Themenstarter
- Beitritt
- 22.04.06
- Beiträge
- 930
1. verrückt
Ich lag im Bett. Nicht, weil es dort am schönsten ist, sondern weil der Schuss der Hexe mich dort platziert hatte. Etwas unbekanntes war das nicht für mich. Der erste Schuss hatte mich bereits vor 30 Jahren getroffen und offenbar hatten die Hexen mich ins Herz geschlossen, denn sie trafen immer öfter. Aber 3 Treffer in 5 Wochen, das war schon starker Tobak. Jeder Treffer bedeutete schließlich eine Woche Matratzenhorchdienst.
Wie sollte es nur weitergehn? Diese Frage stellte ich mir regelmäßig. Niemals schmerzfrei, den Einkaufsbeutel muss prinzipiell die Frau in den Kofferraum heben, im Supermarkt wird nach kurzer Zeit eine Sitzgelegenheit zum dringendsten Bedürfnis. “Unheilbar“. Und wie ich so dalag und mir wieder einmal das ganze Dilemma wie ein Mühlstein auf der Seele lag, da packte mich plötzlich die grüne Wut und ich wurde verrückt. Ich schmiß das Urteil “unheilbar“ in den Wind und beschloß, mich selbst auf die Suche nach einer Lösung zu machen. Einer Lösung, die es, wie jeder wusste, nicht gab.
Die erste und wahrscheinlichste Idee in Richtung Krankheit / Gesundheit ist natürlich, daß dem Körper etwas fehlt. Klangvolle Namen unterstützen diese Idee und die Regale in den Märkten sprechen auch dafür. Ich jedoch brauchte diese Frage nicht zu stellen. Wir ergänzten unsere Nahrung seit 1980 und hatten diese Methode im Laufe der Jahre so qualifiziert, daß man es nur schwerlich besser machen konnte. Der Computer kannte unseren Speiseplan und auch die zugehörigen Inhaltsstoffe gemäß Lebensmitteltabelle und offerierte uns immer den aktuellen Bedarf an zusätzlichen Vitalstoffen. Außerdem enthielt meine Bibliothek eine ganze Reihe Bücher zur Thematik und alles war studiert und ausgewertet und angewendet. Wenn ich der Knechtschaft meiner Probleme trotzdem nicht entfliehen konnte, so bedeutete das, daß die Nahrungsergänzung eben nicht der Problemlöser war und als Basis unserer gesundheitlichen Vorsorge versagt hatte. Auch die Idee, daß das größte Problem unseres Körpers ein Mangel ist, geriet damit in die zweite Reihe und ich rechnete nun mit der Möglichkeit, daß es um ein ZUVIEL geht.
Die Kandidaten dafür standen schon bereit, allen voran die Umwelt. Luftverschmutzung, Wasserverschmutzung, Kernkraftwerke usw. Dann die Chemie. Täglich werden viele neue Stoffe kreiert. Oder die Chemie in unseren Lebensmitteln. Der Begriff “Leben...“ in diesem Wort mutet manchmal an wie ein übler Scherz. Man konnte es nach allen Regeln der Kunst drehen und wenden wie man wollte, es stand schlimm. Es gibt auch eine große Anzahl von Beiträgen, Artikeln und Büchern zum Thema und man erfährt unzählige traurige Details und eigentlich kann es keinen Zweifel geben: DAS ist es! Aber die Sache hat einen Haken. Wenn es Chemie & Umwelt sind, kann der einzelne nichts daran ändern. Ich konnte auf und nieder hupfen wie ich wollte, ich würde auch morgen wieder unser größtes Umweltproblem, Cadmium, einatmen. Zum Beispiel. Auch wenn es mir schwer fiel, wenn ich etwas erreichen wollte, musste ich die Umwelt beiseite legen und an anderer Stelle weitersuchen.
Aber was kam noch in Frage? Den Sport wollte ich gar nicht erst prüfen. Ich kenne einige Leute, die wahrlich keinen Mangel an Bewegung haben, und denen es nicht gut geht. Ich kenne auch einige Sportler, deren Gelenkprobleme wenig reizvoll sind. Vielleicht bin ich auch ein wenig bewegungsunfreudig. Es war klar, den Sport würde ich auslassen und die nächsten Kandidaten ins Visier zu nehmen. Doch da waren keine. Die Kandidatenbank war leer. Nun ja. Ich kannte den Spruch “Ich weiß, daß ich nichts weiß“ und kam mir also nicht vor wie am Ende. Ich ging davon aus, daß die Information, die ich suchte, bereits existierte, und musste eben ein Stückchen tiefer graben.
“Wir haben doch diesen Korb im Keller“ sagte ich zu meiner Frau. “Würdest Du bitte an der Bibliothek vorbeigehen und mir eine Ladung Gesundheitsbücher mitbringen?“ Gesagt, getan. Wenn der Korb abgearbeitet war, kam die nächste Ladung. Wochen vergingen. Ich arbeitete straff 10 Stunden am Tag, schrieb alles bemerkenswerte auf kleine Zettelchen, sortierte, gliederte und fasste zusammen, und eines Tages schließlich lag das Ergebnis vor mir. Und es war eine Katastrophe. Zu jeder Meinung gab es auch den gegensätzlichen Standpunkt. Das hatte ich eigentlich nicht erwartet und nun kam ich mir tatsächlich etwas ratlos vor. Ich ließ alles fallen wie eine heiße Kartoffel und gab mich dem Müßiggang hin. Nun ist das mit dem Müßiggang und mir so eine Sache. Ein Weilchen geht es, aber nach ca. 2 Wochen werde ich regelmäßig unruhig und dränge wieder “ins Geschirr“. Diesen Drang erwartete ich also. Aber er kam nicht. Merkwürdig. Das war noch nie da. Verordnete mir ein Unsichtbarer Nichtstun? Hatte ich bei meiner “Arbeit“ einen Knacks bekommen? War vielleicht schon der Entschluß, etwas zu suchen, was es nicht gab, ein erstes Zeichen dafür, daß mit meinem Geist etwas in die Hose gegangen war? Ich beschloss, die Ergebnisse meiner “Arbeit“, die ich so schnöde fallengelassen hatte, noch einmal zu prüfen, und damit war auch mein innerer animus einverstanden. Ich nahm also Zettelchen für Zettelchen noch einmal in die Hand und tatsächlich, bei einem “klingelte“ es.
