Neue Artikel über Olaf Bodden u. Cfids/ME

Hallo aspi,
hier noch das Original des Artikels: www.dieblaue24.com/2011/12/25/olaf-bodden-ich-habe-keine-freude-mehr-am-leben/#comment

Ich poste das deshalb, weil die meisten Agenturen, die diesen Text dann übernommen haben sich offenbar nicht trauten, den Namen der sich querstellenden Versicherung (AXA) zu nennen.

Nur nochmal zur Erinnerung: Die AXA wollte Olaf im Sommer "auf Empfehlung der Ärzekammer" lieber zum Psychiater schicken, als ihm eine in seinem Falle schon einmal hilfreiche Immuntherapie zu bezahlen. (vergl. www.express.de/fussball/gerichtsstreit-droht-schock--bodden-soll-zum-psychiater)

Das Traurige ist ja, dass dieses Vorgehen der Versicherungen bei CFIDS leider seit Jahren System hat. Wer zuviel Geld kostet muss als Verückt erklärt werden und aus dem Verkehr gezogen werden. Und bei CFIDS-Erkrankten macht man das bekanntlich - wider besseres Wissen! - besonders gerne.
Die wenigsten Betroffenen haben allerdings die Chance, diese schreienden Misstände auch öffentlich anzuprangern.

Deshalb: Danke Olaf, dass Du das immer wieder stellvertretend für uns machst! Immer in der Hoffnung, dass sich eines Tages für alle etwas ändern wird...

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
das was olaf bodden passiert bzw. passiert ist, kann ich nur bestätigen. ich bin ebenfalls bei dieser ominösen versicherung. obwohl ich dank einer wirklich pfiffigen ärztin, früh genug auf die me schiene gebracht wurde, und mir im frühen stadium meiner erkrankung dies auch von einer größeren klinik bestätigt wurde, hat diese versicherung immer wieder versucht mir eine psychiatrische krankheit unter zu jubeln.

das ging soweit, das ich mich freiwillig zwei wochen in einer neurologisch/psychiatrischen abteilung einer grossen universitätsklinik habe untersuchen lassen. leider - für die pkv - "psychiatrisch ohne befund" .

dann wurde mir noch für knapp drei Monate das krankengeld gesperrt, weil meine hausärztin sich weigerte eine gestellte diagnose von der pkv!!! zu unterschreiben. hier in deutschland herrschen im gesundheitswesen zustände, da hat man wirklich das gefühl, das die zeit 75 jahre stehen geblieben ist.

ich kann olaf bodden, nur bitten, weiter zu kämpfen, damit dort mal einiges an das tageslicht kommt. ohne offensive pressearbeit ist dieser versicherung nicht beizukommen.

ich habe in der letzten woche eine anklageschrift vom langericht erhalten. die netten menschen dieser versicherung möchten eine nicht unerhebliche summe von angeblich zuviel gezahlten krankengeld zurück.

die beschäftigen bei der besagten pkv aus köln, mehr anwälte, statt fachkundige sachbearbeiter aus dem gesundheitssektor.

man kommt sich langsam vor, wie in einem römischen kolosseum, wo die patienten unten in der arena von psychiatern verprügelt werden und politiker, vertreter des gesundheitswesen und er versicherungen schauen auf den rängen belustigend zu.

feuern die psychiater noch frenetisch an und machen für jeden erledigten me patienten einen strich mit dem messer in einen holzbalken.

es ist einfach unglaublich, was sich dieser menschenschlag im jahre 2011 alles erlaubt.

steht da nicht etwas von menschenrechten in unserer verfassung. verdammt, ich vergaß, me betroffene sind ja keine menschen mehr, somit auch keine zuständigkeit der verfassung.

so einfach ist es.....was nicht passt, wir im gesundheitswesen passend gemacht. und alle verantwortlichen nicken das spiel ab.
 
Es gibt auch Versicherungen, die mit CFS/ME kein Problem haben und diesbezügliche medizinische Leistungen ohne Probleme bezahlen, völlig ohne Kürzungen oder gänzlich ohne Psycho-Geschwafel.

So wie bei mir, ich bin bei der Debeka. Nur einmal kam eine Rückfrage wegen osteopathischer Behandlungen. Nach zehn Behandlungen wegen einer Sache pro Jahr sei keine weitere Erstattung osteopathischer Behandlungskosten möglich, wenn man nicht darlegen könne, daß weitere Behandlungen notwendig seien. Ein kurzes Schreiben mit Bezug auf CFS/ME hat gereicht, nun werden auch weitere ostheopathische Behandlungen erstattet, weiterhin ohne Kürzungen.

