Fehldiagnosen - Fehleinschätzungen - Sammlung

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Definition Fehldiagnose


Unter Fehldiagnose versteht man üblicherweise eine durch den Arzt oder den Patienten selbst gestellte Diagnose, die der eigentlich vorliegenden Krankheit jedoch nicht entspricht. Sie kommt zustande auf der Basis falsch gedeuteter Krankheitssymptome und der am Patienten erhobener Daten beziehungsweise der Vernachlässigung der ärztlichen Sorgfaltspflicht.
Fehldiagnose


1 Definition

Eine Fehldiagnose ist eine durch einen Arzt oder einen anderen Heilberufler gestellte, falsche Diagnose. Sie ordnet die Symptome und Befunde der falschen Krankheit zu und führt dadurch häufig zu einer unzureichenden oder sogar schädlichen Therapie.


2 Ursachen

Die Ursachen für Fehldiagnosen sind vielfältig. Grundsätzlich können alle am diagnostischen Prozess beteiligten Personen, Geräte und Verfahren zu Fehldiagnosen betragen, also nicht nur der behandelnde Arzt selbst, sondern auch Konsilärzte, Pflegepersonal oder der Patient und seine Angehörigen.

Typische Fehlerquellen sind:

- Falsche anamnestische Angaben
- Falsche Verdachtsdiagnose
- Oberflächliche Untersuchung
- Unzureichende Diagnostik (zu enger diagnostischer Fokus)
- Verfahrensfehler, Messfehler
- Falsche Interpretation der erhobenen Befunde (nicht erkannte Differentialdiagnose)
- Ignoranz


3 Forensische Relevanz

Fehldiagnosen können für den Behandler rechtliche Konsequenzen haben, wenn sie durch unterlassene Therapiemaßnahmen zur Schädigung des Patienten führen.
So wird dem Behandler ggf. ein Fehlverhalten vorgeworfen, wenn er Symptome, die für eine bestimmte Erkrankung kennzeichnend sind, nicht erkennt bzw. nicht berücksichtigt. Die Frage nach einem Fehlverhalten stellt sich auch dann, wenn der Behandler eine Fehldiagnose stellt, weil er notwendige weitere diagnostische Maßnahmen unterlassen hat.

Fehldiagnose - DocCheck Flexikon




Warum dieser Thread ?

Ich möchte dazu anregen, in diesem Thread Irrtümer zu Krankheitsgeschichten zu sammeln, die einem selbst wiederfahren sind, oder denen man im Internet, Zeitungen, Fernsehreportagen u.ä. Medien begegnet.

Entsprechend der Rubrik soll es sich nur um Krankengeschichten drehen, bei denen über einen längeren Zeitraum die Diagnose ME/CFIDS/CFS entweder von einem Arzt, oder einem anderen medizinischen Berufszweig wie Heilpraktiker gestellt wurde,
oder aber auch der Betroffene selbst sich über einen gewissen Zeitraum (mehrere Monate und länger) vollständig in diesem Krankheitsbild wiederfand und sich z.B. aufgrund mangelnder anderer erklärender Diagnosen / Differenzialdiagnosen sozusagen selbst diese Diagnose gab - die sich aber dann, irgendwann doch nicht bestätigte, weil andere erklärende Ursachen für ein ME/CFIDS/CFS-typisches Symptombild gefunden und behandelt wurden und der Gesundheitszustand sich daraufhin vergleichsweise drastisch besserte.

Den Sinn sehe ich darin, dass jeder, der die Diagnose ME/CFIDS/CFS hat, oder sich über einen längeren Zeitraum umfassend darin wiederfindet (aber vielleicht daran zweifelt), hier vielleicht nochmal eine Anregung bekommt, irgendeinen anderen möglichen diagnostischen Bereich abzuklopfen, falls das bisher nicht, oder vielleicht nicht ausreichend geschehen ist.

Man möge sich nur vorstellen, in welcher Situation sich jemand befindet, der sich im Krankheitsbild ME wiederfindet.
In der Regel stecken dahinter Beeinträchtigungen und Beschwerden, die sich sehr stark und tiefgreifend auf das Leben auswirken, sehr häufig zu Arbeitsunfähigkeit führen, einen weitgehend oder vollständig aus dem bisherigen aktiven Leben reißen können.
Dazu hier nochmal eine Zusammenfassung der Internationalen Konsenkriterien (mit Link zum englischen Original):
august11_3

und das: november12_2


Wie fatal wäre es, wenn eine besser behandelbare Ursache oder Grunderkrankung übersehen würde und jemand deshalb wertvolle Jahre in guter oder besserer Lebensqualität verliert.



Es ist nicht lange her, da bin ich hier im Forum für eine Liste angefeindet worden, die aktuell die Immundefektambulanz der Charité als Orientierung für wichtige Ausschluss- bzw. Differentialdiagnosen führt.
Verstehen kann ich die Anfeindung absolut nicht. Ich möchte auch nicht, dass hier darüber diskutiert wird. Bitte. Danke.
(wer scharf darauf ist, kann ja einen eigenen Thread starten)

Natürlich wäre es toll, wenn der medizinische Standard inzwischen so weit fortgeschitten wäre, dass anhand von Laborparametern, die die Krankenversicherung deckt oder jeder selbst finanzieren kann innerhalb von kurzer Zeit eine klare Diagnose / individuelle Befundung der "Störfaktoren" gestellt werden könnte, bei der garantiert nichts übersehen wird und unmittelbar eine adäquate Behandlung eingeleitet würde.

Aber so ist es aktuell leider nicht standard.
In der Regel muss man sich selbst durch den Diagnose- und Behandlungsdschungel arbeiten.

Ausschluss- / Differenzialdiagnosen weisen im Grunde auf Erkrankungen hin, die sich symptomatisch mit ME/CFIDS/CFS in verschiedenen Bereichen überschneiden können und bei gegebenem Verdacht abgeklärt werden sollten.
Deshalb finde ich entsprechende Listen thematisch hier passend und kopiere sie nochmal hierhin:


Die kurze Onlineliste der Charité Berlin:
Vor der Vorstellung bei uns müssen andere mit Erschöpfungssymptomatik einhergehende Erkrankungen ausgeschlossen worden sein. Hierzu zählen:

Internistische Erkrankungen
(CT/Röntgen Thorax, CT Abdomen, EKG/Echo, Labor: BB, Leber, Niere, Elektrolyte, HbA1c, CRP, Ferritin, CK, Proteinelektrophorese)

Chronische Infektionen (Hepatitis B/C, Borreliose, HIV)

Endokrinologische Erkrankung (Schilddrüse, Nebenniere)

Gastrointestinale Erkrankung bei abd. Beschwerden

Psychiatrische Erkrankung

Neurologische Erkrankung (bei ZNS-Symptomen: NMR cranial)

Bei Arthralgien, Fibromyalgie: Rheumatologische Erkrankung

Falls der Verdacht besteht: Schlafapnoe

Institut für Medizinische Immunologie: Chronisches Erschöpfungs Syndrom (CFS)

Die Charité gibt den "Auschluss alternativer Diagnosen" auf Papier dann konkreter an.

