Neuer Partner - Safer Sex - wie sag ich's?

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15.10.06
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Guten Abend.
Der Begriff Safer Sex (deutsch: sichererer Sex) kam im Zuge der Diskussion um HIV bzw. AIDS auf und beschreibt ein Bündel von Verhaltensweisen und Vorsichtsmaßnahmen, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit dazu geeignet sind, das Risiko einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten spürbar zu reduzieren. Die Wortwahl safer soll darauf aufmerksam machen, dass es zwar keinen absoluten, „sicheren“ (safe) Schutz vor einer Infektion geben kann, dass das Risiko aber deutlich reduziert werden kann, der Sexualkontakt wird „sicherer“ (safer). Im deutschen Sprachraum ist auch die Bezeichnung geschützter Sex üblich.
Eigentlich wissen wir alle Bescheid, wie man sich in einer neuen Partnerschaft verhalten sollte.
Gerade die junge Menschen sind sehr gut aufgeklärt.
Trotzdem ist es oft alles andere als einfach, mit einem neuen Partner über dieses Thema zu sprechen.
Die meisten Menschen, die bei spontanem Sex mit Unbekannten auf Kondome verzichten, machen dies, weil sie fürchten, sich nicht durchsetzen zu können
Ich denke, hier haben reifere Menschen einen Vorteil. Junge Leute haben vielleicht Angst, als " uncool " oder " Spassbremse " angeschaut zu werden, wenn sie zum Beispiel auf Kondomen bestehen.
Dabei ist "drüber reden" der sicherste Weg zum Schutz. Denn 95 Prozent der Singles in Deutschland würden der Kondomnutzung zustimmen, wenn der neue Partner oder die neue Partnerin dies wünscht.
Darüber REDEN und EHRLICHKEIT sind also das Allerwichtigste bei der ganzen Geschichte. Was für eine Entscheidung jedes Paar ganz individuell trifft, ist dann deren Sache.
Gerade in einer festen Beziehung möchten viele früher oder später auf das Kondom verzichten. Darüber solltet ihr miteinander reden und, wenn ihr euch beide auf die Treue des anderen verlassen könnt, einen gemeinsamen HIV-Test machen, bevor ihr auf Kondome verzichtet.
Dies ist der offizielle Weg zur grösstmöglichen Sicherheit. Natürlich ist der Begriff HIV durch alle sexuell übertragbaren Krankheiten zu ersetzen.

Gerne können hier Ergänzungen angebracht oder eigene Erfahrungen zum Thema geschildert werden. Auch bei Fragen wird sich bestimmt jemand finden, der eine Antwort weiss!
In dem Sinne:
Die Zitate stammen von den Seiten Safer Sex ? Wikipedia und mach's mit: Sex mit Kondom
Liebe Grüsse, Sine
 
Hallo Sine,

Ich glaube es wird an die Aufklärungssache ziemlich falsch rangegangen. Wobei besser falsch als gar nicht. Also Junge Menschen die mit 12 bis 18 Jahren das erste mal sex haben, gehen da glaub etwas lockerer und triebgesteuerter ran als Ältere. Da ist es wohl oft schon so wie du sagst.

Ich hab von einigen Kollegen gehört was ihr Problem beim ersten mal Sex war. Folgendes: Meistens bringt man eine natürliche Nervosität mit. Sogar eher, wenn man älter ist und länger bis zum ersten mal gewartet hat. Bei Älteren die oft lange gewartet haben ob nun absichtlich oder weil sie keine Gelegenheit hatten, liegt das große Problem wohl in dieser Nervosität welche eine Art Schockzustand bewirken kann und verhindert dass der Penis steif wird. Beim Vorspiel kann noch alles in Ordnung sein. Die Schockmomente liegen entweder beim ausziehen der Kleidung oder beim öffnen des Kondoms. Wo dann die Angst vor dem Ersten mal durchgreift und den Penis auf der Stelle abschwellen lässt. Einige sagten mir dass sie bei den ersten paar malen deshalb auf das Kondom verzichtet haben weil ihnen ihre Partnerin nicht geholfen hat und sie jedes mal in diesen Nervositätszustand hineingekommen sind als sie es auspackten und überziehen wollten. Man sagte mir schon man könne es auch zu einem Vorspiel machen. Jedoch wenn beide bei einem ersten mal so verklemmt sind ist das sicher nicht möglich. Diese Pause während des Vorspiels und küssens wo man gezielt eine Handlung ausführen sollte (das Kondom auspacken und überziehen) ist oft ein Moment sehr großer Nervosität.

