helfen), wenn auch weniger.

So nun hatte ich aus dem Forum den Tipp bekommen es mal mit Lactulose zu probieren (Danke Margie! :wave:). Im Gegensatz zum Levodopa und Tramadol hat Lactulose gegen die Bewegungsströngen und gegen die Benommenheit geholfen. Lactulose hilft gut -> Ammoniak ist wohl ein Problem. Der entscheidende Hinweis. Also war mir klar.... heptatische Enzephalopathie... ich hatte ja schon 5 Jahre zuvor eine Fettleber. Mir ging es besser, aber noch nicht gut...
So Ende Januar war ich beim Gastroendrolgen... sehr viele Blutwerte wurden abgenommen. Leber geschallt.... Sie meinte Leber wäre auf jeden Fall gesund. Fertig.

Die meisten Blutwerte waren okay.... ausser Ammoniak. Der war über dem Grenzwert (9-33 Referenz - Wert: 45). Also wieder gesucht. Es ist ja so dass im Internet nicht viel über Harnstoffzyklusdefekte zu finden ist. Die Krankheit ist ja mit 1:8000 gar nicht mal so selten. Da man sie nicht durch ein grosses Blutbild oder offensichtlichen Symptomen Entdecken kann und es Spezialisten fast nur in der Pädiatrie gibt, gibt es wohl eine rieisige Dunkelziffer, grade was spätere Verläufe angeht. Denn man kann es grob in drei Gruppen aufteilen.

Manifestion (entdecken tut man es meist nur wenn ein Koma auftritt):

Im Säuglingsalter und Kleinkind mit extrem schweren, häufig tödlichen Verläufen. Führt oft zum Hirnschaden. Wird wohl meistens Diagnostiziert.
In der Pubertät und im Erwachsenenalter mit epsodischen Verläufen und proginenter psychatrischer und neurologischer Problematik. Wird wohl eher selten und zufällig diagnostiziert.

Der Gendefekt kann halt unterschiedlich ausgeprägt sein. Wenn der Harnstoffzyklus noch zu 25% funktioniert kann man über eine längere Zeit relativ Symptomfrei sein (leichte Symptome werden ja eher selten registriert) und es kann bei Belastung ausbrechen (zB 2 Operationen).

Achja, beim Ammoniakwert haben die Tierärzte wohl scheinbar mehr Ahnung. Die anderen kennen sich gar nicht damit aus. Eigentlich sollte man in nach Belastung abnehmen (also Proteineinnahme), weil er schnell wechselhaft ist.

Irgendwann so Ende Februar wurde mir plötzlich bewusst das es ein Harnstoffzyklusdefekt sein muss :freu:. Schnell heilbar. Meine ganzen Symptome von der Kindheit bis zum jetzt erklärten sich plötzlich. Der jetztige Arzt hiel mich allerdings für bekloppt, als ich meinte er sollte doch lieber einen Ornithintranscarbamylasemangel untersuchen als Morbus Wilson. So keine Diagnose... macht aber nichts.... denn ein wichtiges Medikament, nämlich Natriumbenzoat ist äusserst Preiswert und frei erhältlich, weil es ein Lebensmittelzusatzstoff ist (E211).

Natriumbenzoat 6x1g täglich und Veganische Ernährung (tierisches Eiweiß wird schneller verdaut und ist deshalb kritischer, zudem haben tierische Produkte meistens sehr viel Eiweiß) und mir geht es gut. Sport hat mich immer sehr mitgenommen, dannach war ich verwirrt und müde und heute gar nicht mehr. Ich bin wirklich fit und gesund. Mein Leben hat noch sehr viele Baustellen übrig gelassen, aber nun habe ich die Kraft es anzugehen :freu:

Julia
 
Extrapyramidale Bewegungsstörung + Benommenheit -> Harnstoffzyklusdefekt

Hallo Julia.
Erst einmal freue ich mich sehr für dich. Ich hoffe das es weiter bergauf geht und das du noch vielen anderen durch deine Erfahrungen helfen wirst.

Was würdest du sagen, was der einfachste Weg ist, selber zu testen ob man dein geschildertes Problem hat. Könnte man auf Verdacht dein Mittel
einnehmen ?

Gruß und alles Gute.....
 
Extrapyramidale Bewegungsstörung + Benommenheit -> Harnstoffzyklusdefekt

Hallo fak2411,

es gibt verschiedene Möglichkeiten zu testen, ob man einen Harnstoffzyklusdefekt hat (gibt mehrere davon, sind aber alle sehr ähnlich).

Folgende Hinweise können auf einen Harnstoffzyklusdefekt schließen lassen:

- Wirksamkeit von Lactulose bei neurologischen Symptomen

Macht Durchfall, ansonsten unbedenklich, aber nur begrenzte Wirksamkeit.

- Wirksamkeit von Natriumbenzoat bei neurologischen Symptomen

Es ist ein zugelassener Lebensmittelzusatzstoff. Deshalb halte ich ihn für relativ unbedenklich. Die Dosierung ist 5,5 g pro m2 Körperoberfläche.... viel spaß beim ausmessen ^^. Alternativ kann man auch 3 bis 6 mal 1 gramm in Wasser lösen und trinken... am besten zu den Mahlzeiten, so zum anfang und testen. Eiweissarme Ernährung sollte zudem für den bestmöglichen Effekt durchgefühlt werden...

- Wirksamkeit von Natriumphenylbutyrat (wenn zufällig jemand da hat ^^) bei neurologischen Symptomen

Eine sehr wichtige Rolle spielt auch die Ernährung, da Ammoniak durch verdautes Protein entsteht.

- Man könnte versuchen 3 Tage lang fast kein Protein zu sich zu nehmen, aber genug Kalorien (Früchte, Fruchtsäfte, Kartoffel, Pommes, Chips, Süßspeisen zum Beispiel). Dies müsste eine starke verbesserung der Symptome hervorrufen. Dauerhaft allerdings nicht zu empfehlen.