Folgende Liste händigt aktuell die Immunologische Ambulanz der Charité aktuell aus (im Internet hat man darauf keinen Zugriff) :


Häufige Differentialdiagnosen des CFS:


WICHTIGSTE:

- Depression
- Angststörungen
- Schlafapnoe-Syndrom
- Medikamentös induzierte Müdigkeit (z.B.: Antidepressiva, Anithistaminika, Betablocker, Opiate, Sedativa, Restex)


RHEUMATOLOGISCHE:

- Fibromyalgiesyndrom
- Polymyalgia Rheumatica
- Lupus Erythematodes
- Seronegatives Sjörgen-Syndrom


ENDOKRINOLOGISCHE:

- Diabetes Mellitus
- Hypo- und Hyperthyreose
- Morbus Addison
- Hämochromatose


HÄMATOLOGISCH / ONKOLOGISCH:

- Anämien
- Maligne Erkrankungen
- Hypercalcämie


INFEKTOLOGISCHE:

- Chronische Hepatitiden
- Lyme Borreliose
- HIV-Infektion / AIDS
- Chronische Sinustiiden


NEUROLOGISCH / PSYCHIATRISCH:

- Multiple Sklerose (Enzophalitis Disseminata)
- Myopathien
- Myasthenia Gravis
- Parkinson Syndrome


WEITERE:

- Sarkoidose
- Zöliakie
- Schlafstörungen unterschiedlicher Art



Auf einen friedlichen Austausch :bier:

tiga
 
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Meinem Zögern ob der Eröffnung dieses Threads hat ein Post von alibiorangerl endgültig ein Ende gesetzt :D


Hallo liebe alibiorangerl

Sicher liest du hier noch ;)

Ich habe deinen Post gelesen:

Vom 08.02.2011
Wuhu,
ich hatte (CFidS/ME) Zeiten, wo ich quasi 14 - 15 Stunden durchschlief, wenn ich noch die Zeiten dazu zähle, wo ich zwar wach, aber zu schwach war, lag ich dann auch noch die restlichen 9,5 - 10 Stunden im Bett - in der halben Stunde bringe ich die WC-Gänge unter, zu denen ich mich zwingen musste...

Gott sei dank hatte ich dann auch zwischendurch "bessere" Tage, wo ich doch mal weniger, mal mehr "tun" und "machen" konnte... schon traurig, wenn man nicht mal die Kraft hat, um sich in den vogelbezwitscherten grünen Garten setzen kann...

und dann von heute:
Wuhu,
inzwischen kann ich davon ausgehen, nicht dieses Syndrom (CFidS/ME) zu haben, allerdings gibt es ja auch noch einige andere Ursachen für sehr arge Erschöpfung/Müdigkeit/szustände, die mit Bewegung nicht besser werden;

Leidet man zB an einer bestimmten autoimmunen Krankheit (zB Hashimoto, wie ich), dann kann man da auch ziemlich schlimme Zeiten durchleben...

Wünsche allen gute und schnelle Besserung! :)
https://www.symptome.ch/threads/wenn-bewegung-nicht-hilft.71957/#post-912715


Nun erstmal das Wichtigste:

:):):) :glueckwunsch: :):):)
Du hast sicher ein riiiiiiiiiiiiesen Stück Lebensqualität zurück gewonnen. Das ist großartig :) WOW!
Ich freue mich sehr für dich 💋 !!!!


Nun habe ich viele Fragen an dich. Ich denke, man könnte einiges aus deinem Fall lernen.

Ich erinnere mich daran, mehrfach sinngemäß von dir gelesen zu haben, dass du ein etwas "untypischer ME/CFIDS/CFS-Fall" seist.
Warum du dich selbst so eingeschätzt hast, ist mir nicht bekannt.
Daher interessiert es mich nun brennend:
Was war deiner Einschätzung nach eher untypisch, wenn du deine Beschwerden z.B. mit den Internationalen Konsenskriterien vergleichst, die Regina Clos August 2011 übersetzt hat ?
august11_3

Dann würde ich gerne wissen, wie es dazu kam, dass bei dir so lange nachdem deine Beschwerden eintraten erst festgestellt wurde, dass du eine Hashimoto-Thyreoitis hast?
Oder wurde die zwar erkannt, aber unterschätzt? Nicht richtig behandelt?

Ich finde diesen Aspekt besonders wichtig, weil ja bekannt ist, dass viele ME/CFIDS/CFS-ler im Laufe der Erkrankung eine Hashimoto-Thyreoitis entwickeln.
Vielleicht wird dies manchmal in der Behandlung auch nicht ernst genug genommen.

Und ich würde mich auch sehr darüber freuen, wenn du deine Geschichte nochmal zusammenfassen würdest.
Z.B. auch, "wie alles begann". Also z.B., ob deine Erkrankung / bzw. die ersten Symptome schleichend oder eher plötzlich kamen.
Ob bei dir ein Infekt voraus ging? Wie lange du krank warst, wie die Krankheit sich im Verlauf entwickelt hat...
Aus dem obigen Zitat geht ja schon hervor, dass du massiv eingeschränkt gewesen sein musst.

Wie geht es dir jetzt ??


Verzeihe, dass ich hier fast ein Interview führe und dir so viele Fragen stelle :eek:)
Ich hoffe, es ist dir nicht unangenehm und du verstehst meine Intention richtig.

Vielleicht hilft es irgendwann einmal 1 Person eine übersehene Schilddrüsenerkrankung zu entlarven, oder deren Relevanz besser einzuschätzen und dadurch mehr Lebensqualität zu gewinnen.

Ganz herzliche Grüße

tiga
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wuhu,
natürlich lese ich hier (noch) ;) - und herzlichen Dank 💋

Nun habe ich viele Fragen an dich. Ich denke, man könnte einiges aus deinem Fall lernen.

