Themenstarter
- Beitritt
- 19.03.06
- Beiträge
- 8.401
Einen Gruß an Euch alle!
Marcel schrieb, unter anderem, in seiner Einleitung zu dieser Unterrubrik:
In einem anderen Thread wurde über Rollen geschrieben. Und als Seitenthema tauchte dabei auch die Schwangerschaft und vor allem die Geburt auf. Auch die Frage, inwieweit Männer da involviert sein können.
Ich musste an "unsere" Schwangerschaft, damals, vor vierzehn Jahren zurückdenken. Wenn ich „unsere“ schreibe, dann meine ich es wirklich so. Denn so haben meine Ex – Lebensgefährtin und ich es damals erlebt und können – in besseren Momenten – trotz Trennung, auch heute noch darüber sprechen.
Vierzehn Jahre! Ja, denn der "kleine Krümel", meine liebe Tochter nämlich, ist inzwischen dreizehneinhalb Jahre alt. Die Zeit während der Schwangerschaft und der Geburt war eines der schönsten (wenn nicht das schönste) und teilweise auch anstrengendste Erlebnisse meines Lebens.

Wir waren damals noch nicht allzu lange zusammen, hatten es nicht darauf angelegt aber auch keine großen Anstrengungen unternommen, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Wir „ließen es auf uns zukommen“ und freuten uns sehr, als im September 1992 die Zeichen immer untrüglicher wurden.
Insgesamt war es eine unproblematische Schwangerschaft, allerdings gab es ein paar Aufregungen während der ersten drei Monate. Im November musste ich eine Nachtaktion unternehmen und von Bremen nach Leipzig – und wieder zurückfahren, um meine Partnerin abzuholen. Sie hat damals noch als Honorarkraft, tageweise bei einem Bildungsträger in Leipzig gearbeitet. In der Nacht hatte sie Unterleibsbeschwerden und ich befürchtete schon das Schlimmste….
Auf der Rückfahrt, mitten in der Nacht, ging es ihr dann wieder ganz gut – dafür war ich am „Ende“ .
Wir machten dann den Geburtsvorbereitungskursus zusammen (ich lernte ganz toll voratmen!) und eine „Blitzeinführung“ in Säuglingspflege.
Der Geburtsvorbereitungslehrgang war total prima. Wir waren rund zwanzig Paare, von denen alle Männer bei der Geburt dabei sein und sich entsprechend vorbereiten wollten. Ich glaube, nur zwei Frauen hatte eine Freundin als vorgesehene Begleiterin mit dabei.

Während der Schwangerschaft entschlossen wir uns, von Bremen nach Bremerhaven umzuziehen, denn meine Partnerin hatte in der Zwischenzeit auch eine Stelle in „Fischtown“ gefunden. Das war nicht nur der zweite Umzug innerhalb eines Jahres, sondern mein erster mit einer Hochschwangeren!
Wir hatten das Ganze so terminiert, dass wir rund eine Woche vor dem „Stichtag“ umziehen wollten.
Es war noch eine Menge zu renovieren in der neuen Wohnung.
Ich hatte glücklicherweise gute Helfer! – Jedenfalls war es noch rund eine Woche bis zum Umzugstermin. Es war ein Freitag. Am Morgen unkte die Sekretärin noch: „Heute Nacht ist Vollmond und Hochwasser! – Wie weit ist Ihre Frau?“
(Es gibt diverse Beobachtungen verschiedenster Geburtsstationen an der Nordseeküste, dass Kinder bei solchen Bedingungen gerne früher kommen. Wissenschaftlich wird der Zusammenhang immer noch bestritten.).
Ich hatte den Tag über gearbeitet, gegen 17. 00 Uhr mit meinen Helfern weiter renoviert, in der neuen Wohnung. Abends gesellte sich meine Partnerin dazu und gemeinsam fuhren wir gegen 21.00 Uhr von Bremerhaven nach Bremen – in einen wunderschönen, großen und goldenen (ja, golden!) Vollmond hinein.
Zuhause angekommen, legte sich meine Partnerin im Wohnzimmer aufs Sofa. Sie nannte das „Zwischenlagern“.
Ich war – gegen 24.00 Uhr im Bad, als ich aus dem Wohnzimmer eine unsichere Stimme hörte, die so etwas sagte wie: „Ach du Schreck, alles ist ganz nass!“ und dann die Worte „Ich glaube, meine Fruchtblase ist geplatzt!“
Die Hebamme hatte von einem Zeitraum von ca. 60 Minuten gesprochen, innerhalb derer man ein Krankenhaus aufsuchen müsse, sollte dieses Ereignis eintreten. Also hatten wir noch Zeit, das rund 30 Autominuten entfernte, weiter weg gelegene Krankenhaus unserer 1. Wahl (wir hatten fünf Krankenhäuser insgesamt besichtigt und zwei Geburtshäuser), anzusteuern.
Das hieß dann: schnell packen und los! – Als wir im Krankenhaus ankamen, winkte die diensthabende Hebamme nach dem Weihenschreiber erst mal ab und schickte uns in ein gemietetes Zimmer. Ich schlief ein, meine Partnerin nicht. Nach einer Stunde, es war halb Drei, meinte sie, es ginge jetzt los.
Aber die Hebamme – nach einem weiteren Wehenschreiber – Test, schickte uns erstmal noch ein paar Treppen steigen. Gegen vier Uhr gingen wir dann in den Kreißsaal. Die Austreibungsphase begann um sieben. Kurz darauf war meine Tochter da.
Sternzeichen Zwilling. Kein Wunder, dass sie früher kam, die sind eben neugierig!

