Kalium - wie macht sich ein Mangel bemerkbar?

Noch eine Erzählung aus Österreich, die die Bedeutung von Salz für Mensch und Tier unterstreicht:

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Salz war für die Menschen so wichtig, dass man für den Schmuggel von Salz sogar die Todesstrafe riskierte.
 
@togi @vigesimo
Was ganz spezifisch zum Salz bei euren einseitig geprägten Vorstellungen der evolutionshypothethischen Weltgeschichte aber nicht so ganz reinpasst, sind die Untersuchungen der Ernährungsform der Inuit.
So wie ich auch das eine "in der Mitte des Landes, ohne Zugang zu Natrium - dafür 8 Gramm Kalium-Volk" (zugegeben, kein sehr prägnanter Name für das Volk ;)) eignen sich auch die Inuit nur bedingt als Referenzbeispiele - der Mensch (so wie jedes Lebewesen) passt sich (genetisch, epigenetisch) an seine Umgebung an, oder stirbt (bzw. "dazwischen" - höhere Reproduktionsraten, um Ausfälle zu kompensieren - wie das durch Getreidegebraucht passiert ist). Viel mehr Optionen hat er nicht.

Diese betreiben bekanntlich keine Landwirtschaft, sondern leben am und auf dem Eismeer und ernähren sich von Fischen und Robben und anderem Fleisch und kommen mit einer nur daraus bestehenden, total karnivoren Ernährung nie über 2000-2500mg Natrium am Tag. Und das stets im Verhältnis zu einer ebenfalls natürlich im Fisch und Fleisch enthaltenen Menge Kalium. Als den Inuit durch Forscher zusätzliches Salz angeboten wurde fanden sie das wohl richtiggehend abstoßend.
Oh spannend. Das ist viel Natrium. (Macht aber Sinn - aus dem Meer...). Ich komm über Nahrung recht sicher nicht über 500mg. Daher nehme ich zusätzlich Salz (merke, wenn ich zu weit unten bin).

Was ich ähnlich erlebe - unter Lions/Carnivore komme ich mit den "Inuit-Salz-Mengen" auch gut zurecht.

(Davor, im KH Stoffwechsel hat MEIN Körper bei weitem mehr gebraucht, um auf einen möglichst guten Energielevel zu kommen. Auch unter Keto war ich dauernd gefordert Salz "nachzuschieben", um funktionsfähig zu bleiben).

Ich seh das nicht als "one size fits all". Und schon gar nicht "ein Leben lang". Kann mich nicht erinnern, dass ich als Kind regelmäßig Salzhunger gehabt hätte.
Allerdings waren das die diesbezüglich fröhlichen 70er - kann mir nicht vorstellen, dass wir mit Salz gespart haben? Kann mich noch gut erinnern, wie wir während des Skikurses (bei dem wir tlw. massiv geschwitzt haben) div. salzigen Kram eingekauft haben - Ernüsse, Soletti. Tlw. auch die "klassische Kombi" aus Orangesaft und Salzgebäck (zum Elektrolyte auffüllen) etc.

Kenne aber Kinder, die regelmäßig Salzstreuer "leerräumen" bzw. Soletti und ähnliches bingen. Wir haben in Ö "Salzstangerln" - das ist ein Gebäck, das viel Salz oben drauf hat. Da ist mir aufgefallen, dass Kinder tlw. nur das Salz abknabbern und restl. Gebäck dann gar nimmer wollen.
(das fällt mir auf, weil ich das auch gerne gemacht habe - seit meiner Borreliose mit daraus resultierender Nebennierenschwäche. Auch mein Kind hat das gemacht - direkt im Supermarkt das Salz abgeknabbert).
Mein Kind hatte Phasen, in denen er aktiv nach Salz gesucht hat. zB auch als Mini - da hat er unsere salzige Haut abgeschleckt. (Teller Suppe, oder eben "Salzstangerl" war dann eine gute Alternative).

Bei den ganz Kleinen schaut man ja, dass man sehr salzarm kocht - sie scheinen es besser zu spüren, dass sie tlw. mehr brauchen.

Analog dazu denke ich mir: wenn Menschen im Laufe ihres Lebens (je mehr chronische Baustellen da sind) von erhöhter Salzzufuhr profitieren, dann soll man sie doch bitte lassen! (ist ja irre, wie dauernd ermaht wird mehr zu trinken, und man gar nicht drauf eingeht, dass der Körper ja aus gutem Grund eine Aversion gegen Flüssigkeiten hat, um seine Elektrolyte nicht noch mehr auszuschwemmen/zu verlieren. Oft noch in Kombi mit div. Tabletten, die Salz und Co ausspülen, um zu entwässern, Blutdruck zu senken etc... statt die Menschen vernünftig mit Elektrolyten zu versorgen und damit auch Organoptimalfunktion zu ermöglichen. Verrückte Welt..