Ich erinnere mich daran, mehrfach sinngemäß von dir gelesen zu haben, dass du ein etwas "untypischer ME/CFIDS/CFS-Fall" seist.
Warum du dich selbst so eingeschätzt hast, ist mir nicht bekannt.
Daher interessiert es mich nun brennend:
Was war deiner Einschätzung nach eher untypisch, wenn du deine Beschwerden z.B. mit den Internationalen Konsenskriterien vergleichst, die Regina Clos August 2011 übersetzt hat ?
august11_3

Untypisch war/ist wohl keine (ordinären) Entzündungsmarker zu haben (sofern überhaupt für mich untersucht zu bekommen); Weiters konnten einige Ursachen (zB falsche Medikamente, zuwenige/andere Hormone, angegriffene Schilddrüse) ua durch Tipps des Symptome.ch Forums endlich gefunden bzw therapiert werden, auch gab es dadurch tw Verbesserungen;

Immer noch hege ich auch die Vermutung, dass gewisse Bakterien nicht ganz unschuldig sind an meinen noch immer nicht ganz gesunden Zustand - wobei doch auch gemeint wird, durch solche oder andere Mikroorganismen könnte ursächlich ebenfalls SD-Problematik auftreten; Nun ja, solche Befunde sind nach wie vor unrealisierbar für mich...

Aber auch Probleme mit der HWS sind nicht nur eine Vermutung, sondern haben sich bestätigt...

Dann würde ich gerne wissen, wie es dazu kam, dass bei dir so lange nachdem deine Beschwerden eintraten erst festgestellt wurde, dass du eine Hashimoto-Thyreoitis hast?
Oder wurde die zwar erkannt, aber unterschätzt? Nicht richtig behandelt?

Ich finde diesen Aspekt besonders wichtig, weil ja bekannt ist, dass viele ME/CFIDS/CFS-ler im Laufe der Erkrankung eine Hashimoto-Thyreoitis entwickeln.
Vielleicht wird dies manchmal in der Behandlung auch nicht ernst genug genommen.

Doch nein, erkannt wurde auf normalem Wege gar nichts - und hätte freilich sehr viel (mind zehn/15 Jahre) früher abgeklärt werden müssen - so geht es sehr vielen (SD-) Kranken; Da man aber bei herkömmlichen (Blut-) Befunden nur bestimmte Standardwerte untersucht bekommt respektive diese dann auch noch veraltet gedeutet werden, kommt es schon mal dazu, dass eine Schilddrüsenproblematik so lange "unerkannt" bleibt...

In unserer Schilddrüse, Hormonsystem - Rubrik kann man freilich einiges mehr entdecken bzw erfragen...

Und ich würde mich auch sehr darüber freuen, wenn du deine Geschichte nochmal zusammenfassen würdest.
Z.B. auch, "wie alles begann". Also z.B., ob deine Erkrankung / bzw. die ersten Symptome schleichend oder eher plötzlich kamen.
Ob bei dir ein Infekt voraus ging? Wie lange du krank warst, wie die Krankheit sich im Verlauf entwickelt hat...
Aus dem obigen Zitat geht ja schon hervor, dass du massiv eingeschränkt gewesen sein musst.

Es gibt vom 17.02.11 noch einen kleinen Bericht hier: https://www.symptome.ch/threads/hit-antidepressiva-und-histaminintoleranz.84899/page-2#post-620981 - inkl Link zu meinem "Erfolgsbericht" (ab 21.04.09, welchen ich allerdings bereits lange schon nicht mehr aufgefrischt habe :eek:))...

Aber
Wie geht es dir jetzt ??
es geht mir nach wie vor "ganz gut", habe zwar noch immer phasenweise Knicke tagsüber, welche durch ein "Mittagsschläfchen" (so möglich) meist vermieden werden können; "Große Sprünge" kann ich aber nach wie vor nicht machen, allerdings sind so schlimme Einbrüche (über Tage/Wochen quasi ans Bett gefesselt zu sein) nicht mehr vorgekommen...

Verzeihe, dass ...
Na, geh, jetzt hör aber auf (sagt man so, dort wo ich her bin), das ist doch kein Thema! :)

Hoffe, dass das (vorerst) genügt?! ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo alibiorangerl,

erstmal vielen Dank für deine Rückmeldung :)

Untypisch war/ist wohl keine (ordinären) Entzündungsmarker zu haben (sofern überhaupt für mich untersucht zu bekommen); Weiters konnten einige Ursachen (zB falsche Medikamente, zuwenige/andere Hormone, angegriffene Schilddrüse) ua durch Tipps des Symptome.ch Forums endlich gefunden bzw therapiert werden, auch gab es dadurch tw Verbesserungen;
Erfreulich , dass du einige Auslöser detektieren konntest.
Was die Entzündungsparameter angeht, kann man dem noch nicht ins deutsche übersetzte International consensus Primer für ME https://sacfs.asn.au/download/me_international_consensus_primer_for_medical_practitioners.pdf
z.B. auf Seite 3 in der Abbildung und auch in der darunter angelegten Tabelle gut erkennen, dass bei ME nach zu viel Aktivität die Proinflammatorischen Zytokine ansteigen - und die Antientzündlichen Zytokine abfallen.

Im Umkehrschluss verdeutlicht das Ergebnis nochmal, wie immens wichtig Pacing ist.
Ich schätze, wenn jemand optimales Pacing betreibt und dazu noch günstig kombinierte NEMs nimmt,und eine gute Portion Glück hat bzw. die Grundbelastung mit Erregern nicht allzu hoch ist, hat man eine Chance die Entzündungsparameter unter Kontrolle zu bringen, so dass sie im Labor unauffällig sind.
Sicher wird das nicht bei jedem gelingen, wenn inzwischen zu viele Kollateralschäden entstanden sind - und ME ist dadurch nicht verschwunden...



Immer noch hege ich auch die Vermutung, dass gewisse Bakterien nicht ganz unschuldig sind an meinen noch immer nicht ganz gesunden Zustand - wobei doch auch gemeint wird, durch solche oder andere Mikroorganismen könnte ursächlich ebenfalls SD-Problematik auftreten; Nun ja, solche Befunde sind nach wie vor unrealisierbar für mich...

