Themenstarter
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Ich weiß gar nicht, ob ich so als Anfänger hier richtig gelandet bin...
Obwohl mir hier alles als sehr gebildet vorkommt, habe ich für mich entschieden, dass ich hier wohl richtig bin. Habe zur Zeit ein wenig eine verminderte Auffassungsgabe, bin nicht besonders wortgewandt, leide sehr unter Konzentrationsschwäche. Das ist nur ein kleiner Teil von NW an denen ich zur Zeit leide.
Ich nehme Medikamente. Dazu aber später. Die NW sind nicht mein Hauptproblem.
Unter Anderem bin ich suchtkrank. Ich habe viele Jahre dagegen angekämpft, eigentlich immer. Mit ca. 10 Jahren hat man mir Valium verabreicht, weil man mit meinem Nachtwandeln nicht umgehen konnte. Ich war wohl unberechenbar. Leider haben die Tabletten nicht lange gewirkt u. so erhöhte man einfach die Dosis auf 10 mg. Als das nach kurzer Zeit auch nicht mehr half, kam ich in eine Kinderklinik. War wohl was psychisches u. nach einer Woche etwa war ich wieder zu Hause, brauchte keine Medikamente mehr u. habe auch nicht mehr nachtgewandelt.
Das erzähle ich eigentlich nur, weil ich vermute, dass meine Krankheit damals angelegt wurde.
Mit 18, 19 suchte ich mir dann einen entsprechenden Bekanntenkreis, weil ich neugierig war, was es zu bedeuten hat, seine Wahrnehmung zu verändern. Also habe ich verschiedene Drogen ausprobiert u. auch Alkohol.
Irgendwie hat mir das schon gefallen, weil ich schon immer wusste, dass es nach innen weiter geht, als nach aussen. Dachte ich jedenfalls, oder immerhin genausoweit, nämlich unendlich. Ich fand es einfach spannend, zu experimentieren. Das ging so weit, dass ich mir solchen Kummer zulegte - meistens Liebeskummer - der es mir ermöglichte unter Alkoholeinfluss auszuprobieren, was hinter dem Leben steckt. Ich bin sehr weit gegangen u. habe viele Leute geschockt und verunsichert.
Natürlich bin ich nicht bis ans Ende gegangen, sonst säße ich ja nicht hier.
Mein Bild von mir selber war ein masslos, grenzenloses, ich habe mich oft wie ein Hubschrauber gefühlt. Wollte die Liebe finden, wollte mich finden, wollte Gott finden, habe nichts begriffen.
Ich habe ein Zeichen bekommen. Da war ich 19. Ich wachte morgens auf, und war außerhalb meines Körpers. Das hat mich sehr erschreckt u. ich hatte solche Angst bekommen, dass ich nur eine Möglichkeit fand, die Angst zu überleben: Alkohol als Beruhigungsmittel. Mit den anderen Sachen konnte ich nach und nach aufhören. Aber mit dem Alkohol hatte ich ernsthafte Probleme. Ich habe jahrelang gekämpft. Aufgehört, weitergemacht, aufgehört, weitergemacht, u. s. w.
Erst vor 13 Jahren ist es mir gelungen, mich zu verabschieden. Ich war satt.
Im Laufe meines Lebens habe ich 3 Jungs geboren. Der Jüngste ist gerade 16 geworden.
Meine Suchtgeschichte plagt mich heute noch. Ich habe vor 4 Jahren aufgehört zu rauchen. Aber ich kaue noch heute Nikotinkaugummis u. ich weiß nicht, wie ich es schaffen kann, davon loszukommen. Es hält mich eine Angst in ihren Klauen. Aber nicht, dass ich äußerlich unter dieser Angst leide, es ist viel weiter innen. Ganz verschüttet.
Und gleichzeitig, wie um mich abzusichern, bin ich vor 7 Jahren ein Verhältnis eingegangen, mit Jemandem, der unter einer pschosomatischen Angsterkrankung leidet - und wie. Also, wie ich erkennen kann, bin ich nun auch noch Co-Abhängig. Das plagt mich ziemlich.