Neben der AXA gibt es aber auch andere Versicherungen, die zickig sind.

Grüße

Harry
 
Es gibt auch Versicherungen, die mit CFS/ME kein Problem haben und diesbezügliche medizinische Leistungen ohne Probleme bezahlen,...

Hallo Harry,

soweit ich das aus Deinen Postings in Erinnerung habe, bist Du ein viel leichterer Fall als Olaf und deshalb wirst Du mutmaßlich auch nicht sein Level an notwendiger Therapie und den entsprechenden Kosten erreichen. (Ich laß mich natürlich gerne korrigieren.)

Die Schadenabteilungen winken bis zu bestimmten Schwellenwerten Vieles durch und ob der Versicherungsnehmer CFS/ME oder Fußpilz hat, interessiert den gemeinen Sachbearbeiter zunächst gar nicht. Der Blick richtet sich stoisch nur auf die Zahl unter dem Strich.

Ein Unterschied besteht womöglich darin, dass die AXA eine börsennotierte AG ist und die Debeka ein VVaG, mit jeweils stark differierenden unternehmerischen Zielen. Zu sehr überbewerten würde ich das allerdings nicht, denn beide handeln nicht völlig autark.

Grundsätzlich sind die Versicherer als Marionetten (schlimm genug) im perfiden Spiel des Facharztmonopols Ärztekammer zu sehen. Als CFS in Deutschland als neue Krankheitsentität aufkam, hat kein Versicherer seine Patienten/ Kunden psychiatrisiert. Man wollte damals aus reinem Geschäftsinteresse noch gesunde Versicherte und ist selbstverständlich von organischen Störungen ausgegangen. Dr. Matthesius (Vertreter des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen), Horst Hufer (Geschäftsführer Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Nordrhein) und Herr Dr. Müller-Held (MDK Nordrhein) bspw. sowie die Mannheimer Versicherung AG haben damals den immunologischen Ansatz offiziell begutachten lassen wollen. Bekanntermaßen wurden die Bestrebungen sabotiert und die Gutachten wurden teilweise mit Erfolgsbestätigung inoffiziell durchgeführt.

Bei den Fachärzten wuchs unterdessen im Laufe der 90er Jahre die Furcht, es könne sich die immunologische Ätiologie bei vielen Krankheiten als wahre Ursache zeigen. Auf Druck der Ärzteschaft maßten sich dann die Verantwortlichen in den Versicherungsunternehmen - nicht unbedingt die alten Köpfe, denn die ließ man bisweilen rollen - an, Krankheiten zu definieren. Selbst hochqualifizierten Ordinarien wurde vorgeschrieben, wie eine Krankheit definiert sei und was überhaupt Krankheit bedeutet. Jeder kann sich selbst ausmalen, wie der Sinneswandel in den Chefetagen der Versicherungsunternehmen versüßt wurde. Außerdem bedrohten Regresse die leitenden Mitarbeiter, wenn sie Kosten für "überflüssige" Heilmaßnahmen erstatteten. Dagegen klagen ist sinnlos, weil auch hier wieder die Definitionsmacht bei Gutachtern liegt, die natürlich von der Ärztekammer benannt werden.

Grüsse!
 
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Hallo Harry,

soweit ich das aus Deinen Postings in Erinnerung habe, bist Du ein viel leichterer Fall als Olaf und deshalb wirst Du mutmaßlich auch nicht sein Level an notwendiger Therapie und den entsprechenden Kosten erreichen. (Ich laß mich natürlich gerne korrigieren.)

Hi Castor,

eine leichte Korrektur muß ich vornehmen :D

Ich mag etwas mehr körperliche Energie als ein durchschnittlicher Patient mit CFS/ME haben. Aber wie Du weißt, ist CFS/ME bei jedem anders. Bei mir manifestiert sich das natürlich in einer körperlichen Schwäche, die in schlechten Phasen durchaus dafür sorgen kann, daß ich ans Haus gebunden bin und sogar das Bett aufsuchen muß.

Bei mir ist die thermische Stabilität komplett aus dem Ruder gelaufen, die Motorik eingeschränkt, die Konzentration und Kreativität fast auf dem Nullpunkt, der Stoffwechsel (Leber- und Nierenfunktion) so schlecht, daß es zur Gicht führte und vor allem die Schmerzen im ganzen Körper, vornehmlich in den Gelenken, sind ein großes Thema. Die Schmerzen waren schon so stark, daß sie zur Bewußtlosigkeit führten. Es ist schier unglaublich, wie stark Schmerzen sein können. Und diesbezüglich habe ich der Versicherung allein im Jahre 2006 Kosten von über 36.000 Euro (!) aufgestrichen. Ich war damals unter anderem sechs Wochen zur stationären Behandlung in einer Privatklinik wegen der extremen Schmerzen. CFS/ME erwähnte ich seinerzeit bereits, die Ausschlußdiagnosen waren im Gange.

