Zusammenhänge u. Untersuchungen

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In diesem Artikel geht es zwar um Malignome, aber einige Punkte sind auch im Zusammenhang mit nitrosativem Stress durchaus bedenkenswert:

Folgende immunologische Marker prägen Malignome, diverse AIDS- und degenerative Erkrankungen: Ein Mangel an schwefelhaltigen Aminosäuren (Thiole), die u.a. folgende Aufgaben erfüllen müssen:
  • Leberentgiftung als Phase II-Konjugat
  • Entgiftungssubstrat in allen weiteren Zellen über das GPX-System
  • Precursor für Glutathion (Cystein, Glutamin, Glycin)
  • Schwermetallentgiftung über Bindung an SH-Gruppen
  • Beeinflussung der Th1/Th2-Immunshiftung über den Glutathiongehalt der APC-Zellen
  • Baustein der Mucosa (aus Cystein lässt sich die Aminosäure Glutamin bilden)
  • Immunbaustein der zellulären und humoralen Immunität
  • Strukturbaustein von Knorpel und Gelenken
Ferner ein Mangel an Vitalstoffen wie Vitamine, Mineralien, Fettsäuren, weiteren Aminosäuren und sekundären Pflanzenstoffen, die die evolutionsbiologisch determinierte Wechselschaltung der Th1- und Th2-Immunität und das Redoxpotential beeinflussen können.

Wenngleich auch die Möglichkeit der Verwendung von bewährten Rezepturen und Therapieregimen besteht (Therapie von der Stange) bevorzugt der Autor eindeutig die laborgestützte individuelle maßgeschneiderte Titrationstherapie. Dienlich sind folgende Tests:
  • Säure-Basen-Bestimmung (z.B. nach Sander)
  • zelluläre, humorale Immunität, Lymphozytentypisierung, NK-Stimulation
  • proinflammatorisches Cytokinprofil (z.B. IL-6, IL-2, IL-12, IFNc, TNFa)
  • oxidativer Stress (GSH, GSTpi, GPX, SOD, Selen iz, Vit. C/E u.w.)
  • Kyberstatus, Nahrungsmittelrückstände (Maldigestion, Malabsorption), Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Zuckerintoleranzen
  • Kryptopyrrol, Histamin
  • evtl. Aminosäuren, Hormone, Heat-Shock-Proteine, bcl-2, HO-1
  • Leberentgiftungskapazität Phase I und II
  • LTT Schwermetalle, Umweltgifte
Aus diesem Potpouri treten Belastungen und Überlastungen sowie Mangelzustände zutage, die nicht immer durch eine umfangreiche Anamnese zu ergründen und denen Rechnung zu tragen sind.

Die Therapie stützt sich unter Berücksichtigung der individuellen und familiären Disposition auf folgende Prinzipien, die mit orthomolekularen, phytotherapeutischen, homöopathischen, neuraltherapeutischen, Akupunktur- und weiteren Therapien ergänzt werden können:
  • Minimierung der prooxidativen Belastung
  • Reduzierung der hormonellen Stresslage
  • Angstabbau und psychologische Hilfe, Gesprächstherapie, seelischer Beistand
  • Ausgleich von Mikronährstoffen, Aminosäuren, des Thiopools
  • Leberschutz zur Entlastung des systemischen Thiolmangels
  • Stärkung der extrazellulären Matrix
  • Eliminierung von Störfeldern
(mit einer Zeichnung von Dr. Bieger zum Immunsystem)

www.landenbergers.de/praxis/akt_artikel_04.htm
 
Was hier gleich ins Auge springt ist die Kryptopyrrolbestimmung, die meiner Meinung nach mehr aussagt. Auch in diesem Artikel werden zusätzlich noch viele andere Parameter untersucht, u.a. der oxidativer Stress (nicht mit NO-Stress gleichzusetzen, aber auch schädlich), so daß ich für mich selbst schon mal den Schluß ziehe: eine KPU-Therapie beinhaltet nicht nur Zink- und B6- Einnahme, sondern viele zusätzliche Ergänzungsmittel. Es muss der ganze Stoffwechsel untersucht werden, wenn man KPU hat, so daß man an mehreren Punkten gezielt eingreifen kann.