Nach wie vor unbegreiflich, dass aussagekräftigere Untersuchungen im Vergleich zu Standards selbst gezahlt werden müssen. In diesem Dilemma stecken ja leider viele. Da du konkret Bakterien ansprichst, hab ich mal nen Blick in eine Liste humanpathogener Bakterien bei Wikipedia geworfen:

Streptokokken
Streptococcus mutans und Streptococcus salivarius.., Streptococcus pneumoniae.., Streptococcus pyogenes, Streptococcus viridans...
Staphylokokken
Staphylococcus aureus, Koagulasenegative Staphylokokken: Staphylococcus epidermidis und Staphylococcus saprophyticus, ..Staphylococcus intermedius,..
Enterokokken
Enterobakterien
Escherichia coli .., Enterohämorrhagische Escherichia coli .., Enteroaggregative Escherichia coli ([fakultativ pathogen] Durchfall und Reisediarrhoe)
Serratia marcescens,..
Klebsiellen..
Haemophilus influenzae mit Sinusitis,..
Rickettsien (Fleckfieber)
Legionellen
Mykobakterien
Mykoplasmen
Ureaplasmen
Neisserien
Pseudomonaden
Bordetellen (Pertussis)
Corynebakterien:
Corynebacterium diphtheriae, ..Corynebacterium minutissimum,..
Chlamydien
Campylobakterien,..Campylobacter coli,..Campylobacter jejuni, Proteus
Salmonellen
Shigellen
Yersinien
Vibrionen
Clostridien
Listerien
Borrelien
Treponema pallidum
Brucellen
Francisellen
Leptospira
Bakterielle Infektion
Bei der Länge der Liste wird einem ganz anders. Im Grunde müsste jeder hier aus dem Themenbereich auf alle umfassend gescreent werden, da hier vermutlich die meisten Bakterien in einem nicht so ganz adäquat ausgestattetem Organismus einigen Schaden bzw. Kapazitätenverlust nach sich ziehen können.
Aber wer kann solche Untersuchungen schon finanzieren, wenn es über 0815 Kassendiagnostik hinaus gehen soll, um möglichst aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen.
Ja. Ist echt blöd, wenn man einen Verdacht hat und diesem nicht angemessen nachgehen kann :rolleyes:


es geht mir nach wie vor "ganz gut", habe zwar noch immer phasenweise Knicke tagsüber, welche durch ein "Mittagsschläfchen" (so möglich) meist vermieden werden können; "Große Sprünge" kann ich aber nach wie vor nicht machen, allerdings sind so schlimme Einbrüche (über Tage/Wochen quasi ans Bett gefesselt zu sein) nicht mehr vorgekommen...
Na, so rosig wie ich mir das zunächst vorgestellt habe, klingt es ja leider nicht.Hmpf.

Und in den Internationalen Konsenskriterien findest du dich auch nicht (mehr) wieder?

Wenn du dir rückblickend die komplette Liste der Konsenskriterien anschaust, würdest du sagen, dass vor der Schilddrüsenbehandlung und den Absetzen der ungeeigneten Medikamente die Kriterien nach den Vorgaben voll auf dich zutrafen?

Ich zitiere hier nochmal die Eckpfeiler für Mitleser.
Du weißt ja, es kann nicht oft genug erwähnt werden, dass ME/CFIDS/CFS weit mehr als kognitive und körperliche Erschöpfung ist und ich werd`nicht müde es zu betonen :D

A Neuroimmunologische Entkräftung nach Belastung
(Post-Exertional Neuroimmune Exhaustion - PENE): zwingend erforderlich.

1. Deutliche, schnelle körperliche und/oder kognitive Erschöpfbarkeit als Reaktion auf Belastung; auch minimale Belastungen wie Aktivitäten im Alltagsleben oder einfache mentale Aufgaben können entkräftend sein und einen Rückfall verursachen.

2. Symptomverstärkung nach Belastung: Das heißt, akute, grippe-ähnliche Symptome, Schmerzen und eine Verschlimmerung anderer Symptome.

3. Die Entkräftung nach Belastung kann sofort nach der Aktivität auftreten oder verzögert erst nach Stunden oder Tagen.

4. Die Erholungszeit ist verlängert und bedarf üblicherweise 24 Stunden oder länger.

5. Die niedrige Schwelle körperlicher und mentaler Erschöpfbarkeit (mangelndes Durchhaltevermögen) führt zu einer erheblichen Verminderung des vor Beginn der Erkrankung vorhandenen Aktivitätsniveaus.


B Neurologische Beeinträchtigungen –

Mindestens ein Symptom von drei der folgenden vier Symptomkategorien


1. Neurokognitive Beeinträchtigungen
a) Schwierigkeiten mit der Informationsverarbeitung: verlangsamtes Denken, Beeinträchtigung der Konzentration. Das heißt, Verwirrung, Desorientierung, kognitive Überlastung, Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen, verlangsamte Sprache, erworbene oder belastungsabhängige Dyslexie (Schwierigkeiten beim Lesen und Verstehen von Wörtern und Texten, d.Ü.)
b) Verlust des Kurzzeitgedächtnisses: Das heißt, Schwierigkeiten, sich an das zu erinnern, was man gerade sagen wollte, was man gesagt hat, Schwierigkeiten bei der Wortfindung, beim Abrufen von Informationen, schlechtes Arbeitsgedächtnis

2. Schmerzen
a) Kopfschmerzen: Das heißt, chronische, generalisierte Kopfschmerzen beinhalten oft schmerzende Augen, Schmerzen hinter den Augen oder im Hinterkopf, die mit Muskelverspannungen im Halsbereich verbunden sein können; Migräne; Spannungskopfschmerzen.
b) Es können beträchtliche Schmerzen in den Muskeln auftreten, den Muskel-Sehnen-Verbindungen, den Gelenken, im Bauchraum oder der Brust. Diese Schmerzen sind nicht-entzündlicher und oft wandernder Natur. Das heißt, generalisierte Hyperalgesie (übermäßige Schmerzempfindlichkeit), großflächige Schmerzen (kann die Kriterien für Fibromyalgie erfüllen), myofasziale (lokal begrenzte, d.Ü.) oder ausstrahlende Schmerzen

3. Schlafstörungen
a) Gestörte Schlafmuster: das heißt, Schlaflosigkeit, verlängerter Schlaf einschließlich kurze Schlafphasen tagsüber (Nickerchen), die meiste Zeit des Tages schlafen und die meiste Zeit der Nacht wach sein, häufiges Erwachen, viel früheres Erwachen als in der Zeit vor Krankheitsbeginn, lebhafte Träume/Albträume
b) Nicht erholsamer Schlaf: das heißt, Aufwachen, sich erschöpft fühlen unabhängig von der Schlafdauer, Tagesschläfrigkeit

4. Neurosensorische, Wahrnehmungs- und Bewegungsstörungen
a) Neurosensorik und Wahrnehmung: das heißt, Unfähigkeit, den Blick zu fokussieren, Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Lärm, Erschütterungen, Gerüchen, Geschmack und Berührung; beeinträchtigte Tiefenwahrnehmung
b) Bewegung: das heißt, Muskelschwäche, Zuckungen, schlechte Koordination, sich wackelig auf den Füßen fühlen, Ataxien (Bewegungskoordinations*störungen, d.Ü.)