Viele Essgewohnheiten sind anerzogen. Ich hab zB als Kind sehr ungern das meiste Essen gegessen. Fleisch war ein Alptraum. Nur Früchte und Süßspeisen und so gerne gessen, was mir streng aberzogen wurde. Von dort an gings bergab....

Bei den Symptomen sind es etwa die selben wir bei einer heptatischen Enzephalopathie, allerdings sind Krampfanfälle bei Harnstoffzyklusdefekten sehr viel häufiger.
Erbrechen bei Eiweissreicher Nahrung soll wohl auch häufig vorkommen. Ist mir aber nicht passiert.

- eventuell Auftreten von einem "feinschlägigen Händezittern" (flapping tremor)
- Verwaschene Sprache (Dysarthrie),
- erhöhte Muskelspannung (Rigor)
- Konzentrationsschwäche, Aufmerksamkeitsstörungen, Merkschwierigkeiten, abnehmende Reaktionsfähigkeit, Antriebsminderung, Abnahme der interlektuellen Leistungsfähigkeit
- Erhöhte Muskelspannung bis hin zur "Muskelsteife" (Spastik)
- Störungen der Feinmotorik
- Muskelzuckungen (Myoklonien)
- Koma

Allerdings gibt es auch Krankheiten die damit verwechselt werden können. Als erstes wäre die hepatitische Enzephalopathie zu nennen, die ja eine viel, viel häufigere Erkrankung ist. Denn eine Leberzirrhose bewirkt fast dasselbe wie ein harnstoffzyklus Defekt. Bei beiden funktioniert die Ammoniakentgiftung nicht mehr richtig.

Somit kann man es mit vielen Leberkrankheiten verwechseln, vor allem auch Morbus Wilson, da Wilson ansich auch eine Gehirnvergiftung hervorruft und die Leber auch so schwer schädigen kann, dass eine hepatitische Enzephalopathie entsteht. Ist die Leber allerdings grösstenteils in Ordnung (eine Fettleber kann allerdings auch durch Harnstoffzyklusdefekte hervorgerufen werden), dann ist der Harnstoffzyklusdefekt schon wahrscheinlich.

Des weiteren gibt es noch einige andere Stoffwechselkrankheiten die eine Hyperammonämie hervorrufen können.

Hierzu muss ich nochmal sagen: Ein Harnstoffzyklusdefekt ist eine sehr gefährliche Erkrankung die zum Hirnschaden und Tod führen kann. Zu Spaßen ist damit nicht.

Aus irgendeinen Grund wird Natriumbenzoat und Natriumphenylbutyrat nicht bei einer hepatitischen Enzephalopathie angewendet. Theoretisch müssten die beiden Mittel da hervorragend helfen.

Deshalb kann man nicht von der Wirksamkeit von Natriumbenzoat auf einen Harnstoffzyklusdefekt schließen, allerdings auch eine Hyperammonämie. Das ist aber ein dunkler Fleck in der Medizin und kaum wer kenn sich damit richtig aus. Ausserdem wissen die verschiedenen Fachrichtungen nicht wirklich wer dafür nun letztendlich zuständig ist.

Gruß
Julia
 
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es gibt verschiedene Möglichkeiten zu testen, ob man einen Harnstoffzyklusdefekt hat (gibt mehrere davon, sind aber alle sehr ähnlich).

Die einfachste dürfte sein, den Ammoniakwert bestimmen zu lassen.
 
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Danke Julia, den Tip mit der Lactulose hab ich mal bekommen, nur so zum testen.
Meinst du 3 Tage Ernährungsumstellung und Lactulose reichen ?
Gruß
 
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Die einfachste dürfte sein, den Ammoniakwert bestimmen zu lassen.

Es ist sehr schwer in korrekt abzunehmen und der Ammoniakwert ist stark schwankend. Für Hunde gibt es zwar standatisierte Tests, für Menschen allerdings nicht. Morgens nüchtern ist mein Ammoniak auch normal... Nach dem Essen allerdings über dem Grenzwert. Die Ammoniakentgiftung ist ja meistens nicht dekomponsierend, heisst das der Körper nicht mehr alles Ammoniak abbauen kann, was an einem Tag anfällt. Falls sie dekomponsiert fällt man schnell ins Koma...

Danke Julia, den Tip mit der Lactulose hab ich mal bekommen, nur so zum testen.
Meinst du 3 Tage Ernährungsumstellung und Lactulose reichen ?

Für eine Verbesserung der Symptomatik auf jeden Fall, jedenfalls wenn du damit Probleme hast.

Gruß
Julia
 
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Hallo Julia,

Natriumbenzoat 6x1g täglich und Veganische Ernährung (tierisches Eiweiß wird schneller verdaut und ist deshalb kritischer, zudem haben tierische Produkte meistens sehr viel Eiweiß) und mir geht es gut.

Damit das auch so bleibt - bei veganischer Ernährung - solltest Du Vitamin B12 als Nahrungsergänzung noch dazu nehmen, ansonsten entwickelt sich da mit der Zeit (wenn der körpereigene Dreijahresspeicher ausgegangen ist) ein Mangel.

Herzliche Grüsse,
Kim
 
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Damit das auch so bleibt - bei veganischer Ernährung - solltest Du Vitamin B12 als Nahrungsergänzung noch dazu nehmen, ansonsten entwickelt sich da mit der Zeit (wenn der körpereigene Dreijahresspeicher ausgegangen ist) ein Mangel.

Das ist richtig, aber mache ich schon seid 6 Monaten, trotzdem Danke :)
 
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Hallo Julia,

Anlässlich eines anderen Threads, hätte ich noch einige Fragen an Dich. In Prinzip kenne ich mich gar nicht aus mit Ammoniakwerte und Harnstoffzyklusdefekte, doch beim lesen traf ich auf andere Ursachen, und anlässlich Dein Thread und eine Frage eines anderen Users nach Natriumbenzoat habe ich mich mal ein wenig informiert über die Wirkungen und Nebenwirkungen dieses Mittels. Dies ist der Grund dass ich Dich die Fragen stelle, und Dich auch auf Risiken hinweisen möchte von dem Gebrauch dieses Mittels.