Zweite Sache: ein KPU-Test sollte, wenn finanziell möglich, durch weitere Laborwerte ergänzt werden. Welche das sein könnten, werden wir noch diskutieren.

Grüße,
Notoo
 
Ich hole hier ein altes Posting wieder hoch, in dem auch Dr. Kuklinski erwähnt wird:
Und so hatte ich ihm eines Tages vorgeschlagen, eine preiswerte Untersuchungsmöglichkeit zu unterstützen: Die Untersuchungen des S-100-Status'. Herr Fabig schien auch davon überzeugt zu sein, zumal standardmäßig mit dem S-100 auch der NSA-Faktor ermittelt wird.

S-100 ist ein saures Protein, das durch chemische wie auch mechanische Verletzung von Hirn und Halswirbelsäule vom Körper erzeugt wird und Hirnzellen vernichtet und die Bluthirnschranke offen legt. Und in Folge dessen kann es zu den uns allen bekannten Symptomen kommen.

Der NSA-Faktor sagt etwas über krebsartige Entwicklungen im Bronchial-System aus. Fabig hatte mich auf Krebs hin untersuchen lassen. Das Ergebnis war erfreulicherweise negativ gewesen. Und dennoch war mein NSA-Wert hoch. Dies hielt er für sehr interessant und meinte, man sollte dergleichen auch bei anderen Patienten mit Chemikalienempfindlichkeit untersuchen: Immerhin sei ihm bei den meisten seiner Patienten mit "MCS" aufgefallen, dass diese sich häufig räusperten.

Ich schlug ihm vor ihm, die S-100-Untersuchung noch vor einem Schadstoffstoffscreening zu machen. Der S-100-Test ist - verglichen mit einem Schadstoffscreening - preiswert und liegt gegenwärtig bei ca. 54 Euro. Ein Schadstoffscreening ist deshalb nicht immer zuverlässig, weil sich im Blut der untersuchten Patienten recht schnell auch jene Stoffe finden lassen, mit denen die Patienten kurz vor der Blutentnahme (über die Luft) in Kontakt gekommen sind. Wer also mit öffentlichen Verkehrsmittels zur Blutentnahme fuhr und im Bus, der U- oder S-Bahn oder im Taxi parfümierte Luft eingeatmet hatte, bei dem werden sich Inhaltsstoffe solcher belasteten Luft im Blut finden lassen. Recht schnell kann aus dem teuren und aufwändigen Schadstoffscreening eine Ulknummer werden. Selbstverständlich schwören die Laborärzte und Umweltmediziner auf diese Methode, weil sie gut daran verdienen.

Also besser zuerst den S-100-Test. Laut Dr. Kuklinski u.a. liegt der Grenzwert zur Erkennung einer offenen Bluthirnschranke bei 0,07 .., der Wert zur Erkennung eines möglichen Schwarzen Hautkrebses bei 0,20 .. Der Test wäre auch die Möglichkeit, Patienten mit somatischer Kausalität zu erkennen. Leider gibt es davon nicht wenige. Als Beweis für diese Behauptung führe ich das Ergebnis der so genannten "MCS-Studie" an, demnach MCS eine psychische Erkrankung sein soll. Welcher rational denkende Patient mit chemischer Verletzung gibt sich für solchen Studien-Unsinn her? Meine Meinung ist, dass für diese Studie nicht nur die Insassen der Landeskrankenanstalten bemüht wurden, sondern auch jene, die sich in psychischer Behandlung befinden. Alle anderen psychisch noch gesunden Patienten, jene mit tatsächlicher chemischer verletzung, wurden in der Studie nicht erfaßt, weil sie sich dafür nicht geopfert haben.

Laut Fabigs Empfehlung sollten wir besser auf die Bezeichnung "MCS" verzichten und diese mehr in Korrespondenzen mit Krankenkassen, Ärzten, Gutachtern etc. verwenden. Er selbst verwendete den Begriff "Fremdstoffmetabolismusstörung". Dr. Kuklinski nutzt den Zungenbrecher "Xenobiotika-Suszeptibilität" (siehe: umwelt-medizin-gesellschaft 2/2003)
https://www.symptome.ch/threads/mcs-multiple-chemical-sensitivity.116/page-2#post-21811 (#38)

Harald Haack nennt hier auch Dr. Fabig. Hier kann man einiges von ihm nachlesen:
Karl-Rainer Fabig

Uta
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
MCS ist teilweise eine multiple Immunerkrankung und wird durch Bestimmung des Immunstatus objektiviert und in ihrem Verlauf eingestuft.

