Hallo Harry,
soweit ich das aus Deinen Postings in Erinnerung habe, bist Du ein viel leichterer Fall als Olaf und deshalb wirst Du mutmaßlich auch nicht sein Level an notwendiger Therapie und den entsprechenden Kosten erreichen. (Ich laß mich natürlich gerne korrigieren.)
Hi Castor,
eine leichte Korrektur muß ich vornehmen
Ich mag etwas mehr körperliche Energie als ein durchschnittlicher Patient mit CFS/ME haben. Aber wie Du weißt, ist CFS/ME bei jedem anders. Bei mir manifestiert sich das natürlich in einer körperlichen Schwäche, die in schlechten Phasen durchaus dafür sorgen kann, daß ich ans Haus gebunden bin und sogar das Bett aufsuchen muß.
Bei mir ist die thermische Stabilität komplett aus dem Ruder gelaufen, die Motorik eingeschränkt, die Konzentration und Kreativität fast auf dem Nullpunkt, der Stoffwechsel (Leber- und Nierenfunktion) so schlecht, daß es zur Gicht führte und vor allem die Schmerzen im ganzen Körper, vornehmlich in den Gelenken, sind ein großes Thema. Die Schmerzen waren schon so stark, daß sie zur Bewußtlosigkeit führten. Es ist schier unglaublich, wie stark Schmerzen sein können. Und diesbezüglich habe ich der Versicherung allein im Jahre 2006 Kosten von über 36.000 Euro (!) aufgestrichen. Ich war damals unter anderem sechs Wochen zur stationären Behandlung in einer Privatklinik wegen der extremen Schmerzen. CFS/ME erwähnte ich seinerzeit bereits, die Ausschlußdiagnosen waren im Gange.
Wenn es blöd läuft und alles zusammenkommt, liege ich geschwächt, benebelt, frierend und schwitzend gleichzeitig, sowie von Schmerzen geplagt im Bett. Daher schreibe ich hier eher unregelmäßig und eher weniger. Mein Geist muß eine gewisse Klarheit haben und die Motorik so gut sein, daß meine Finger die richtigen Tasten treffen. Auch an guten Tagen muß ich fast jedes vierte Wort korrigieren, weil die Finger die falschen oder mehrere Tasten treffen.
Ich habe mir während meiner Zeit als Sportler ein extrem dickes Fundament aufgebaut. Das hat bis heute zumindest teilweise gehalten. Und die Natur hat mich mit einer enorm belastbaren Psyche ausgestattet. Diese Kombination hilft mir auch mit CFS/ME zurechtzukommen, körperlich, sowie psychich. Egal wie oft es mich der Länge nach hinhaut - ich stehe immer wieder auf und gehe weiter, sei der Weg auch noch so beschwerlich.
Klar, nicht jeder ist so gestrickt. Und es hat die Debeka nicht davor bewahrt, meine medizinischen Kosten in durchaus beträchtlicher Höhe zu übernehmen.
Mittlerweile habe ich festgestellt, daß es reicht, wenn ich einmal pro Woche eine Ampulle cAMP D30 nehme, um auf einem im Verhältnis halbwegs guten Niveau zu bleiben und in unregelmäßigen Abständen sind einige osteopathische Anwendungen notwendig. Daher sind die Kosten für die Debeka wieder stark gesunken.
Ich habe damals, als ich eine PKV suchte, alle Aktiengesellschaften gleich ausgeschlossen. Die Debeka kristallisierte sich daher sehr schnell raus.
Grüße
Harry