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Unterschiede in der Erziehung von Mädchen und Jungen-Zusammenfassung-Themen-Chat

Hallo, einen Gruß an Alle;

Am Donnerstag, dem 26. März 2009, fand in der Zeit von 20.00 Uhr bis ca. 21.15 Uhr ein Chat zum obigen Thema statt. Teilgenommen haben insgesamt 9 UserInnen.

Es wurde wieder vereinbart, dass ich eine Zusammenfassung anfertige. Ich bitte die UserInnen, die an dem Chat-Gespräch teilgenommen haben, diese Zusammenfassung zu ergänzen!

Herzliche Grüße von
Leòn:)


Unterschiede in der Erziehung von Mädchen und Jungen, Themen – Chat


Einzelne UserInnen berichteten von ihrer eigenen Erfahrung, die dahingehend aussah, dass zumindest „früher“ Mädchen im Haushalt geholfen haben, während Jungen, was die Hausarbeit betrifft, eher „geschont“ wurden.

Grundlegende Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen

Traditionell seinen Jungen/ Männer eher für den „äußeren Bereich“, also zum Beispiel für die Jagd zuständig gewesen, Mädchen/ Frauen für den „inneren“, wie Haushalt und Garten.

Es wurde festgestellt, dass es Studien gebe, aufgrund derer die Funktionsweise weiblicher und männlicher Gehirne unterschiedlich sei. Dies wurde auf die Situation von Kindern übertragen.

Es wurde postuliert, dass Jungen von „Natur aus“ „aggressiver“ und Mädchen sanfter seien.

Diesbezüglich kam es zu einer Diskussion über hormonelle Einflüsse. Dazu wurde „Wikipedia“ zu Rate gezogen:

Hormonelle Veränderungen vor der Pubertät
Heutzutage beginnen im gesunden, wohlernährten menschlichen Körper in der Regel ab einem Alter von acht oder neun Jahren die der Pubertät zugrunde liegenden hormonellen Veränderungen. Durch die erhöhte Produktion von Geschlechtshormonen wird die sexuellen Reifung ausgelöst und befördert. Auf Grund einer Wechselwirkung zu den vermehrt gebildeten Geschlechtshormonen werden einerseits unter Regulation des im Hypothalamus produzierten Somatotropin-releasing-Faktors (SRF = GhRH = GRF) und dem Somatostatin auch im Hypophysenvorderlappen verstärkt Wachstumshormone (Somatotropin) und andererseits in der Schilddrüse (3) Thyroxin hergestellt und ausgeschüttet. Diese führt im Verlauf der Geschlechtsreifung neben der Testosteronwirkung ebenfalls zu einem langsamen Zugewinn an Körpergröße. Mit Einsetzen der Pubertät bildet sich bei beiden Geschlechtern der Thymus (4) zurück (Involution), so dass später bei Erwachsenen nur noch ein Thymusrestkörper bzw. retrosternaler Fettkörper übrig bleibt, der hauptsächlich aus Fettgewebe besteht.

Jungen
Androgene regen das Wachstum der Körperbehaarung an
Unter dem Ansteigen der Gonadotropinkonzentration im Blut erhöht sich bei Jungen schon deutlich vor der eigentlichen Pubertät die Testosteronproduktion in den Leydig-Zellen der Hoden. Dieses männliche Geschlechtshormon prägt ganz allgemein die sekundären Geschlechtsmerkmale, führt zu Muskel- und Körperwachstum und ist auch verantwortlich für die zunehmende Körperbehaarung. Das Gonadotropin steuert zunächst den Beginn der Scham- und Achselbehaarung (Pubarche) und im Verlauf der Pubertät auch die Ausprägung von Barthaar, Brustbehaarung und übriger Körperbehaarung.
Als Folge der Testosteronspiegelerhöhung um das Zwei- bis Dreifache kurz vor der Pubertät, wird im Einzelnen das Wachstum von Penis, Hodensack, Hoden, Nebenhoden, Samenleiter, Samenblase, Prostata, Präputial- und Bulbourethraldrüsen stimuliert [4]. Deshalb ist es bei männlichen Kindern durchaus möglich, dass auch schon vor der Pubertät erstmals bei einem Orgasmus eine - wenn auch sehr geringe - Ausscheidung von überwiegend Prostatasekret stattfinden kann (Ejakularche) [6], welche sehr oft auch als Ejakulation im Sinne von „samenloser Erguss“ bezeichnet wird. Voraussetzung dafür sind ganz allgemein eine besonders starke Ausprägung beziehungsweise Entwicklung der primären Geschlechtsorgane, eine leichte sexuelle Erregbarkeit, ein starkes sexuelles Interesse und eine häufigere, als unbelastend, lustvoll und befriedigend empfundene sexuelle Aktivität (meist Masturbation).

