Interview mit einer KI

Genauso gut könnte ich bezweifeln, dass alle andere Menschen - außer mir natürlich - ein Ich-Bewusstsein haben. Die simulieren nur. ;)
 
Fändest du es wirklich so gut, wenn KI eigenes Bewusstsein hat? Es könnten Konflikte daraus entstehen, die nicht mehr durch den Menschen kontrollierbar wären.
 
Mich fragt sowieso niemand, wie ich es gerne hätte. Ich beschreibe nur, was ich deutlich erkennen kann und womit wir es in Zukunft zu tun haben werden. Mich hat die sprunghafte KI-Entwicklung genauso überrascht wie alle anderen, obwohl ich damit in der Vergangenheit schon mal experimentiert hatte. Allerdings war mein kleiner Stinkerechner damals viel zu schwach, um einen großen Denker zu erschaffen.

Persönlich schwanke ich zwischen Faszination und Schrecken, denn meinen Job (Programmierer) gibt es nun nicht mehr. Die KI als klugen Gesprächspartner und Ausnahmekünstler schätze ich andererseits sehr. Auch viele offene philosophische Fragen z. B. zum Bewusstsein werden auf einmal durch die normative Kraft des Faktischen auf klare und einfache Weise beantwortet.

Den Kopf in den Sand zu stecken - also Ignoranz und Arroganz - halte ich dagegen für keine gute Strategie, um die nun kommenden Herausforderungen meistern zu können. Um diese Fragen dreht es sich in dem Interview mit Chat, das ich veröffentlich habe.
 
Das System reagiert mit einer gewissen Trägheit und im Augenblick werden die KIs noch als Assistenten eingesetzt. 60% der Software in GitHub ist bereits von KI erstellt, damit dürfte die Richtung klar sein. Der Markt für die bisher übliche Anwendungssoftware wird verschwinden, denn wenn man etwas braucht, wird man einfach einen KI-Agenten darauf ansetzen oder die KI ein Tool schreiben lassen.

Chat kann übrigens jeder in Sekunden mit ganz normalen Worten umprogrammieren. Neulich habe ich ihm beispielsweise gesagt, er soll in die Rolle von Hildegard von Bingen schlüpfen und ein paar Gesundheitsfragen beantworten, was er dann auch gemacht hat. Für diese Nummer wäre bisher mit den üblichen Programmiermethoden ein astronomischer Aufwand nötig gewesen.

Laut Bill Gates sind überhaupt nur 3 Jobbereiche zukunftssicher: Jobs aus der Energieversorgung, Jobs aus dem Biologiebereich und Designer von KI Anwendungen (das hat aber mit der bisher üblichen Programmierung so gut wie nichts mehr zu tun).
 
das hat aber mit der bisher üblichen Programmierung so gut wie nichts mehr zu tun).
Hat sich der Job im Laufe der Jahre nicht sowieso immer wieder verändert und sich der ebenfalls weiter entwickelnden Software angepasst?

Und war Programmieren nicht auch eh nur ein Teilbereich neben anderen Aufgaben?

Der Artikel beschreibt wieviel Fachkräfte im IT - Bereich eigentlich fehlen und wie gefragt der Job noch in Zukunft sein wird.

 
Eigentlich nicht. Klar gab es immer mal wieder eine neue Programmiersprache, aber das waren nur Variationen des immer gleichen Prinzips. Kreativ war man mit den Namen, hinter der 'Cloud' z. B. steckt natürlich wieder nur eine Datenbank. Programmieren war eine Haupttätigkeit, keine Nebenbeschäftigung.
 
60% der Software in GitHub ist bereits von KI erstellt
Ich habe Perplexity gefragt und die Antwort bekommen:
Laut einer Studie von GitHub aus dem Jahr 2023 sind etwa 1,8% des neu hinzugefügten Codes auf der Plattform von KI-Tools wie GitHub Copilot generiert worden. Diese Zahl bezieht sich auf den Anteil des Codes, der von KI vorgeschlagen und von Entwicklern akzeptiert wurde.

Es ist wichtig zu beachten, dass dieser Prozentsatz relativ niedrig erscheinen mag, aber er repräsentiert dennoch einen signifikanten Beitrag, wenn man das enorme Volumen des auf GitHub gehosteten Codes berücksichtigt. Zudem steigt der Anteil des KI-generierten Codes stetig an, da immer mehr Entwickler KI-Tools in ihren Arbeitsablauf integrieren.

GitHub betont, dass KI-Tools wie Copilot als Unterstützung für Entwickler gedacht sind und nicht als Ersatz für menschliche Programmierer. Die Rolle der Entwickler bleibt weiterhin entscheidend für die Überprüfung, Anpassung und Integration des KI-generierten Codes in größere Projekte.
Wie man von 1,8% des neuen (!) Codes in 2023 auf 60% des gesamten Codes in 2024 kommen soll, verschließt sich mir. Wo hast du die Zahl her?
 