Wenn es blöd läuft und alles zusammenkommt, liege ich geschwächt, benebelt, frierend und schwitzend gleichzeitig, sowie von Schmerzen geplagt im Bett. Daher schreibe ich hier eher unregelmäßig und eher weniger. Mein Geist muß eine gewisse Klarheit haben und die Motorik so gut sein, daß meine Finger die richtigen Tasten treffen. Auch an guten Tagen muß ich fast jedes vierte Wort korrigieren, weil die Finger die falschen oder mehrere Tasten treffen.

Ich habe mir während meiner Zeit als Sportler ein extrem dickes Fundament aufgebaut. Das hat bis heute zumindest teilweise gehalten. Und die Natur hat mich mit einer enorm belastbaren Psyche ausgestattet. Diese Kombination hilft mir auch mit CFS/ME zurechtzukommen, körperlich, sowie psychich. Egal wie oft es mich der Länge nach hinhaut - ich stehe immer wieder auf und gehe weiter, sei der Weg auch noch so beschwerlich.

Klar, nicht jeder ist so gestrickt. Und es hat die Debeka nicht davor bewahrt, meine medizinischen Kosten in durchaus beträchtlicher Höhe zu übernehmen.

Mittlerweile habe ich festgestellt, daß es reicht, wenn ich einmal pro Woche eine Ampulle cAMP D30 nehme, um auf einem im Verhältnis halbwegs guten Niveau zu bleiben und in unregelmäßigen Abständen sind einige osteopathische Anwendungen notwendig. Daher sind die Kosten für die Debeka wieder stark gesunken.

Ich habe damals, als ich eine PKV suchte, alle Aktiengesellschaften gleich ausgeschlossen. Die Debeka kristallisierte sich daher sehr schnell raus.

Grüße

Harry
 
Hi Castor,
eine leichte Korrektur muß ich vornehmen :D
Ich hab´s mit Bedauern zur Kenntnis genommen. :eek:)

Und diesbezüglich habe ich der Versicherung allein im Jahre 2006 Kosten von über 36.000 Euro (!) aufgestrichen. Ich war damals unter anderem sechs Wochen zur stationären Behandlung in einer Privatklinik wegen der extremen Schmerzen. CFS/ME erwähnte ich seinerzeit bereits, die Ausschlußdiagnosen waren im Gange.
Eine ähnliche Summe ist vermutlich von Olaf an Apotheken geflossen. Und da ist ein wichtiger Unterschied zu sehen, denn das Gesundheitssystem ist für stationäre Aufenthalte - im Gegensatz zu ambulanten (Immun-)Therapien, die gemäß vieler Statements immer ein Dorn im Auge waren - sehr viel zahlungsbereiter.

Einer der Hauptantagonisten der innovativen Molekularmedizin und Mitverfasser des Positionspapiers der Ärztekammer Nordrhein, Prof. Köbberling, ist Gesellschafter der KSB Klinikberatung GmbH (Sprockhövel). Die KSB bietet mit geolize! eine Marktanalyse-Software an, die folgende Fragen beantwortet, Auszug:
„Wer Ihre Einweiser sind, wissen Sie. Mit geolize! gehen sie den entscheidenden Schritt weiter: Wer weist welche Patienten ein? Wie entwickeln sich die Einweisungen der einzelnen Ärzte? Und: Wer weist mir bisher nicht ein?“
Die letztgenannte „Problemstellung“ lässt doch tief blicken. Eine solche Frage ist schließlich nur dann von Interesse, wenn man aus der Antwort einen Nutzen ziehen will. Man könnte die Software deshalb auch als zweifelhaftes Überwachungsinstrument gegen niedergelassene Ärzte interpretieren, die dem Funktionärs-Mainstream des regen Ein- und Überweisungskarussells aus moralischen Gründen abgeneigt sind. Es wird also nicht nur über die Behandlungsrichtlinien die ärztliche Leistung reglementiert, sondern offensichtlich auch der Leistungserbringer.

(Sorry, den kleinen "Ausflug" konnte ich mir nicht verkneifen.)

Weiterhin wünsche ich Dir und allen anderen einen möglichst stabilen Zustand - allenfalls instabil in Form deutlicher Tendenzen nach oben - und allet Jute für 2012!

Castor
 
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