Aus Wikipedia: allgemeines über
Nahrungsergänzung
Antioxidativ wirksame Substanzen werden in einer Reihe von Nahrungsergänzungsmitteln als „Anti-Aging“-Präparate und zur Krankheitsprävention (z. B. vor Krebs) auf dem Markt angeboten. Die enthaltenen antioxidativen Substanzen kommen auch natürlicherweise in der Nahrung vor, außerdem werden sie vielen Lebensmitteln zugesetzt, sodass in der Regel kein Mangel besteht. Es fehlen belastbare wissenschaftliche Nachweise, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln – in denen antioxidativ wirksame Substanzen meist isoliert und nicht im Verbund mit natürlichen Begleitstoffen enthalten sind – gesundheitlich vorteilhaft ist.[13][14] Bei bestimmten physiologischen oder pathologischen Zuständen soll sich eine antioxidative Nahrungsergänzung sogar nachteilig auswirken: bei Krebspatienten wurden Wechselwirkungen mit antineoplastischen Behandlungsmethoden (Chemotherapie, Strahlentherapie)[15] oder andere schädliche Auswirkungen[16] beschrieben, bei Sportlern wurde in einer 2009 veröffentlichten Studie ein kontraproduktiver Einfluss von Vitamin C und E auf den Trainingseffekt gemessen. Diese Antioxidantien unterdrücken den Anstieg von Radikalen im Körper, so dass er sich weniger gut an die Belastung anpasste.[17][18]
Und hier von der Deutschen Diabetes Gesellschaft
45. DDG-Jahrestagung weist auf die schädlichen Wirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln wie Antioxidantien hin
Viele Studien mit über 140.000 Patienten in den letzten 20 Jahren zeigen: Wer Vitamin C, Vitamin E, Q-Enzym 10, Selen oder andere Ernährungszusätze einnimmt, verhindert weder Krebserkrankungen, noch senkt er sein Risiko für Zuckerkrankheit oder Herzinfarkt. Darüberhinaus werden wichtige Stoffwechselveränderungen, die man mit Fitnesstraining erreichen will, durch Einnahme dieser Substanzen blockiert.
Ein Symposium der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Diabetesgesellschaft stellte die Frage: "Antioxidantien – wo nutzen sie, wo schaden sie?" Prof. Dr. Peter Nawroth, Ärztlicher Direktor der Abteilung "Innere Medizin und Klinische Chemie" der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg und Priv. Doz. Dr. Angelika Bierhaus der gleichen Abteilung sowie Prof. Dr. med. Michael Ristow vom Institut für Ernährungswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena stellten anhand einer Vielzahl von Studien die erschreckenden Studienergebnisse für die Einnahme der viel beworbenen "Antioxidantien" oder von "Radikalenfängern" wie Vitamin C, Vitamin E, Q-Enzym 10 u. a. vor.
Viele Menschen, insbesondere auch Übergewichtige, die sich für ihre Gewichtsabnahme das Essen vom Munde absparen, dafür aber ihrem Körper wenigstens genug Vitamine und Spurenelemente zuführen wollen, greifen zu den so vielversprechend beworbenen Vitaminkapseln und anderen Produkten der Nahrungsergänzung.
Zusätzlich beginnen sie mit Nordic Walking, Schwimmen oder Radfahren. Und auch dafür, so suggeriert die Werbung, brauche der Körper diese Extraportion, möglichst gleich als Cocktail mit Vitamin A und Extrakten aus Cranberry und Grünem Tee. Allerdings: "Die gesundheitsfördernde Wirkung von körperlicher Bewegung wird durch die Einnahme von sogenannten Antioxidantien in Form von Vitamin C und E sogar unterdrückt", so Professor Ristow.
Versuche an Gesunden zeigen, dass viele Trainingseffekte durch die Einnahme von Antioxidantien vollständig verhindert werden. Und dieses passiert auf der Ebene der Körperzellen, in denen durch die Extra-Einnahme von Vitamin C und Co. wichtige Enzyme blockiert werden. Auch die Energiebereitstellung in den Kraftwerken der Zelle, den Mitochondrien, wird verhindert, wie auch die körperliche Abwehr auf Stress.
Dabei hat die Natur seit Tausenden von Jahren ganz hervorragende körpereigene Mechanismen entwickelt, um auf die viel gescholtenen "Sauerstoffradikale" zu reagieren. Entzündungsreaktionen im Körper werden durch die Vitaminzusätze erst ermöglicht, die die Selbstheilungskräfte des Körpers wunderbar und nachhaltig verhindert hätten, wie PD Dr. Bierhaus eindrucksvoll darstellen konnte. Da alle Trainingseffekte durch die oben genannten Stoffe blockiert werden, ist es auch nicht ausgeschlossen, dass eine erfolgreiche Gewichtsabnahme durch Einnahme dieser Substanzen verhindert wird, wie Prof. Ristow auf Nachfrage bestätigte.
Prof. Nawroth konnte anhand von Studien der letzten 15 Jahre mit ca. 1,4 Millionen Teilnehmern zeigen, dass allein bei regelmäßigem Verzehr von Obst und Gemüse eine deutliche Senkung der oben genannten Risiken besteht. Und Prof. Ristow zeigte auf, dass regelmäßige körperliche Aktivität vor Osteoporose schützt, das Krebsrisiko mindert, die Blutfette verbessert, den Blutdruck senkt, Diabetes verhindern kann bzw. die Blutzuckerwerte bei vorhandener Erkankung verbessern und so ebenfalls vor Gefäßkrankheiten wie z. B. Herzinfarkt schützen kann.
