Wie Sie der Abhängigkeit vorbeugen können
Wenden Sie abschwellende Medikamente nur im akuten Stadium an, am besten nicht länger als zehn Tage. Nehmen Sie Medikamente auf keinen Fall vorbeugend, sondern erst, wenn beide Nasenlöcher verstopft sind. Um die Nasenschleimhaut anzufeuchten und den Schleim auf schonende Art zu lösen, gibt es Sprays mit steriler Kochsalzlösung oder Meersalz in der Apotheke.
Am effektivsten sind regelrechte Spülungen der Nase mit Hilfe einer Nasendusche. Sie wirken auch vorbeugend von Erkältungen und Allergien. Denn gerade in der nasskalten Jahreszeit leidet die Nasenschleimhaut unter überheizter Raumluft. Wichtig ist, dass Salz und Wasser in einem Verhältnis gelöst sind, das auf das Körpermilieu abgestimmt ist. Denn zu geringe oder zu hohe Salzkonzentrationen können die Nasenschleimhaut reizen. Eine ideale Lösung enthält 0,9 Prozent Salz, also 0,9 Gramm auf 100 ml Wasser. Mit einer exakten Küchenwaage kann man so eine Lösung selbst herstellen. Das Wasser muss, bevor es mit dem Salz vermischt wird, fünf Minuten abgekocht und auf Körpertemperatur abgekühlt werden. So eine selbst gemachte Lösung ist einen Tag haltbar. Es gibt aber auch schon fertige Portionsbeutel zu kaufen.
Warme, nicht zu heiße Dampfbäder z.B. mit Kamillenblüten wirken schleimlösend und entzündungshemmend. Falls die Nase völlig zu ist, kann man vor dem Dampfbad abschwellende Nasensprays benutzen, damit der heilsame Dampf überall wirken kann.
Salben mit ätherischen Ölen wie Eucalyptusöl, Pfefferminzöl oder Kiefernadelöl werden nicht in die Nase, sondern um die Nasenlöcher aufgetupft. Sie wirken nicht abschwellend, aber angenehm kühlend und erfrischend, sodass man zumindest das Gefühl hat besser Luft zu bekommen. Für empfindliche Haut und Kleinkinder und Säuglinge sind diese stark reizenden Salben jedoch nicht geeignet.
Bei allergischem Schnupfen sollten Sie keine abschwellenden Medikamente verwenden. Allergien dauern meistens eine ganze Saison oder länger. Die Abhängigkeit wäre vorprogrammiert. Antiallergische Sprays oder Tabletten helfen viel gezielter die Ursache zu bekämpfen und sind auch über lange Zeit unproblematisch.
Was tun bei Abhängigkeit ?
Haben Sie bereits das Gefühl, dass ohne Nasenspray nichts mehr geht, hilft nur noch der Entzug:
Dosieren Sie das Mittel langsam herunter, wenn Sie nicht von heute auf morgen damit aufhören können. Haben Sie bisher ein Präparat für Erwachsene verwendet, ersetzen Sie es durch eines für Kinder und schließlich für Kleinkinder und Säuglinge, bis Sie vollständig darauf verzichten können.
Sprühen Sie das Mittel nur noch in ein Nasenloch und lassen Sie die Schleimhaut des anderen ausheilen.
Unterstützen Sie den Heilungsprozess mit täglichen Nasenspülungen. Ölige Nasentropfen mit Vitamin A oder E oder Nasensalben mit Dexpanthenol sollen die geschädigte Nasenschleimhaut regenerieren, beeinträchtigen aber auf Dauer die Reinigungsfunktion der Nase. Sie sind deshalb nur für kurze Zeit empfehlenswert.
Bitten Sie Ihren HNO-Arzt um Unterstützung, wenn Sie meinen, dass Sie es nicht allein schaffen.
Redaktion Dr. med. Katharina Larisch