Wenn der Körper Salz braucht/das signalisiert, soll ers bekommen. mM
(ich wär ja vertrottelt, mich aus Prinzip beim Salz einzuschränken - wenn mein Körper es will/braucht, gebe ich ihm das. Egal ob es 2 Gramm oder 10 sind.)

Kaliumhunger ist ein wenig schwerer zu "entschlüsseln". Da sind die Körpersignale mE schwerer zu deuten.
Ich hab nur 1x deutliche Signale unter Keto gehabt (in den Anfängen) und "pur" 1 einen großen Eisbergsalatkopf verdrückt. Dann war mein komisches Herzklopfen weg. Also "Kalium-binging".

Unterm Strich denke ich mir - wir leben in einer sehr unnatürlichen Umgebung. Somatische Intelligenz funktioniert da - leider - nicht mehr adäquat. Aber WENN sich was meldet (in Richtung Salzhunger/Hunger nach was essenziellem), dann hör ich drauf. Umgekehrt schaue ich aber auch drauf Dinge zuzuführen, auf die ich 0 Lust habe, aber die mein Körper braucht. Manchmal die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

lg togi
 
@Granit - Hallo Granit, vielleicht kannst du mir da auch weiterhelfen, etwas zu verstehen wegen Kaliummangel. Wie ist es, wenn in den Zellen ein Kaliummangel vorliegt, im Serum ist es normal?

1350 (1386-1950) mg/L

Magnesium ist knapp über dem Referenzwert 31,2 (30-40) und Natrium eher im oberen Bereich 1822 (1500-1850) (Diese Werte in den Zellen).

Im Serum ist Natrium eher im niedrigeren Bereich. Normalerweise sollte es doch gerade umgekehrt sein, Natrium in den Zellen niedriger und Kalium höher, dass diese Natrium -Kaliumpumpe richtig funktioniert?

Spielt der Hämatokrit dabei auch eine Rolle? Dieser ist meistens bei 36/37%.

Laut Nährwertrechner ist in meiner Ernährung (2,8 gr) ich nehme auch noch zusätzlich 3 gr Kaliumcitrat. (Insgesamt ergibt das ca. 4 gr Kalium) Magnesium ist durch das Hanfprotein auch reichlich enthalten, ca. insgesamt in der Ernährung mit Sango Koralle ca. 1,4 gr.

Mache ich da etwas verkehrt?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Laurianna612
Wenn das IN den Erythrozyten gemessen wurde und nicht im Vollblut (Hämatokrit+Serum) spielt der um grob 10-15% vom Referenzbereich abweichende Hk-Wert da keine Rolle sondern das Ka und Mg ist wirklich niedrig.

Ursache? Keine Ahnung. Sind die Blutzellen sowohl wenig sowie überdurchschnittlich unausgereift wegen zuviel Entzündung? Fehlt ihnen allesamt Zellenergie? Sind die Nierenfunktionen für die Rückhaltung aller Elektrolyte gemindert? Wird trotz enormen 1,4g Magnesium wenig aufgenommen und das Meiste wegen Gallemangel mit freien Fettsäuren im Darm verseift? Fehlt hinsichtlich Magnesiumverwertung insbesondere aktives B6? Darf man den Gehalt im Hanfprotein wegen den Ballaststoffen und Bindestoffen garnicht so anrechnen?
 
Danke, interessante Fragen - mein Retikoluzyten-Wert ist etwas niedrig, Ballaststoffe mit insgesamt 30 gr tgl. sind eigentlich normal, aber wie du sagst, wenn Mg hauptsächlich im Hanfprotein enthalten, wird es von dort vielleicht mehr gebunden sein. Auch mein Ferritinwert dümpelt, trotz genug Eisen in der Ernährung zwischen 30 und 40.

Als ich noch mehr Magnesium nahm, hatte ich Durchfall.

Energiemangel - mein ATP - Wert war etwas niedrig. Ich nahm damals Q10 jeden 2. Tag. Das habe ich auf tgl. verändert, also verdoppelt. Müsste jetzt nochmals Werte testen lassen.

Entzündungswerte sind normal, alle LDL und HDL, Cholesterin und Blutzucker Werte gut.

B6 fehlt nicht, könnte eher zuviel sein, Nieren sind in Ordnung. Bei der Galle, eine Verseifung müsste man im Stuhl sehen?

Seit EBV leidet mein System an Erschöpfung, es ist wesentlich besser als damals geworden, trotzdem ist und bleibt Pacing notwendig um über die Runden zu kommen.

Gibt es etwas, das eventuell hilfreich wäre? Vielleicht müsste ich die Elektrolyt Aufnahme nicht zu den Mahlzeiten, Eisen sowieso, andere Nems?
 
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