Hallo Iris,
auch ich hatte in den letzten Jahren das Problem, nicht mehr schwitzen zu können.
Aber zum Thema "Nachts Schwitzen" bzw. Nachtschweiß gibt es viele Fundstellen unter "GOOGLE", die alle darauf hinweisen, dass Nachtschweiß meist krankhafte Ursachen hat.
Ich selbst habe in der letzten Zeit nach Op an den Nebenhöhlen Cortison und 2 starke Antibiotika bekommen, das eine hat zu einer Darmentzündung geführt und seit eben diesem Antibiotikum schwitze ich auch sehr viel und viel nachts. Gleichzeitig hatte ich dann noch eine erhöhte Blutsenkung und habe immer noch das Gefühl, dass eine Infektion an dem vermehrten Schwitzen schuld ist, denn auch die Nebenhöhle eitert trotz Op weiterhin.
Ich habe, wenn ich Deine vielen Beschwerden lese, Bedenken, ob Du mit der "Eigentherapie" Dir nicht auch schadest. Man kann sicher vieles selbst herausfinden, das mache ich ja auch öfters, aber ich habe auch selbst die Erfahrung gemacht, dass man immer wieder mal auf einer falschen Fährte ist. Auch ich war jahrelang überzeugt, dass das Amalgam an meinen Problemen Schuld ist, es passt einfach vieles auf eine Schwermetallbelastung. Ich war jahrelang in einer Amalgamselbsthilfegruppe.
Später dachte ich, es könnte eine mögliche abgelaufene und nicht erkannte Borreliose der Grund für meine Beschwerden sein.
Heute, wo ich die Messungen der Kupferwerte im Blut (z. B. freies, schädliches Kupfer, das ist ein Rechenprodukt aus Serum-Kupfer und Coeruloplasmin) und im Lebergewebe habe, ist mir klar, dass ich damals mit dem Verdacht auf eine Schwermetallbelastung aus Amalgam zwar nicht ganz falsch lag, aber die Belastung ist nicht das Amalgam, sondern das Kupfer.
Man nimmt doch so viel Kupfer mit der Nahrung auf, aus den Amalgamfüllungen können sich längst nicht so viele Metallbestandteile lösen, wie man über die Nahrung an Kupfer aufnimmt. Wenn jemand dann diesen Gendefekt auf M. Wilson hat, dann entsteht dadurch im Laufe eines Lebens eine immense Schwermetallbelastung im Körper.
Angenommen Du hättest das auch, dann wären sehr viele Folgeerkrankungen vorprogrammiert. Es gibt Störungen im ganzen Körper durch so etwas. Der Hormonhaushalt wird gestört, kein Organ funktioniert mehr richtig, wenn es lange genug unerkannt bleibt.
Ich kenne nun Dein Alter nicht, denke aber, dass Du evtl. schon über 30 sein könntest und das ist eine lange Zeit.
Wurde bei Dir mal das Coeruloplasmin bestimmt ?
Dies ist einer der wichtigsten Werte am Anfang bei der Prüfung ob man M. W. haben kann. Coeruloplasmin ist bei M. W. meist unter der Norm oder im unteren Normbereich. Werte unter 30 bzw. 0,30 (je nach Einheit) sind relativ verdächtig, Werte unter 20 bzw. 0,20 sind sehr verdächtig.
Allerdings steigt Coeruloplasmin bei Infekten an und wenn man die Pille, also Östrogene nimmt, dann ist es nicht unbedingt verwertbar.
Und das Coeruloplasmin schwankt auch sehr, bei mir zwischen 0,19 und 0,27.
Du schreibst, dass Deine Leber angeschwollen sei. Für mich ist dies ein Zeichen, dass Deine Leber doch nicht ganz o.k. sein könnte. Man darf die Leberwerte allein nicht als Maßstab nehmen, ob eine Leber richtig arbeitet. Evtl. sollte man ergänzende Werte bestimmen:
CHE z. B. und GLDH. Letzterer Wert ist bei mir dann meist noch erhöht, auch wenn GOT, GPT und GGT im Normbereich liegen.
Auch bei einer Leberzirrhose können die Werte im Normbereich liegen. Auch meine Werte liegen zur Zeit wieder im Normbereich, mit Ausnahme der GLDH, die meist erhöht ist.
Zum Gentest bei M. W.:
In der Wiener Uniklinik läuft unter Prof. P. Ferenci eine Studie über M. W. Dort wird seit Januar 2005 mein Blut untersucht, nachdem Prof. Ferenci, der aufgrund meiner Beschwerden Ende 2004 den Verdacht auf M. Wilson äußerte, mich in diese Studie aufgenommen hat. Letzte Woche wurde mir mitgeteilt, dass ein Gendefekt festgestellt wurde und der 2. Defekt noch nicht gefunden wurde. Es wird also noch weiter untersucht.
Vielleicht hätte es bei Dir Sinn, sich um eine Aufnahme in diese Studie zu bemühen? Wenn genügend Verdachtsmomente da sind, wäre dies sicher denkbar.
Allerdings der Test geht mind. 18 Monate dort. Aber er ist kostenlos.
Schneller ginge es, wenn man es in einem spezialisierten Labor machen läßt. Ich weiß, dass Prof. Dr. H. Schmidt aus Münster (ein Wilson-Experte) solche Untersuchungen durchführt. Sie sind aber teuer und es wäre ggf. zu klären, ob die Krankenkasse die Kosten trägt.
Die Genuntersuchungen sind allerdings nicht 100 % sicher. Man geht immer noch davon aus, dass noch nicht alle Mutationen bekannt sind, so dass immer noch bei 10 % der Patienten gar keine Mutation und bei ca. 30 % nur eine Mutation gefunden wurde.
Es ist daher in vielen Fällen immer noch nicht möglich, sich auf das Ergebnis des evtl. Gentestes zu verlassen und daher muss die übliche Wilson-Diagnostik meist durchgeführt werden.
Aber ich will - wie gesagt - Dir einen M. Wilson nicht einreden, vielleicht ist es auch etwas anderes, ich kenne ja nicht alle möglichen Krankheiten.
Zweifel habe ich (aufgrund meiner Erfahrung) allerdings, ob das Amalgam an allem Schuld bei Dir ist. Dazu sind mir Deine Beschwerden doch zu heftig.
Ich werde die nächsten Tage nicht mehr "Online" sein, weil ich ins Krankenhaus muss.
Wünsche Dir, dass Deine Therapien den von Dir erstrebten Erfolg bringen.
Gruß
Margie