Die Immunstati erlauben ein Monitoring des Verlaufs. Trotz aller individuellen Unterschiede (keine zwei Patienten sind gleich) lassen sich verschiedene Phasen unterscheiden:

· erhöhte Alarmbereitschaft ohne Beschwerden (Latenzphase),
· erhöhte Alarmbereitschaft mit entzündlichen Prozessen (Sensibilisierung),
· schwere Schädigung bis hin zur vollständigen Lebensunfähigkeit ohne besonderen Schutz (Isolation).

Immunologisch ist die Sensibilisierungsphase durch erhöhte CD4-Population und erniedrigte CD8-Population gekennzeichnet. Später sinken die Populationen insgesamt. Bei der Mehrzahl der MCS-Patienten sind alle Lymphozytenpopulationen erniedrigt. Allerdings bleibt das CD4/CD8-Verhältnis pathologisch erhöht. Das Immunsystem ist insgesamt stark beschädigt mit besonders verringerter Kapazität zur anti-inflammatorischen Gegenabwehr.

Am Immunstatus der Patienten kann man exakt ablesen, dass sich der Patient in einer solchen Phase der (zunehmenden) Sensibilisierung befinden.

Bei der Interpretation der Immunstati sind die Parameter insgesamt zu auszuwerten. Aktuelle Entzündungen, chronische Entzündungen und chronische Entzündungsbereitschaft sind differential-diagnostisch identifizierbar. (Mayer et al, 2002)

Der Entzündungsprozess wird als eine erhöhte Mediatorfreisetzung (innere Reizung als Folge der äußeren Reizung), mit der Folge der Aktivierung von Monozyten, Neutrophilen und Eosinophilen (Entzündungszellen) gesehen.



2.2.1. Entzündungssyndrom und dessen gemeinsamer Nenner:

Entzündungsvorgänge, wie z.B. bei Verletzungen, Arthritis, Intoxikationen und Infektionen, sind erkennbar an den äußeren Symptomen wie Schwellungen, erhöhte Temperatur, Rötung und Schmerz. Sie sind die Antwort auf Reize, welche ausgelöst werden durch traumatische Einwirkung, infektiöse Erreger, Toxine und Auslöser von Immunreaktionen.

Demgegenüber sind systemische Entzündungen jedoch nicht auf das Gewebe beschränkt. Sie verlaufen anders als lokale Entzündungen. Während letztere mit Schwellung, erhöhter Temperatur, Rötung und Schmerz assoziiert sind, gibt es keine spezifische Diagnostik für Sepsis. Es können sowohl Hyperthermie sowie Hypothermie, Hypertonie, Hypotonie, Leukozytose wie auch Leukopenie, Tachypnoe und Tachykardie auftreten. (Harrison, 1999) Schmerzen (Kopf, Gelenke, Muskeln) können, müssen aber nicht auftreten.

Klinisch steht rasche Ermüdbarkeit; Schwäche und chronische Müdigkeit im Vordergrund.

Ort des Geschehens sind die Mitochondrien. Das Entzündungssyndrom ist erkennbar durch Indikatoren des Oxidativen Stress, der erhöhten Plasmaspiegel an Homocystein, Malondialdehyd, C-reaktives Protein.

Die Belastungen durch chlororganische Schadstoffe, PCP, PCB, HCB, DDT und DDE sind assoziiert mit vermehrten Entzündungsprozessesen (reduzierte invitro-Lymphozytenstimulation, Verminderung der Absolutzellzahlen der verschiedenen Lymphozytensubpopulationen, Zytokinerhöhungen, Erhöhung der Autoantikörper).

Es bestehen Parallelen in den immunologischen Veränderungen der Entzündungsprozesse bei chronisch internistischen und bei Entzündungsprozessen durch Chemikalien.
www.umweltbedingt-erkrankte.de/news06.htm
 
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