Was soll auf meinem Grabstein stehen?

Ich finde das ist keine Thema mit dem man sich im Detail beschäftigen sollte. Ich wuerde einen Spruch wählen der das Leben aus meiner Sicht beschreibt.
 
wundermittel
Hallo Roger

Warum sollte man sich damit nicht beschäftigen?
Es führte uns genau an den Punkt, wo alles oberflächliche abfällt und das zum Vorschein kommt, was uns wirklich wichtig ist. Wenn es sich auch sonst im Alltag oder allgemein in unserem Denken nicht zeigt, so wird es damit regelrecht nach vorne gedrückt. Und es ist doch besser, dies früher zu wissen, als erst wenn es zu spät ist, um etwas in diese Richtung unternehmen zu können. ;)

PS: Nicht umsonst haben Bücher wie "10 regrets of the dying" so eingeschlagen.

Gruss, Marcel
 
Hallo Marcel,

es ist zumindest etwas mit dem ich mich nicht beschäftigen will. In solchen Büchern ist die Kernaussage ja das man das Leben nach seinen wünschen gestallten soll und den Komfort der Gewohnheit verlassen.
Ich persönlich finde es daher sehr mühsam über den Grabstein nachzudenken, die Energie investiere ich wo anders und lass meine Verwandten entscheiden, falls es doch vorher passiert :)

PS: Die Autorin wird allerdings auch kritisiert zu viel von ihrer Person und ihren Erfahrungen in das Buch hineingesteckt zu haben.
 
regulat-pro-immune
Da ich gerne in einem Friedwald oder ähnlich begraben werden möchte, stellt sich die Frage nach einem Grabstein nicht. Da wird es ein kleines Schildchen geben, sonst nichts. Und für mich ist das auch gut so ...

Grüsse,
Oregano
 
Last Minute Hinweis:


https://www.daserste.de/information...ben/sendung/urne-meer-oder-mit-lumpi-100.html

Wo wollen wir mal begraben werden? Wollen wir das überhaupt – ein Grab? Auf einem Friedhof liegen? Die Bestattungskultur erlebt gerade einen radikalen Wandel. Seebestattung, Friedwald oder Diamantpressung – die traditionellen Friedhöfe haben Konkurrenz bekommen. Und die Wünsche werden immer individueller und ausgefallener.

Auch der Wunsch, gemeinsam mit dem Haustier ein Grab zu teilen, ist weit verbreitet. Noch ist in Deutschland nicht alles erlaubt, was andernorts schon möglich ist. Warum eigentlich? Auch die Trauerfeiern werden zunehmend individueller gestaltet. Nach einer traditionellen kirchlichen Bestattungsfeier mit geistlichem Beistand verlangen zunehmend weniger Hinterbliebene. Welche Abschiedszeremonien treten an die Stelle der kirchlichen Rituale? Philipp Engel fragt: Wie finde ich heraus, welche Bestattung am besten zu mir passt? Auf welche Rituale lege ich Wert?

Grüße von Kayen
 
Ich bin mir je länger je unsicherer, ob das Thema Grab/Grabstein für mich überhaupt in Frage käme, gerade auch wenn ich Deine Zeilen lese.
Damals war ich über deine Zeilen sehr verletzt, lieber Marcel, denn es waren/ sind meine Gefühle zu diesem Thema und ich war mir sicher, dass ich mich dazu nicht mehr öffnen werde und kein Wort dazu schreibe.
Aber......
Mit Abstand kann ich es nun viel besser einordnen und nun ist alles in bester Ordnung!:)

Heute bin ich kilometerweit durch den Schnee gelaufen, hier rollt durch Schnee und Glätte noch nicht viel, um meinem "Geliebten" eine Rose auf das Grab zu legen und einen Wisky mit ihm zu trinken.❤️ Ich weiß, das hätte ich auch zu Hause gekonnt, aber für mich ist das nicht das Gleiche.
Als ich vor dem Grabstein stand und die Inschrift las, fiel mir wieder dieser Thread ein.
Es vergeht kein Tag und das mittlerweile seit 16 Jahren an dem ich nicht an meinen Mann denke und auch in meinen Träumen treffen wir uns oft. Mittlerweile ist um sein Grabstein ein kleines Naturparadies entstanden und umrahmt wunderschön die Inschrift , die nur aus den Daten und seinem Spitznamen besteht.