Der Inhalt des Klinglers war nicht gerade berauschend. Es ging um Säuren und daß sie die meisten unserer Beschwerden hervorrufen. Damit hatte ich kein Problem. Ich kenne einen der hat seine Badewanne mit Salzsäure geputzt. Er bekam sofort eine Allergie gegen das Wort “Säure“. Der Grund, warum dieser Zettel im Abseits gelandet war, war die Meinung der Schulmedizin zu den Säuren: Frühlingsquark. Nun braucht man nicht viel zu wissen, um zu wissen, daß die Anzahl der Stimmen für oder gegen eine Sache nicht darüber entscheidet, was richtig ist und was falsch. Aber wenn unsere ganzen “Götter in weiß“ und die ganze Medizinforschung etwas für Frühlingsquark halten, dann ist das schon ......... Da fiel mir ein, daß ich die Schulmedizin ja bereits, zusammen mit meinem Schicksal “unheilbar“, in den Wind geschossen hatte. Und wie aus dem Nichts heraus begann plötzlich, direkt vor meiner Nase, ein ganzer Kronleuchter zu brennen. Ich hatte einen neuen “Sünder“ gefunden: die Säuren. Gegenstimmen gab es keine mehr. Die hatte der Wind mitgenommen.
Und damit, so stellte es sich heraus, war meine Suche beendet. Erfolgreich. Die Tür meiner jahrzehntelangen Beschwerden ging wie von Geisterhand zu und die Tür in ein anderes Leben, in ein Leben ohne Beschwerden, öffnete sich. Heute bin ich nicht nur rundum gesund, ich bumse sogar Möbel. Überschüssige Säuren sind es, die “normale Verhältnisse“ im Körper verhindern und ihn letzten Endes belasten wie ein Zentnersack einen Marathonläufer und bei dem einen zu diesen und bei dem andern zu jenen Beschwerden führen.
2. Die Knechtschaft
In den entwickelten Industrieländern ist die chronische Übersäuerung (“latente Azidose“) weit verbreitet und hat sich als “Krankheit hinter der Krankheit“ etabliert. Unser Säure-Basen-Haushalt ist praktisch “entgleist“. Die Folgen sind vielfältig, werden jedoch allgemein als gegeben betrachtet. Wenn Dir, lieber Wanderer in den Weiten des Netzes, das Problem “Säuren“ unbekannt ist, bist Du mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Feind durchdrungen. Insbesondere in jüngeren Jahren können die Anforderungen des Alltags und die körperlichen Reserven sich so verbünden, daß wir von der Gefahr nicht einmal etwas ahnen. Die Niederlage kann uns, relativ langsam, mit den verschiedensten Beschwerden konfrontieren, sie kann aber auch wie eine Eruption über uns kommen. Zu vermeiden ist sie nur durch die Korrektur des Säure-Basen-Haushalts. Bei dieser Korrektur sind wir nicht auf Vermutungen angewiesen, sondern können den Fortschritt unserer Bemühungen sichtbar machen.
Die gesundheitlichen Probleme, die wir mittlerweile in allen Altersgruppen sehen, suggerieren uns, mit Wenigem zufrieden zu sein. Das ist falsch. Der Mensch ist zäh und anpassungsfähig. Er lebt in der Wüste, im Hochgebirge und im Ewigen Eis. Wenn wir uns in unseren Breiten nicht Spitze fühlen, liegt etwas auf der Schiene.
3. Die Befreiung
Das Problem mit den Säuren beginnt mit den Dingen, die wir in unseren Einkaufswagen und später auf unseren Teller legen. Es gibt Lebensmittel, die (nach der Verdauung) Basen gebildet haben, und es gibt Säurebildner. Wir essen (und trinken) überwiegend Säurebildner. Das widerspricht den Bedürfnissen und den Möglichkeiten unseres Körpers. Er benötigt überwiegend Basenbildner. Die Säureflut, die wir ihm täglich aufzwingen, packt er nicht. Jeden Tag bleibt ein Teil Säure unbearbeitet zurück. Wie in einer Kofferaufbewahrung, in der jeden Tag ein Koffer nicht wieder abgeholt wird (was in einem Jahr 365 Koffer ergibt). Durch die anschwellende Säurelast werden wir “sauer“. Die Vorgänge in unseren Zellen laufen nicht mehr so ab, wie sie ablaufen sollen, die Versorgung der Zellen klappt nicht mehr, die Kämpfer unseres Immunsystems sind müde und schlecht ausgerüstet, und und und. Die Liste der Unstimmigkeiten ist lang, eins führt zum anderen, und auch wenn wir jahrelang nichts von diesen Nöten unseres Körpers spüren, irgendwann brechen die Krankheiten an die Oberfläche.