Ist es eigentlich so dass Du selber die Diagnose "Harnstoffzyklusdefekt" gestellt hast?

Hast Du Dich ausreichend informiert über die Wirkungen und Nebenwirkungen vom Natriumbenzoat? E211, ein Konservierungsmittel? Und ist es Dir bewusst dass es in den Mengen wo Du es einnimst eher als Medikament betrachtet werden sollte als als Lebensmittelzusatz? Wikipedia erwähnt es als "Notfallmedikament" im falle eines Akuten Ammoniakvergiftungs. Das ist noch mal was anderes als Langzeitanwendung.
Und bei der Langzeitanwendung kommt es wohl sehr auf die Dosierung an, in wiefern dieser Konservierstoff die Gesundheit schadet. Es kommt ja in geringen Mengen auch vor in "natÜrliche" Lebensmittel, doch es kommt ja auf die Menge UND Dauer an, inwiefern man dieses (oder jedes anderes Mittel) als "Harmlos" einstufen kann oder als toxisch betrachten sollte.

An anderer Stelle im Forum wurde eine Darmdysbiose diskutiert, wobei offensichtlich auch erhöhte Ammoniakwerte entstehen können, u.A. hier: https://www.symptome.ch/threads/mittelschwere-dysbiose.60440/#post-381535 und hier https://www.symptome.ch/threads/lae...-durch-andauernde-ammoniakueberlastung.34855/.

Könnte es nicht so sein dass ähnliche Vorgänge bei Dir auch für die höhere Ammoniakwerte verantwortlich sind?

Mir kam der Gedanke dass Dein Konservierungsmittel (mit nebenwirkung u.A. Mitochondrienschädigung) womöglich eine Antibiotische Wirkung aufzeigt im Darm, und damit die Ammoniakproduzierende Bakterien ausgeschaltet hat.

Hast Du schon mal versucht das Mittel abzusetzen? Man könnte ja vermuten dass es Dir bei Deiner jetzigen Diät und sonstige Massnahmen, ohne Natriumbenzoat ähnlich gut gehen würde. Und auf Dauer sogar besser.

Denn über Langzeiteffekte vom E211/Natriumbenzoat in hoher Dosierung ist zu wenig bekannt, und wie gesagt, so ganz unschuldig ist es nicht. Ein bisschen Scroogeln (alternative für Googlen) liefert da schon einige Infos, wovon ich einige doch ziemlich beunruhigend finde.

Also daher mein Beitrag, es soll ja nicht so sein, dass Deine Problemlösung auf Dauer nach hinten los geht.

Ausserdem denke ich, dass andere die anlässlich Dein Erfolgsbericht ähnliche Experimente machen wollen sich auch bewusst sein sollten von andere Mögliche Ursachen eines hohen Ammoniakwertes, und vor Allem von den Risiken bei Anwendung des Natriumbenzoats in hoher Dosierung und über längere Zeit.

Gefunden habe ich als Nebenwirkungen: Allergieën, Neurodermitis, Mitochondrienschädigungen, ADHS - in Tierexperimente: gewichtsabnahme, Leber- und Nierenschädigungen und Tod. Und ansonsten gibt es einen Verdacht auf erhöhtes Krebsrisiko wenn das Natriumbenzoat chemisch reagiert mit bestimmte Stoffe (die auch in der Nahrung drinn sind) kann es sich umwandeln in Benzeen, was, wohl alle bekannt, ein sehr Toxischer Stoff ist und Krebserregend.

Ich würde Dir, Julia, dringend raten zu schauen ob es Dir auch ohne gut geht.

Herzliche Grüsse,
Kim


PS: Hallo Julia,

Ich habe, weil ich mir ein wenig Sorgen mache um Dich, mal geschaut wie das nun ist mit Harnstoffzyklus, Hepatische Enzephalopathie und Leber, bzw. Morbus Wilson.
Es scheint aus Deinen Threads als ob Du meinst es wäre entweder - oder. Doch bei Morbus Wilson kann eine hepatische Enzephalopatie auftreten, und dabei (bei beides) die Ammoniakwerte erhöht sein, und es somit ein Problem im Harnstoffzyklus geben.
In Deiner Situation zu schliessen auf nur ein (genetisch bedingter) Harnstoffzyklusdefekt weil die Symptombekämpfung erfolgreich war, wäre m.E. ein Fehler, wenn Morbus Wilson oder eine andere Leberkrankheit/Leberschädigung oder andere Ursachen nicht absolut ausgeschlossen sind. So wie ich es verstanden habe aus dem Forum hier ist eine M. Wilson nicht so leicht zu diagnostizieren und müsste man sich einen Arzt suchen der sich sehr gut damit auskennt.

Es gibt viele mögliche Ursachen für erhöhte Ammoniakwerte, die nicht nachzugehen, weil es wegen reine Symptombekämpfung kein aktuelles Problem darstellt, fände ich gefährlich.

Und, natürlich freue ich mich dass Du Dich im Moment gut fühlst, das soll aber auch so bleiben!
 
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Ist es eigentlich so dass Du selber die Diagnose "Harnstoffzyklusdefekt" gestellt hast?

Genau so ist es :bang:

Hast Du Dich ausreichend informiert über die Wirkungen und Nebenwirkungen vom Natriumbenzoat?

Nö.

Und ist es Dir bewusst dass es in den Mengen wo Du es einnimst eher als Medikament betrachtet werden sollte als als Lebensmittelzusatz?

Ja.

Wikipedia erwähnt es als "Notfallmedikament" im falle eines Akuten Ammoniakvergiftungs.

Nö, Standardmedikamentation bei Harnstoffzyklusdefekt zusammen mit Natriumphenylbutyrat. Letzteres ist bloß nicht erreichbar für mich, auch finanziell.

Und bei der Langzeitanwendung kommt es wohl sehr auf die Dosierung an, in wiefern dieser Konservierstoff die Gesundheit schadet.

5,5 gramm pro qm Hautoberfläche ist die Dosis, wenn ich mich richtig erinnere, aber ich nehme sowieso weniger.

