Ritalin und Suchtentwicklung

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hier die Antwort von Martin Winkler und Piero Rossi, aus ADD-Online - ADHS ADS Hyperaktivitätsstörung Aug. 07

Macht Ritalin süchtig?

Nein. Bis heute liegen keine Hinweise vor, welche darauf schliessen lassen, dass Ritalin süchtig macht. Zwar nehmen vereinzelt auch Drogensüchtige Ritalin (in grossen Mengen) zu sich, aber eine Ritalin-Abhängigkeit ist daraus nicht herzuleiten. Wenn dem so wäre, hätte sich diese Substanz auf dem Drogenmarkt längst etabliert. Dies ist aber, ganz im Gegensatz zu vielen Benzodiazepinen wie Rohypnol, Dormicum u.a.) nie geschehen.

Biedermann, einer der führenden ADHS-Forscher aus Boston, hat in einer prospektiven Studie zeigen können, dass mit Stimulanzien behandelte ADHS-Jugendliche ein um 85% weniger hohes Risiko für Drogenmissbrauch zeigen als solche, die nicht behandelt werden (Biedermann J. et al.: Pharmakothearpy of ADHD Reduces Risk for Substance Use Disorder, Pediatrics Vol 104,2, e20ff, 1999).

Ein gelegentlich beobachtetes Nachlassen der Wirkung darf nicht als Toleranzentwicklung missverstanden werden. Die verbesserte Reizselektion und die optimierte Wahrnehmung ermutigt die Betroffenen, ihren Handlungsspielraum zu erweitern und in (psychisches oder reales) "Neuland" einzutreten. Die höheren Anforderungen können dann allenfalls eine Dosissteigerung erforderlich machen.

Gerade in den USA, dem Land, in welchem das Medikament Ritalin bei Kindern sehr häufig eingesetzt wird, würde man sich hüten, den Kindern chemische Mittel zu verabreichen, die süchtig machen können.



hier nochmals etwas zum Thema Sucht von Dr. Timothy Wilens:

www.adhs.ch/add/adhs&sucht.htm



und noch von Doris Ryffel-Rawak über das Thema Schulhofdroge/Schwarzmarkt:

www.adhs.ch/add/schulhofdroge.htm
 
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