HIT mit der chronischen Verlaufsform
Hallo federl,
die Diagnose "HI" ist zwar nicht erfreulich, aber doch besser - meine ich - als die Suche nach Ursachen der vielfältigen Symptome. Wie seid Ihr auf die Diagnose gekommen?
Was tust Du denn inzwischen, um die HI zu mildern oder evtl. doch wieder ganz loszuwerden?
Grüsse,
Oregano
Hallo Oregano,
ich bin noch immer am suchen, hab einiges linderndes entdeckt (s.u.)
- am wichtigsten die strikte Diät! Für den Rest kann ich nur hoffen dass
der jahrelange falsche Einsatz von Medikamenten - der die Krankheit chronifizierte - rückgängig gemacht werden kann.
"Ich will mein Leben zurück!!!!"
Wie entstand die Diagnose?
In erster Linie wohl dadurch dass ich immer kränker wurde:
Seit 1993 sprachen die Hautärzte von einem erhöhten Gesamt IGe, das sei sowas wie Hyperreagibilität auf Histamin- ein gutes Zeichen sagten sie.
Mittlerweile wurde die Diagnose vom Lungenarzt, vom Immmunolgen und
vom Endokrinologen durch Blutanalyse gestellt.
Hier der Verlauf meiner Odyssee:
Hier mein Verlauf:
Als Kind litt ich permanent unter Bauch- Hals- und Ohrenschmerzen und
musste mich bei längeren Autofahrten übergeben.
Diagnose: Gastritis. Mandeln entfernen.
Mit 17 kamen Kopfschmerzen, Konzentratiosstörungen und Kieferhöhlenzysten dazu.
Therapie: Radikale Zystenentfernung nach Caldwell-Lück
Konsequenz: Jahrelange Nachbehandlung mit Antibiotika,
chronische Bindehautentündung und Kieferhölenentzündung
Mit 20 kamen Depressionen dazu
Diagnose: Erblich belastet, Antidepressiva und Lithium.
Konsequenz: Nach zwei Jahren konnte ich die Medikamente nicht mehr
schlucken, sie würgten sich jedesmal wieder hoch
Mit 26 begannen Schlafstörungen und Hautjucken sowie Gelenksschmerzen
Mit 35 kamen Muskelsteifheit/Müdigkeit dazu
Diagnose: Depression
Therapie: sämtliche AD Klassen ergaben - jahrelang! - nur Verschlechterung der Symptomatik
Mit 43 erster Aufenthalt in der Hautklinik. Keine Allergie.
Nur erhöhtes Gesamt IGE, mir wurde gesagt dass das nur heisst dass mein
Immunsystem sehr gut funktioniert.
Diagnose: Cholinerge Urtikaria, dann Atopische Diathese, dann Pruritus
sine Materiae
Mit 46 chronischer Erschöpfugszustand, Schlaf und Haut gestört, wieder
Antidepressiva und Esuco (Neuroleptikum)
Konsequenz: Ein "Parkinsonoid" wurde ein Jahr lang mit Jumex behandelt
Es folgten unzählige Diäten und "alternative" Behandlungsversuche (Akkupunktur, Homöopathie,
Geistheilung, Naturheilkunde) ohne Erfolg
Mit 54 Pensionierung wegen Arbeitsunfähigkeit ( ich war klinischer und
Gesundheits- Psychologe, Psychotherapeut, Supervisor)
Mit 56 Eine konsequente Panchakarma Ayurvedakur in Indien brachte eine weitere Verschlimmerung
Mit 57 Eine 9 wöchige TCM und tibetische Kräutermedizinbehandlung einer
3-fach qualifizierten tibetischen Fachärztin brachte die totale Krise
Es folgten Untersuchungen auf Parasiten, Porphyrie...o.B
Konsequenz:
Stationäre Aufnahme auf der psychosomatischen Station.
Obwohl ich darauf hinwies dass ich möglicherweise histaminintolerant bin und Psychopharmaka nicht vertrage bekam ich das volle Sortiment und die
Diagnose: Somatoforme Störung.
Konsequenz: Notfallaufnahme auf der Hautklinik
Diagnose: Medikamentenallergie
Seither: UVB 311nm Lichttherapie bei unerträglichem Juckreiz 2mal jährlich
Mit 58: Eine Alternativ-Allergologin stellt Histaminintoleranz fest sowie Belastung durch Eppstein-Barr Viren und Chlamydien
Therapie: 2 Jahre Mikroimmuntherapie - ohne Erfolg
Mit 6o: Nach einer Harnverhaltung erfolgt eine Durchuntersuchung (o.B.)
ein Chirurg stellt eine Hiatushernie fest und rät zur Funduplikation.
Weitere Untersuchungen ergeben dass das letzte Drittel der Speiseröhre
disfunktional ist, der Schliessmuskel aber intakt. Die eingeleitete
Protonenpumpenhemmertherapie bringt einen Dauerhustenreiz und Verdacht
auf Asthma, beim Histamin-Provokationstest des Lungenarztes erlebe ich
dann die schlimmste Krise bisher, sie dauert 7 Tage.
Diagnose: Hyperreagibles Bronchialsystem
Weitere Untersuchungen (Immunologie, Endokrinologie, Gastrologie,
Pulmonologie Primar Wurzinger) erhärten die
Diagnose: Histaminintoleranz
Ich halte Diät, nehme DAOsin und Aerius. Für die Atmung: Alvesco, Tilade und Singulair. Für den Magen: Ulcusan. Für die Augen: Acular.
Für den Schlaf: Dominal nachdem Surmontil auch scheitert. Gegen Schmerzen: Enantyum. Für die Haut: Balneum Hermal plus, Excipial U Lipo, Diproforte, Menthol Diprosicc.
Die letzte "Ärzte-Horror-Story" (davon hab ich dutzende):
Vor zwei Wochen wurde ich wieder an der Universitätshautklinik in
(***) mit UVB bestrahlt, zur Abklärung ob ich Dominal nehmen kann
wurde ich an die Universitäts Nervenklinik überwiesen.
Bei der halbstündigen Anamnese (die junge Kollegin wollte mich sanft
darauf hinweisen dass ich vielleicht einmal zu einem Psychiater gehen
sollte) kam sie zu dem Schluss dass ich vielleicht ein Antidepressivum
bräuchte. Sie ignorierte einfach dass ich bei mehreren hochkarätigen
Psychiatern - jahrelang - und immer wieder sämtliche AD Klassen
durch hatte.
Auf meine Frage, ob ihr ein Fall bekannt wäre dass jemand mit
Histaminintoleranz keine AD vertrage antwortet sie: NEIN, kein einziger
Fall bekannt!
Konsequenz: Für die Hautprofessoren bin ich ein Fall für den Psychiater...
https://www.histaminintoleranz.ch/krankheit_chronischeverlaufsform.html