Könnte es nicht so sein dass ähnliche Vorgänge bei Dir auch für die höhere Ammoniakwerte verantwortlich sind?

Nachtrag: Natürlich tragen Fäulnisbakterien ihren Teil dazu bei mehr Ammoniak zu prodizieren. Bei einer 0,5 gramm Protein/kilo Ernährung sind es aber allgemein schonmal weniger dieser Sorte. Zudem etwas Lactulose Sirup und die Symptomatik ist gleich verbessert. Allerdings hilft das gar nicht gegen das Protein aus Nahrung und abgebauter Muskelmasse.

Harnstoffzyklusdefekte sind nicht selten und meine Mutter und Grossmutter hat dasselbe, nur schwächer ausgeprägt, obwohl seid meine Großmutter Valproat nimmt, gehts ihr auch schlecht... hmm wo darf man Valproat auf keinen Fall anweden... achja Harnstoffzyklusdefekte...

Hast Du schon mal versucht das Mittel abzusetzen? Man könnte ja vermuten dass es Dir bei Deiner jetzigen Diät und sonstige Massnahmen, ohne Natriumbenzoat ähnlich gut gehen würde.

Naja, stimmt ich sollte vielleicht von 35 Gramm Eiweiss pro tag, auf maximal 15 Gramm gehen, dann kann ich den Tag auch ohne sodium benzoate überstehen. Das dann Kwashiorkor und Marasmus droht, ist sicher irrelevant.
Ansonsten merke ich nach 30 minuten wenn etwas nicht stimmt und das Eiweiss nicht schnell genug entgiftet werden kann.

Denn über Langzeiteffekte vom E211/Natriumbenzoat in hoher Dosierung ist zu wenig bekannt, und wie gesagt, so ganz unschuldig ist es nicht.

Ammoniak ist gefährlicher behaupte ich mal.

von andere Mögliche Ursachen eines hohen Ammoniakwertes

Leberzirrhose, noch ein paar andere Stoffwechseldefekte, hab ich aber alles nicht...

Allergieën, Neurodermitis, Mitochondrienschädigungen, ADHS

Letzteres ist lustig, denn Natriumbenzoat wird hauptsächlich in stark zucker oder süssstoffhalten Limonanden in den USA verwendet (Cola, Cola light, Dr Pepper usw). Aber es wird sicher das Natriumbenzoat schuld sein, das ein 3000 Calorien gefüttertes Kind, welche den ganzen tag still sitzen soll, unkonzentriert und hyperaktiv wird.

Tierexperimente: gewichtsabnahme, Leber- und Nierenschädigungen und Tod

Es liegen seid 30 - 40 Jahren Erfahrungen mit Natriumbenzoat bei Menschen vor, da brauchen wir keine Tierexperimente... Nur weil etwas sein könnte ist es noch lange nicht der Fall... Ammoniakhingegen ist unglaublich schädlich, macht blöde, depressiv, müde, schädigt blut, hirn und organe, kann zu Hirnödemen, Koma und Tod führen und das passiert andauernd und ist keine Spekulation.

Doch bei Morbus Wilson kann eine hepatische Enzephalopatie auftreten

Nö, bei einer Leberzirrhose oder eine starken Fibrose kann eine Enzephalopathie auftreten und die kann durch Wilson bedingt sein. Hat man keine Fibrose oder Zirrhose kann Wilson das nicht auslösen, besser gesagt, man hat vermutlich auch kein Wilson.

In Deiner Situation zu schliessen auf nur ein (genetisch bedingter) Harnstoffzyklusdefekt weil die Symptombekämpfung erfolgreich war, wäre m.E. ein Fehler, wenn Morbus Wilson oder eine andere Leberkrankheit/Leberschädigung oder andere Ursachen nicht absolut ausgeschlossen sind

Harnstoffzyklusdefekte sind weitaus häufiger als Wilson und viele andere vergleichbare Erkrankungen. Mit ihnen ist nicht zu spaßen, denn die Mortalitätsrate ist alles andere als gering. Hyperammonämie ist eine Diagnose für sich und muss behandelt werden. Natriumbenzoat ist ein vernünftiges Mittel dagegen und Wilson und andere Erkrankungen wurden quasi ausgeschlossen.

müsste man sich einen Arzt suchen der sich sehr gut damit auskennt.

Ich war schon im Wilsonzentrum in Heidelberg...

Es gibt viele mögliche Ursachen für erhöhte Ammoniakwerte, die nicht nachzugehen, weil es wegen reine Symptombekämpfung kein aktuelles Problem darstellt, fände ich gefährlich.

Natriumbenzoat bekämpft die Ursache -> Hyperammonämie. Levodopa wäre hingegen Symptombekämpfung (hatte auch etwas geholfen). Harnstoffzyklusdefekte sind nur durch Lebertransplantation heilbar (wie Wilson auch). Meine Leber ist aber ansonsten in Ordnung.

---

Sry, für meinen etwas sarkastischen Unterton. Du meinst es sicher nur gut, aber ich bin körperlich gesund und nur weil Ärzte noch nie etwas von den gar nicht mal seltenen Harnstoffzyklusdefekten gehört haben, werde ich sicher nicht in meiner Krankheit dahin vegetieren. Ich könnte nur dutzende Theorieansätze aufstellen warum dass der Fall ist, aber es macht mich einfach nur wütend. Natriumbenzoat ist schon das richtige und bei mir wurde gewiss nicht wenig untersucht in der 6 jährigen Geschichte meiner Probleme damit. Ich weiss dass ich keine Leberzirrhose hab, ich weiss dass meine Probleme durch Eiweiss und Ammoniak bedingt sind... was sollte es sonst sein.

Natriumbenzoat ist kein Mittel zu Symptombekämpfung. Es blockiert die Ursache und das ist Ammoniak. Harnstoffzyklusdefekte ohne Ammoniakproblematik sind quasi nicht existent...

Gruß
Julia
 
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Hallo Julia,

Ich kann verstehen dass Du einigermassen sarkastisch bist, enttäuscht von Deine Erfahrungen mit der Ärzteschaft. - Ich nimm's nicht persönlich.