Kann man denn aus dieser Abhängigkeit überhaupt noch mal raus?
Eigentlich habe ich viele Jahre gedacht, ich bin auf gutem Wege u. wie durch ein Wunder, völlig gesund aus dieser Leidgeplagten Geschichte hervorgegangen.
Aber vor einem Jahr habe ich durch eine Zufallsdiagnose erfahren, dass ich an einer Hepatitis C erkrankt bin. War häufig beim Arzt wegen diverser Muskelschmerzen u. Bandscheibengeschichten. So oft, dass ich es aufgegeben hatte, dass mir irgendjemand helfen könnte. Ich schob die Muskelschmerzen auf meine Schilddrüsenunterfunktion oder auf beginnende Wechseljahre. Ich weiß immer noch nicht, was mir fehlt.
Seit Jan. 06 mache ich eine medikamentöse Therapie mit Interferon und Ribavirin. Bin ziemlich fertig deswegen, aber erstmal hat die Therapie angeschlagen, Viren zur Zeit nicht nachweisbar, Leberwerte bei 14, was auch immer das bedeuten mag.
Ich kümmere mich nicht so intensiv um meine momentanen Blutwerte, weil mich das beunruhigen würde. Ich weiß nur, dass meine Leukozyten bei ca. 2000 liegen, den Rest will ich gar nicht wissen.
Es dauert noch bis Weihnachten. Es sind insgesamt 48 Wochen. Über die Hälfte habe ich schon.
Ich arbeite bei einer sozialen Organisation seit 5 Jahren, aber nur 12 Std. in der Woche. Ich war bis jetzt nur 2 x 1 Woche krankgeschrieben. Aber die Behandlung ist seeeeehr anstrengend.
Hat irgend Jemand vielleicht eine Idee, wie ich weiterkommen könnte in meinem Leben? Ich habe das Gefühl, es stagniert einfach.
Weiß nicht mehr, wo ich suchen soll. Innen macht es mir Angst, außen ist mir zu bedeutungslos. Also lebe ich so von Tag zu Tag, sehe mir selber zu beim Älterwerden, sehe, die Zeit wird knapp. Jetzt bin ich 50.
Dass ich gerade weniger Freude empfinden kann, liegt an den starken Medikamenten, die in den Serotoninhaushalt eingreifen. Ich nehme Johanniskraut um es mir erträglicher zu machen und Ibuprofen gegen die Schmerzen in den Beinen. 1-2 Stück pro Woche.
Aber ich frage mich manchmal, ob die Freude wohl wieder kommt?
Man kann doch nicht das ganze Leben damit verbringen, wie in einer Bahnhofshalle zu sitzen u. auf den Zug zu warten, der nicht kommt.
Für mich ist das eine echte Lebenskrise.
Seither bin ich ganz gut gefahren, mit dem Gedanken: Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.
Aber ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich sogar das anzweifle.
Ich würde mir sosehr wünschen, einen starken, tiefen Glauben haben zu können.
Ich habe eine solch schallende Ohrfeige bekommen, dass es weit in die Welt hinaushallt.
Selbst die Gedanken an die Menschen, die viel schlimmer dran sind, helfen mir nicht weiter.
Ich dachte, ich hätte mich gefunden...... und nun bin ich doch so weit entfernt. Wenn ich nur wüsste, von was.
Von innen, von außen? Ist die Welt klein oder groß? Und selbst, wenn die Antwort dazwischen läge u. das würde auch nicht stimmen?
Wer sagt einem, was stimmt u. woran es sich lohnt zu glauben?
Wann hören die vielen Fragen auf?
Ich wünschte, ich wäre in einer Almhütte oder dergleichen geboren, hätte nichts gesehen von der Welt u. wäre einfach so zufrieden geblieben, wie es wohl einstmals gewesen sein muss.
Welche Schuld nur, habe ich auf mich geladen, dass ich so geprüft werde?
Blind steh ich da in tiefer Nacht und weiß nicht, welche Richtung die Richtige ist - oder soll ich da einfach stehenbleiben? Wer sagt mir das?