C. Immunologische, gastro-intestinale und urogenitale Beeinträchtigungen.

Mindestens ein Symptom von drei der folgenden Symptomkategorien

1. Grippe-ähnliche Symptome können wiederholt oder chronisch auftreten und werden typischerweise durch Belastung aktiviert oder verstärkt. Das heißt, Halsschmerzen, Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündungen), die Hals- und/oder Achsellymphknoten können vergrößert oder beim Abtasten schmerzhaft sein.

2. Anfälligkeit für virale Infektionen mit verlängerten Erholungsphasen

3. Gastro-Intestinal-(Magen-Darm-)Trakt: das heißt, Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen, Reizdarmsyndrom

4. Urogenital-Trakt: dringendes oder häufiges Wasserlassen, vermehrtes nächtliches Wasserlassen

5. Überempfindlichkeit auf Nahrungsmittel, Medikamente, Gerüche oder Chemikalien

D. Beeinträchtigungen der Energieproduktion und des Ionenkanaltransports:

Mindestens eines der folgenden Symptome:

1. Herz-Kreislauf-System: das heißt, Unfähigkeit, eine aufrechte Position zu tolerieren – orthostatische Intoleranz, neural vermittelter niedriger Blutdruck, Posturales orthostatisches Tachykardiesyndrom (POTS), Herzklopfen mit oder ohne Herzrhythmusstörungen, Benommenheit/Schwindel.

2. Atemstörungen: das heißt, Lufthunger, mühsame Atmung, Erschöpfung der Muskeln des Brustkorbes

3. Verlust der thermostatischen Stabilität: das heißt, unternormale Körpertemperatur, ausgeprägte Tagesschwankungen, Schweißausbrüche, wiederholtes Fiebergefühl mit oder ohne geringgradiges Fieber, kalte Extremitäten.

4. Intoleranz gegenüber Temperaturextremen


Ich drücke dir jedenfalls fest die Daumen, dass dein Gesundheitszustand sich noch weiter verbessert und du noch aktiver sein kannst :kraft:

Liebe Grüße - tiga
 
Gefunden auf facebook:

ich habe auch viele Jahre unter CFS gelitten,naja zumindestens war das meine Diagnose....abgeschoben von jedem Arzt ...da kann man nichts tun....das einzige Wort was ich von allen Ärzten hörte war Psychiater.....muß man mit leben.....machen Sie das beste draus...... ---> Wie soll man noch etwas gutes daraus machen wenn Duschen schon ein Kraftakt ist von dem man sich stundenlang erholen muß....man sich manche Tage an der Wand lang zum Klo hangelt....wenn man nicht mal mehr in der Lage ist seinen Geschirrspüler einzuräumen,ein paar Kleinigkeiten einzukaufen in einem Laden der 150 m weit weg ist...... das war kein Leben mehr.

Aber ich bin gesund geworden. Und mein CFS stellte sich als Histaminintoleranz raus. Eine scheiß harmlose Krankheit..einfach behandelbar.....und ich war dank 22 Fachärzten schon auf dem Weg ins Nirvana. Weil kein einziger Arzt egal welcher Fachrichtung das herausfand......und auf wieviel scheiße die mich alles getestet haben. Tausende Euro hab ich dafür bezahlt. Und meine Arbeit mußte ich aufgeben und mich vom Arbeitsamt als faul und arbeitsunwillig beschimpfen lassen. Ich bin immer noch nicht ganz gesund. Aber 80 % ist mein Level gestiegen. Ich kann soviel heute wieder selbst tun. Aber ...und das ist das schlimmste---wenn ich nicht durch Zufall SELBST (!!!) herausgefunden hätte unter was ich leide.....ich wäre heute nicht mehr am Leben.
Gefunden im öffentlich zugänglichen Bereich unter den derzeitigen Kommentaren auf: Unterstützt CFS / ME Erkrankte ( chronisches Erschöpfungssyndrom ICD G 93.3) | Facebook

Ich finde diese Geschichte echt zum Haare raufen. CFS als Diagnose für`s Abstellgleis und immer wieder gern der Griff zum Psychostempel.
Auf den ersten Blick kam mir die Frage auf, wie es sein kann, dass eine Histaminintoleranz (HIT) so lange übersehen wird? Und dann auch noch als CFS völlig fehldiagnostiziert wird?

Aber mir ist bekannt, dass eine HIT unter den Weißkittelträgern noch relativ unbekannt ist, selten ernst genommen wird und sich symptomatisch sehr facettenreich zeigen kann.
Wenn man sich mal genauer anschaut, welche Körpersysteme reagieren können und sich eine Kombination aus bestimmten möglichen Symptomen "zusammenstellt", wird es nachvollziehbar, dass eine Betroffene Person sich bei einer bestimmten Symptomkonstellation auch im Beschwerdekatalog von ME/CFIDS/CFS wieder findet.

Uneinheitlichkeit des Beschwerdebildes

Histamin erfüllt in unserem Körper zahlreiche Funktionen. Deshalb kann bei einer Histaminose eine besonders breite Palette von Symptomen auftreten, die unterschiedliche Organsysteme betreffen können.
Nicht jeder Betroffene zeigt die gleiche Symptomatik. Jeder scheint seine persönlichen Schwachstellen zu haben, bei denen sich Beschwerden früher manifestieren als im übrigen Körper....
Meist leiden Betroffene an sehr vielen der nachfolgend aufgeführten Beschwerden, gleichzeitig oder abwechslungsweise. .... Die Symptome sind so unterschiedlicher Natur, dass Betroffene oft nicht auf die Idee kommen, dass das alles miteinander zusammenhängt und einen einzigen Auslöser hat.

......

Schweregrad der Erkrankung

Der Schweregrad kann sehr unterschiedlich sein. Leicht Betroffene oder auch Gesunde bemerken vielleicht nur in Extremsituationen Symptome, beispielsweise nach dem Genuss üppiger Mahlzeiten in Kombination mit Alkohol oder Medikamenten.
In sehr schweren Fällen kann die Stoffwechselstörung unbehandelt zu tageweiser oder sogar dauerhafter Arbeitsunfähigkeit führen, zumeist erschöpfungsbedingt.