Wenn es für Dich so stimmig ist, und Du überzeugt bist von der richtigkeit für DICH, dann sei es so. Und wenn DU für DICH die richtige Lösung gefunden hast, und Dich damit besser fühlst finde ich dass nur prima.


Du schreibst hier voller Überzeugung, DEINE Befunde, DEINE Erfahrungen, und das sind es auch, Deine Persönliche Erfahrungen und keine Allgemeine Wahrheiten.
Darauf möchte ich dann doch ausdrücklich hinweisen, und dass jeder erstmal recherchiert, zum Arzt geht um Sachen abklären und ausschliessen zu lassen, bevor er sich selbst unkontrolliert Medikamente verabreicht und sich daraus möglicherweise ein Dauertherapie der Symptombekämpfung entwickelt - während Ursachen unentdeckt bleiben und nicht behandelt werden.


Zur erläuterung der verwendete Medizinische Fachbegriffe:

Hyperammonämie = wörtlich: Erhöhte ammoniakwerte im Blut

Hepatische Enzephalopathie = von der Leber stammende Hirnerkrankung/Hirnsymptomatik

Harnstoffzyklusdefekt = Störung im Stoffwechsel von Harnstoff - nicht mehr und nicht weniger - mehrere Ursachen sind möglich!

Da Halbwissen of nicht ungefählich ist in Sachen Gesundheit, möchte ich hier und da noch ein Bisschen was erläutern oder ergänzen. Damit wäre es dann kein komplettwissen - doch es erweitert den Blick.

- Morbus Wilson kann durchaus eine sogenannte Hepatische Enzephalopathie auslösen
- Der erwähnte Nebenwirkung ADHS stammt nicht aus Vermutungen aufgrund von Verhaltensstörungen bei übergewichtige Colatrinkende Kinder, sondern ist ergebnis einer Britischen wissenschaftliche Studie zu nebenwirkungen von Lebensmittelzusätze
- Tierexperimente wurden nunmal durchgeführt und was ich schrieb sind einige Ergebnisse daraus.
- Verlässliche Ergebnisse über Langzeitfolgen bei hohere Dosierungen etc. bei Menschen habe ich nicht finden können - aber die offizielle Dokumente zur Zulassung dieses Mittels als Lebensmittelzusatz, und darin wird gesagt, dass es diese Ergebnisse nicht gibt.

Zu Ursachen und Symptombekämpfung.

Ja in Bezug auf der Hirnsymptomatik und toxizität (giftigkeit) des Ammoniaks stimmt es wenn man erhöhte Ammoniakwerte als Ursache bezeichnet.
Das Natriumbenzoat wirkt als Gegengift.

Doch erhöhte Ammoniakwerte sind an sich ein Symptom, folge aus eine andere Ursache,
Anzeichen (Wörtlich übersetzt, und Medizinisch:Anzeichen einer bereits vorhandenen oder sich anbahnenden Krankheit).

Und die Ursachen wären allgemein erstmal abzukären.

Mögliche Ursachen von erhöhte Ammoniakwerte (Hyperammonämie, Harnstoffzyklusdefekte) sind unter Anderem (dies heisst es gibt möglicherweise noch einige sonstige):

- angeborene Gendefekte
- Lebererkrankungen und Leberschädigungen
- Darmdysbiose
- mangelder Eiweisskonsum

Zu den angeborenen Gendefekte: Manifestation (auftreten der SYmptome) im Kindesalter, wenn im Erwachsenenalter, dann oft erstmanifestationen am ende der Pubertät (wenn das Bedürfnis an Eiweiss für Wachstum und Entwicklung nachlässt).
Zu den typischen Symptomen gehört auch Übelkeit und Erbrechen, sowie mentale Retardierung (also verlust an Hirnleistung/Intelligenz).

Zum mangelden Eiweisskonsum: da kann Ammoniakvergiftung auftreten als Folge daraus dass es, wegen fehlenes Eiweiss, mangelt an die Bausteine für die Bildung der benötigte Enzyme zum Ammoniakkabbau.

Fazit:

Ein absoluter Fehlschluss wäre um ALLGEMEIN und NUR aufgrund der Wirksamkeit von Natriumbenzoat zu schliessen auf eine Diagnose Erblich bedingter Harstoffzyklusdefekt.

Damit sage ich nicht dass es im Einzelfall oder in Dein Fall, Julia, nicht zutreffen könnte, sondern dass diese Methode nur und ausschliesslich bedeutet dass bestimmte Symptome von erhöhte Ammoniakwerte stammen (Plazeboeffekte noch ausser Betracht gelassen).
Und wie hieroben zu lesen ist, können diese sehr unterschiedliche Ursachen haben, und diese sollte m.E. AUCH abgeklärt werden. Auch oder gerade weil Ammoniak eine toxische Wirkung hat.

Und worin ich absolut nur zustimmen kann, eine Ernährung worin Eiweiss fehlt oder stark Mangelt ist äusserst ungesund.

An Julia und alle andere. Klar ist die "Ärzteodyssee" mit allem drum und dran absolut unangenehm und eine zusätzliche Belastung, ich finde aber dass man trotzdem AUCH und vor Allem die Ursachensuche und -Abklärung nicht vernachlässigen sollte.

Herzliche Grüsse und alles Gute, :)
Kim

PS: Im vorherigen Beitrag schrieb ich von der Umwandlungsgefahr Natriumbenzoat zu Benzen (syn. Benzol) (hochtoxisch). https://de.wikipedia.org/wiki/Benzen
Meine Recherchen ergaben dass die Umwandlung stattfindet in Reaktion mit Vitamin C! - Wenn man es einnimmt sollte man das m.E. also bewusst nicht direkt kombiniert mit Vitamin C einnehmen, Fruchtsäfte, Nahrungsmittel mit hohe Vitamin C konzentration.
Ob und in wiefern man diese Reaktion vermeiden kann durch Pause zwisschen einnahme des Natriumbenzoats und Konsum von Vitamin C - da habe ich keine Ahnung, darüber müsste man wenn man dieses Mittel nimmt oder nehmen möchte sich dann weiter Informieren.
Tut mir Leid dies dann so erwähnen zu müssen. Ich möchte niemandem Angst machen - doch ich finde es schon wichtig den Hinweis (jezt etwas Konkreter) zu geben.
 