Die Geburt war übrigens kaum blutig. Gut, meine Tochter war ein Würmchen, relativ lang und ziemlich schmal, mit langen Extremitäten und großen Füßen (damit hätte sich jeder Vaterschaftstest von alleine erübrigt).
Ach ja: Wir w u s s t e n zwar nicht, dass wir eine Tochter bekommen würden, aber wir hatten schon seit Wochen eine feststehenden Mädchennamen. Auf einen Jungennamen hatten wir uns – mit einem „Klimmzug“, erst auf dem Weg zum Krankenhaus geeinigt!
Beiden ging es sehr gut, unsere Tochter musste am zweiten Tag für 24 Stunden unter die „Höhensonne“, wegen der Säuglingsgelbsucht, sonst lief alles glatt.

Ich war sehr froh und stolz auf meine Tochter. Das bin ich bis heute!
……..Dass ich – ebenso wie die beiden Mädels, den folgenden Tag halb verschlief – und ich den Termin mit meinen Renovierungshelfern verpasste - ist vielleicht noch zu erwähnen.
Marcel schrieb, unter anderem, in seiner Einleitung zu dieser Unterrubrik:
Die Rubrik heißt "Leben". Und darum kam mir die Idee, dass wir eine ganz spezielle Unterrubrik parallel zu den Wochenthemen öffnen, in welcher wir über ganz spezielle Erlebnisse in unserem Leben berichten können ... gestartet ab dem 1.1.2006.
Oftmals sind in unserem Leben doch diejenigen Erlebnisse die intensivsten, die besten und diejenigen, an welche wir uns am liebsten erinnern ... welche so gar nicht unserer Natur entsprechen. ........................
In einem anderen Thread wurde über Rollen geschrieben. Und als Seitenthema tauchte dabei auch die Schwangerschaft und vor allem die Geburt auf. Auch die Frage, inwieweit Männer da involviert sein können.
Ich musste an "unsere" Schwangerschaft, damals, vor vierzehn Jahren zurückdenken. Wenn ich „unsere“ schreibe, dann meine ich es wirklich so. Denn so haben meine Ex – Lebensgefährtin und ich es damals erlebt und können – in besseren Momenten – trotz Trennung, auch heute noch darüber sprechen.
Vierzehn Jahre! Ja, denn der "kleine Krümel", meine liebe Tochter nämlich, ist inzwischen dreizehneinhalb Jahre alt. Die Zeit während der Schwangerschaft und der Geburt war eines der schönsten (wenn nicht das schönste) und teilweise auch anstrengendste Erlebnisse meines Lebens.

Wir waren damals noch nicht allzu lange zusammen, hatten es nicht darauf angelegt aber auch keine großen Anstrengungen unternommen, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Wir „ließen es auf uns zukommen“ und freuten uns sehr, als im September 1992 die Zeichen immer untrüglicher wurden.
Insgesamt war es eine unproblematische Schwangerschaft, allerdings gab es ein paar Aufregungen während der ersten drei Monate. Im November musste ich eine Nachtaktion unternehmen und von Bremen nach Leipzig – und wieder zurückfahren, um meine Partnerin abzuholen. Sie hat damals noch als Honorarkraft, tageweise bei einem Bildungsträger in Leipzig gearbeitet. In der Nacht hatte sie Unterleibsbeschwerden und ich befürchtete schon das Schlimmste….
Auf der Rückfahrt, mitten in der Nacht, ging es ihr dann wieder ganz gut – dafür war ich am „Ende“ .
Wir machten dann den Geburtsvorbereitungskursus zusammen (ich lernte ganz toll voratmen!) und eine „Blitzeinführung“ in Säuglingspflege.
Der Geburtsvorbereitungslehrgang war total prima. Wir waren rund zwanzig Paare, von denen alle Männer bei der Geburt dabei sein und sich entsprechend vorbereiten wollten. Ich glaube, nur zwei Frauen hatte eine Freundin als vorgesehene Begleiterin mit dabei.