Diese Bereiche können milde bis starke Beschwerden zeigen, oder symptomlos bleiben:

- Verdauungstrakt, Magen-Darm-Trakt
- Herz-Kreislaufsystem
- Haut, Schleimhäute, Atemwege
- Nervensystem
- Hormonsystem
- Entzündungsanfälligkeit, Immunsystem
- Ernährung (u.a. Alkoholunverträglichkeit)
- Medikamentenunverträglichkeit / Chemikalienunverträglichkeit
- Wetterfühligkeit
- Elektrosensibilität


Quelle und ausführliche Symptomliste zu allen Bereichen:
HIT > Symptome

Teilweise abenteuerlich auch hier die "Diagnosen":
Weitere (mehrheitlich schulmedizinisch nicht anerkannte) Begriffe, die oft bei einer solchen Symptomatik verwendet oder damit verwechselt werden:

Somatisierungsstörung, somatoforme Störungen, Multiple Chemical Sensitivity (MCS, Chemikalienunverträglichkeit), Chemical Hypersensitivity Syndrome, Sick Building Syndrom (SBS), Umweltallergie, Ökologische Krankheit, Idiopathische Umweltintoleranz, idiopathische umweltbezogene Unverträglichkeit, Öko-Syndrom, Allergische Toxämie, Zerebrale Allergie, Totales Allergiesyndrom, 20.-Jahrhundert-Erkrankung, Allergie auf das 20. Jahrhundert, Zivilisationskrankheiten der industrialisierten Länder, Burnout-Syndrom, Chronic Fatigue Syndrom CFS, Chronisches Erschöpfungssyndrom, Fibromyalgie-Syndrom, Elektrosensibilität (Elektrosmog-Empfindlichkeit), Amalgamvergiftung, "Waschmittelallergie", Multiorgandysästhesie, Alexithymie, Psychosomatiker, Hypochondrie, Internet-Hypochonder, Infektionsphobie, eingebildeter Kranker.

Zum Glück hat im obigen Fall die Betroffene weiter gesucht und gefunden.
Denn im Vergleich zu ME/CFIDS/CFS ist eine HIT doch verhältnismäßig leicht zu behandeln und durch Vermeidung von Triggern milde zu halten.


Gruß - tiga
 
Hallo tiga! :)

Ja, ich bin auch mal wieder hier. Unglaublich diese Geschichte.

Wie ist denn die betroffene Person letztlich auf die HIT gekommen?

In dem Text selbst steht, sie sei "durch Zufall darauf gekommen". Kann man das? Oder hatte sie einen konkreten Verdacht und ist dann mithilfe einer Karrenzzeit dahintergekommen?

Es ist erstaunlich. Es zeigt, dass solche Störungen, wenn sie nur lange genug unentdeckt bleiben zu sehr ernsten Zuständen führen können, dies aber den meisten Medizinern nicht bekannt ist.

Es spricht ja für sich dass bei der offiziellen Ausschlussdiagnostik von CFS/ME nicht auch die Histaminintoleranz dabei ist. Ich könnte mir vorstellen, dass auch eine unerkannte bzw. unbehandelte Fruktoseintoleranz beispielsweise nach extrem langer Zeit so massive Beschwerden verursachen kann, dass ein Betroffener ein stark CFS/ME-ähnliches Krankheitsbild aufweist.

So, muss wieder weg. (finde gerade leider die Smileys nicht, sonst würde ich winken! :)

LG

denda
 
Hallo tiga!

Was die Entzündungsparameter angeht, kann man dem noch nicht ins deutsche übersetzte International consensus Primer für ME https://sacfs.asn.au/download/me_international_consensus_primer_for_medical_practitioners.pdf
z.B. auf Seite 3 in der Abbildung und auch in der darunter angelegten Tabelle gut erkennen, dass bei ME nach zu viel Aktivität die Proinflammatorischen Zytokine ansteigen - und die Antientzündlichen Zytokine abfallen.
Das ist nicht richtig. Du gibst die Reaktion eines Gesunden (Spalte 2) wider, der über ein dynamisches System, bzw. eine funktionierende Homöostase verfügt. ;)

ME-Patienten reagieren wie in Spalte 3 beschrieben und verharren irgendwann meist in einer Dominanz der humoralen, d.h. antiinflammatorischen Immunantwort.* (s. a. Cheney: "CFIDS patients are Th2 activated." Oder Broderick G, Fuite J, Kreitz A, et al.: "High Th2 marker expression but weak interaction patterns pointed to an established Th2 inflammatory milieu.")

Es ist nur zu klar, dass in diesem Milieu einer geschwächten zellulären Abwehr (= "Gaskrieg" durch Stickstoffmonoxid gegen intrazelluläre Erreger) opportunistische Viren und intrazelluläre Bakterien pathogen sind. Und es ist sogar erklärbar, wieso der TH1/TH2-switch zustande kommt. Ausgelöst werden kann er

1. aufgrund einer biologischen Programmierung der Evolution, die eine Selbstzerstörung des Organismus durch Abschalten der zellschädigenden Stickstoffmonoxid-Duschen verhindern soll.
2. durch ein sogenanntes Mimikry, indem EBV, HHV-6 u.A. bestimmte Proteine auf der Wirtszelle präsentieren und sich so durch Maskierung vor der zellulären Immunantwort schützen. Das Immunsystem sieht den bedrohlichen Feind nicht. (Klick!)

Gelingt der switch nicht, droht mittelfristig Autoimmunität. Gelingt er doch, droht Krebs - um zwei Szenarien zu nennen. Beide dieser gefährlichen Dysbalancen sind bei ME möglich. Unter diesen Umständen leuchtet es ein, warum ein Patient eher ein virales und ein anderer eher ein bakterielles, toxisches oder parasitäres Problem hat. Selbstverständlich spielt nicht nur eine Rolle, in welche Richtung die TH1/TH2-Dominanz geht und verharrt, sondern auch zu welchem Zeitpunkt sie eintritt. Man kann lange TH1-dominant sein und irgendwann kommt der switch zur TH2-Dominanz doch noch. Die gestörte Homöostase - nur so sollte Krankeit rational definiert werden! - hält sich nicht an Schemata. (Deshalb muss Medizin personalisiert werden. Sie kann und darf nicht länger dem Fetisch der Evidenzbasiertheit folgen!)

Grüsse!

*Dieser TH1/TH2-switch wird übrigens auch bei AIDS beobachtet. Und das beweist wieder einmal die Schwäche der propagierten Ausschlussverfahren: Dafür gibt es potentiell einfach viel zu viele Schnittmengen unter den labortechnischen Befunden der klassischen Facharztdiagnosen.
 
Hallo denda :)

Herrschaftszeiten - duu hier ? :)




Wie ist denn die betroffene Person letztlich auf die HIT gekommen?
Ich habe (noch) keinen facebook-Account und kann sie nicht fragen. Weiß auch nur das, was sie per Kommentar hinterlassen hat.
(zu finden unter den Kommentaren zum Beitrag vom 9. Februar "Und dann ist da keiner - ML Mona Lisa..."
Es wäre natürlich klasse, wenn die jemand mit facebookaccount anschreiben könnte. Vielleicht mag sie hier berichten? Ich wüsste ja zu gerne, aufgrund welcher Parameter ihr diese CFS-Diagnose gestellt wurde. Oder ob das alles per Orakel gemacht wurde?