Manche dieser Probleme sind reversibel und verschwinden zusammen mit den überschüssigen Säuren - wenn wir sie denn entfernen. Man kann sich leicht vorstellen, daß der Vorsorge-Effekt einer Kraft, die jahrzehntelange Beschwerden wegradiert, gewaltig ist. Und so ist es auch. Der Vorsorge-Effekt des Säure-Basen-Gleichgewichts übersteigt in der Regel unsere Erwartungen. Eine gute Formulierung dazu habe ich gefunden bei Robert O. Young (Die pH-Formel, Goldmann Verlag 2003): “Sie werden wissen, daß Sie vor gefährlichen Krankheiten geschützt sind“. Das mit dem “wissen“ klingt verwegen, aber ich kann es bestätigen. Denn man ist nicht nur vor schweren Krankheiten geschützt, das Immunsystem lässt nicht einmal mehr ein klitzekleines Schnupfenvirus durch. Weil ein Immunsystem im Säure-Basen-Gleichgewicht VOLLE KRAFT hat.
Zurück zu den Säure- und Basenbildnern. Ich konzentriere mich auf Schwerpunkte, damit das Thema überschaubar bleibt und wirkungsvolle Maßnahmen entstehen. Der Schwerpunkt bei der Korrektur des Säure-Basen-Haushalts ist es, weniger Säuren zu bilden. Die stärksten Säurebildner sind Zucker und Fett. Die erste und wichtigste Maßnahme ist deshalb die Reduzierung von Zucker und Fett in unserer Speisekarte. Beide treten auch gern in versteckter Form auf und so gibt es vielfältige Möglichkeiten der Reduzierung. Das ist nicht immer leicht. Es ist z.B. kein Allgemeingut, daß praktisch alles, was auf “...ose“ endet, Zucker ist. Oder daß eine einzige Flasche Limonade 40 (vierzig) Stückchen Zucker enthalten kann.
Die zweite Maßnahme besteht darin, möglichst viele Basenbildner zu verzehren. Das ist keine Sache von großem Kopfzerbrechen, denn die Liste der effektiven Basenbildner ist klein: (gekochte) Kartoffeln und Rohkost.
Wenn wir mit diesen beiden Maßnahmen das Säure-Basen-Gleichgewicht erreichen, sind wir am Ziel. Wahrscheinlich ist dies jedoch nicht. Wahrscheinlich befinden wir uns noch im “sauren“ Bereich, und dann schlägt die Stunde der basischen Nahrungsergänzung. Es gibt eine ganze Reihe von “Basenpulvern“ mit erstaunlich unterschiedlichem Inhalt. Ich bevorzuge simples Calciumcarbonat plus Magnesiumcarbonat im Verhältnis 2:1. Bei “saurem“ Säure-Basen-Haushalt erhöht man die Dosis um einige hundert Milligramm (z.B. 200 mg Ca, 100 mg Mg) und wiederholt die Prüfung in 4 bis 6 Wochen. Es ist durchaus normal, daß man diesen Zyklus (prüfen-sauer-aufstocken) mehrmals durchläuft. Aber mit jedem Zyklus kommt man dem Ziel, wie auf einer Treppe, ein Stück näher. In reiferen Jahren und besonders bei Frauen nach den Wechseljahren kann der Basenbedarf durchaus 1000 mg Ca und 500 mg Mg überschreiten.
4. Der Kompass
Unsere Methode der Wahl zur Analyse des Säure-Basen-Haushalts ist die pH-Prüfung. Man benötigt “Indikatorpapier 5,6 - 8,0“ aus der Apotheke. 100 Streifen kosten ca. 7 Euro (die Streifen sind reichlich bemessen und können geteilt werden). Die pH-Prüfung ist extrem preiswert und, mit der richtigen Auswertungsmethode, auch präzise. Die “richtige“ Methode heißt “pH Wo“ (Wochen-pH). Ich habe sie, weil mir die vorhandenen Methoden etwas verschwommen erschienen, vor nunmehr 6 Jahren selbst entwickelt und mittlerweile 20.000 pH-Meßwerte damit analysiert.
Der “pH Wo“ ist der Durchschnitt aller in einer Woche (rund um die Uhr) gemessenen pH-Werte. Liegt er zwischen 6,12 und 6,64, befand sich die Woche im Säure-Basen-Gleichgewicht. Unter 6,12 sind Nachbesserungen an der Speisekarte / Nahrungsergänzung erforderlich. Da der pH von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag und auch von Woche zu Woche schwankt wie der Taktstock des Dirigenten, sollte man, ehe man sich mit der Gewißheit “ich bin im Säure-Basen-Gleichgewicht“ zurücklehnt, mehrere Wochen am Stück messen (2 bis 4). Das Gleichgewicht liegt an, wenn alle “pH Wo“ im grünen Bereich sind.
Eine Garantie für die Stabilität eines Säure-Basen-Gleichgewichts gibt es nicht. Selbst unbemerkte körperliche Veränderungen können den Säure-Basen-Haushalt regelrecht abstürzen lassen. Die Prüfung sollte deshalb regelmäßig wiederholt werden, spätestens nach einem Jahr.
5. Splitter
FRAGE: Zucker, Fett, Kartoffeln, Rohkost, Calcium, das sind alles recht “sanfte“ Maßnahmen. Gibt es auch Risiken ?