Während der Schwangerschaft entschlossen wir uns, von Bremen nach Bremerhaven umzuziehen, denn meine Partnerin hatte in der Zwischenzeit auch eine Stelle in „Fischtown“ gefunden. Das war nicht nur der zweite Umzug innerhalb eines Jahres, sondern mein erster mit einer Hochschwangeren!
Wir hatten das Ganze so terminiert, dass wir rund eine Woche vor dem „Stichtag“ umziehen wollten.
Es war noch eine Menge zu renovieren in der neuen Wohnung.
Ich hatte glücklicherweise gute Helfer! – Jedenfalls war es noch rund eine Woche bis zum Umzugstermin. Es war ein Freitag. Am Morgen unkte die Sekretärin noch: „Heute Nacht ist Vollmond und Hochwasser! – Wie weit ist Ihre Frau?“
(Es gibt diverse Beobachtungen verschiedenster Geburtsstationen an der Nordseeküste, dass Kinder bei solchen Bedingungen gerne früher kommen. Wissenschaftlich wird der Zusammenhang immer noch bestritten.).
Ich hatte den Tag über gearbeitet, gegen 17. 00 Uhr mit meinen Helfern weiter renoviert, in der neuen Wohnung. Abends gesellte sich meine Partnerin dazu und gemeinsam fuhren wir gegen 21.00 Uhr von Bremerhaven nach Bremen – in einen wunderschönen, großen und goldenen (ja, golden!) Vollmond hinein.
Zuhause angekommen, legte sich meine Partnerin im Wohnzimmer aufs Sofa. Sie nannte das „Zwischenlagern“.
Ich war – gegen 24.00 Uhr im Bad, als ich aus dem Wohnzimmer eine unsichere Stimme hörte, die so etwas sagte wie: „Ach du Schreck, alles ist ganz nass!“ und dann die Worte „Ich glaube, meine Fruchtblase ist geplatzt!“
Die Hebamme hatte von einem Zeitraum von ca. 60 Minuten gesprochen, innerhalb derer man ein Krankenhaus aufsuchen müsse, sollte dieses Ereignis eintreten. Also hatten wir noch Zeit, das rund 30 Autominuten entfernte, weiter weg gelegene Krankenhaus unserer 1. Wahl (wir hatten fünf Krankenhäuser insgesamt besichtigt und zwei Geburtshäuser), anzusteuern.
Das hieß dann: schnell packen und los! – Als wir im Krankenhaus ankamen, winkte die diensthabende Hebamme nach dem Weihenschreiber erst mal ab und schickte uns in ein gemietetes Zimmer. Ich schlief ein, meine Partnerin nicht. Nach einer Stunde, es war halb Drei, meinte sie, es ginge jetzt los.
Aber die Hebamme – nach einem weiteren Wehenschreiber – Test, schickte uns erstmal noch ein paar Treppen steigen. Gegen vier Uhr gingen wir dann in den Kreißsaal. Die Austreibungsphase begann um sieben. Kurz darauf war meine Tochter da.
Sternzeichen Zwilling. Kein Wunder, dass sie früher kam, die sind eben neugierig!

Die Geburt war übrigens kaum blutig. Gut, meine Tochter war ein Würmchen, relativ lang und ziemlich schmal, mit langen Extremitäten und großen Füßen (damit hätte sich jeder Vaterschaftstest von alleine erübrigt).
Ach ja: Wir w u s s t e n zwar nicht, dass wir eine Tochter bekommen würden, aber wir hatten schon seit Wochen eine feststehenden Mädchennamen. Auf einen Jungennamen hatten wir uns – mit einem „Klimmzug“, erst auf dem Weg zum Krankenhaus geeinigt!
Beiden ging es sehr gut, unsere Tochter musste am zweiten Tag für 24 Stunden unter die „Höhensonne“, wegen der Säuglingsgelbsucht, sonst lief alles glatt.

Ich war sehr froh und stolz auf meine Tochter. Das bin ich bis heute!
……..Dass ich – ebenso wie die beiden Mädels, den folgenden Tag halb verschlief – und ich den Termin mit meinen Renovierungshelfern verpasste - ist vielleicht noch zu erwähnen.
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