Hallo Ihr alle,
Hmmm... Milchsäurebakterien sind doch unerlässlich für eine gesunde Verdauung und einen funktionierenden Stoffwechsel. Was im Darm geschieht, ist ja im Grunde nichts anderes als ein Gär-und Fermentiervorgang. Wie passt das zusammen?
Das passt genau zusammen, so dass ich hier erstmal auf Threads zu Probiotika bei Histamin-Intoleranz hinweisen möchte. Ich glaube ich hatte dort schon mehrmals geschrieben, welche der Bakterien, die in Probiotika, aber eben auch in milchsauren oder vergorenen Produkten. vorkommen problematisch sind bei Histamin-Intoleranz und welche nicht. Darum kann auch eine Darmfehlbesiedlung mit stark Histamin produzierenden Keimen bei Histamin-Intoleranz problematisch sein (mit Clostridien oder E. Coli z. B.).
Problematisch sind natürlich alle Bakterien/Keime, die Histamin produzieren. Zusätzlich sind auch solche Bakterien/Mikroben problematisch, die Biogene Amine produzieren, die Histaminliberatoren bilden und/oder Biogene Amine, die DAO hemmen (insb. Putrescin und Cadaverin).
Die Bakterien- und Hefe-Kulturen in /für Brottrunk, Kefir und Probiotische Joghurts gehören da leider dazu, genauso wie die für Sauerkraut oder Sauerteig/Backferment oder die an Käse- oder Hartwurst-Herstellung beteiligten. Die normal üblichen Joghurtbakterien (L. acidophilus, St. thermophilus, Bifidusbakterien) sind allerdings verträglich (jedoch kann bei schwerer Histamin-Intoleranz das Casein aus der Milch - Histaminliberator - ein Problem sein, ebenso wie der L. acidophilus, der Cadaverin bildet, eben falls ein Mistaminliberator und zusätzlich DAO-Hemmer).
Mal sehen, ob ich meine Liste gleich finde ...
... hier ist sie:
Zu Probiotika und Bakterienpräparaten für die Darmflora:
Folgende Mikrobenstämme, die sich in Probiotika und Bakterienpräparaten finden lassen sind Histaminbildner und sollten bei Histaminintoleranz nicht eingenommen werden: Lactobacillus casei (z. B. auch in
Actimel, Yakult, Kombucha), Lactobacillus reuteri (
z. B. auch in Brottrunk), Lactobacillus fermentii / fermentum, Lactobacillus plantarum, Lactococcus lactis, Enterococcus faecialis, Enterococcus faecium, Escherischia coli (+ produziert Ammoniak und ev. Hämolysin als Histaminliberatoren sowie andere Toxine)
Folgende Mikrobenstämme, die sich in Probiotika und Bakterienpräparaten finden, bilden andere /weitere bei Histamin-Intoleranz problematische Biogene Amine z. B. Putrescin/Cadaverin) und sollten daher bei Histamin-Intoleranz gemieden werden: Lactobacillus casei, Lactobacillus plantarum, Escherischia coli. Leider produziert auch das Joghurtbakterium Laktobacillus acidophilus ev. Cadaverin. In welchem Ausmaß geht aus meiner Quelle nicht hervor (Lactobacillus acidophilus bildet weder Histamin, noch Putrescin. Jedoch denke ich sollten wegen der Cadaverinproduktion L. acidophilus-Produkte bei schwerer Histamin-Intoleranz mit Vorsicht angewendet werden.)
Folgende Mikrobenstämme, die sich in Probiotika und Bakterienpräparaten finden sind Thyraminbildner und sollten bei schwerer Histaminintoleranz oder (Verdacht auf) Thyraminintoleranz / Einnahme von MAO-Hemmern nicht eingenommen werden: Lactobacillus: L. acidophilus, L. bulgaricus, L. casei, L. delbrückii, L. helveticus; L. lactis, L. plantarum; Streptococcus thermophilus
Folgende Mikrobenstämme, die ich beim Durchsehen verschiedener Präparate im Internet gefunden habe scheinen bei Histaminintoleranz und Tyraminintoleranz o. k. zu sein: Bifidobacterien, Lactobacillus gasseri, Lactobacillus rhamnosus, Lactobacillus salivarius, Lactobacillus sporogenes
Es finden sich durchaus Produkte, die nur diese enthalten, beispielsweise: SymbioLact B oder Omniaflora N (laut Tabellen der Histamin und Thyramin produzierenden Mikroben in unten angegebenem Buch).
Zusätzlich scheinen folgende Mikrobenstämme in Ordnung zu sein, sofern keine Tyramin-Intoleranz oder schwere HIT besteht: Lactobacillus acidophilus, Lactobacillus helveticus (?), Lactobacillus lactis, Streptococcus thermophilus (Tyraminproduzenten).
Über Hefen wird zur Zeit noch diskutiert. Die Bäckerhefe Saccharomyces cerevisiae ist selbst offensichtlich kein Histaminbildner. Jedoch enthalten Hefe

und Hefeextrakte unter Umständen größere Mengen an Histamin. Ev. sind Verunreinigungen der Bäckerhefe mit anderen Keimen für die deutliche Histaminbildung verantwortlich. Hefen enthalten von Natur aus Glutaminsäure (Histaminliberator u. DAO-Hemmer). Daher ist Hefeextrakt nicht nur histamin- sondern auch glutamathaltig. Wenn Getränke mit Hefen vergoren werden entsteht auch Alkohol (
Wein, Bier, Kefir/Kumys).
(Quelle der Histamin und Thyramin bildenden Bakterien: D. M. Beutling "Biogene Amine in der Ernährung", Springer Berlin Heidelberg 1996 - S 60 -63 und zusätzliche Ergänzungen aus späteren Recherchen, Stand 2014)
... hat mir doch das Programm hier die Farben gelöscht ..., das mache ich ev. später ...
Abigail
P.S. Mikroben zur Kefirherstellung: typischerweise Milchsäurebakterien wie Lactobacillus acidophilus, Hefen wie Saccharomyces kefir und wenig Essigsäurebakterien, es entsteht auch etwas Alkohol, produziert von den Hefen (Quelle wahrsch. Wikipedia)
... Hallo Jenz, danke für's hochholen ... vor 8 Jahren wusste ich noch nicht einmal, dass ich eine Histamin-Intoleranz habe ...
