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Psoriasis gilt als typische Hautkrankheit. Die schuppigen Plaques treten *bevorzugt an Ellenbogen, Knie, Kopf sowie im Kreuzbein- und Lendenwirbelbereich auf. Die immunvermittelte entzündliche Erkrankung kann jedoch auch die Gelenke befallen und zur Psoriasis-Arthritis (PsA) führen.
In Deutschland leiden etwa 2 Prozent der Bevölkerung, also rund 1,6 Millionen Menschen an Schuppenflechte; etwa jeder Fünfte entwickelt eine PsA (1). Die Erkrankung kann sich in jedem Alter manifestieren; besonders betroffen ist die Altersgruppe zwischen 50 und 79 Jahren (Prävalenzrate: 3,99 bis 4,18 Prozent) (2).
Häufiger als die Allgemeinbevölkerung leiden Psoriasis-Patienten unter Beschwerden am Auge, zum Beispiel einem trockenen Auge oder einer Uveitis (3). Besonders unangenehm ist die Psoriasis an Händen und Füßen sowie im Intimbereich. Die Hand/Fuß-Psoriasis erschwert alltägliche Verrichtungen und kann das Gehen zur Qual machen. Im Intimbereich macht den Menschen vor allem der Juckreiz zu schaffen. »Letzte Nacht war eine Katastrophe, ich hätte mich zerkratzen können«, schreibt eine Frau im Internet (4). Hinzu kommt das Schamgefühl gegenüber dem Partner, was das Sexualleben nicht selten beeinträchtigt.
Auch Veränderungen an den für jeden sichtbaren Fingernägeln sind sehr unangenehm und obendrein noch schmerzhaft. So schreibt ein Mann im Forum Psoriasis-Netz (4): »Die Finger schmerzen so extrem, dass ich nicht einmal die Fernbedienung oder ein Handy mit Daumen und Zeigefinger aufnehmen kann. An den Fußnägeln das gleiche Problem: Sie schmerzen so sehr, dass ich teilweise kaum gehen kann.«
Eine Psoriasis reduziert die Lebensqualität erheblich, vergleichbar mit Typ-2-Diabetes oder einer chronischen Lungenerkrankung (1). Kommt der Befall an ungewöhnlichen Stellen hinzu, verringert sich die Lebensqualität nochmals deutlich. Dies zeigte eine Umfrage unter Patienten mit Psoriasis im Intimbereich (5). Insbesondere Frauen litten unter sexueller Dysfunktion und berichteten über einen hohen *Leidensdruck.
In Unkenntnis der Zusammenhänge suchen die Betroffenen häufig einen Facharzt auf, etwa einen Gynäkologen oder Augenarzt. Wissen die Fachärzte jedoch nichts von der Psoriasis, vergeht meist lange Zeit bis zur richtigen Diagnose. Das Apothekenpersonal sollte den Patienten daher raten, die Schuppenflechte jedem Facharzt gegenüber zu erwähnen.
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