Depression: organische Ursachen, andere Erkrankungen als Ursache

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Organische Ursachen einer Depression und Beachtung anderer Erkrankungen in der Behandlung.
Erkrankungen die mit einer symptomatischen bzw. organischen depressiven/affektiven Störung einhergehen können (Beispiele)
Morbus Cushing, Morbus Addison, Hypothyreoidismus, Thyreotoxikose, Hyperparathyreoidismus, Morbus Parkinson, Parkinson-Syndrom, Encephalomyelitis disseminata, Epilepsien, zerebrovaskuläre Erkrankungen, Demenzen, cerebrale Tumoren, Schädelhirntraumata, Morbus Huntington .Viruserkrankungen (Hepatitis, Mononukleose, Grippe, Enzephalitis Systemischer Lupus erythematodes, Folsäure-Mangel, perniziöse Anämie, Karzinom der Bauchspeicheldrüse, der Lunge, AIDS, FMS, CFS
Depression körperliche Ursachen

Auf dieser Seite werden anschließend die einzelnen hier genannten Krankheitsbilder beschrieben: eine ganze Menge, finde ich.

Gruss,
Uta



Anschließend werden Medikamente aufgelistet, die Depressionen auslösen können.

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Titel dieses Buches klingt verheißungsvoll:

Bücher von Amazon
ISBN: 3833804483


und die Beschreibung des Verlages auch:
Millionen von Menschen in Deutschland - zu über 70 % Frauen - leiden unter Beschwerden, die als psychisch oder psychosomatisch bezeichnet werden, ohne dass körperliche Ursachen wirklich abgeklärt wurden. Dabei können, wie neue Forschungsergebnisse zeigen, sowohl Vitamin- oder Mineralmängel als auch Narben, Zahnherde oder Umweltbelastungen für schwerwiegende seelische Störungen verantwortlich sein, die ohne ursächliche Behandlung natürlich auch nicht verschwinden. Hier setzt der neue Ratgeber an, erklärt laiengerecht die komplexen Verflechtungen von Körper und Psyche, Immun-, Hormon- und Nervensystem und zeigt die wichtigsten körperlichen Ursachen für psychische Beschwerden auf. Checklisten bieten in manchen Fällen die Möglichkeit zur Selbstdiagnose und Selbsthilfe. Darüber hinaus werden gezielt noch vielfach unbekannte ärztliche Untersuchungs- und Therapiemethoden empfohlen.

Ich habe das Buch nicht gelesen, aber ich finde es weiter sehr wichtig, daß abgeklärt wird, ob organische Ursachen für "psychische" Probleme vorliegen.
Der Spruch "das ist alles psychisch" geistert weiter durch die Arztpraxen. Es wäre mal interessant, eine Statistik zu haben, in der aufgeführt wird, wie oft diese Diagnose vor allem gegen Ende eines Quartals gestellt wird.

Grüsse,
Uta
 
Hallo Uta,

Ich habe das Buch nicht gelesen, aber ich finde es weiter sehr wichtig, daß abgeklärt wird, ob organische Ursachen für "psychische" Probleme vorliegen.
Der Spruch "das ist alles psychisch" geistert weiter durch die Arztpraxen. Es wäre mal interessant, eine Statistik zu haben, in der aufgeführt wird, wie oft diese Diagnose vor allem gegen Ende eines Quartals gestellt wird.



Dies ist mal eine hochinteressante Frage, ich befürchte nur wir bekommen nie eine Antwort :mad:.


Liebe Grüße.

Heather
 
Antidepressiva erhöhen das Risiko für innere Blutungen

Utrecht - Eine Gruppe häufig verwendeter Antidepressiva kann das Risiko für Blutungen steigern. Darauf deutet eine umfangreiche Studie niederländischer Forscher hin. Demnach kommt es bei Patienten, die starke, sogenannte selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) einnehmen, häufiger zu Blutungen - etwa in der Gebärmutter, im oberen Verdauungstrakt oder auch im Hirn. Das berichtet Welmoed Meijer vom Institut für Pharmawissenschaften in Utrecht im Fachmagazin "The Archives of Internal Medicine".
Serotonin spielt eine Rolle bei der Blutgerinnung.......
ADFD :: Thema anzeigen - Kritische Medienberichte über SSRI

Wird eigentlich über ein solches Risiko, das evtl. schon vorher irgendwie da gewesen sein mag, bei der Verschreibung von Antidepressiva informiert? Wird das Blut - so man das kann - auf solche Risiken hin untersucht, wenn man längere Zeit AD nimmt?