ANTWORT: Ja. Veränderungen der Speisekarte führen prinzipiell zu Veränderungen im Körper, nicht vielleicht oder eventuell, sondern mit “fast“ mathematischer Sicherheit. Ob diese Veränderungen für den jeweiligen Körper ein Risiko bedeuten, sollte, insbesondere bei Beschwerden, durch einen Heilkundigen geprüft werden. Ein Beispiel: Übergewicht. Im Säure-Basen-Gleichgewicht normalisiert sich (wahrscheinlich) auch die Figur. Wenn man die Speisekarte sehr entschlossen ändert, verschwinden die Pfunde in entsprechend kurzer Zeit. Die Schadstoffe, die der Körper im Laufe der Jahre im Fett einlagert, “verbrennen“ jedoch nicht mit, sondern zirkulieren im Körper, geraten auch in das Gehirn, und plötzlich wirft man mit Bratpfannen. So willkommen ein schnelles Ergebnis sein mag, es empfiehlt sich, bedächtig und schrittweise vorzugehen.
FRAGE: Hilft das Säure-Basen-Gleichgewicht gegen ALLE Beschwerden ?
ANTWORT: Nein. Beispiel dafür soll ein Zahnherd sein: Siedelt an der Wurzel eines Zahnes eine Bakterienkolonie und sendet ihre Nachkommen laufend in die Blutbahn, spricht man von einem
Zahnherd. Die Bakterien können sich (z.B.) in der Schulter eine neue Kolonie einrichten und die Bewegungsfähigkeit einschränken. Das Säure-Basen-Gleichgewicht stärkt zwar das Immunsystem, aber die Vernichtung des Zahnherdes ist eine zu schwierige Aufgabe. Die Schulterbeschwerden werden erst nach der Extraktion des entsprechenden Zahnes verschwinden, trotz Säure-Basen-Gleichgewicht.
FRAGE: Genügt es, wenn man nur die “basische Nahrungsergänzung“ nimmt und die Speisekarte nicht verändert ?
ANTWORT: Nein. Der entscheidende Faktor bei jedem Schadstoffproblem ist es, die Schadstoffe gar nicht erst zu bilden. In unserem Fall heißt das, weniger Säurebildner zu verzehren. Die Einschränkung von Zucker und Fett ist die grundlegende und entscheidende Maßnahme bei der Korrektur des Säure-Basen-Haushalts. Die Nahrungsergänzung ist der Punkt auf dem i.
FRAGE: Sollte die Nahrungsergänzung außer Calcium und Magnesium noch weitere Stoffe enthalten ?
ANTWORT: Ja. Ich gehe davon aus, daß unser Körper bei verschiedenen Stoffen tatsächlich Mangel leidet. Ich nenne die (von uns selbst praktizierte) Dosis gleich mit: Jod 100 Mikrogramm, Chrom 100 Mikrogramm, Selen 40 Mikrogramm, Folsäure 400 Mikrogramm, Vitamin E 50 Milligramm und Leinöl 1 Teelöffel. Jod empfehle ich unbedingt in Form von “Kelp“ und Vitamin E sollte “natürlich“ sein. Das Leinöl liefert die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Man kann es gut in Joghurt oder Quark einrühren. Damit sind, denke ich, die wichtigsten Lücken geschlossen. Darüberhinaus könnten Männer etwas Zink nehmen, menstruierende Frauen Eisen, Sportler und Krebspatienten Traubenkernextrakt und Raucher (natürliches) Vitamin C.
FRAGE: Wie wirkt sich Alkohol auf den Säure-Basen-Haushalt aus ?
ANTWORT: Das kommt darauf an. Wenn man zu Höhepunkten eine Flasche Wein köpft oder im Abstand von paar Wochen einen feuchten Skatabend macht, erhöht sich zwar kurzfristig der Säurepegel, aber für derartige Schwankungen gibt es Zwischenspeicher. Seltene Alkoholsünden spielen also keine Rolle, während täglicher Alkoholverzehr die Säurebelastung verstärkt.
FRAGE: Ich habe mal gelesen, daß man im Sinne des Säure-Basen-Haushalts auch Fleisch reduzieren sollte.
ANTWORT: Jawohl, diese Empfehlung gibt es. Ich habe zu Eiweiß eine freundlichere Beziehung: Unser Körper kann auf Zucker verzichten und (bis auf eine kleine Mindestmenge) auch auf Fett, aber auf Eiweiß kann er nicht verzichten, denn das ist unser Baustein.
FRAGE: Ist das Säure-Basen-Gleichgewicht eine Diät ?
ANTWORT: “Diät“ heißt genaugenommen “Krankenkost“. So wird eine Diät auch allgemein eingeordnet, als eine spezielle Ernährung, die etwas in Ordnung bringen soll und anschließend nicht mehr benötigt wird. Gemäß dieser Definition ist ein Säure-Basen-Gleichgewicht keine Diät. Es bringt zwar auch Krankheiten in Ordnung, aber in erster Linie ist es eine Speisekarte im Sinne des Körpers, ohne zeitliche Begrenzung.
6. Schluß
Nichts ist ohne Gift. Deshalb können alle Lebewesen dieser Erde mit einer gewissen Menge an Schadstoffen umgehen und sich dabei trotzdem wohlfühlen. Problematisch wird es, wenn diese Grenze überschritten wird.
Zur Zeit wird diese Grenze in einer Weise überschritten, die es noch niemals gegeben hat. Noch niemals gab es die Befürchtung, daß “unsere Jüngsten ihre Eltern wohl nicht überleben werden“. Noch niemals. Wir sollten dem Feind den Garaus machen, bevor er uns den Boden unter den Füßen wegzieht.
Der vorliegende Beitrag enthält ausschließlich naturheilkundliche Erkenntnisse. Die Schulmedizin steht dem Feind hilflos gegenüber. Es wird Zeit, daß Schulmedizin und Naturheilkunde Schluß machen mit dieser sinnlosen Gegnerschaft und sich wieder zusammenfinden und gemeinsam den Kampf aufnehmen.