Obwohl mir hier alles als sehr gebildet vorkommt, habe ich für mich entschieden, dass ich hier wohl richtig bin. Habe zur Zeit ein wenig eine verminderte Auffassungsgabe, bin nicht besonders wortgewandt, leide sehr unter Konzentrationsschwäche. Das ist nur ein kleiner Teil von NW an denen ich zur Zeit leide.
Ich nehme Medikamente. Dazu aber später. Die NW sind nicht mein Hauptproblem.
Unter Anderem bin ich suchtkrank. Ich habe viele Jahre dagegen angekämpft, eigentlich immer. Mit ca. 10 Jahren hat man mir Valium verabreicht, weil man mit meinem Nachtwandeln nicht umgehen konnte. Ich war wohl unberechenbar. Leider haben die Tabletten nicht lange gewirkt u. so erhöhte man einfach die Dosis auf 10 mg. Als das nach kurzer Zeit auch nicht mehr half, kam ich in eine Kinderklinik. War wohl was psychisches u. nach einer Woche etwa war ich wieder zu Hause, brauchte keine Medikamente mehr u. habe auch nicht mehr nachtgewandelt.
Das erzähle ich eigentlich nur, weil ich vermute, dass meine Krankheit damals angelegt wurde.
Mit 18, 19 suchte ich mir dann einen entsprechenden Bekanntenkreis, weil ich neugierig war, was es zu bedeuten hat, seine Wahrnehmung zu verändern. Also habe ich verschiedene Drogen ausprobiert u. auch Alkohol.
Irgendwie hat mir das schon gefallen, weil ich schon immer wusste, dass es nach innen weiter geht, als nach aussen. Dachte ich jedenfalls, oder immerhin genausoweit, nämlich unendlich. Ich fand es einfach spannend, zu experimentieren. Das ging so weit, dass ich mir solchen Kummer zulegte - meistens Liebeskummer - der es mir ermöglichte unter Alkoholeinfluss auszuprobieren, was hinter dem Leben steckt. Ich bin sehr weit gegangen u. habe viele Leute geschockt und verunsichert.
Natürlich bin ich nicht bis ans Ende gegangen, sonst säße ich ja nicht hier.
Mein Bild von mir selber war ein masslos, grenzenloses, ich habe mich oft wie ein Hubschrauber gefühlt. Wollte die Liebe finden, wollte mich finden, wollte Gott finden, habe nichts begriffen.
Ich habe ein Zeichen bekommen. Da war ich 19. Ich wachte morgens auf, und war außerhalb meines Körpers. Das hat mich sehr erschreckt u. ich hatte solche Angst bekommen, dass ich nur eine Möglichkeit fand, die Angst zu überleben: Alkohol als Beruhigungsmittel. Mit den anderen Sachen konnte ich nach und nach aufhören. Aber mit dem Alkohol hatte ich ernsthafte Probleme. Ich habe jahrelang gekämpft. Aufgehört, weitergemacht, aufgehört, weitergemacht, u. s. w.
Erst vor 13 Jahren ist es mir gelungen, mich zu verabschieden. Ich war satt.
Im Laufe meines Lebens habe ich 3 Jungs geboren. Der Jüngste ist gerade 16 geworden.
Meine Suchtgeschichte plagt mich heute noch. Ich habe vor 4 Jahren aufgehört zu rauchen. Aber ich kaue noch heute Nikotinkaugummis u. ich weiß nicht, wie ich es schaffen kann, davon loszukommen. Es hält mich eine Angst in ihren Klauen. Aber nicht, dass ich äußerlich unter dieser Angst leide, es ist viel weiter innen. Ganz verschüttet.
Und gleichzeitig, wie um mich abzusichern, bin ich vor 7 Jahren ein Verhältnis eingegangen, mit Jemandem, der unter einer pschosomatischen Angsterkrankung leidet - und wie. Also, wie ich erkennen kann, bin ich nun auch noch Co-Abhängig. Das plagt mich ziemlich.
