Hallo Chrisi,
ein
weiterer Grund für Verschlechterungen kann darin liegen, daß der
Kiefer um die ehemals amalgamgefüllten Zähne nicht ordentlich saniert wird. Wie das geht, beschreibt Daunderer so:
"Herdsanierung
Nach operativer Entfernung der Zahnherde und mehreren DMPS-Spritzen in den Muskel verschwanden bei zahlreichen Patienten die Herde im Gehirn, die vorher als »Multiinfarkt-Syndrom« oder »Multiple Sklerose« oder »Amyotrophe Lateralsklerose« eingestuft worden waren. Nicht erfolgreich war das Belassen der Zahndepots und DMPS-Spritzen in den Kiefer, obwohl sich hierbei jeweils die Symptomatik deutlich gebessert hatte — jedoch nur vorübergehend.
Bleibende Besserung der Symptome erfolgte nur durch Ziehen der Zähne, danach Ausfräsen der Zahnherde und Einlegen von Salbenstreifen (Terracortril) zum Reinigen des Wundbettes. Das erneute Ausfräsen war im Abstand von vier bis sechs Monaten so oft nötig, wie sich die Symptomatik wieder verschlechterte und im Übersichtsröntgenbild der ehemaligen Zahnwurzeln wieder eingeschmolzene Herde gezeigt hatten (schwarz —> Eiter, weiß —> Metalle). Der Kieferchirurg fand an den eingezeichneten Stellen eine weiche, gallertartige Masse — keinen Knochen —, die bei der Untersuchung (wieder) Bakterien und Metalle aufwies. Patienten mit ganz schlechter Heilungstendenz bekamen vorübergend hohe Zinkgaben (0-2-6 Drg. Unizink). Ein kompakter Knochen entstand in vielen Fällen erst nach acht Monaten. Die langsame Verbes*serung der Herdsymptome, d.h. der Organschäden, die dem jeweiligen Zahn zugeordnet waren, stimmte meist überein mit bestehenden Fremdkörperzeichen im Körperbild der Zahnwurzeln. Ziehen der Zähne ohne Ausräumen der darunterliegenden Fremdkörper oder ein Zunähen der Wunde führte stets zur Einschließung der Fremdkörper im Kiefer. Da es hier keine Abkapslung gibt, traten nach einiger Zeit alle Herdzeichen wieder auf. Dies trat auch ein, wenn die Wunde nicht mit einer Spezialsalbe (Terracortril) gereinigt und offengehalten wurde."
(Zitiert nach Goldi, Beitrag #52 im Thread "Panoramabild: Wer weiß weiter?" vom 25. 8. 07; in der von Goldi genannten Daunderer-Quelle konnte ich den Text leider nicht finden. Aber es ist sicher O-Ton Daunderer; er schrieb an anderen Stellen ganz Ähnliches.)
Dies ist ein radikales Programm, widerspricht allen Regeln der Zahnmedizin über Wundversorgung ("speicheldicht vernähen!"), wird aber von Dr. D. seit Jahrzehnten gelehrt. Ausgeführt, soviel ich weiß, nur von ZA K. in Germering / München. Ich kann das natürlich überhaupt nicht beurteilen - aber es hat (jetzt, für mich) Überzeugungskraft. Ich war ein einziges Mal bei K. und bin dann nie zurückgekehrt - nicht aus Einsicht sondern aus Feigheit. Wäre ich bei ihm geblieben - vielleicht hätte ich mir Dutzende von DMPS-Spritzen sparen können und einiges andere ersparen.
Auf einer eher konventionellen Ebene: Viele ZÄ
"sehen" Kieferherde nicht. (Zur Ausbildung der ZÄ gehört keine Röntgenologie.) Manche
wollen oder dürfen nichts sehen; sie könnten in Konflikte kommen - mit Klinikchefs, mit Versicherungen. (Überall herrscht ja der, freilich gewinnträchtige "Zahnerhaltungswahn" - wie ein berühmter Kieferdiagnostiker lästerte.) Manche sehen, aber haben nicht die erforderlichen
kieferchirurgischen Fähigkeiten. (Ich war mal bei einem angesehenen ZA wegen einer deutlichen Aufhellung leider nah am Mandibularis, dem unteren Trigeminus-Ast. Nach der OP versicherte mir der ZA stolz, er sei soundsoweit vom Nerven entfernt geblieben, um den nicht zu beschädigen, in Klartext: er hatte die Ostitis weitgehend belassen. Unbefriedigt ging ich zu einer Kieferchirurgin, die ofter während der OPs beschrieb, was sie gerade mache. An der genannten Stelle sagte sie: "Ja, der Nerv stört mich wirklich. Den muß ich verlegen." Nun, sie verlegte ihn - Neurolyse nennt man das, lernte ich später - und räumte die ganza Aufhellung aus. Der Mandibularis beschwerte sich noch eine Woche lang durch Kribbeln am Kinn, aber dann beruhigte er sich.)
Manche OPGs sind schlecht, z.T. verschattet - man kann nicht viel darauf sehen. (Viele ZÄ bevorzugen generell dvt [Digitale Volumentomographie]; bei den neuen Geräten ist die Rö Belastung am geringsten.)
Ein wichtiger Grund, weswegen Amalgamfüllungen Kiefer kontaminieren, liegt im Fehlen der - seit langem vorgeschriebenen -
Unterfüllungen; manche ZÄ halten die für entbehrlich, aber durch ihr Fehlen stehen die Dentinkanälchen für die Metalle offen.
Weiterhin können beim
Herausbohren ohne Kofferdam (einer entscheidendej Komponente des obligatorischen Dreifachschutzes, für den ZA etwas mühsam) kleine bis extrem winzige Amalgampartikelchen ins Zahnfleisch (vielleicht auch in die Wangen) geschleudert werden und sich dort einbohren, auf keinem OPG sichtbar. (Hab mal selber erlebt, daß ein Operateur im Zahnfleisch ein winziges schwarzes Krümelchen entdeckte, das im Labor als Amalgam identifiziert wurde.)
Möge Dir dies alles erspart bleiben,
wünscht
Windpferd
PS: Übrigens fände ich es interessant, Erfahrungsberichte von K.-Patienten zu lesen. Vielleicht gibt es die ja schon irgendwo in den Tiefen des Forums.