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Harnstoffzyklusdefekt = Störung im Stoffwechsel von Harnstoff - nicht mehr und nicht weniger - mehrere Ursachen sind möglich!

Ein Harnstoffzyklusdefekt ist schon recht spezifisch. Es geht dabei um die Umwandlungsprozess von Ammoniak zu Harnstoff. Es mag sein, dass eine Leberzirrhose diesen Prozess auch stören kann, aber dass ist das kein Harnstoffzyklusdefekt. Je nachdem wo dieser Prozess gestört ist, ergibt sich die Diagnose zum Beispiel Ornithintranscarbamylasemangel oder auch Carbamoylphosphat-Synthetase I Mangel. Im allgemeinen sind aber alle Harnstoffzyklusdefekte fast gleich von der Symptomatik und werden ähnlich behandelt.

Natriumbenzoat wurde zum Teil von Natriumphenylbutyrat als Mittel der Wahl abgelöst. Allerdings haben beide Mittel ähnliche Nebenwirkungen. Natriumphenylbutyrat und Natriumbenzoat werden zur langzeitbehandlung eingesetzt.

Morbus Wilson kann durchaus eine sogenannte Hepatische Enzephalopathie auslösen

Ja, da Morbus Wilson sehr stark die Leber schädigt.

Verlässliche Ergebnisse über Langzeitfolgen bei hohere Dosierungen etc. bei Menschen habe ich nicht finden können - aber die offizielle Dokumente zur Zulassung dieses Mittels als Lebensmittelzusatz, und darin wird gesagt, dass es diese Ergebnisse nicht gibt.

Okay, Harnstoffzyklusdefekte sind natürlich eine orphan disease, wenn auch eine sehr häufige darunter. Da gibt es vermutlich nicht soviele Studien. Allerdings wird Natriumbenzoat dort seid 40 Jahren oder so eingesetzt, auch als Dauertherapie.

mangelder Eiweisskonsum

mh ja, mit der Ursache tu ich mich erlich gesagt etwas schwer. Mangelnder Eiweisskonsum kann die Leber schädigen, was aber meistens nur bei extremer Unterernährung vorkommt. Auch kann extremes Fasten zu einem Eiweissmangel führen, wo auch der Harnstoffzyklus nicht genügend Aminosäuren bekommt, allerdings energie aus Muskelmasse gewonnen wird und dadurch somit trotzdem Eiweiss verdaut wird.

Aber generell ist es doch so, das ein grossteil der Ammoniakbelastung durch den Eiweisskonsum entsteht. Bei einer Eiweissarmen Ernährung gibt es weniger Fäulnisbakterien im Darm und weitaus weniger Eiweiss zum verdauen, wodurch erst kaum eine Ammoniakbelastung zustande kommt.

Eine Eiweissarmeernährung (0,4 - 0,6 Gramm/Kilo tägl.) bei gleichzeitig normaler Kalorienaufnahme führt hingegen nicht zu einer Hyperammonämie. Bei eine hepatitischen Enzelphalopathie im Endstadium wird sogar auf 20 Gramm Eiweiss reduziert und das gewiss nicht, weil dadurch die Ammoniakbelastung höher ist.

Zu den angeborenen Gendefekte: Manifestation (auftreten der SYmptome) im Kindesalter, wenn im Erwachsenenalter, dann oft erstmanifestationen am ende der Pubertät (wenn das Bedürfnis an Eiweiss für Wachstum und Entwicklung nachlässt).

Also das ist so schon ganz richtig. Es gibt verschiedene Schweregrade bei Harnstoffzyklusdefekten. Schwere führen schon im Säuglingsalter zum Koma und die Prognose ist schlecht. Häufig ist es auch im Kindesalter. Da hatte ich zB häufig essen verweigert und mich lieber von Maoam und Fanta ernährt. Mit 14 - 15 fing es dann an schlimmer zu werden, aber erst mit 19 stellten sich bei mir Symptome wie extrapyramediale Bewegungsstörungen ein. Schwangerschaft oder Hormonschwankungen allgemein (bei Dr. House hat der männliche Patient Östrogene geschluckt, so als Beispiel) sind auch nochmal ein Zeitpunkt zur Manifestation.

Damit sage ich nicht dass es im Einzelfall oder in Dein Fall, Julia, nicht zutreffen könnte, sondern dass diese Methode nur und ausschliesslich bedeutet dass bestimmte Symptome von erhöhte Ammoniakwerte stammen

Wäre bei mir noch nicht sooo viel abgeklärt worden, hätte ich auch erst einmal andere Sachen untersuchen lassen.

Im vorherigen Beitrag schrieb ich von der Umwandlungsgefahr Natriumbenzoat zu Benzen (syn. Benzol) (hochtoxisch).

Okay gut, allerdings müsste eine eine höhere Benzen Belastung spüren (so anders als Ammoniak wird es sich nciht anfühlen), wenn Natriumbenzoat das bei mir hervorruft, dann werde ich mir sicherlich die Einnahme nochmal überlegen. Hat es aber bisher nicht.

---

Das Problem bei den ganzen ist, dass ich wohl keinen Arzt finden werde, der mich weiter darauf untersucht. Den Psychostempel hab ich sowieso schon. Zudem gibt es 2 Sachen, die es mir nicht gerade erleichtern, das mich Ärzte ernst nehmen. Im Prinzip könnte ich allerdings mir einen Termin in Heidelberg oder so holen, vorher 400 gramm Lachsfilet essen und mal schauen ob die Ärzte nun es untersuchen wollen, wenn ich dort dann Krampfanfälle und weiteres bekomme... In meinem momentanen Zustand werde ich sowieso nicht weiter untersucht...

Gruß
Julia
 
Extrapyramidale Bewegungsstörung + Benommenheit -> Harnstoffzyklusdefekt

Hallo Julia84
Danke für deinen interessanten Bericht. Ich würde gerne testweise Natriumbenzoat anwenden.
Wo kann mann diesen Stoff beziehen?

