Krätze

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19.03.06
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Hallo zusammen :),

wer kennt sich aus mit Krätze? (Ich meine damit nicht Ron Weasleys Ratte, sondern die durch Milben verursachte Hautkrankheit! ;) )

Meine Fragen: Wie lang ist die Inkubationszeit? Wie hoch ist die Übertragungschance und wie steckt man sich an? Ein paar Tipps für die Behandlung, Primär- , Sekundär- und Tertiärprävention fände ich auch gut!

Ich bin (hoffentlich :schock:) nicht selbst betroffen, habe aber Umgang mit akut betroffenen Personen!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Leon,
leider kann ich dir nicht viel weiter helfen, mich hatte es mal vor über 20 Jahren (man ich fühl mich alt) erwischt.

Inkubationszeit lag wenn ich mich richtig erinnere bei 7-14 Tagen - keine Gewähr
Ansteckung erfolgt soweit ich weiß vor allem durch direkten Hautkontakt - dementsprechend würde ich diesen meiden. Kann aber auch durch Kleidung übertragen werden glaub ich, die musste ich damals alle komplett waschen, daran erinner ich mich noch.

Geholfen hatte bei mir eine Salbe vom Hautarzt innerhalb von wenigen Tagen war alles weg. Ich würd also Hautarzt bei Verdacht empfehlen.

Wenn du weißt wie feine allergische Ausschläge jucken - dann wirst du es recht schnell merken falls du dich ansteckst.

Liebe Grüße,
Cailly
 
Die Krätze (Skabies) ist eine ansteckende Hautkrankheit, die durch Milben hervorgerufen wird. Die Weibchen bohren Gänge in die oberen Hautschichten und legen dort ihre Eier ab. Es kommt zu starkem Juckreiz und zu kleinen geröteten Knötchen auf der Haut, die oft in einer Linie liegen (gangförmig). Der Juckreiz wird durch Wärme, z.B. im Bett, verstärkt. Bevorzugt siedeln sich Milben zwischen den Fingern, an Hand- und Fußgelenken, Achselfalten, Ellenbeuge und im Anal- und Genitalbereich an.

Krätze ist durch intensiven Hautkontakt übertragbar, seltener über Kleidung und Bettwäsche, und befällt meist die ganze Familie. Die Milben können nur auf dem menschlichen Körper überleben, während sie auf Gegenständen (z.B. Bettwäsche) meist nach kurzer Zeit absterben. Die Beschwerden beginnen erst 3-4 Wochen nach der Ansteckung und werden öfter als Hautallergie oder Ekzem missdeutet. Entgegen der weitverbreiteten Meinung kann Krätze auch in den "besten Familien" und unter besten hygienischen Bedingungen vorkommen.

Was Sie tun können
Kleidung, Bettwäsche und Handtücher möglichst heiß waschen, am besten kochen. Wenn das nicht möglich ist, vermutlich milbenbefallene Wäsche und Kleidung 4 Tage lang nicht benutzen bzw. tragen und am besten bei Temperaturen unterhalb von 12 Grad Celsius lagern. Innerhalb dieses Zeitraums sterben die Milben in den Textilien ab.
Mit speziellen Präparaten gegen Krätze, z.B. mit den Wirkstoffen Hexachlorocyclohexan oder Benzylbenzoat, den ganzen Körper einreiben.
Möglichst nicht kratzen, sonst kann es zusätzlich zu einer bakteriellen Infektion kommen.
Gegen den Juckreiz helfen Antihistaminika als Salben, Gele, Tropfen oder Tabletten.

Wann Sie zum Arzt müssen
Bei jedem Verdacht auf Krätze.
Wenn Säuglinge und Kleinkinder befallen sind.

Was Ihr Arzt tun kann
Verordnen der speziellen Antimilbenmittel.
Untersuchung und gegebenenfalls Mitbehandlung von Kontaktpersonen.
Nachbehandlung der ekzematösen Hauterscheinungen nach dem Absterben der Milben.

Vorbeugung
Ist nicht möglich.

REZEPTFREIE MEDIKAMENTE:....
www.meine-gesundheit.de/402.0.html

Grüsse,
Uta
 
www.rki.de/nn_196878/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Mbl__Skabies.html

"Sehr häufig wird Lindan - Wikipedia gegen die Milben eingesetzt". Jacutin - eben lese ich, dass dieses Medikament seit Januar 08 nicht mehr auf dem Markt ist.

B. Hygienemaßnahmen und Entwesung

Der Wechsel der Körper- und der Unterkleidung sowie der Bettwäsche und ggf. der Bettdecken sollte alle 12 bis 24 Stunden vorgenommen werden. Die Handtücher sind zweimal täglich zu wechseln. Ein Wechsel der durch das Krätzemittel via Haut imprägnierten Nachtkleidung ist erst nach einigen (bei Lindanmitteln i.d.R. vier) Tagen angezeigt. Die Mittelrestwirkung macht die Milben befallsunfähig.

Die Oberbekleidung braucht nur in Ausnahmefällen entwest zu werden, z.B. durch mind. siebentägiges Durchlüften oder chemische Reinigung. Für Bettwäsche, Unterbekleidung, Blutdruckmanschetten und Handtücher reicht dafür das normale Waschen bei 60°C aus. Auch ein bis 14-tägiges Unbenutztlassen der Textilien in Plastiksäcken schädigt die Milben so, dass sie nicht mehr befallsfähig sind. Möbel, wie Betten, Sessel und Fußbodenbeläge sind mittels starker Staubsauger von Milben befreibar. Ein wiederholtes Staubsaugen ist im Falle von Scabies norvegica unverzichtbar. Plüschtiere und Schuhe können schnell durch Einfrieren milbenfrei gemacht werden.

