Themenstarter
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Hallo, ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntagmorgen.
Hier ein schöner Artikel den ich gerade gelesen habe.
Liebe Grüße
Anne S.
Hier ein schöner Artikel den ich gerade gelesen habe.
Artikel über Gene von Rolf H. Latusseck:
Alles schien so schön geordnet.
Die Vorgänge der Vererbung galten als im wesentlichen verstanden. Da kam im vergangen Jahr der große Knall. Heute streiten die Experten , was ein Gen eigentlich ist und wie es arbeitet.
Als die Wissenschaftler tiefer in die Abläufe hineinblickten, entdeckten sie, dass hinter einem Gen Enzyme und andere Proteine (Eiweiße) steckten.
Die Umsetzung der Erbinformation von der DNA über die Boten-RNA zum greifbaren Protein kann offenbar über sehr verschlungene Wege führen, und auch der Informationsfluß zwischen DANN und RNA läuft vermutlich nicht nur in einer Richtung „All das ist eine ernste Herausforderung an unsere konventionelle Definition eines Gens“ sagt Bing Ren von der University of California in San Diego.
Eigenständige Gene können auch innerhalb eines anderen Gens versteckt sein.
Eine Arbeitsgruppe der kalifornischen Gentechnologie-Firma Affymetrix Inc. Untersuchte im vergangen Jahr knapp 30 Prozent des gesamten menschlichen Erbmaterilas. Die Mammutaufgabe förderte zutage, dass ein erheblicher Teil der Müll-DNA in Boten-RNA umgeschrieben, aber nicht notwedigerweise in Protein übersetzt wird. „Das ganze war schon recht revolutionär“ kommentiert Philip Kapranow, einer der Autoren, die Ergebnisse der Arbeit „Das gesamte Erbmaterial enthält einander überlappende Informationen.“Vermutlich sei ein völlig neuer Regulationsmechanismus am Werk.
Roderic Guigo vom Zentrum für Genom-Regulation in Barcelona fand heraus, dass fünf Prozent aller Boten-RNAs mehr als nur ein Gen umfassen. „Eine derartige Komplexität hatten wir nicht erwartet“.
Die vorerst letzte Überraschung präsentierten französische Forscher im Wissenschaftsmagazin „Nature“ vom 25. Mai. Die Arbeitsgruppe um Minoo Rassoulzadegan von Inserm in Nizza untersuchte Mäuse, die auf Grund einer Mutation weiße Flecken am Schwanz und Pfoten tragen.
Sowohl die weißgefleckten Mäuse als auch Pflanzen sind Beispiele für neue Formen von Nicht-Mendelscher Vererbung, die für uns Konsequenzen haben könnten.
Die bislang kaum vorstellbaren, neuen Wege der Vererbung können durchaus auch beim Menschen vorkommen.
Viele Forscher hängen immer noch an dem Bild von den Genen, wie auf einer Perlenkette.
Doch insbesondere in der medizinischen Forschung ist es wichtig, die Dinge nicht übermäßig vereinfacht zu betrachten, um nichts zu übersehen.
Liebe Grüße
Anne S.