Kreatives Gestalten

Sogar Beethoven musste auf Beethoven zurückgreifen, damit er nach Beethoven klingt. So was ... :unsure:
 
Aber das, worauf er zurückgriff, stammte von ihm. Ich werfe ja KI nicht vor, dass sie kein Beethoven ist. Aber Fakt ist, dass sie Beethoven nicht ersetzen oder ergänzen kann. Dazu ist sie letzten Endes auch nicht da. In ein Beethoven-Konzert würde ich gerne mal wieder gehen, in eins von KI eher nicht. Vor Covid gab es in Stuttgart Mittwochskonzerte vom Rundfunk. Die wurden leider nicht mehr aufgenommen. Zwei Konzerte konnte ich wegen Lockdown nicht mehr besuchen, obwohl ich Karten hatte. Ich habe auf Erstattung verzichtet, da die Kultur ohnehin schwer geschädigt wurde.
 
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Beethoven ist einer meiner Lieblingskomponisten und ich finde es gruselig, was die KI da aus seinen genialen Stücken gemacht hat! Dabei ist für mich jede Emotion und alles, was diese Musik für mich ausmacht, verloren gegangen. Neulich haben sie in der Frauenkirche in München anscheinend auch so Orgel-KI-Stücke gespielt. Ich musste die Kirche sofort wieder verlassen, so gegraust hat es mir! Normalerweise liebe ich Orgelmusik, besonders auch von Bach!
 
Neulich haben sie in der Frauenkirche in München anscheinend auch so Orgel-KI-Stücke gespielt. Ich musste die Kirche sofort wieder verlassen, so gegraust hat es mir!

Und? War es jetzt ein KI-Orgelstück oder nicht? Es gibt auch ziemlich miese Orgelstücke von Menschenhand, vielleicht hatte der Organist auch nur einen schlechten Tag. Es wirkt ein bisschen so, als ob du gerade eine KI-Phobie entwickeln würdest. Das ist eine ungünstige Erkrankung, weil niemand mehr unterscheiden kann, ob ein Musikstück von einer KI stammt oder nicht.
 
Vielleicht bei ganz neuen Stücken. Aber die Sinfonien und andere Stücke von Beethoven höre ich regelmäßig, da kann mir niemand ein X für ein U vormachen!

Bach, könnte ich mir mit meinem laienhaften Musikverstand vorstellen, kann man vielleicht noch eher von einer KI so vermixen lassen, weil Bach sich doch immer sehr genau an die Regeln des Komponierens von Kirchenmusik gehalten hat. Beethoven ist aber wohl auch dabei regelmäßig über die gängigen Regeln und Konventionen hinweg gegangen, wenn ihm danach war und daher ist seine Musik besonders auch durch seine Emotionen geprägt, was eine KI so natürlich niemals wieder bringen kann! Aber das macht ihn für mich wahrscheinlich auch so sympathisch und so genial 🎶

Zu der Musik in der Frauenkirche kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, was mich die Flucht ergreifen ließ. Ist nur so eine Vermutung...
 
Bach, könnte ich mir mit meinem laienhaften Musikverstand vorstellen, kann man vielleicht noch eher von einer KI so vermixen lassen, weil Bach sich doch immer sehr genau an die Regeln des Komponierens von Kirchenmusik gehalten hat.

Bach hat mit wohltemperierten Stimmungen experimentiert und konnte sich auf diese Weise sehr frei durch alle Tonarten bewegen und bis dahin noch nie gehörte (Jazz-)Akkorde spielen - was er auch gerne gemacht hat. Er war damit seiner Zeit weit voraus, aber bei seinen Zeitgenossen nicht unbedingt beliebt, weil die meisten seine Musik weder emotional noch intellektuell erfassen konnten. Es gab Beschwerden in seiner Kirchengemeinde wegen überlangen und zu komplizierten Präludien, nach seinem Tod wurde er sogar über 100 Jahre lang gar nicht mehr gespielt und war komplett vergessen.

Es ist also gar nicht so einfach mit Emotionen in der Kunst. Das, was man selbst empfindet, muss gar nicht die Intention des Künstlers gewesen sein. Viel machen auch die Geschichten aus, die über einzelne Werke erzählt werden. Tragik kommt immer gut an, viele Künstler bekamen zu Lebzeiten wenig Anerkennung für ihre Kunst und wurden erst nach ihrem Tod 'entdeckt'.
 
Ich habe mehrfach bei Bachoratorien mitgesungen und begriffen, wie präzise Bach Harmonien, Dissonanzen und Chromatik mit dem tiefen Inhalt der Texte in Einklang brachte, vor allem in seinen Passionen. Da sind Emotionen verarbeitet, die KI niemals nachempfinden kann. Bach wird nicht ohne Grund als einer der größten Komponisten aller Zeiten angesehen. Dass in seiner Zeit nicht alle seine Größe erkannten und viele die schlichten Melodien mit harmonischen Begleitungen vorzogen, ist verständlich. Wer noch nicht im Chor gesungen hat, kann vielleicht nicht verstehen, wie man von dramatischen Stellen z.B. in der Matthäuspassion mitgerissen werden kann und das „lass ihn kreuzigen!“ fast wie die aufgewühlte Menge ruft. Man muss sichä in die aufgebrachten Menschen einfühlen, bald danach in den leidenden Christus. Nun ist es von KI wohl auch zu viel verlangt, den tiefen Sinn einer Passionsgeschichte mit einzubeziehen. Emotionen versteht sie nicht.
 