Gruss,
Uta
 
Interessant in diesem Zusammenhang sind auch Infektionen und chronische Entzündungen. Bevor mit Antidepressva die Symptome gelindert werden, sollte vielleicht zuerst eine Infektion mit Streptokokken, wie in nachfolgendem Link eindrucksvoll beschrieben, abgeklärt werden.

Depressionen: Machen Viren und Bakterien depressiv? - Wissenschaft - STERN.DE

Depressiv und schizophren durch Bakterien und Viren?

Früher suchte man die Ursache psychischer Leiden in erster Linie im sozialen Umfeld, in der Kindheit und der Erziehung. "Generationen von Eltern haben sich Vorwürfe gemacht. Aber die Familie spielt als Auslöser überhaupt keine Rolle", räumt Bernhard Bogerts, Psychiater an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg, mit diesem Klischee auf. Die Mitmenschen beeinflussen zwar den Verlauf der Erkrankung, aber die Wurzel des Übels sind sie nicht. Die Ursachen sieht der Mediziner andernorts: Die Gene, vorgeburtliche Hirnstörungen und ein aus dem Tritt geratenes Immunsystem "spielen dabei eine wichtige Rolle", so Bogerts. Gerade schleichende und chronische Entzündungen lenken das Immunsystem auf die schiefe Bahn.

Wenn die Depressionen schubweise auftreten, dann ist auch immer ein Herdgeschehen (vereiterte Zähne oder Mandeln) in Betracht zu ziehen.
1996 war ich hochgradig depressiv mit Suizidgeanken. Man fand bei mir eine riesige akut entzündete Eiterzyste mit massig Streptokokken und auch wie im oben beschriebenen Fall Antikörper gegen diese Bakterien. Nach Entfernung der Zyste ging es schlagartig besser, die Depression kam jedoch schleichend wieder, bis man weitere Entzündungsherde im Kiefer gefunden und entfernt hat.

Viele Grüße, Anne
 
Noch eine mögliche Ursache für Depression:

Eine Bekannte von mir hat jahrelang die Pille geschluckt; davon eine längere Zeit eine sehr hochdosierte. Sie hat sie dann ganz plötzlich abgesetzt, weil sie sie sowieso dauernd vergessen hat.
DArauf hin traten Depressionen auf. Keiner hat sie darauf aufmerksam gemacht, daß sie die PIlle ausschleichen müßte...

Gruss,
Uta
 
Depression geht oft einher mit Folsäuremangel und/oder einen Vitamin-B-Mangel überhaupt.
Bei Auffüllung des Mangels kann oft ein Antidepressivum reduziert werden.

Ein Mangel an B-Vitaminen kann bekanntlich die Funktion des Nervensystems beeinträchtigen. In den meisten Fällen ist die Ursache entweder eine ungenügende Versorgung mit Folsäure, oder Vitamin B12-Resorptionsstörungen durch Magenerkrankungen, Erhöhung des Magensaft-pH-Werts oder Medikamente (z. B. Protonenpumpenhemmer und Metformin).

Seit 1967 ist bekannt, dass Patienten mit Depression häufig einen zu niedrigen Folsäure-Spiegel haben. 30 Jahre später wurde publiziert, dass Folsäuremangel die Entwicklung einer Depression begünstigt und die Betroffenen auf Antidepressiva deutlich schlechter ansprechen als Patienten mit besserer Folsäure-Versorgung [1]. Im Jahr 2002 belegte eine europäische Studie den Zusammenhang zwischen Folsäure- bzw. Vitamin B12-Blutwerten und Depression [2]. Im Jahr 2000 wurde gezeigt, das B-Vitamine die Psychopharmakotherapie bei schwerer Depression unterstützen können [3].
journalMED - Medikamente und B-Vitaminstoffwechsel: Psychopharmakotherapie

Auf dieser Seite werden auch die Parameter angegeben, die in einem solchen Fall bestimmt werden sollten.