Mädchen
Auch bei Mädchen beginnen die Eierstöcke schon vor der Pubertät unter dem Ansteigen der Gonadotropinkonzentration im Blut langsam und kontinuierlich vermehrt Östrogene herzustellen und ebenfalls in das Blut auszuschütten. Dieser Geschlechtshormonanstieg löst dann den Beginn der Brustentwicklung (Thelarche) und die Entwicklung der Gebärmutter und der Scheide aus. Die Ausbildung weiblicher Proportionen und die Regulation der Menstruationszyklen ist auch von den Östrogenen abhängig.
Andererseits werden auch vor Beginn der Pubertät in den Nebennieren der Mädchen in geringen Mengen Androgene gebildet, welche das Längenwachstum und den Beginn der Schamhaarentwicklung (Pubarche) anregen.
Pubertät ? Wikipedia

Es wurde festgestellt, dass es grundlegende, genetische, hormonell bedingte Wesensunterschied gebe, dass aber das tatsächliche Rollen)Verhalten stark von der Erziehung, der Sozialisation, also von den aktuellen gesellschaftlichen Bedürfnissen, beeinflusst werde.

Rollenerwartungen an Mädchen und Jungen heute


Es wurde festgestellt, dass es nach wie vor schon noch unterschiedliche Ansprüche an Mädchen und Jungen gebe. Dies werde zum Beispiel auch an der Unterscheidung zwischen „typischen Frauenberufen“ und „typischen Männerberufen“ deutlich. So seien – das habe sich geschichtlich entwickelt – die Pflege zum Beispiel, ein traditionell weiblicher Aufgabenbereich.

Außerdem gebe es nach wie vor viele Familien, in denen die Einteilung „Mädchen helfen im Haushalt, Jungen spielen Fußball“ weiter bestand habe.


Veränderungen im Rollenverhalten – Mädchen die zuschlagen

Es wurde festgestellt, dass es inzwischen gewisse Veränderungen gebe. Dies wurde u.a. daran festgemacht, dass immer mehr Frauen bei der Polizei arbeiteten und inzwischen – in Deutschland – auch Militärdienst leisten und auch Berufssoldatinnen werden könnten.

Es kam das Thema zur Sprache, dass immer mehr Mädchen durch Gewalttaten, auch durch „Bandendelikte“ auffielen.

Mädchen ließen sich – so wurde festgestellt – anders als früher, weniger etwas vorschreiben.

Die Frage, ob dies mit einem höheren Testosteron-Haushalt bei weiblichen Jugendlichen zusammen hängen könnte, wurde kurz diskutiert.

Das veränderte Verhalten von Mädchen in dieser Hinsicht, wurde eher auf veränderte gesellschaftliche Bedingungen und eine veränderte Erziehung zurückgeführt.

Zuhause werde weniger gesprochen. Außerdem wären Kinder/ Jugendliche Zuhause immer öfter und länger auf sich allein gestellt.

Es fehle – unter anderem dadurch – an familiären Vorbildern.

Die werden dann anderweitig gesucht. Zum Beispiel im Freundeskreis. Eine wesentliche Bedeutung hätten da aber auch die Medien.
So würden sich Jugendliche stark an prominenten Vorbildern orientieren.
So wurden Identifikationsbeispiele wie Nicole Ritchie, Paris Hilton, Barack Obama und Angelina Jolie genannt.

Dass Kinder/ Jugendliche sich Vorbilder außerhalb der Familie suchen sei nichts tatsächlich Neues. Es fehle eher oft, häufiger als früher, an männlichen Identifikationsfiguren während der ersten drei Lebensjahre und darüber hinaus

Geschlechtsbezogene Erziehungsziele – Erziehungsideale


Grob sei es nach wie vor so, dass Mädchen eher für die Familie, Jungen für Familienernährung und Berufstätigkeit/ Karriere, erzogen werden, wobei es bereits deutlich erkennbare „Aufweichungen“ in dieser Hinsicht gebe.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Danke Léon, für die interessante Zusammenfassung und die damit verbundene Arbeit.:wave:
 
Unterschiede in der Erziehung von Mädchen und Jungen-Zusammenfassung-Themen-Chat

Hallo Sunnybelle,

das habe ich gerne gemacht. Danke für Deine nette Antwort.
Gibt es gegebenenfalls noch Ergänzungen?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Unterschiede in der Erziehung von Mädchen und Jungen-Zusammenfassung-Themen-Chat

Guten abend León,

auch ich möchte mich bei dir für den Themenchat an sich und die Zusammenfasssung des Themenchats bedanken.
Schon allein den Themenchat vorzubereiten und zu leiten ist sicher auch ziehmlich anstrengend könnte ich mir vorstellen.

Ich wüßte nichts, was ich noch hinzufügen könnte.

Vielen Dank Leòn :)
 
Unterschiede in der Erziehung von Mädchen und Jungen-Zusammenfassung-Themen-Chat

Hallo Petri,

auch Dir danke ich für Deine nette und sehr wertschätzende Antwort!:)

Ich möchte mich gerne an dieser Stelle bei Dir und bei allen UserInnen bedanken, die so aktiv und engagiert an den - insgesamt sechs - Chatgesprächen teilgenommen und ihnen dadurch Inhalt und Lebendigkeit verliehen haben!
Das war für mich, wáhrend der vergangenen zwei Monate, eine immer wieder kehrende Freude und ich kann sagen, dass es mir sehr viel Spaß gemacht hat.

Nun ist die Zeit mit "Familie und Erziehung" als Monatsrubrik fast um. Ich wünsche Euch allen viel Spaß und interessante Auseinandersetzungen mit den Themenstellungen des nächsten!:)

Herzliche Grüße von
Leòn
 
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