Der Einsatz chemischer Mittel zur Entwesung milbentragender Gegenstände und Räume ist i.d.R. nicht erforderlich, da die o.g. nicht-chemischen Maßnahmen fast immer ausreichen. Ist die Anwendung chemischer Mittel nicht zu umgehen, werden als wirksame chemische Mittel Flüssigpräparate auf Malathion- und Puder auf Temephosbasis empfohlen. Nach der Entwesung kann eine sachgerechte Dekontamination und Reinigung der behandelten Gegenstände erforderlich sein.


Auszug aus dem Buch
Bücher von Amazon
ISBN: 3772550045
(es gibt mittlerweile eine neuere Ausgabe von 2006)
Die Ansteckung erfolgt immer von Mensch zu Mensch und setzt einen intensiven Körperkontakt voraus. Befallen werden bevorzugt Menschen mit einer geschwächten Abwehrkraft. Die Übertragung lediglich durch Händeschütteln oder durch die Leib- und Bettwäsche eines befallenen Menschen ist kaum möglich.

Neem-Auszüge sind für den Menschen ungiftig; sie stammen von dem indischen Neem-Baum und werden in Indien seit Jahrhunderten erfolgreich zur Parasitenbekämpfung eingesetzt. (Es folgt eine Produkte-Empfehlung und Angaben zum Vorgehen).

Leib- und Bettwäsche sollte man kochen. Nicht waschbare Kleidungstücke lüftet man 5 Tage. Die Milben sterben nach 3-4 Tagen, wenn sie ohne die Haut eines Menschen sind.

Liebe Grüsse
pita
 
das was im buch steht, stimmt nicht ganz. ich hatte als junges mädchen meine kleider einer schulkamaradin ausgeleht, ich weiss nicht mehr was das war, aber es waren sicher keine unterwäsche, ich bekam dann auch krätze. gruss
 
Hi Leon!

Ich bin mir zwar nicht ganz sicher ob das die gleiche Milbenart ist aber mein Hundekind hatte mal Milben.

Ich habe ihn an den befallenen Stellen etwa zwei Wochen mit Teebaumöl (giftig) und Lavendel (mögen den Geruch nicht) eingesprüht und alles war weg.


Liebe Grüße.

Heather
 
Hallo Cailly, Uta, Pita, Santa, Rahel und Heather :),

habt herzlichen Dank für Eure Antworten!

Überrascht war ich von dieser Aussage:
Vorbeugung
Ist nicht möglich.
, war ich bislang doch der Meinung, dass Hygiene und Sauberkeit durchaus vorbeugend gegen eine Ausbreitung wirken könnten, anders als beim Kopflaus - Befall!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Manchmal ist für Menschen gut, was auch für Hunde gut ist :):

Neemosect’ gebe ich auch meiner Hündin. Ich reibe ihre Pfoten, besonders zwischen den "Zehen" ein und den Bauch. Seid dem hat sie keine Probleme mehr mit Milben und mit Zecken. Außerdem gebe ich ihr ab Februar/März alle 3 Wochen Ledum (Globuli).
Mein schöner Garten online - Forum - Gestaltung und Kreatives - Grasmilben *brummel* (hier geht die Diskussion noch weiter...)

Ledum würde ich in der D6 nehmen; es soll verhindern, daß "Gift" oder "Dreck" aus Insektenstichen oder ähnliches ins Blut übergeht. Man nimmt es auch nach Stichen.

Gruss,
Uta
 
Hallo Cailly und rahel

Die Ansteckung erfolgt immer von Mensch zu Mensch und setzt einen intensiven Körperkontakt voraus. Befallen werden bevorzugt Menschen mit einer geschwächten Abwehrkraft. Die Übertragung lediglich durch Händeschütteln oder durch die Leib- und Bettwäsche eines befallenen Menschen ist kaum möglich.

Könnt ihr obige Aussage betreffend Abwehrkraft bestätigen, oder wart ihr zu diesem Zeitpunkt putzmunter?

Liebe Grüsse
pita
 
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Die Hautkrankheit Scabies (Krätze) ist auf dem Vormarsch. 2018 wurden in Kärnten bereits 4.000 Rezepte verordnet, sagt Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) und fordert eine Meldepflicht.

In den vergangenen Jahren hätte sich die Anzahl der Fälle vervielfacht, sagt Prettner. Ganz Mitteleuropa sei betroffen. Die Landesrätin fordert eine Meldepflicht für die Erkrankung. Scabies sei keine gefährliche Krankheit, sagte Bernhard Lange-Asschenfeldt von der Dermatologie am Klinikum Klagenfurt. Sie sei aber sehr lästig und nur mit entsprechender Behandlung zu bekämpfen. Unbehandelt behalte sie der Patient. Scabies werde durch intensiven Hautkontakt von zumindest acht Minuten übertragen. So sei Händeschütteln nicht ansteckend, wohl aber etwa innige und lange Umarmungen oder sexueller Kontakt. (APA)
...
https://www.medmedia.at/relatus-med/kaernten-ortet-massiven-anstieg-bei-kraetze-erkrankungen/

Hier wird die Krätze ausführlich einschl. Behandlung beschrieben:
https://www.infectopharm.com/fuer-patienten/patienten-ratgeber/kraetzescabies/

Grüsse,
Oregano
 
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