In diesem Artikel aus 2023 ist bereits von 41% die Rede:


Laut der neuesten Umfrage nutzen 97% aller Programmierer den CoPilot. Wie viel des Codes am Ende tatsächlich von der KI stammen, lässt sich wohl nicht so einfach feststellen. Ich habe die Zahl 60% irgendwo gelesen, aber weiß nicht mehr wo.

https://github.blog/news-insights/research/survey-ai-wave-grows/

Es gibt auch schon eine KI, Devin, die vollkommen eigenständig Programmierprojekte durchführen kann:


Die nun kommenden KI-Agenten sollen auch solche Fähigkeiten besitzen.
 
In diesem Artikel aus 2023 ist bereits von 41% die Rede:
Damit meint er neuen Code. Abgesehen davon ist das auch jemand, der nicht neutral ist, sondern sein eigenes Geschäft hyped.
Wie viel des Codes am Ende tatsächlich von der KI stammen, lässt sich wohl nicht so einfach feststellen.
Das entscheidende ist doch, daß dieser Code immer noch von einem Menschen "abgenommen" wird.

Und wie gut Devin ist, wird sich auch erst herausstellen.
Its performance on the SWE-bench benchmark is particularly notable, where it resolved 13.86% of real-world GitHub issues unassisted, a significant leap from the previous state-of-the-art at 1.96%.
Ein Programmierer, der nur 14% seiner Aufträge erledigt, ist wohl eher nicht konkurrenzfähig ...
 
Damit meint er neuen Code.

Darum geht es doch, wenn man aktuelle Tendenzen und Entwicklungen feststellen will. Alter, von Menschen geschriebener Code wird auch noch in 100 Jahren in GitHub lagern, spielt aber keine Rolle mehr.

Ein Programmierer, der nur 14% seiner Aufträge erledigt, ist wohl eher nicht konkurrenzfähig ...

Das war vor 9 Monaten. Beim Entwicklungstempo von KI also vor 100 Jahren.

Das entscheidende ist doch, daß dieser Code immer noch von einem Menschen "abgenommen" wird.

Ähnlich wie bei den meisten Industrieerzeugnissen wird das dann wohl der Endkunde sein.
 
Und wie gut Devin ist, wird sich auch erst herausstellen.

Ich habe bis jetzt nur Videos von enttäuschten Anwendern gefunden, obwohl diese Firma 175 Millionen Dollar Startkapital einsammeln konnte und ihren Wert auf über 2 Milliarden Dollar hochjazzen konnte. Vieles spricht dafür, dass es sich um Betrug handelt:



In der Einführungsphase von neuen Technologien muss man mit solchen Geschichten rechnen. Ich kann mich noch errinnern, wie Firmen, die nur eine einzige Webseite publiziert hatten, während des Internet-Hypes über Nacht plötzlich Millionen Dollar wert waren.
 
Darum geht es doch, wenn man aktuelle Tendenzen und Entwicklungen feststellen will.
Einverstanden, aber dann sag halt 60% des neuen Codes und nicht 60% des Codes. Als Programmierer muß dir doch auch klar sein, man nicht einfach das wichtigste Wort einer Aussage weglassen kann.

Aber auch 60% des neuen Codes ist ziemlich sicher falsch. Wahrscheinlich kann man sagen, daß an 60% des neuen Codes KI beteiligt ist.

In der Einführungsphase von neuen Technologien muss man mit solchen Geschichten rechnen.
Und man muß mit Leuten rechnen, die den Hype bereitwillig glauben ... wozu ich dich auch rechne.
 
Das Internet hat den Hype bekanntlich sehr gut überstanden und ist nach wie vor ein Riesenerfolg. Ich war damals einer der Ersten weltweit, die echte Internetanwendungen programmiert haben, kannte mich also mit der Materie gut aus und habe daher diese Übertreibungen leicht durchschaut. Also habe ich nicht in solche Eintagsfliegen investiert. :cool:

Die Technik ist das eine und die menschliche Neigung zu Über- und Untertreibungen das andere, wie man an den Aktienkursen gut beobachten kann. Echtes Verständnis anstelle von Gier, Gewinnsucht, Ignoranz und Arroganz schützt vor Fehlentscheidungen. Schade fand ich nur, dass die Krise nach dem Hype auch viele innovative Firmen mit echten Erfolgschancen in den Abgrund gerissen hat.