Fazit: Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse über langfristig positive Wirkungen von Antioxidantien, jedoch viele Nachweise, dass die zusätzliche Einnahme von Vitamin C, Vitamin E, Co-Enzym Q10 u. a. schädliche Auswirkungen auf den Körper haben. So bleibt nur noch die Frage: Wie schützen wir uns gegen die Einflüsterungen der Werbung, die uns doch all diese vermeintlichen Schätze so sehr ans Herz legt?
Und auch noch:
https://www.sueddeutsche.de/gesundh...esundheitsrisiko-ueberdosis-vitamin-1.1160651
Überdosis Vitamin
Vitamine sind lebenswichtig - und dienen in Tablettenform oft zur Beruhigung des schlechten Gewissens nach ungesunder Ernährung. Doch Vitaminpräparate sind nicht nur meist überflüssig, oft schaden sie sogar. Neuen Studien zufolge erkranken die Menschen häufiger an Krebs, die fleißig Pillen und Brausetabletten einnehmen.
Von Werner Bartens
Vitamintabletten sind so wohltuend! Eingenommen nach Pommes, Sahnetorte oder anderen vermeintlichen Diätsünden beruhigen sie das schlechte Gewissen sofort und erleichtern den inneren Ablasshandel. Kein Wunder, dass mehr als ein Drittel der Erwachsenen in wohlhabenden Ländern regelmäßig Vitamin- oder andere Ergänzungspräparate nimmt und damit einen Milliardenmarkt bedient. Nötig wäre das nicht, denn Menschen in Industrienationen sind mit Vitaminen längst überversorgt, sodass Ärzte schon Hypervitaminosen diagnostizieren - das Leiden an der Überdosis.
Vitaminpillen Bild vergrößern
Vitaminpillen dienen häufig als Ersatz für Apfel oder Orange. Neuen Studien zufolge stellen die Präparate aber ein Gesundheitsrisiko dar.
(Foto: iStockphoto)
Vitamine aus der Dose sind nicht nur überflüssig, sie können sogar die Gesundheit angreifen. Gleich zwei neue große Studien zeigen, dass die Pillen und Brausetabletten mehr schaden als nutzen. Unter dem Titel "Weniger ist mehr" berichten Ärzte aus Europa und den USA am Dienstag im Fachblatt Archives of Internal Medicine von 40.000 älteren Frauen, deren Lebensgewohnheiten sie mehr als 20 Jahre lang unter die Lupe nahmen.
Von den Damen starben jene häufiger an Krebs und Herzkreislaufleiden, die regelmäßig Multivitaminpräparate oder Mineralstoffe zu sich genommen haben. An diesem Mittwoch zeigen Urologen im Journal of the American Medical Association, dass unter Männern, die regelmäßig Vitamin-E-Präparate nehmen, Prostatakrebs um 17 Prozent häufiger ist.
Der verbreitete Gebrauch von Nahrungsergänzungsmitteln ist medizinisch nicht zu rechtfertigen", sagt Jaakko Mursu von der Universität Ostfinnland, der die Studie mit den älteren Damen geleitet hat. "Nur bei Beschwerden durch Mangelzustände sind solche Präparate zu empfehlen." Urologe Eric Klein, der die Prostata-Studie geleitet hat, warnt ebenfalls vor den Mitteln: "Auch scheinbar harmlose Substanzen wie Vitaminzusätze können schaden. Verbraucher sollten skeptisch sein, wenn der Gesundheitsnutzen frei verkäuflicher Mittel angepriesen, aber nicht bewiesen wird."
Nicht alle Vitamine sind gleich
Vitamine in Obst, Gemüse, Getreide und Fleisch sind lebenswichtig. Der Körper kann Vitamine aber nicht herstellen, er muss sie zugeführt bekommen. Vitamine härten Knochen, stärken die Sehkraft, regulieren die Blutgerinnung, stimulieren Längen- wie Spermienwachstum. Ohne Vitamine liefe im Körper nichts. Diese Wirkungen entfalten aber nur jene Vitamine, die in pflanzlichen oder tierischen Produkten enthalten sind.
Warum das Original aus der Natur wirkt, Substanzen aus der Packung hingegen eher schaden, können Forscher nicht erklären. In einem Apfel sind ungefähr tausend Substanzen enthalten, viele noch unbekannt. Das Vitaminpräparat ist nur ein Stoff. Der Körper braucht offenbar das Zusammenspiel aller Stoffe.
Für eine ausgewogene Ernährung sind Brausetabletten kein Ersatz. Gesunden hat es in Studien nie genutzt, Vitaminzusätze zu nehmen - auch dann nicht, wenn sie sich nicht gesund ernährten. "Früher sollten Vitaminpräparate Mangelzustände ausgleichen, heute wird damit Wohlbefinden und Gesundheitsvorsorge versprochen", sagt Goran Bjelakovic von der Uni Kopenhagen, der 2007 und 2008 erstmals in großen Studien auf Schäden durch die Ergänzungsmittel hingewiesen hatte.
Doch sogar bei reiner Fastfood-Limo-Diät ist kein Vitaminmangel zu befürchten. Die Pulver werden vielen Speisen als Konservierungsmittel zugesetzt. Hinter den berüchtigten E-Nummern, beispielsweise auf Cola- oder Fanta-Flaschen, verbergen sich Vitamin E (E 307) und L-Ascorbinsäure (E 300) - besser bekannt als Vitamin C.
Was ich aber bisher vermisse ist eine neutrale wissenschaftliche Studie, dass Vitamin C Hochdosen die Gesundheit fördern und erhalten sollen?
Und mit Neutral meine ich nicht Nestlé und Co.
Liebe Grüße Tarajal
Gesundheit bedeutet für mich, dass ich von nichts abhängig bin.
Liebe Grüße Tarajal