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Wirkungen von nitratreicher Kost - insbesondere bei nitrosativem Stress
Wie hier im Forum schon ab und an angesprochen, ist Dr. K. der Meinung, dass nitratreiche Nahrungsmittel (bei nitrosativem Stress) gemieden werden sollten.
In dem Dokument, das ich hier in letzter Zeit öfter erwähnt habe
Praxisrelevanz des nitrosativen Stresses
2. Mitteilung: Therapie internistischer Erkrankungen
zu finden u.a. hier: https://www.kfs-medizin.at/team/spezialistinnen/kuklinski/nitrosativer-stress_2.pdf
wird er diesbezüglich etwas konkreter:
An Lebensmitteln werden aufgezählt: Gepökeltes Fleisch (klar: das enthält Nitritpökelsalz bwz. Natriumnitrit), Hartwürste, Kasseler, Fleisch- und Wurstkonserven (Frage: Gilt das auch für nicht-Gepökeltes?), Blatt- und Wurzelgemüse im Winter. Im Winter seien die im Herbst gewachsenen Kraut- und Kohlgewächse zu bevorzugen.
Es werden Messungen von Ökotest (2002) angeführt für Karotten (die teils auch mit nicht zugelassenden Pestiziden belastet waren), Kartoffeln, besonders als Pommes, und Salate. Dabei gab es demnach Konzentrationen oftmals über 100 mg, teils über 200 mg, bis zu 330 mg pro 100 g.
Entgegen offizieller Stellungnahmen von Überwachungsbehörden könnten davon durchaus auch akute Gefahren ausgehen (Fallbeispiel 12): Ein Mann, Jahrgang 1943, wollte sich gesund ernähren und aß täglich eine große Portion frischen Spinat. Ab dem 5. Tag hatte er Schmerzen in der Speiseröhre und dem Magen, ab dem 6. Tag Magenbluten. Eine Endoskopie zeigte eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) und Ulzerationen (Geschwürbildungen), mit denen Magen und Speiseröhre "übersät" waren. Vorher hatte der Mann keine Magenprobleme gehabt, es waren nach Dr. K. eine Laktazidose Typ II und ein CFS bekannt.
Die Erklärung nach Dr. K.: Der hohe Nitratgehalt des Spinates hatte ein Vitamin C-Defizit im Magen ausgelöst (Vitamin C hat eine hohe Affinität zu Nitraten - siehe auch: https://www.symptome.ch/threads/hemmung-der-nitrosamin-bildung-durch-vitamin-c.53196/). Die Vitamin C-Konzentration im Magensaft liege 30-fach höher als im Blut und es sei "der Schutzfaktor der Magenschleimhaut" (S. F59). Bei verringertem Vitamin C-Gehalt entstehe oxidativer Stress, in der Folge seien Blutungen und Geschwürbildungen möglich. Keine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) oder Ulcuserkrankung (Geschwür) sei bei normalem Vitamin C-Gehalt des Magensaftes möglich! (Hallo Heinz ) (Einige Medikamente können hier auch ungünstig wirken, Dr. K. empfiehlt daher bei lang anhaltender Medikamenteneinnahme die Einnahme von Vitamin C "zur Sicherung der Magenschleimhaut".)
Zwei Studien führt Dr. K. noch als Beispiel an:
Ahluwalia, A. et al.: Hypertension 51, 2008, 784: Bei "gesunden" Probanden sank ab der 1. Stunde nach dem Trinken von 500 ml Rote-Beete-Saft, der ebenfalls sehr nitratreich ist, über 24 Stunden lang der Blutdruck um 10,4 bzw. 8 mmHg (systolisch/diastolisch). Gleichzeitig habe sich eine "Spitzenkonzentration" von Nitrit im Blut gezeigt. Die Schlussfolgerung der Forscher: Der Konsum nitratreicher Gemüsesorten stelle einen einfachen Weg dar, das Herzkreislaufsystem gesund zu halten.
National Health and Nutritional Examination Survey Study (NMANES III) von Prof. G. Barr von der Columbia University New York - vorgestellt auf der Jahrestagung der European Respiratory Society in München 2008: 2600 Menschen über 44, die mehr als 14 mal monatlich nitrathaltige Fleischwaren aßen, zeigten eine signifikant schlechtere Lungenfunktion im Sinne einer COPD (chronic obstructive pulmonary disease, auf deutsch chronisch obstruktive Lungenerkrankung). Ihr Risiko war um 70% erhöht. Prof. Barr wies darauf hin, dass Nitrate und Nitrite in vivo (im lebenden Organismus) in NO umgewandelt werden.
