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Allgemeines
Symptome
Therapie
Thalassämie | Das Informationsportal
Thalassämien sind eine Gruppe genetisch bedingter Erkrankungen, die von den Eltern auf ihre Kinder übertragen werden.
Die meisten Formen werden autosomal und bis auf wenige Ausnahmen rezessiv vererbt. Gemeinsam ist ihnen ein genetischer Fehler in der Zusammensetzung des Hämoglobins mit daraus resultierenden Störung der Globinkettensynthese.
Es kommt aufgrund dieser Fehlbildung und verstärktem Abbau der roten Blutkörperchen zu sogenannter Anämie (Blutarmut). Thalassämie wird auch Mittelmeeranämie bzw. Coley-Anämie genannt.
Es gibt die häufiger - vor allem im Mittelmeerraum - auftretende beta -Thalassämie (β-Thalassämie) und die seltenere - vor allem in Südostasien auftretende - alpha -Thalassämie (α-Thalassämie).
Ist die β -Thalassämie homocygot ausgebildet, d. h. die von beiden Elternteilen vererbten Gene sind betroffen, spricht man von Thalassaemia major oder Cooley-Anämie, die auch als die klinisch bedeutsamste Erkrankung, bei heterozygoter Ausbildung, d. h. nur eines der beiden Gene ist betroffen, von Thalassaemia minor.
Thalassämien treten vor allem im Mittelmeerraum, im vorderen Orient und bei der afrikanisch-stämmigen Bevölkerung auf.
Symptome
Die Thalassaemia major manifestiert sich meist innerhalb der ersten Lebensjahre mit Blässe, Ikterus (Gelbsucht), Gedeihstörung und Hepatosplenomegalie.
Bei unzureichender Therapie kommt es zur weiteren Symptome der Erkrankung wie Wachstumsretardierung und gehäuften Infektionen.
Aufgrund dieser Hämoglobinstörung kommt es zu:
1. Sauerstoffmangel im Blut führt zu einer reaktiven Zunahme des blutbildenden Gewebes. Durch diese Zunahme vergrößert sich der Knochenmarksraum mit spezifischen Knochendeformationen und die eigentliche Knochensubstanz verringert sich. Bei schweren Verläufen kommt es daher zu Wachstumsstörungen und erhöhter Knochenbrüchigkeit. Durch die zunehmende Blutbildung in Milz und Leber nehmen diese Organe an Größe zu (Hepatosplenomegalie).
2. Blutarmut ( Anämie) verursacht Schwindel, Kopfschmerzen und eine reduzierte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Daneben bestehen Atembeschwerden, die bei Belastung oder sogar in Ruhe auftreten.
3. Vermehrter Blutabbau verursacht eine Gelbverfärbung der Haut ( Ikterus) und einer Vergrößerung der Milz. Ebenso lagert sich dadurch Eisen in einigen Organen wie etwa der Leber und dem Herzen ab, was zu einer Minderleistung dieser Organe führt. Außerdem besteht eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte, eine Neigung zu rheumatischen Erkrankungen, Hautschäden und Hautpigmentierungen.
Therapie
Thalassaemia minor:
Die Thalassämia minor bedarf meist keiner Behandlung.
Beim Auftreten von Anämien nach schweren Infektionen oder in der Schwangerschaft auf, genügt meist eine Bluttransfusion.
Thalassaemia major:
Symptomatische Behandlung
* Regelmäßiges Transfusionsprogramm
* Chelattherapie
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