Viele Grüße
Wero
Ich lag im Bett. Nicht, weil es dort am schönsten ist, sondern weil der Schuss der Hexe mich dort platziert hatte. Etwas unbekanntes war das nicht für mich. Der erste Schuss hatte mich bereits vor 30 Jahren getroffen und offenbar hatten die Hexen mich ins Herz geschlossen, denn sie trafen immer öfter. Aber 3 Treffer in 5 Wochen, das war schon starker Tobak. Jeder Treffer bedeutete schließlich eine Woche Matratzenhorchdienst.
Wie sollte es nur weitergehn? Diese Frage stellte ich mir regelmäßig. Niemals schmerzfrei, den Einkaufsbeutel muss prinzipiell die Frau in den Kofferraum heben, im Supermarkt wird nach kurzer Zeit eine Sitzgelegenheit zum dringendsten Bedürfnis. “Unheilbar“. Und wie ich so dalag und mir wieder einmal das ganze Dilemma wie ein Mühlstein auf der Seele lag, da packte mich plötzlich die grüne Wut und ich wurde verrückt. Ich schmiß das Urteil “unheilbar“ in den Wind und beschloß, mich selbst auf die Suche nach einer Lösung zu machen. Einer Lösung, die es, wie jeder wusste, nicht gab.
Die erste und wahrscheinlichste Idee in Richtung Krankheit / Gesundheit ist natürlich, daß dem Körper etwas fehlt. Klangvolle Namen unterstützen diese Idee und die Regale in den Märkten sprechen auch dafür. Ich jedoch brauchte diese Frage nicht zu stellen. Wir ergänzten unsere Nahrung seit 1980 und hatten diese Methode im Laufe der Jahre so qualifiziert, daß man es nur schwerlich besser machen konnte. Der Computer kannte unseren Speiseplan und auch die zugehörigen Inhaltsstoffe gemäß Lebensmitteltabelle und offerierte uns immer den aktuellen Bedarf an zusätzlichen Vitalstoffen. Außerdem enthielt meine Bibliothek eine ganze Reihe Bücher zur Thematik und alles war studiert und ausgewertet und angewendet. Wenn ich der Knechtschaft meiner Probleme trotzdem nicht entfliehen konnte, so bedeutete das, daß die Nahrungsergänzung eben nicht der Problemlöser war und als Basis unserer gesundheitlichen Vorsorge versagt hatte. Auch die Idee, daß das größte Problem unseres Körpers ein Mangel ist, geriet damit in die zweite Reihe und ich rechnete nun mit der Möglichkeit, daß es um ein ZUVIEL geht.
Die Kandidaten dafür standen schon bereit, allen voran die Umwelt. Luftverschmutzung, Wasserverschmutzung, Kernkraftwerke usw. Dann die Chemie. Täglich werden viele neue Stoffe kreiert. Oder die Chemie in unseren Lebensmitteln. Der Begriff “Leben...“ in diesem Wort mutet manchmal an wie ein übler Scherz. Man konnte es nach allen Regeln der Kunst drehen und wenden wie man wollte, es stand schlimm. Es gibt auch eine große Anzahl von Beiträgen, Artikeln und Büchern zum Thema und man erfährt unzählige traurige Details und eigentlich kann es keinen Zweifel geben: DAS ist es! Aber die Sache hat einen Haken. Wenn es Chemie & Umwelt sind, kann der einzelne nichts daran ändern. Ich konnte auf und nieder hupfen wie ich wollte, ich würde auch morgen wieder unser größtes Umweltproblem, Cadmium, einatmen. Zum Beispiel. Auch wenn es mir schwer fiel, wenn ich etwas erreichen wollte, musste ich die Umwelt beiseite legen und an anderer Stelle weitersuchen.
Aber was kam noch in Frage? Den Sport wollte ich gar nicht erst prüfen. Ich kenne einige Leute, die wahrlich keinen Mangel an Bewegung haben, und denen es nicht gut geht. Ich kenne auch einige Sportler, deren Gelenkprobleme wenig reizvoll sind. Vielleicht bin ich auch ein wenig bewegungsunfreudig. Es war klar, den Sport würde ich auslassen und die nächsten Kandidaten ins Visier zu nehmen. Doch da waren keine. Die Kandidatenbank war leer. Nun ja. Ich kannte den Spruch “Ich weiß, daß ich nichts weiß“ und kam mir also nicht vor wie am Ende. Ich ging davon aus, daß die Information, die ich suchte, bereits existierte, und musste eben ein Stückchen tiefer graben.
“Wir haben doch diesen Korb im Keller“ sagte ich zu meiner Frau. “Würdest Du bitte an der Bibliothek vorbeigehen und mir eine Ladung Gesundheitsbücher mitbringen?“ Gesagt, getan. Wenn der Korb abgearbeitet war, kam die nächste Ladung. Wochen vergingen. Ich arbeitete straff 10 Stunden am Tag, schrieb alles bemerkenswerte auf kleine Zettelchen, sortierte, gliederte und fasste zusammen, und eines Tages schließlich lag das Ergebnis vor mir. Und es war eine Katastrophe. Zu jeder Meinung gab es auch den gegensätzlichen Standpunkt. Das hatte ich eigentlich nicht erwartet und nun kam ich mir tatsächlich etwas ratlos vor. Ich ließ alles fallen wie eine heiße Kartoffel und gab mich dem Müßiggang hin. Nun ist das mit dem Müßiggang und mir so eine Sache. Ein Weilchen geht es, aber nach ca. 2 Wochen werde ich regelmäßig unruhig und dränge wieder “ins Geschirr“. Diesen Drang erwartete ich also. Aber er kam nicht. Merkwürdig. Das war noch nie da. Verordnete mir ein Unsichtbarer Nichtstun? Hatte ich bei meiner “Arbeit“ einen Knacks bekommen? War vielleicht schon der Entschluß, etwas zu suchen, was es nicht gab, ein erstes Zeichen dafür, daß mit meinem Geist etwas in die Hose gegangen war? Ich beschloss, die Ergebnisse meiner “Arbeit“, die ich so schnöde fallengelassen hatte, noch einmal zu prüfen, und damit war auch mein innerer animus einverstanden. Ich nahm also Zettelchen für Zettelchen noch einmal in die Hand und tatsächlich, bei einem “klingelte“ es.