Kann man denn aus dieser Abhängigkeit überhaupt noch mal raus?
Eigentlich habe ich viele Jahre gedacht, ich bin auf gutem Wege u. wie durch ein Wunder, völlig gesund aus dieser Leidgeplagten Geschichte hervorgegangen.
Aber vor einem Jahr habe ich durch eine Zufallsdiagnose erfahren, dass ich an einer Hepatitis C erkrankt bin. War häufig beim Arzt wegen diverser Muskelschmerzen u. Bandscheibengeschichten. So oft, dass ich es aufgegeben hatte, dass mir irgendjemand helfen könnte. Ich schob die Muskelschmerzen auf meine Schilddrüsenunterfunktion oder auf beginnende Wechseljahre. Ich weiß immer noch nicht, was mir fehlt.
Seit Jan. 06 mache ich eine medikamentöse Therapie mit Interferon und Ribavirin. Bin ziemlich fertig deswegen, aber erstmal hat die Therapie angeschlagen, Viren zur Zeit nicht nachweisbar, Leberwerte bei 14, was auch immer das bedeuten mag.
Ich kümmere mich nicht so intensiv um meine momentanen Blutwerte, weil mich das beunruhigen würde. Ich weiß nur, dass meine Leukozyten bei ca. 2000 liegen, den Rest will ich gar nicht wissen.
Es dauert noch bis Weihnachten. Es sind insgesamt 48 Wochen. Über die Hälfte habe ich schon.
Ich arbeite bei einer sozialen Organisation seit 5 Jahren, aber nur 12 Std. in der Woche. Ich war bis jetzt nur 2 x 1 Woche krankgeschrieben. Aber die Behandlung ist seeeeehr anstrengend.
Hat irgend Jemand vielleicht eine Idee, wie ich weiterkommen könnte in meinem Leben? Ich habe das Gefühl, es stagniert einfach.
Weiß nicht mehr, wo ich suchen soll. Innen macht es mir Angst, außen ist mir zu bedeutungslos. Also lebe ich so von Tag zu Tag, sehe mir selber zu beim Älterwerden, sehe, die Zeit wird knapp. Jetzt bin ich 50.
Dass ich gerade weniger Freude empfinden kann, liegt an den starken Medikamenten, die in den Serotoninhaushalt eingreifen. Ich nehme Johanniskraut um es mir erträglicher zu machen und Ibuprofen gegen die Schmerzen in den Beinen. 1-2 Stück pro Woche.
Aber ich frage mich manchmal, ob die Freude wohl wieder kommt?
Man kann doch nicht das ganze Leben damit verbringen, wie in einer Bahnhofshalle zu sitzen u. auf den Zug zu warten, der nicht kommt.
Für mich ist das eine echte Lebenskrise.
Seither bin ich ganz gut gefahren, mit dem Gedanken: Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.
Aber ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich sogar das anzweifle.
Ich würde mir sosehr wünschen, einen starken, tiefen Glauben haben zu können.
Ich habe eine solch schallende Ohrfeige bekommen, dass es weit in die Welt hinaushallt.
Selbst die Gedanken an die Menschen, die viel schlimmer dran sind, helfen mir nicht weiter.
Ich dachte, ich hätte mich gefunden...... und nun bin ich doch so weit entfernt. Wenn ich nur wüsste, von was.
Von innen, von außen? Ist die Welt klein oder groß? Und selbst, wenn die Antwort dazwischen läge u. das würde auch nicht stimmen?
Wer sagt einem, was stimmt u. woran es sich lohnt zu glauben?
Wann hören die vielen Fragen auf?
Ich wünschte, ich wäre in einer Almhütte oder dergleichen geboren, hätte nichts gesehen von der Welt u. wäre einfach so zufrieden geblieben, wie es wohl einstmals gewesen sein muss.
Welche Schuld nur, habe ich auf mich geladen, dass ich so geprüft werde?
Blind steh ich da in tiefer Nacht und weiß nicht, welche Richtung die Richtige ist - oder soll ich da einfach stehenbleiben? Wer sagt mir das?