Es spricht ja für sich dass bei der offiziellen Ausschlussdiagnostik von CFS/ME nicht auch die Histaminintoleranz dabei ist.
Ja schon - allerdings hege ich gerade den Gedanken, dass eine Schmarotzer-Belastung sicherlich auch zu einer HIT führen kann - und Histamin und Nitrostress sich auch gegenseitig triggern.
(Ich habe ja auch HIT und behandel stetig gegen Nitrostress, was bei ME nicht unüblich ist).
Aber zumindest sollte man, wie bei allen Differenzialdiagnosen, sämtliche (zusätzlichen) Belastungsfaktoren weitestgehend ausschalten bzw. adäquat behandeln.

Ich könnte mir vorstellen, dass auch eine unerkannte bzw. unbehandelte Fruktoseintoleranz beispielsweise nach extrem langer Zeit so massive Beschwerden verursachen kann, dass ein Betroffener ein stark CFS/ME-ähnliches Krankheitsbild aufweist.
Hm. Da bin ich überfragt. Aus eigener Erfahrung kann ich zumindest sagen, dass Fructose bei Intoleranz sich in manchen Fällen sehr negativ auf den Muskelstoffwechsel auswirken kann.
Vor langer Zeit fand ich mal ein gute wissenschaftliche Arbeit dazu, kann sie aber leider nicht mehr auftreiben.
Dort wurde geschildert, dass der Körper versucht, die wichtigsten Organe wie Herz und Hirn vor der nicht verstoffwechselten Fructose zu schützen und sie deshalb in manchen Fällen in den Muskeln ablagert, was dann dort zur Störung führt.
Aber, ob FI so viele weitere neurologische, immunologische, endokrinologische, kardiologische, ... Folgen haben kann?

(finde gerade leider die Smileys nicht, sonst würde ich winken! :)

Hier: :wave: ;)


Viele Grüße - tiga
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo castor :)

Das ist nicht richtig. Du gibst die Reaktion eines Gesunden (Spalte 2) wider, der über ein dynamisches System, bzw. eine funktionierende Homöostase verfügt. ;)
Uiuiui. Da hab`ich aber was entscheidendes übersehen :eek:)
Gut, dass es dir aufgefallen ist!

Danke!

Viele Grüße - tiga
 
Hallo tiga,

ich fürchte, neben all dem Wissen, was Du hier aufbereitest, ist das eine fatale Fehleinschätzung :

Denn im Vergleich zu ME/CFIDS/CFS ist eine HIT doch verhältnismäßig leicht zu behandeln und durch Vermeidung von Triggern milde zu halten.

HIT der chronischen Form ist keine "Intoleranz" wie andere Nahrungsmittelintoleranzen.
Es ist der Beginn ! vieler schwerer Stoffwechselentgleisungen.

Der Name ist nicht ganz glücklich dafür gewählt.
Leicht zu behandeln geht dann, wenn es nur auf den Darm und die mangelnde DAO beschränkt bleibt.Ist in den seltensten Fällen so.

Wer Allergieschübe auf Alles ringsum hat, kommt schnell an körperliche Grenzen.

LG K.
 
ich fürchte, neben all dem Wissen, was Du hier aufbereitest, ist das eine fatale Fehleinschätzung :

HIT der chronischen Form ist keine "Intoleranz" wie andere Nahrungsmittelintoleranzen.
Es ist der Beginn ! vieler schwerer Stoffwechselentgleisungen.


Hallo Kullerkugel,

wir haben uns ja schon lange nicht mehr gefetzt ;)

Glaub`mir, mir ist bewußt, was eine chronische HIT bedeutet, oder bedeuten kann , aber ich bleibe bei meiner Meinung.
Ich sage nicht, dass sie leicht zu behandeln ist - sondern im Vergleich zu ME/CFIDS/CFS verhältnismäßig leicht zu behandeln und milde zu halten.

Wie bei ME auch, wird vom Betroffenen eine gehörige Portion Selbstdisziplin, Durchhaltevermögen, Akribie, Eigenrecherche und vor allem strikte Konsequenz aus den meist selbst zu erarbeitenden Erkenntnissen verlangt.

Dazu Lossagen von Gewohnheiten, kulturellen Gepflogenheiten, kulinarischen Bedürfnissen und viel Anpassungsvermögen an die "neuen" Voraussetzungen gefordert.

Aber es liegt eine große Kluft zwischen dem i.d.R. zu übenden Verzicht und den Verbesserungspotentialen des allgemeinen Zustandes bei chronischer HIT im Vergleich zum Verzicht und den Verbesserungspotentialen bei ME.

Chronische HIT und auch HIT aufgrund von DAO-Mangel kosten mich große Entbehrungen in Bezug auf Nahrungsmittel und Getränke, vor allem da parallel FI, SI, Milcheiweßallergie und andere Unverträglichkeiten vorliegen, gestaltet es sich nicht so leicht.
Auch weitest möglicher Verzicht auf Mittel für medizinische Untersuchungen, oder Behandlungen (Medikamente, Betäubungsmittel, Kontrastmittel etc.) sind mir geläufig - oder eben tage- bis wochenlanges Zeche zahlen.

Aber ME bedeutet für mich der "Verzicht" auf 90% meines vorigen Lebens.
Trotz der bisherigen Besserungen, Dauerbehandlung mit NEMs und trotz all dem unfreiwilligen aber zwangsläufigen Verzicht.
Es betrifft ausnahmslos JEDEN Lebensbereich.
Es lebt sich wie Dauer-Askese. Allerdings nicht frei gewählt.
Und es befähigt dennoch nicht dazu, wesentlich aktiver am Leben teilhaben zu können, oder gar diese Krankheit in den Griff zu bekommen.
Da liegt für mich der gravierende Unterschied.

Das Potenzial der Zustandsverbesserung bei chronischer HIT wird auch an dem Beispiel der Betroffenen Frau deutlich, das ich hier gepostet habe, die ihre Leistungsfähigkeit nun wieder bei 80% sieht (nach ihren Beschreibungen würde ich schätzen, war sie zuvor vielleicht bei ca. 20% ) und sicherlich keine HIT "nur" wegen DAO-Mangel hat, was auch nicht lustig ist.

Klar ist man mit 80% der ehemaligen Leistungsfähigkeit noch eingeschränkt, aber im Verhältnis zu 20% ist es eine gravierende Besserung, von der die meisten ME-Patienten nur träumen können.

Auch hier im Forum gibt es viele Beispiele, wie viel bessere Lebensqualität Menschen mit HNMT-HIT erreichen können, wenn sie eisenhart Konsequent sind und ggf. auf geeignete NEMs oder auch Medikamente zurückgreifen und andere Dinge, die ihnen individuell helfen - auch, wenn es seine Zeit braucht, bis der Organismus sich relativ erholt.