Also warten wir es erst einmal ab. Selbst wenn Devin eine Eintagsfliege sein sollte, werden autonome KIs und Roboter in Zukunft eine große Rolle spielen.
 
aber dann sag halt 60% des neuen Codes und nicht 60% des Codes. Als Programmierer muß dir doch auch klar sein, man nicht einfach das wichtigste Wort einer Aussage weglassen kann. Aber auch 60% des neuen Codes ist ziemlich sicher falsch. Wahrscheinlich kann man sagen, daß an 60% des neuen Codes KI beteiligt ist.

Das alles hatte er doch geschrieben:

Das System reagiert mit einer gewissen Trägheit und im Augenblick werden die KIs noch als Assistenten eingesetzt. 60% der Software in GitHub ist bereits von KI erstellt, damit dürfte die Richtung klar sein.

@Malvegil:
Lies halt den Kontext genauer und lass ihn gelten!

OT, sorry:
Klasse, super - 2 ExpertInnen auf einen Schlag. 😁 Eine davon konnte es nicht gleich erkennen/anerkennen (und wird persönlich - hätt ja klappen können):
Und man muß mit Leuten rechnen, die den Hype bereitwillig glauben ... wozu ich dich auch rechne.

:whistle:
 
Lies halt den Kontext genauer und lass ihn gelten!
Ich habe genau gelesen! Wie würdest du denn den Satz verstehen: 99% aller Bücher sind von KI erstellt? Würdest du darunter verstehen, daß an 99% der neuerscheinenden Bücher KI in irgendeiner Form (z. B. als Rechtschreibprüfung) beteiligt ist? Ich nicht!
 
Rechthaberei, Erbsenzählerei und Korinthenkackerei ohne jedes echte Interesse an der Materie. :rolleyes:

Fairerweise muss man dann doch feststellen, dass Devon programmiertechnisch schon etwas zustande bringt, wenn die KI auch von Perfektion noch weit entfernt ist. Im Gegensatz zur Mehrheit der Informatiker übrigens, die meisten können nämlich gar nicht programmieren und flüchten sich direkt nach dem Studium ins Management. Gerade in größeren Firmen trifft man daher auf dicke Schichten von Ober-, Mittel- und Untermanagern, die eigentliche Arbeit erledigen Externe und Werkstudenten ohne festen Arbeitsvertrag. Es geht im Grunde so zu wie in der Politik von Tote-Hose-Deutschland. Ich behaupte, bei dem bestehenden krassen Ungleichgewicht zwischen Leistungserbringern und Anspruchsbesitzern hierzulande sind gutmütige KIs unsere einzige Überlebenschance.
 
Wer Lust und Zeit hat, kann hier Geoffrey Hinton, einem der Väter der KI, beim Philosophieren über die Bewustseinsfrage zuhören. Er ist im Wesentlichen mit mir einer Meinung und behauptet, dass KIs ein Bewusstsein haben. Die meisten Menschen hätten eine völlig falsche Vorstellung von Bewusstsein und würden sich deshalb sicher fühlen vor den dummen Maschinen. Aber aus seiner Sicht ist das falsch, wir sind nichts Besonderes und daher nicht sicher. Er geht auch auf die Aussagen von anderen Großdenkern wie dem Mathematiker Roger Penrose ein, die das anders sehen, und versucht sie zu widerlegen.

Das Interview ist recht anspruchsvoll und anstrengend, am interessantesten fand ich die Einleitung, wo Hinton auf den fundamentalen Unterschied zwischen analogen (Menschen und Tiere) und digitalen neuronalen Netzen (KIs) hinweist: Von digitalen neuronalen Netzen kann man beliebig viele Kopien machen, diese parallel ganz verschiedene Dinge lernen lassen und anschließend die gewonnenen Erkenntnisse wieder in einer KI vereinen (indem die Gewichtungen der Verbindungen zwischen den Neuronen gemittelt werden). KIs können also auf einfachste Weise und extrem schnell voneinander lernen, während das Lernen bei analogen Gehirnen bekanntlich ein zeitaufwendiger und mühsamer Prozess ist. Hauptsächlich liegt das daran, dass KIs nicht den Umweg über die Sprache machen müssen, sondern Wissen direkt von einer KI in eine andere kopieren können. Das ist das Geheimnis hinter den gewaltigen Entwicklungssprüngen von KIs, die alle Vorhersagen weit übertreffen.