Auf so etwas wird man nie hingewiesen bei einer Aufklärung, wobei genau dieser spezifische Hinweis einem helfen könnte es als ganz normal anzusehen und sich nicht zu schämen weil es beim ersten mal sehr schwierig ist.

Ein ähnlicher Grund für ungeschützen Sex ist, wenn es aus welchem Grund auch immer beim ersten Versuch nicht klappt mit dem Partner und man dann eine große Angst entwickelt überhaupt nicht mit dem Partner schlafen zu können. Da kann es passieren dass die Prioritäten sich unbewusst ändern. War vorher die höchste Priorität sich zu schützen wie man hundert mal gehört hat, ändert die Angst diese Priorität um. Am wichtigsten ist dann nur noch dass es endlich klappt. Und da wird dann auch auf alles verzichtet was am Anfang noch umständlich und schwierig erscheint wie ein Kondom überzuziehen.

Verhütung ist nie die Sache eines Partners alleine. Es ist immer die Verantwortung von beiden:

Passiert dann etwas wie eine Schwangerschaft oder eine Ansteckung heißt es: Warum hast du die Pille nicht genommen?
Warum hast du denn das Kondom nicht benutzt?

Ein weiterer Grund für ungeschützten Sex ist meiner Meinung nach Liebe und Vertrauen. Wenn zwei Menschen sich so sehr lieben dass sie alles rundherum vergessen. Möglicherweise waren sie schon monate lang zusammen und vertrauen einander. Da denkt keiner der andere könne ihm eine Krankheit verschweigen.

Spontaner Sex wo es keine Möglichkeit für Verhütung gibt kommt auch für ungeschützen Sex als Ursache vor. Denn anderst als die weitläufige Meinung hat nicht jeder Mann ein Kondom in seiner Geldtasche.


Dies sind alles potenzielle Gefahren die ungeschützen Sex zur Folge haben können. Und keiner dieser Gründe wurde mir jemals bei einer Aufklärung näher gebracht.
 
Hallo Jascha.

Danke für deine Gedanken - ich kann das alles gut nachvollziehen!
Es scheint also, dass es nicht reicht, junge Menschen über die Fakten aufzuklären.
Was zwischenmenschlich in solchen Situationen abläuft stellt eine andere Liga dar und daran sollte dringend auch gearbeitet werden.
Ein starkes Selbstbewusstsein ist auf alle Fälle hilfreich und vielleicht auch ein paar kleine Einblicke in die Psychologie.
Sogar medizinisch sollte man informiert sein um sich selber eine Meinung bilden zu können. ( Siehe z.B. Impf - Viren - Diskussionen. ).
Wichtig ist meiner Meinung nach auch, dass dem Thema Sex nicht eine so übergrosse Bedeutung in unserer Gesellschaft zuteil werden sollte.

Liebe Grüsse, Sine
 
Gut auf den Punkt gebracht, genau das habe ich gemeint. Was zwichenmenschlich abläuft... darüber sollte auch geredet werden.


Warum meinst du dass das Thema Sex in unserer Gesellschaft eine so übergrosse Bedeutung hat?

Meinst du damit das man es zu wichtig nimmt?
Also meine Erfahrung bestätigt das auch, aber ich möchte wissen wie du zu diesem Gedanken kommst und ein Beispiel dazu hören.
 
Nun, ich denke, dass Jugendliche einander oft unter Druck setzen. Nur so kann ich mir erklären, dass schon 12jährige Kinder Sex haben.
Ich glaube nicht, dass früher und häufiger Sex einen Menschen zu einem besseren Mitglied unserer Gesellschaft werden lassen ;)
Aber diese Denke scheint sich durch die Generationen zu ziehen, man kann das nicht alleine auf Jugendliche beschränken.
So ungefähr habe ich das gemeint.
Sine
 
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