Wer nach längerer konsequenter Lebensweise noch immer Dauersymptome der HNMT-HIT hat, hat vermutlich noch andere Störfaktoren (Entzündungsprozesse, Viren, Bakterien, allergene Stoffe im Körper / unmittelbaren Lebensumfeld, Parasiten, Nährstoffmängel, Nitrosativen / Oxidativen Stress, KPU/HPU oder eine Mastozytose, oder, oder...).

So habe ich mein Statement gemeint ;)



Lieben Gruß - tiga
 
Hallo tiga,

ich lese fast alle Deine Beiträge, es liegt mir fern, mich zu fetzen.

Ich denke nur an viele Neulinge , die chronische Histaminintoleranz scheint eine Seuche geworden zu sein , die Deine Worte fehldeuten könnten.

Du hast es nun wunderbar aufgeschrieben, auch wer nur Hit-Probleme hat , muss sehr viel Einsicht, Konsequenz und manchmal auch Verzicht aufbringen, damit diese Probleme nicht in viel schlimmeren Erkrankungen enden .

Herzlichen Dank für Deine Erläuterungen !

Wer nach längerer konsequenter Lebensweise noch immer Dauersymptome der HNMT-HIT hat, hat vermutlich noch andere Störfaktoren (Entzündungsprozesse, Viren, Bakterien, allergene Stoffe im Körper / unmittelbaren Lebensumfeld, Parasiten, Nährstoffmängel, Nitrosativen / Oxidativen Stress, KPU/HPU oder eine Mastozytose, oder, oder...)

Sind alles mögliche Auslöser ....

LG Kuku
 
Hallo tiga,
ich lese fast alle Deine Beiträge, es liegt mir fern, mich zu fetzen.
Das war auch nicht so ernst gemeint :zwinkern:

So nehme ich deine Beiträge auch nicht wahr.

:bier:


Sind alles mögliche Auslöser ....
Ach - und da wir gerade dabei sind, hänge ich eine Störung im Methylierungszyklus auch noch kurz als mögliche Ursache / Auslöser dran.
Denn die entsprechende Behandlung hat mir bisher in Bezug auf die chronische HIT am meisten geholfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,


ich würde bei einer CFS-Symptomatik, aber auch bei der oben angesprochenen Histaminsymptomatik, bei Allergien, bei Muskelproblemen, etc. jedem raten, Lebererkrankungen ausschließen zu lassen.

Leider sind Lebererkrankungen eine große Volkskrankheit und leider wissen die wenigsten, dass sie leberkrank sind.
Es soll in Deutschland rd. 5 Mio. Menschen geben, die leberkrank sind, und die meisten wissen davon nichts.

Die Leberwerte sind nämlich bei jeder Leberkrankheit zu Beginn normal und bei einigen Leberkrankheiten sind sie auch noch normal, wenn die Leberkrankheit bereits fortgeschritten ist. Man kann mit normalen Leberwerten auch eine Zirrhose haben und das kommt gar nicht so selten vor.
Leider sind die meisten Ärzte nicht in der Lage, eine Leberkrankheit zu diagnostizieren.
Und leider sehen viele Ärzte über leicht erhöhte Leberwerte hinweg und denken, der Patient trinkt wohl zu viel.
Oft denken wohl die Patienten selber, wenn sie ab und an mal ein Glas Wein trinken und leicht erhöhte Leberwerte haben, dass die leicht erhöhten Leberwerte durch das Trinken des Alkohols verursacht würde.
Einer gesunden Leber macht mäßiger Alkoholgenuß nichts aus.
Hat man aber dennoch erhöhte Leberwerte liegt meist eine andere Ursache dafür vor.

Treten z. B. Zeichen wie Müdigkeit auf, dann ist die Leber schon länger krank.

Ich kann hier natürlich kein Pauschalrezept geben, wie man im Einzelfall die Leber untersuchen muss.
Es gibt für jede Leberkrankheit ein paar wichtige Untersuchungen, die man bei Verdacht durchführen lassen sollte - und dies immer wieder mal, weil die Leber nicht jeden Tag gleich gut/schlecht funktioniert und mit zunehmender Leberkrankheit die Untersuchungsergebnisse eindeutiger werden.

Bei jüngeren Menschen mit Zeichen einer Leberkrankheit sollte man an die genetisch verursachten Lebererkrankungen wie die Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) und die Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson) denken.
Bei beiden ist die Dunkelziffer auch sehr hoch.

Früher oder später bekommt ein Leberkranker die Zeichen einer hepatischen Enzephalopathie:
Hier in Tabelle 1 (auf Seite 2 des Dokuments) findet man die einzelnen Stadien mit den typischen Beschwerden:
data.aerzteblatt.org/pdf/109/10/m180.pdf

Im Netz ist über die typischen Symptome von Leberkrankheiten ungemein viel zu finden. Ich rate jedem, der bei sich so etwas vermutet, mal danach zu suchen.


LG
Margie
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Folge 143

Hallo zusammen,

habt Ihr das schon gelesen:
RAe Ziegler & Kollegen *-*Fataler Ärztepfusch - Meine neue Hüfte hat mich vergiftet*-*Freizeit Revue / 30.4.2013 ?

Welch ein Glück, dass eine Medizinstudentin fleißig Dr. House gesehen hatte. :) So konnte sie dem ratlosen Medizinprof. auf die Sprünge helfen und dem dahinsiechenden Patienten zur entscheidenden Diagnose verhelfen.

Vielleicht sollte Dr. House verpflichtend für die medizinische Aus- und Weiterbildung eingeführt werden?

Herzliche Grüsse, dem Patienten die besten Genesungswünsche sowie den Ärzten viel Glück bei der Aus- und Fortbildung
Karolus
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja... wenn der Patient gesagt hätte, man solle doch bitte mal einer Schwermetallvergiftung nachgehen, dann hätte man ihn wahrscheinlich direkt an die Psychiatrie verwiesen.

LG

Aspi
 
Tja... wenn der Patient gesagt hätte, man solle doch bitte mal einer Schwermetallvergiftung nachgehen, dann hätte man ihn wahrscheinlich direkt an die Psychiatrie verwiesen.
So ist das!

Grüsse!

P.S.: Leider sind Uni-Profs privilegiert. Ein niedergelassener Arzt, der Dekaden lang aufwendige Fallanalytik in eigenen Datenbanken und im Internet vorgemacht hat, bekommt es nicht honoriert. Im Gegenteil, auch ihn bedroht man mit Klapse - oder Bau... :rolleyes:
 
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