Unser Gottesbild auf den verschiedenen Ebenen des Bewusstsein
Nun denn die Menschen
es liegt ganz bei ihnen,
die Wahl die haben nur sie,
mir nützt sie doch nichts.
Mein Geschenk ist das Leben,
und Leben wollt ihr nicht?
Es ist Eure Wahl,
denn Ihr seid Ich.
An anderer Stelle habe ich die Auffassung gelesen, "ich wähle" sei egoistisch. Ich sehe in der Wahl-Möglichkeit nach wie vor die Freiheit. Es stellt sich nur die Frage, wieviel Freiheit lebt in uns? Was hindert die Freiheit? Inzwischen frage ich mich immer öfter, ob es nicht die Emotionen sind, die uns an der Freiheit hindern.
Drum vergesst nicht die Liebe,
denn auch sie,
bin ich.
Die Liebe hat viele Gesichter, deshalb wird dieses Wort so sehr unterschiedlich gebraucht. Trotzdem ist es faszinierend: Im Namen der Liebe geschehen sowohl die entsetzlichsten Taten, aber auch die allerbesten!
Sogar die Leidenschaft treibt uns in die allergrößten Höhen und auch in tiefsten Abgründe. Sie läßt uns wachsen und kann uns ebenso vernichten.
Was aber ist die Lösung? Die Vernichtung oder auch Negierung der Leidenschaft? Nähmen wir uns damit nicht auch das "Menschliche" in all seinen Ausprägungen im Ausschlag des Pendels sowohl ins Beste als auch ins Schlechteste?
Die Mitte finden, die Harmonie, die Ruhe, immer wieder höre ich diese Wünsche. "Das Leid knackt die Schale des Ego", so sagt E. Tolle. Die Auflösung des Ego scheint die Lösung zu sein, zumindestens die individuelle Lösung.
Welche Wege könnte es noch geben, die verflixte Leidenschaft ins rechte Maß zu wiegen?
Unser Nervensystem hält anscheinend nicht viel aus, weder das haltlose, überschäumende Glück, noch den tiefsten, hoffnungslosesten Schmerz.
Liegt es also vielleicht daran, dass wir eigentlich gar nicht in der Lage sind, zu fühlen, weil wir es nicht aushalten? Brauchen wir deshalb Gott, als höchste Autorität oder eben Ersatzautoritäten in unserer menschlichen Existenz, damit wir nicht in unserem Unvermögen, Gefühle auszuhalten, nicht dazu übergehen, dieses, was nicht erträglich scheint, zu vernichten, und dadurch zerstörerisch zu wirken?
Die Chance, Selbstdisziplin zu erlernen, da gibt es ja verschiedene Methoden, auch spirituelle, ist eine Möglichkeit der Harmonisierung. Was aber ist das Ziel, wenn das ganze nicht in einer, auch wieder egoistischen, Innenschau bleiben soll?
Wenn der innere Friede so groß, so weitherzig wäre, dass er in der Lage wäre, die Leidenschaft und den Unfrieden auch in Gelassenheit, unerschüttert, in sich aufzunehmen, dann wäre dies der wahre Friede, vielleicht sogar die wahre Liebe.
regnerische und sonnige Grüße
aurinko