Gruß
Kate
Wie hier im Forum schon ab und an angesprochen, ist Dr. K. der Meinung, dass nitratreiche Nahrungsmittel (bei nitrosativem Stress) gemieden werden sollten.
In dem Dokument, das ich hier in letzter Zeit öfter erwähnt habe
Praxisrelevanz des nitrosativen Stresses
2. Mitteilung: Therapie internistischer Erkrankungen
zu finden u.a. hier: https://www.kfs-medizin.at/team/spezialistinnen/kuklinski/nitrosativer-stress_2.pdf
wird er diesbezüglich etwas konkreter:
An Lebensmitteln werden aufgezählt: Gepökeltes Fleisch (klar: das enthält Nitritpökelsalz bwz. Natriumnitrit), Hartwürste, Kasseler, Fleisch- und Wurstkonserven (Frage: Gilt das auch für nicht-Gepökeltes?), Blatt- und Wurzelgemüse im Winter. Im Winter seien die im Herbst gewachsenen Kraut- und Kohlgewächse zu bevorzugen.
Es werden Messungen von Ökotest (2002) angeführt für Karotten (die teils auch mit nicht zugelassenden Pestiziden belastet waren), Kartoffeln, besonders als Pommes, und Salate. Dabei gab es demnach Konzentrationen oftmals über 100 mg, teils über 200 mg, bis zu 330 mg pro 100 g.
Entgegen offizieller Stellungnahmen von Überwachungsbehörden könnten davon durchaus auch akute Gefahren ausgehen (Fallbeispiel 12): Ein Mann, Jahrgang 1943, wollte sich gesund ernähren und aß täglich eine große Portion frischen Spinat. Ab dem 5. Tag hatte er Schmerzen in der Speiseröhre und dem Magen, ab dem 6. Tag Magenbluten. Eine Endoskopie zeigte eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) und Ulzerationen (Geschwürbildungen), mit denen Magen und Speiseröhre "übersät" waren. Vorher hatte der Mann keine Magenprobleme gehabt, es waren nach Dr. K. eine Laktazidose Typ II und ein CFS bekannt.
Die Erklärung nach Dr. K.: Der hohe Nitratgehalt des Spinates hatte ein Vitamin C-Defizit im Magen ausgelöst (Vitamin C hat eine hohe Affinität zu Nitraten - siehe auch: https://www.symptome.ch/threads/hemmung-der-nitrosamin-bildung-durch-vitamin-c.53196/). Die Vitamin C-Konzentration im Magensaft liege 30-fach höher als im Blut und es sei "der Schutzfaktor der Magenschleimhaut" (S. F59). Bei verringertem Vitamin C-Gehalt entstehe oxidativer Stress, in der Folge seien Blutungen und Geschwürbildungen möglich. Keine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) oder Ulcuserkrankung (Geschwür) sei bei normalem Vitamin C-Gehalt des Magensaftes möglich! (Hallo Heinz ) (Einige Medikamente können hier auch ungünstig wirken, Dr. K. empfiehlt daher bei lang anhaltender Medikamenteneinnahme die Einnahme von Vitamin C "zur Sicherung der Magenschleimhaut".)
Zwei Studien führt Dr. K. noch als Beispiel an:
Ahluwalia, A. et al.: Hypertension 51, 2008, 784: Bei "gesunden" Probanden sank ab der 1. Stunde nach dem Trinken von 500 ml Rote-Beete-Saft, der ebenfalls sehr nitratreich ist, über 24 Stunden lang der Blutdruck um 10,4 bzw. 8 mmHg (systolisch/diastolisch). Gleichzeitig habe sich eine "Spitzenkonzentration" von Nitrit im Blut gezeigt. Die Schlussfolgerung der Forscher: Der Konsum nitratreicher Gemüsesorten stelle einen einfachen Weg dar, das Herzkreislaufsystem gesund zu halten.
National Health and Nutritional Examination Survey Study (NMANES III) von Prof. G. Barr von der Columbia University New York - vorgestellt auf der Jahrestagung der European Respiratory Society in München 2008: 2600 Menschen über 44, die mehr als 14 mal monatlich nitrathaltige Fleischwaren aßen, zeigten eine signifikant schlechtere Lungenfunktion im Sinne einer COPD (chronic obstructive pulmonary disease, auf deutsch chronisch obstruktive Lungenerkrankung). Ihr Risiko war um 70% erhöht. Prof. Barr wies darauf hin, dass Nitrate und Nitrite in vivo (im lebenden Organismus) in NO umgewandelt werden.
Gruß
Kate
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