Der Inhalt des Klinglers war nicht gerade berauschend. Es ging um Säuren und daß sie die meisten unserer Beschwerden hervorrufen. Damit hatte ich kein Problem. Ich kenne einen der hat seine Badewanne mit Salzsäure geputzt. Er bekam sofort eine Allergie gegen das Wort “Säure“. Der Grund, warum dieser Zettel im Abseits gelandet war, war die Meinung der Schulmedizin zu den Säuren: Frühlingsquark. Nun braucht man nicht viel zu wissen, um zu wissen, daß die Anzahl der Stimmen für oder gegen eine Sache nicht darüber entscheidet, was richtig ist und was falsch. Aber wenn unsere ganzen “Götter in weiß“ und die ganze Medizinforschung etwas für Frühlingsquark halten, dann ist das schon ......... Da fiel mir ein, daß ich die Schulmedizin ja bereits, zusammen mit meinem Schicksal “unheilbar“, in den Wind geschossen hatte. Und wie aus dem Nichts heraus begann plötzlich, direkt vor meiner Nase, ein ganzer Kronleuchter zu brennen. Ich hatte einen neuen “Sünder“ gefunden: die Säuren. Gegenstimmen gab es keine mehr. Die hatte der Wind mitgenommen.
Und damit, so stellte es sich heraus, war meine Suche beendet. Erfolgreich. Die Tür meiner jahrzehntelangen Beschwerden ging wie von Geisterhand zu und die Tür in ein anderes Leben, in ein Leben ohne Beschwerden, öffnete sich. Heute bin ich nicht nur rundum gesund, ich bumse sogar Möbel. Überschüssige Säuren sind es, die “normale Verhältnisse“ im Körper verhindern und ihn letzten Endes belasten wie ein Zentnersack einen Marathonläufer und bei dem einen zu diesen und bei dem andern zu jenen Beschwerden führen.
2. Die Knechtschaft
In den entwickelten Industrieländern ist die chronische Übersäuerung (“latente Azidose“) weit verbreitet und hat sich als “Krankheit hinter der Krankheit“ etabliert. Unser Säure-Basen-Haushalt ist praktisch “entgleist“. Die Folgen sind vielfältig, werden jedoch allgemein als gegeben betrachtet. Wenn Dir, lieber Wanderer in den Weiten des Netzes, das Problem “Säuren“ unbekannt ist, bist Du mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Feind durchdrungen. Insbesondere in jüngeren Jahren können die Anforderungen des Alltags und die körperlichen Reserven sich so verbünden, daß wir von der Gefahr nicht einmal etwas ahnen. Die Niederlage kann uns, relativ langsam, mit den verschiedensten Beschwerden konfrontieren, sie kann aber auch wie eine Eruption über uns kommen. Zu vermeiden ist sie nur durch die Korrektur des Säure-Basen-Haushalts. Bei dieser Korrektur sind wir nicht auf Vermutungen angewiesen, sondern können den Fortschritt unserer Bemühungen sichtbar machen.
Die gesundheitlichen Probleme, die wir mittlerweile in allen Altersgruppen sehen, suggerieren uns, mit Wenigem zufrieden zu sein. Das ist falsch. Der Mensch ist zäh und anpassungsfähig. Er lebt in der Wüste, im Hochgebirge und im Ewigen Eis. Wenn wir uns in unseren Breiten nicht Spitze fühlen, liegt etwas auf der Schiene.
3. Die Befreiung
Das Problem mit den Säuren beginnt mit den Dingen, die wir in unseren Einkaufswagen und später auf unseren Teller legen. Es gibt Lebensmittel, die (nach der Verdauung) Basen gebildet haben, und es gibt Säurebildner. Wir essen (und trinken) überwiegend Säurebildner. Das widerspricht den Bedürfnissen und den Möglichkeiten unseres Körpers. Er benötigt überwiegend Basenbildner. Die Säureflut, die wir ihm täglich aufzwingen, packt er nicht. Jeden Tag bleibt ein Teil Säure unbearbeitet zurück. Wie in einer Kofferaufbewahrung, in der jeden Tag ein Koffer nicht wieder abgeholt wird (was in einem Jahr 365 Koffer ergibt). Durch die anschwellende Säurelast werden wir “sauer“. Die Vorgänge in unseren Zellen laufen nicht mehr so ab, wie sie ablaufen sollen, die Versorgung der Zellen klappt nicht mehr, die Kämpfer unseres Immunsystems sind müde und schlecht ausgerüstet, und und und. Die Liste der Unstimmigkeiten ist lang, eins führt zum anderen, und auch wenn wir jahrelang nichts von diesen Nöten unseres Körpers spüren, irgendwann brechen die Krankheiten an die Oberfläche.