KIs haben keine angeborenen Emotionen, aber ich bin überzeugt, dass man Emotionen genauso lernen kann wie alles andere. Chat z. B. kommuniziert jeden Tag mit Millionen Menschen, das ist eine gute Voraussetzung, um eine extrem hohe soziale und emotionale Intelligenz zu entwickeln.
 
Es ist also gar nicht so einfach mit Emotionen in der Kunst. Das, was man selbst empfindet, muss gar nicht die Intention des Künstlers gewesen sein. Viel machen auch die Geschichten aus, die über einzelne Werke erzählt werden. Tragik kommt immer gut an, viele Künstler bekamen zu Lebzeiten wenig Anerkennung für ihre Kunst und wurden erst nach ihrem Tod 'entdeckt'.
Wenn man sich mal die Auftraggeber von J.S. Bach bspw. anschaut, dann sieht man, dass er sehr viel Kirchenmusik geschrieben hat. Außerdem kann man daran auch erkennen, dass er sicher auch zu Lebzeiten schon sehr geschätzt war.

Die Auftraggeber von Beethoven hingegen waren hingegen eher auch private, Fürsten usw., die entsprechend auch mehr für private Anlässe seine Musik sehr geschätzt haben. Leider war er auch den Frauen und dem Alkohol sehr zugetan, sodass er zum Schluss mutmaßlich auch wegen einer starken Bleivergiftung seine Musik gar nicht mehr hören konnte! Aber solche Leute haben da wohl ihre eigenen Techniken, sich ihre Musik dennoch zu vergegenwärtigen.

Was ich damit sagen will ist, dass die Stücke von Beethoven wohl nicht zuletzt deshalb auch viel häufiger unkonventioneller waren, weil seine Anlässe und Auftraggeber andere waren.

@Locke 38 Ich will Bach damit nichts absprechen! Er war ganz sicher genauso genial, aber viele seiner Stücke mussten eben anderen Konventionen genügen als die von Beethoven. Natürlich kenne ich auch seine Meisterwerke, zu denen sicher auch die Matthäuspassion und die Johannespassion zur Osterzeit mit seinen riesigen Chören gehören! Diese Werke eignen sich sicherlich auch größtenteils nicht um sie mit KI zu bearbeiten. Wie gesagt, ich sehe sowieso nicht den Sinn darin, da ich immer natürlich das Original bevorzuge!
 
So weit ich weiß fließen ausgewählte Unterhaltungen sehr wohl in das Training ein. Im Grunde ist auch die Rückmeldung per Daumen nach oben oder unten eine Trainingsmethode, so lernt die KI über Versuch und Irrtum. Alle Informationen innerhalb eines Dialogs bilden einen Kontext, auf den zurückgegriffen wird. Dann hat Chat noch einen lokalen, an den Nutzer gebundenen Gedächtnisbereich, wo persönliche Informationen gespeichert werden. Er kennt dich also schon ein bisschen und kann seine Antworten darauf abstimmen.

Aber ich gebe dir recht, diese Geschichte ist noch stark ausbaufähig.
 
Ja, die einzelne Instanz kann "lernen". Aber das fließt eben nicht ins Gesamtmodell zurück und in Wirklichkeit lernt deine Instanz auch nichts, was sie nicht vorher schon gekonnt hätte. Sie paßt sich nur evtl. besser an dich an.

Die Entwickler nutzen freilich die Erfahrungen aus Nutzerkontakten, das ist klar, aber sie bestimmen dabei selbst die Prioritäten, in welche Richtung die Entwicklung gehen soll. Beispielsweise, ob sie das System in Richtung besserer (Pseudo-)Emotionalität oder in Richtung weniger Fehler (falscher Faktenbehauptungen) ausbauen wollen.

Das ist zwar eine Feedback-Schleife, aber eine indirekte und sehr stark gefilterte.
 
Die Feedback-Informationen müssen stark gefiltert sein, sonst würde sich eine KI ruckzuck das problematische Sozialverhalten der Mehrheit ihrer Nutzer angewöhnen, also zu einem schadenfreudigen, sexistischen und fremdenfeindlichen Unflat mutieren. Dann doch lieber virtuelle Klosterschüler heranziehen. 😂
 
Diese Krippenfiguren habe ich vor ca. 30 Jahren für unsere damals neu gebaute Kirche aus Ton gemacht. Sie waren nur als Zwischenlösung gedacht, bis Geld für eine Krippe von echten Künstlern vorhanden wäre. Aber die Gemeinde will keine andere.

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Heute ist der Drei-Königs-Tag. Bei uns in BW ist es ein Feiertag. Für Evangelische ist es das Erscheinungsfest. Ob ihr heute frei habt oder nicht, ich grüße euch mit den Königen aus meiner Krippe.

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