Meine Einstellung zu diesem Thema hat sich nicht geändert, im Gegenteil, nur noch mehr vertieft.👼

Liebe Valentinsgrüße von Wildaster🍀🌷
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade fühle ich etwas schmerzlich, wie mein Grabstein nicht aussehen sollte:
Ein Kartenreiter mit einer Nummer.
Menschen ohne Angehörige, also jeder der niemanden mehr hat und sich nicht zu Lebzeiten um eine Grabstätte gekümmert hat, ist dann in einem Reihengrab zu finden ohne Stein und ohne Namen, man ist dann sozusagen nur noch eine Nummer und auch diese verschwindet irgendwann.
Zu mehr fühlt sich das zuständige Amt nicht verpflichtet.
So habe ich nun eine frühere Kollegin vorgefunden, die schon vor einigen Wochen plötzlich umfiel und starb.
:cry:
 
Zuletzt bearbeitet:
So schlimm finde ich das nicht, wieso auch.
Deine Kollegin war ein wertvoller Mensch und das bleibt sie, wie alle anderen wertvollen, verstorbenen Menschen.

Mit oder ohne Grabstein, mit Nummer oder pompös mit allerhand Bimbaborium, das spielt für Gott überhaupt keine Rolle und wenn sie soweiso keine Angehörigen hatte, wird wohl kaum jemand vorbei kommen.
 
regulat-pro-immune
Wenn ich einem Menschen meine letzte Ehre geben möchte, finde ich es schon ziemlich schockierend, nur
auf eine Nummer zu schauen, egal ob die Person wertvoll bleibt.
Solange ich an die Person denke, lebt sie in mir weiter als ein Mensch, die einen Namen trägt und würdig zu
behandeln ist.
Nun bin ich auch keine Angehörige und war da und ich vermute, es werden noch mehr Menschen mit der
Zeit erfahren, was passiert ist und genau vor einer Nummer stehen, um die letzte Ehre zu erweisen.
Meine Begleitung fand das ähnlich "normal", ich habe dann nur noch gedacht:
Wäre ich bloß allein dort hingegangen.🥴
 
@Kayen ,
welche Rolle spielt ein Grabstein um einem Menschen die letzte Ehre zu erweisen?
Von einem schönen Grab hat der Verstorbene nichts, nur der Anspruch der Lebenden wird hier dargestellt, damit sie einfacher mit dem Verlust "scheinbar" umgehen können.

Du hast deine Gedanken, Erinnerungen, Gefühle an sie, die kann dir keiner nehmen und könntest das an einem anderen Ort alleine für dich selbst zelebrieren, das finde ich eine wunderschöne Vorstellung.
 
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Mein Mann (91 J) möchte ohne große Feier und ohne Aufwand verbrannt werden und entweder anonym oder in einem Friedwald verbleiben. Ich überlasse es meinen beiden Kindern, wie sie mich bestatten wollen. Sie müssen damit leben. Meine Tochter in den USA kann sich nicht um die Grabpflege kümmern. Mein Sohn wohnt in einer anderen Stadt. Ich selbst bin dann nicht mehr in der unbrauchbar gewordenen Hülle, sondern an einem besseren Ort. So ist jedenfalls meine Überzeugung. Das Grab meiner Eltern wurde nach Beschluss von uns vier Geschwistern aufgegeben. Sie leben in vier Kindern und 8 Enkeln und in der Erinnerung weiter.

Die Bedeutung einer aufwändigen Grabstätte war sinnvoll, als die Kinder und Enkel am selben Ort blieben. Heute sind sie oft weit verstreut im Land oder gar auf einem anderen Kontinent.
 
Wuhu,
Wenn ich einem Menschen meine letzte Ehre geben möchte, finde ich es schon ziemlich schockierend, nur
auf eine Nummer zu schauen, ...
Nun bin ich auch keine Angehörige und war da und ich vermute, es werden noch mehr Menschen mit der
Zeit erfahren, was passiert ist und genau vor einer Nummer stehen, um die letzte Ehre zu erweisen...

ja, es ist schon ziemlich befremdlich bis unmenschlich, wenn man bedenkt, wofür öffentlich sonst ziemlich viel (ebenso nicht für Lebende oder zur Zeit bzw eh schon immer für das Gegenteil, also kriegerisch-mordende Unterstützung usw usf) monetär so aufgewendet wird...

Es muss ja nichts pompöses oder normal großes @ Grabstein und nicht für "ewig" sein, so würde ja schon eine ganz simple Nischen-Abdeckung genügen (eine Glas- oder dünne Stein-Platte, auf welcher zumindest Name und Zeit-Daten aufgebracht werden können), wo dahinter die Urne zumindest für X Jahre ruhen darf, bevor sie ev aus zB Platzgründen mit so einer Register-Nummer in einen nicht mehr öffentlich betretbaren Raum eingelagert würde...

In dichtest besiedelten zB asiatischen Gegenden sind solche Kolumbarien zT auch wegen Kostengründen vorherrschend, in unseren Gegenden leider noch nicht standard...
 
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