Grüsse bio
 
Extrapyramidale Bewegungsstörung + Benommenheit -> Harnstoffzyklusdefekt

Hallo Zusammen, hallo Julia,

Okay gut, allerdings müsste eine eine höhere Benzen Belastung spüren (so anders als Ammoniak wird es sich nciht anfühlen), wenn Natriumbenzoat das bei mir hervorruft, dann werde ich mir sicherlich die Einnahme nochmal überlegen. Hat es aber bisher nicht.

Habe Deine Schlussfolgerung vorhin übersehen, ich denke das ist ein Denkfehler. Hier mehr zu den Wirkungen von Benzen, die sind wesentlich anders als beim Ammoniak. Ich denke zudem, dass man zuerst mal auch nichts merkt/merken könnte. Kleinere Mengen über längere Zeit erzeugen andere Symptome und Schäden als bei grosseren Mengen auf einmal.

Benzoldämpfe sind beim Einatmen giftig; die Symptome akuter Vergiftungen treten erst bei relativ hohen Konzentrationen ein. Leichte Vergiftungen äußern sich in Schwindelgefühl, Brechreiz, Benommenheit und Apathie. Bei einer schweren Vergiftung kommt es zu Fieber und Sehstörungen bis hin zu vorübergehender Erblindung und Bewusstlosigkeit. Bei der so genannten Benzolsucht, die beim Einatmen von Benzol eintreten kann, kommt es zu Trunkenheits- und Euphoriegefühlen. Benzol kann bei längerer Einwirkung auf den Organismus zum Tod führen.

Die Giftwirkung ebenso wie die karzinogene Wirkung ist auf die Bildung eines karzinogenen Metaboliten zurückzuführen. Im Körper wird Benzol am Ring oxidiert. Das entstehende hochreaktive Epoxid reagiert mit zahlreichen biologischen Verbindungen und kann auch das Erbgut schädigen. Eine längerfristige Aufnahme kleinerer Benzolmengen führt vor allem zu Schädigungen der inneren Organe und des Knochenmarks. Letzteres resultiert in einer Abnahme der Zahl der roten Blutkörperchen (Anämie), was sich in Herzklopfen, Augenflimmern, Müdigkeit, Schwindel, Blässe und Kopfschmerzen äußert. Benzol wird im Gehirn, Knochenmark und Fettgewebe gespeichert. Es wird nur langsam über die Niere ausgeschieden. Der Abbau erfolgt über verschiedene Umbauprodukte wie das Brenzcatechin, Phenol, Hydrochinon und Benzochinon. Das Hauptausscheidungsprodukt ist schließlich die Phenylmercaptursäure (N-Acetyl-S-phenyl-cystein).

Quelle: Benzol ? Wikipedia

Wunsche viel Beharrlichkeit, Mut und Erfolg dabei die richtige Diagnose und passende Behandlung und Begleitung von einem Arzt zu bekommen.

Herzliche Grüsse,
Kim
 
Extrapyramidale Bewegungsstörung + Benommenheit -> Harnstoffzyklusdefekt

Nach jahrzehntelangem hoffen und Einahme von falschen Medikamenten welche dir verschiedene Ärzte verschrieben haben ohne reale Verbesserungen, kommt jeder denkende einmal zum Schluss, auf sich selber zu vertrauen.
Liest man dann noch wieviele Menschen durch Medikamente umkommen die durch Ärzte verschrieben wurden bleibt eben nur noch die Option sich selber feinfühliger zu verhalten und sich wieder zu spüren, im Sinne was tut mir gut und was nicht. Ohne die meist dämpfenden Medikamente kann dies dann auch eher gelingen.

KimS, deine Ausführungen sind optimal um vorsichtig und klug auf die Suche zu gehen. Danke dafür
 
Extrapyramidale Bewegungsstörung + Benommenheit -> Harnstoffzyklusdefekt

Danke Bio,

Danke für Deine nette Rückmeldung. :) Du hast auch recht, man sollte mindestens so kritisch und vorsichtig sein wenn es um "verschriebenes" geht, und Symptome die dabei auftreten.

Herzliche Grüsse,
Kim
 
Extrapyramidale Bewegungsstörung + Benommenheit -> Harnstoffzyklusdefekt

Wo kann mann diesen Stoff beziehen?

In der Apotheke deines Vertrauens oder hier NATRIUMBENZOAT, 1 KG

Wunsche viel Beharrlichkeit, Mut und Erfolg dabei die richtige Diagnose und passende Behandlung und Begleitung von einem Arzt zu bekommen.

Ich kenn ja schon die richtige Diagnose und solange sie nicht den mindesten Bekanntheitsgrad unter den Medizinern bekommt, wird es relativ schwierig ne passende Diagnose zu bekommen, wenn man sowieso schon den Psychostempel hat. Ich geh lieber das Risiko ein, als dass ich noch einen weiteren Tag unter einer Ammoniakvergiftung leide. Ammoniak ist zudem auch sehr sehr schädlich, gefährlich usw usw... und wenn ich das weiter ertragen müsste könnte ich mich gleich von der Brücke stürzen. Natürlich wird Natriumbenzoat und Natriumphenylbutyrat zur Langzeitbehandlung eingesetzt. Es ist alternativlos für mich.

Gruß
Julia
 
Extrapyramidale Bewegungsstörung + Benommenheit -> Harnstoffzyklusdefekt

Hallo Julia,

Meine Meinung zu Deiner eigentherapie weisst Du ja, eine Behandlung in Eigenregie OHNE ärztliche Kontrollen usw., mit ein solches Mittel halte ich für alles andere als unbedenklich und ungefährlich. Besser wäre es also wenn Dir damit ärztlich geholfen wird. Vielleicht hilft Dir das weiter.