Gruss,
Uta
 
https://www.msdmanuals.com/de-de/pr...ung-eines-patienten-mit-psychischen-symptomen

Hier geht es um körperliche Erkrankungen bzw. Untersuchungen im Zusammenhang mit psychischen Problemen :
...
Anamnese
Bei der medizinischen Vorgeschichte der bestehenden Krankheit sollte die Art der Symptome und deren Beginn beachtet werden, insbesondere ob die Symptome plötzlich oder allmählich eingesetzt haben und ob sie auf mögliche Auslöser hin aufgetreten sind (z. B. Trauma, An- oder Absetzen eines Arzneimittels oder einer missbrauchten Substanz). Der Arzt sollte fragen, ob die Patienten frühere Episoden mit ähnlichen Symptomen hatten, ob eine psychische Störung diagnostiziert und behandelt wurde, und, wenn ja, ob die Patienten aufgehört haben, ihre Medikamente einzunehmen.

Bei der Überprüfung der Organsysteme wird nach Symptomen gesucht, die für mögliche Ursachen sprechen:

- Erbrechen, Durchfall oder beides: Dehydrierung, Elektrolytstörung
- Palpitationen: Hyperthyreose, Drogen-/Arzneimittelwirkungen inkl. -entzug
- Polyurie und Polydipsie: Diabetes mellitus
- Tremores: M. Parkinson, Entzugssyndrome
- Schwierigkeiten beim Gehen oder Sprechen: multiple Sklerose, M. Parkinson, Schlaganfall
- Kopfschmerzen: ZNS-Infektion, komplexe Migräne, Blutungen, Raumforderung
- Fieber, Husten, Dysurie, Erbrechen oder Durchfall: Systemische Infektion
- Gewichtsabnahme: Infektion, Krebserkrankung, chronisch entzündliche Darmerkrankung, Hyperthyreose
- Parästhesien und Schwäche: Vitaminmangel, Schlaganfall, demyelinisierende Erkrankung
- Schubförmig verlaufende neurologische Symptome: multiple Sklerose, Vaskulitis

Die Anamnese sollte bekannte chronische körperliche Erkrankungen identifizieren, die psychische Symptome verursachen können (z. B. Schilddrüsen-, Leber- oder Nierenerkrankung, Diabetes, HIV-Infektion). Alle verschreibungspflichtigen und freiverkäuflichen Medikamente sollten überprüft und die Patienten nach jeglichem Gebrauch von Alkohol oder illegalen Drogen (Menge und Dauer) gefragt werden. Die Familienanamnese bzgl. körperlicher Erkrankungen, insbesondere Erkrankungen der Schilddrüse und multiple Sklerose, wird erhoben. Risikofaktoren für eine Infektion (z. B. ungeschützter Sex, gemeinsame Benutzung von Nadeln, kürzlicher Krankenhausaufenthalt, Heimunterbringung) werden vermerkt.

Körperliche Untersuchung
Die Vitalfunktionen werden überprüft, insbesondere hinsichtlich Fieber, Tachypnoe, Hypertonie und Tachykardie. Der mentale Status wird erhoben (Prüfung des mentalen Status), insbesondere bzgl. Anzeichen von Verwirrtheit oder Unaufmerksamkeit. Es wird eine vollständige körperliche Untersuchung durchgeführt, obwohl der Fokus auf Infektionszeichen (z. B. Meningismus, Staulunge, seitliche Druckdolenz), der neurologischen Untersuchung (inkl. Prüfung des Gangs und auf Schwäche) und der Funduskopie zur Erkennung von Anzeichen eines erhöhten Hirndrucks (z. B. Papillenödem, fehlende Venenpulse) liegt. Zeichen einer Lebererkrankung (z. B. Gelbsucht, Aszites, Spider-Angiome) sind zu beachten. Die Haut wird sorgfältig bzgl. selbst zugefügter Wunden oder anderer Anzeichen eines externen Traumas (z. B. Blutergüsse) inspiziert.
...

Das klingt doch richtig gut, finde ich ;-). Ich frage mich nur, ob solch ausführlichen körperlichen Untersuchungen häufig auch gemacht werden :eek:)?

Grüsse,
Oregano
 
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