Manche dieser Probleme sind reversibel und verschwinden zusammen mit den überschüssigen Säuren - wenn wir sie denn entfernen. Man kann sich leicht vorstellen, daß der Vorsorge-Effekt einer Kraft, die jahrzehntelange Beschwerden wegradiert, gewaltig ist. Und so ist es auch. Der Vorsorge-Effekt des Säure-Basen-Gleichgewichts übersteigt in der Regel unsere Erwartungen. Eine gute Formulierung dazu habe ich gefunden bei Robert O. Young (Die pH-Formel, Goldmann Verlag 2003): “Sie werden wissen, daß Sie vor gefährlichen Krankheiten geschützt sind“. Das mit dem “wissen“ klingt verwegen, aber ich kann es bestätigen. Denn man ist nicht nur vor schweren Krankheiten geschützt, das Immunsystem lässt nicht einmal mehr ein klitzekleines Schnupfenvirus durch. Weil ein Immunsystem im Säure-Basen-Gleichgewicht VOLLE KRAFT hat.
Zurück zu den Säure- und Basenbildnern. Ich konzentriere mich auf Schwerpunkte, damit das Thema überschaubar bleibt und wirkungsvolle Maßnahmen entstehen. Der Schwerpunkt bei der Korrektur des Säure-Basen-Haushalts ist es, weniger Säuren zu bilden. Die stärksten Säurebildner sind Zucker und Fett. Die erste und wichtigste Maßnahme ist deshalb die Reduzierung von Zucker und Fett in unserer Speisekarte. Beide treten auch gern in versteckter Form auf und so gibt es vielfältige Möglichkeiten der Reduzierung. Das ist nicht immer leicht. Es ist z.B. kein Allgemeingut, daß praktisch alles, was auf “...ose“ endet, Zucker ist. Oder daß eine einzige Flasche Limonade 40 (vierzig) Stückchen Zucker enthalten kann.
Die zweite Maßnahme besteht darin, möglichst viele Basenbildner zu verzehren. Das ist keine Sache von großem Kopfzerbrechen, denn die Liste der effektiven Basenbildner ist klein: (gekochte) Kartoffeln und Rohkost.
Wenn wir mit diesen beiden Maßnahmen das Säure-Basen-Gleichgewicht erreichen, sind wir am Ziel. Wahrscheinlich ist dies jedoch nicht. Wahrscheinlich befinden wir uns noch im “sauren“ Bereich, und dann schlägt die Stunde der basischen Nahrungsergänzung. Es gibt eine ganze Reihe von “Basenpulvern“ mit erstaunlich unterschiedlichem Inhalt. Ich bevorzuge simples Calciumcarbonat plus Magnesiumcarbonat im Verhältnis 2:1. Bei “saurem“ Säure-Basen-Haushalt erhöht man die Dosis um einige hundert Milligramm (z.B. 200 mg Ca, 100 mg Mg) und wiederholt die Prüfung in 4 bis 6 Wochen. Es ist durchaus normal, daß man diesen Zyklus (prüfen-sauer-aufstocken) mehrmals durchläuft. Aber mit jedem Zyklus kommt man dem Ziel, wie auf einer Treppe, ein Stück näher. In reiferen Jahren und besonders bei Frauen nach den Wechseljahren kann der Basenbedarf durchaus 1000 mg Ca und 500 mg Mg überschreiten.
4. Der Kompass
Unsere Methode der Wahl zur Analyse des Säure-Basen-Haushalts ist die pH-Prüfung. Man benötigt “Indikatorpapier 5,6 - 8,0“ aus der Apotheke. 100 Streifen kosten ca. 7 Euro (die Streifen sind reichlich bemessen und können geteilt werden). Die pH-Prüfung ist extrem preiswert und, mit der richtigen Auswertungsmethode, auch präzise. Die “richtige“ Methode heißt “pH Wo“ (Wochen-pH). Ich habe sie, weil mir die vorhandenen Methoden etwas verschwommen erschienen, vor nunmehr 6 Jahren selbst entwickelt und mittlerweile 20.000 pH-Meßwerte damit analysiert.
Der “pH Wo“ ist der Durchschnitt aller in einer Woche (rund um die Uhr) gemessenen pH-Werte. Liegt er zwischen 6,12 und 6,64, befand sich die Woche im Säure-Basen-Gleichgewicht. Unter 6,12 sind Nachbesserungen an der Speisekarte / Nahrungsergänzung erforderlich. Da der pH von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag und auch von Woche zu Woche schwankt wie der Taktstock des Dirigenten, sollte man, ehe man sich mit der Gewißheit “ich bin im Säure-Basen-Gleichgewicht“ zurücklehnt, mehrere Wochen am Stück messen (2 bis 4). Das Gleichgewicht liegt an, wenn alle “pH Wo“ im grünen Bereich sind.
Eine Garantie für die Stabilität eines Säure-Basen-Gleichgewichts gibt es nicht. Selbst unbemerkte körperliche Veränderungen können den Säure-Basen-Haushalt regelrecht abstürzen lassen. Die Prüfung sollte deshalb regelmäßig wiederholt werden, spätestens nach einem Jahr.
5. Splitter
FRAGE: Zucker, Fett, Kartoffeln, Rohkost, Calcium, das sind alles recht “sanfte“ Maßnahmen. Gibt es auch Risiken ?
