Hallo,
als Sport würde ich jede Aktivität bezeichnen bei der es auf einen gut abgestimmten Bewegungsablauf und Körperhaltung ankommt. Dazu kann dann auch Bogenschießen oder Kyudo gehören.
Dann gibt es aber auch Sportarten, die nicht so gesundheitsförderlich sind: etwa Kegeln - gebückte Haltung, Laufen mit Gewicht tut der Wirbelsäule nicht gerade gut. Bei Bowling sieht das schon besser aus - Anlauf und Wurf in gerader Haltung, dennoch nicht sonderlich günstig, weil das Gewicht immer an einer Seite hängt.
Sportarten, die den Körper einseitig belasten - etwa Kniegelenke, können trotzdem, wenn man geübt ist, nützlich sein. Das kommt auf die Konstitution des Einzelnen an. So wie z.B. Rückenschwimmen und Kraulen bei Wirbelsäulenproblemen gut sind, Brustschwimmen jedoch schädlich ist.
Schach und andere Brettspiele zähle ich nicht zu den Sportarten. Stilles Sitzen vor dem Brett erfordert keine physische Aktivität, ähnlich wie vor dem Schreibtisch hocken. Hier ist der Ausdruck Denksport durchaus angemessen, denn es trainiert die grauen Zellen im Oberstübchen aber nicht den Körper.
Leistungssport sehe ich etwas zwiespältig, weil es hier durch den Konkurrenzkampf gegen andere oder sich selbst, durch den Druck immer besser zu werden, zu Überforderungen kommen kann, die sich physisch und psychisch negativ auswirken können. Ganz schlimm finde ich es, wenn kleinen Kindern keine Wahl gelassen wird. Marika Kilius wurde schon mit drei Jahren auf Schlittschuhe gestellt, ihr gesamtes Leben war von vielen Stunden Training täglich bestimmt - sie gelangte tatsächlich ganz nach oben. Aber zu welchem Preis? Manchem musikalisch begabtem Kind geht es ähnlich - täglich 4-6 Stunden Üben am Klavier! Meines Erachtens kommt das der Folter gleich.
Dann gibt es Sportarten wie Ballett, bei denen der eigene Körperbau entscheidet, ob man ihn ausüben kann. Der Körperbau bestimmt, ob man als Tänzer später einen Spagat mühelos hinbekommt oder es nie schaffen wird. Daher werden jene, die Profiballett erlernen wollen vorher auf die Spagatfähigkeit untersucht. Da löste sich für so manchen dieser Traumberuf schon in Luft auf.
Sport sollte immer Freude bereiten sonst wird er zu einer psychischen Belastung. Hier spielt das Zusammenspiel von Körper und Psyche eine wichtige Rolle. Macht er keinen Spaß verkrampft man sich im Extremfall auch physisch. Dann gelingt das harmonische Zusammenspiel aller Muskeln und Gliedmaßen nicht mehr.
Bei verschiedenen Sportarten als Hobby habe ich des öfteren erlebt, daß eine perfekte Koordination gelang (recht selten) wenn Körper und Kopf voll harmonierten und dies erzeugte ein spontanes, wunderbares Glücksgefühl. Leider behindert hier das Denken oft den vom Körper gewünschten harmonischen Ablauf. Beim Eintrainieren ist Denken nützlich, danach eher hinderlich, da es den inzwischen verinnerlichten automatischen Ablauf behindert.
Als Hobby kann man, auch Jahreszeiten abhängig, mehrere Sportarten ausüben, das schafft einen Ausgleich bei evtl. Einseitigkeiten und sie sollten alle Freude machen, keinen anhaltenden bzw. dauerhaften Streß verursachen. Etwa: Schachspielen - Schwimmen - Skilanglauf - Radfahren. Die Auswahl ist groß und jeder kann das wählen, was ihm oder ihr gut tut und Spaß macht.
Gruß,
Clematis