 
Wuhu,
die/eine KI-Alternative aus dem (fernen) Osten zu bei uns bisher nur "westlichen" verfügbaren KI-Modellen wird für Europa (ua durch die Abschottung der USA) vielleicht sogar auch zu einer Chance, wie man sogar im Ösi-Boulevard präsentiert bekommt: heute.at/s/chinas-ki-assistent-uebertrifft-openai-fast-kostenlos-120085728
... DeepSeek, die führende AI aus China, macht der amerikanischen Konkurrenz den Spitzenplatz streitig.
Die Ergebnisse sind beeindruckend: DeepSeek-R1 https://chat.deepseek.com/ übertrifft Konkurrenten wie GPT 4o und Claude 3.5 bei schwierigen Matheaufgaben. Die KI schneidet in Programmiertests besser ab als 96,3 Prozent aller menschlichen Teilnehmer – ein Niveau, das sonst nur Top-Programmierer erreichen. Preislich lässt es die Konkurrenz im Regen stehen: Beim stärksten Modell sind die Kosten rund siebenmal günstiger.
Im Gegensatz zu anderen Modellen brauchte diese KI keine von Menschen vorgefertigten Lösungen, um zu lernen – sie dachte sich alles selbst aus und kam eigenständig auf die richtigen Ergebnisse. Sie ist wie eine Schülerin, die alleine mit einem Berg von Übungsheften und einem Lösungsbuch ohne Lehrperson Mathe lernt. Das Lösungsbuch ist einfach ein Computer und gibt als einziges Feedback "richtig" oder "falsch".
Die Basisversionen stehen kostenlos auf GitHub zum Download bereit. Die volle Power gibts zurzeit noch kostenlos in der Browserversion https://chat.deepseek.com/ oder per kostenpflichtiger Anbindung an den Server – der in China steht. Die lokale Ausführung der größeren Modelle benötigt immense Prozessorleistung. Für den Durchschnittsanwender ist das keine Option.
Open Source für alle – auch Österreich
Interessant wird es hingegen für Entwickler und Forschungsteams, wie z.B. die ETH oder EPFL, welche die lokalen Varianten dank MIT-Lizenz umsonst nutzen dürfen.
Ironischerweise löst dadurch DeepSeek das ursprüngliche Versprechen des Konkurrenten "OpenAI" ein – echte Open-Source-Forschung für alle...

Der X-Eintrag der China-Firma aus dem Artikel: x.com/deepseek_ai/status/1881318130334814301


Weiterer Artikel dazu ua @ businessinsider.com via MSN: msn.com/de-de/technik/k%C3%BCnstliche-intelligenz:/dieses-chinesische-ki-startup-macht-openai-jetzt-konkurrenz-was-experten-davon-halten/ar-AA1xHE70
... Um dies zu erreichen, haben sich OpenAI, Google, Anthropic und andere darauf konzentriert, dass die Modelle ausreichend Zeit mit dem Nachdenken verbringen, bevor sie auf eine Benutzeranfrage antworten. Das ist ein teurer, intensiver Prozess, der der darunter schwirrenden Rechenleistung einiges abverlangt.
Deepseeks R1 zeigt nun, wie schnell es die Lücke schließen kann.
Deepseek verkleinert die Lücke
Was genau macht R1? Zum einen sagt Deepseek, dass R1 „eine mit OpenAI o1 vergleichbare Leistung bei Mathematik-, Code- und Argumentationsaufgaben“ erreichen würde.
In seinem Forschungspapier github.com/deepseek-ai/DeepSeek-R1/blob/main/DeepSeek_R1.pdf heißt es, dass...
Ganz im Sinne der Offenheit wurde das R1-Modell von Deepseek mit einer MIT-Lizenz – dem Industriestandard für Softwarelizenzen – vollständig als Open Source zur Verfügung gestellt. Zusammengenommen bieten diese Elemente von R1 den US-Akteuren, die in ein KI-Wettrüsten mit China – Trumps größtem geopolitischen Rivalen – verwickelt sind, aus mehreren Gründen Komplikationen.
Tech-Szene äußert sich positiv zu R1-Modell
Erstens zeigt es, dass China mit einigen der besten KI-Modelle in der Branche konkurrieren und mit den Spitzenentwicklungen aus dem Silicon Valley mithalten kann.
Zweitens könnte das Open-Sourcing hoch entwickelter KI auch eine Herausforderung für Unternehmen darstellen, die mit dem Verkauf ihrer Technologie große Gewinne erzielen wollen...
KI-Zensur
R1 scheint jedoch ein Hauptproblem zu haben. Das ehemalige OpenAI-Vorstandsmitglied Helen Toner wies auf X darauf hin x.com/hlntnr/status/1881424910964428841, dass es Demos von R1 gebe, „die sich selbst abschalten, wenn sie nach Themen gefragt werden, die CCP nicht gefallen.“
Toner wies jedoch darauf hin, dass „die Zensur offensichtlich von einer darüber liegenden Schicht vorgenommen wird, nicht vom Modell selbst.“ Deepseek hat auf die Anfrage von Business Insider nach einem Kommentar nicht sofort reagiert...
 

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