An der Berliner Charité eröffnete am Montag die bundesweit fünfte Einrichtung, die fachübergreifend bei Diagnose, Therapie und Forschung helfen will. Nach Angaben der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (Achse) gibt es bereits Spezialzentren in Freiburg, Tübingen, Frankfurt (Main) und Bonn.

www.welt.de/newsticker/dpa_nt/regioline_nt/berlinbrandenburg_nt/article12662509/Charite-eroeffnet-Centrum-fuer-Seltene-Erkrankungen.html

Könntest Dich z.B. an dieser Allianz wenden um näheres zu Erfahren (Adresse Zentrum in Deiner Nähe, usw.)

In Österreich gibt's mittlerweile auch so etwas.

Koordinationsstelle für Seltene Krankheiten
In Österreich wurde zu Beginn des Jahres eine Nationale Koordinationsstelle für Seltene Erkrankungen (NKSE) in der Gesundheit Österreich GmbH eingerichtet.
Seltene Krankheiten: Mediziner informieren

Du schriebst:
I Es ist alternativlos für mich.
Denke ich nicht.

Alles Gute,
herzliche Grüsse,
Kim
 
Extrapyramidale Bewegungsstörung + Benommenheit -> Harnstoffz

Hallo Julia,
habe deinen Beitrag über den Harnstoffzyklus-Defekt gelesen.
Symptome habe ich seit 20 Jahren die gleichen. Laktulose hilft. Ornithinaspartat kann ich überhaupt nicht ab, l-Glutamin auch nicht. Ammoniak im Serum mit 51 deutlich zu hoch - am Tag der Blutentnahme ging es mir ganz gut. Vermute, dass die Werte sonst noch deutlich höher waren. Jetzt nehme ich seit gestern Natriumbenzoat. Zum ersten Mal seit wochen hatte ich keine unruhigen Beine mehr in der Einschlafphase. Sonst geht es mir momentan so einigermaßen, bin etwas benebelt, körperlich gehts ganz gut. Ich wollte von dir gern mal hören, wie es bei dir mit dem Natriumbenzoat gewesen ist. Wie lange hat es gedauert, bis du eine Verbesserung deines Zustandes bemerken konntest? Gab es eine Erstverschlechterung? 6 g pro Tag, wenn ich richtig gelesen habe, oder? Nimmst du es aktuell noch? Sonstige Medikamente, welche helfen?
Vielen Danke erstmal!
Schöne Grüße aus Hamburg, Mike
 
Extrapyramidale Bewegungsstörung + Benommenheit -> Harnstoffz

hallo julia84

habe deinen bericht gestern über internet gefunden, ist zwar schon etwas älter aber finde ich sehr interessant.
kenne das auch, benommenheit, schwindel, langsame atmung, druck im hals, vor allem wenn ich fleisch oder mal viel von anderen tierischen eiweiße gegessen habe, etwas leichter tritt es aber auch oft bei anderen speisen auf.

wenn es besonders schlimm ist habe ich oft das gefühl dass ich gleich wegtreten könnte und rufe dann immer jemanden an, damit man reagieren kann falls doch mal mehr passieren sollte.
seit ca einem jahr ist das bei mir so arg geworden, aber ich habe vorher auch noch nie so gerne fleisch gegessen.

liest du hier noch mit?

wie ist das bei dir?

wie gehts dir im moment so?

bei mir ist es nach einer halben stunde oft am schlimmsten, dann wird es nach einiger zeit wieder milder, aber benommenheitsattacken treten dann auch noch nach ein paar stunden später auf, manchmal auch mit verstärkt muskelzuckungen in den beinen.
aber das schlimmste ist wenn sich das atmen vom gehirn aus verlangsamt und man sich wie weggetreten fühlt.
ein paar mal haben auch meine zähne zu klappern angefangen, aber das passiert gottseidank nicht so oft.

kennst du das auch in dieser form, so mit langsamer atmung ?

ich glaube ja dass ich vielleicht eine leichte fettleber haben könnte aber so einen leichten harnstoffdefekt kann ich bei mir nun auch nicht mehr wirklich ausschließen.
harnstoff im serum war bei mir aber normal, 22 mg, gesamteiweiß im blut ist etwas an der obergrenze gewesen.
eine schlimmere leberkrankheit hätten sie bei mir denke ich auch schon mal entdeckt, drum glaube ich mittlerweile auch eher an einen defekt. das einzige was ich noch ausschließen möchte ist alpha1antitrypsin-mangel, weil ich das gefühl habe mit der lunge passt vielleicht nicht alles so gut, aber der arzt würde mich wohl insgeheim auslachen, auch wenn ich es selber bezahle.
meine fingernägel sehen aus wie bei nieren-, leber- und eventuell lungenproblemen, obwohl mit den nieren eigentlich alles in ordnung sein dürfte und das bei mir schon lange so aussieht an den nägeln.
naja auf dr google soll man einerseits ja nicht immer zuviel geben, aber er kann auch helfer in der not sein, vor allem wenn man zu seinen ärzten kein gutes verhältnis hat, die einem nicht wirklich helfen oder ernst nehmen und von selber auf keine ideen kommen.
dann muss man sich halt soweit es geht selber helfen, weil aus der eigenen tasche kann man sich dauerhaft auch nicht alles bezahlen. und ehrlich gesagt mag ich auch gar nicht mehr zum arzt, weil je mehr diagnosen nicht festgestellt werden und je öfter man zum arzt geht, desto mehr rutscht man in die psychoschublade.vor allem wenn man solche diagnosen schon hat.

irgendwie habe ich bei der atemnot das gefühl dass es von der benommenheit im kopf kommt aber nicht in der form dass es psychisch ist, ich bin dann wie betrunken.
oft habe ich auch wieder verstärkt atemprobleme wenn ich in eine andere position wechsle, auch dann wenn ich eigentlich nicht benommen bin.

im moment esse ich auch fast kein fleisch und wenn dann in geringen mengen (damit nicht irgendwann eisenmangel entsteht).

aber ich würde dieses mittel auch mal gerne testen.

anscheinend hilft beim harnstoffdefekt ja auch laktulose.

hat dir lakutlose auch geholfen?

ist natriumbenzoat auch in der apotheke erhältlich?


lg catlady ;)
 
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