ANTWORT: Ja. Veränderungen der Speisekarte führen prinzipiell zu Veränderungen im Körper, nicht vielleicht oder eventuell, sondern mit “fast“ mathematischer Sicherheit. Ob diese Veränderungen für den jeweiligen Körper ein Risiko bedeuten, sollte, insbesondere bei Beschwerden, durch einen Heilkundigen geprüft werden. Ein Beispiel: Übergewicht. Im Säure-Basen-Gleichgewicht normalisiert sich (wahrscheinlich) auch die Figur. Wenn man die Speisekarte sehr entschlossen ändert, verschwinden die Pfunde in entsprechend kurzer Zeit. Die Schadstoffe, die der Körper im Laufe der Jahre im Fett einlagert, “verbrennen“ jedoch nicht mit, sondern zirkulieren im Körper, geraten auch in das Gehirn, und plötzlich wirft man mit Bratpfannen. So willkommen ein schnelles Ergebnis sein mag, es empfiehlt sich, bedächtig und schrittweise vorzugehen.
FRAGE: Hilft das Säure-Basen-Gleichgewicht gegen ALLE Beschwerden ?
ANTWORT: Nein. Beispiel dafür soll ein Zahnherd sein: Siedelt an der Wurzel eines Zahnes eine Bakterienkolonie und sendet ihre Nachkommen laufend in die Blutbahn, spricht man von einem
Zahnherd. Die Bakterien können sich (z.B.) in der Schulter eine neue Kolonie einrichten und die Bewegungsfähigkeit einschränken. Das Säure-Basen-Gleichgewicht stärkt zwar das Immunsystem, aber die Vernichtung des Zahnherdes ist eine zu schwierige Aufgabe. Die Schulterbeschwerden werden erst nach der Extraktion des entsprechenden Zahnes verschwinden, trotz Säure-Basen-Gleichgewicht.
FRAGE: Genügt es, wenn man nur die “basische Nahrungsergänzung“ nimmt und die Speisekarte nicht verändert ?
ANTWORT: Nein. Der entscheidende Faktor bei jedem Schadstoffproblem ist es, die Schadstoffe gar nicht erst zu bilden. In unserem Fall heißt das, weniger Säurebildner zu verzehren. Die Einschränkung von Zucker und Fett ist die grundlegende und entscheidende Maßnahme bei der Korrektur des Säure-Basen-Haushalts. Die Nahrungsergänzung ist der Punkt auf dem i.
FRAGE: Sollte die Nahrungsergänzung außer Calcium und Magnesium noch weitere Stoffe enthalten ?
ANTWORT: Ja. Ich gehe davon aus, daß unser Körper bei verschiedenen Stoffen tatsächlich Mangel leidet. Ich nenne die (von uns selbst praktizierte) Dosis gleich mit: Jod 100 Mikrogramm, Chrom 100 Mikrogramm, Selen 40 Mikrogramm, Folsäure 400 Mikrogramm, Vitamin E 50 Milligramm und Leinöl 1 Teelöffel. Jod empfehle ich unbedingt in Form von “Kelp“ und Vitamin E sollte “natürlich“ sein. Das Leinöl liefert die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Man kann es gut in Joghurt oder Quark einrühren. Damit sind, denke ich, die wichtigsten Lücken geschlossen. Darüberhinaus könnten Männer etwas Zink nehmen, menstruierende Frauen Eisen, Sportler und Krebspatienten Traubenkernextrakt und Raucher (natürliches) Vitamin C.
FRAGE: Wie wirkt sich Alkohol auf den Säure-Basen-Haushalt aus ?
ANTWORT: Das kommt darauf an. Wenn man zu Höhepunkten eine Flasche Wein köpft oder im Abstand von paar Wochen einen feuchten Skatabend macht, erhöht sich zwar kurzfristig der Säurepegel, aber für derartige Schwankungen gibt es Zwischenspeicher. Seltene Alkoholsünden spielen also keine Rolle, während täglicher Alkoholverzehr die Säurebelastung verstärkt.
FRAGE: Ich habe mal gelesen, daß man im Sinne des Säure-Basen-Haushalts auch Fleisch reduzieren sollte.
ANTWORT: Jawohl, diese Empfehlung gibt es. Ich habe zu Eiweiß eine freundlichere Beziehung: Unser Körper kann auf Zucker verzichten und (bis auf eine kleine Mindestmenge) auch auf Fett, aber auf Eiweiß kann er nicht verzichten, denn das ist unser Baustein.
FRAGE: Ist das Säure-Basen-Gleichgewicht eine Diät ?
ANTWORT: “Diät“ heißt genaugenommen “Krankenkost“. So wird eine Diät auch allgemein eingeordnet, als eine spezielle Ernährung, die etwas in Ordnung bringen soll und anschließend nicht mehr benötigt wird. Gemäß dieser Definition ist ein Säure-Basen-Gleichgewicht keine Diät. Es bringt zwar auch Krankheiten in Ordnung, aber in erster Linie ist es eine Speisekarte im Sinne des Körpers, ohne zeitliche Begrenzung.
6. Schluß
Nichts ist ohne Gift. Deshalb können alle Lebewesen dieser Erde mit einer gewissen Menge an Schadstoffen umgehen und sich dabei trotzdem wohlfühlen. Problematisch wird es, wenn diese Grenze überschritten wird.
Zur Zeit wird diese Grenze in einer Weise überschritten, die es noch niemals gegeben hat. Noch niemals gab es die Befürchtung, daß “unsere Jüngsten ihre Eltern wohl nicht überleben werden“. Noch niemals. Wir sollten dem Feind den Garaus machen, bevor er uns den Boden unter den Füßen wegzieht.
Der vorliegende Beitrag enthält ausschließlich naturheilkundliche Erkenntnisse. Die Schulmedizin steht dem Feind hilflos gegenüber. Es wird Zeit, daß Schulmedizin und Naturheilkunde Schluß machen mit dieser sinnlosen Gegnerschaft und sich wieder zusammenfinden und gemeinsam den Kampf aufnehmen.
Viele Grüße
Wero