Hallo Christian,
Aber z.B. das Pestbakterium ist ja alles andere als harmlos.
Die Pest ist alles andere als harmlos, da stimme ich zu. Die Fokussierung auf den Erreger ist aber imho falsch. Wir leben mit Milliarden von Bakterien um uns herum und teils sogar in Symbiose mit ihnen. Unter den uns umgebenden Bakterien sind jede Menge, die Krankheiten zugeordnet werden, aber dennoch ist die Menschheit noch nicht ausgestorben. Der Grund dürfte in der Tat darin liegen, daß unser Organismus normalerweise über gute Mechanismen verfügt, die dafür sorgen, daß die Bakterien "draußen bleiben". Wenn ein Pestbakterium durch einen Flohstich die erste Barriere überwindet, dann hängt es natürlich von der Leistungsfähigkeit des Immunsystems ab, wie es damit weitergeht. Das erklärt dann auch, warum es gerade in Elendszeiten zu großen Ausbrüchen kommt, denn gerade dann ist das Immunsystem durch Mangelernährung, belastende Lebenssituation und Schadstoffeinwirkungen alles andere als leistungsfähig und die bakterielle Belastung durch mangelnde Hygiene zudem sehr hoch. Das Problem ist also auch hier nicht wirklich das Bakterium, sondern das Milieu.
Das ist natürlich in erster Linie eine präventive Argumentation. Ich gebe dir absolut Recht, daß man, wenn der Organismus von den Bakterien überrannt wird, erst einmal symptomatisch wieder einen stabilen Zustand herstellen muß, damit der Betroffene überhaupt überlebt.
Ich plädiere ja sehr für eine ursächliche Heilbehandlung, aber das bedeutet nicht, daß eine symptomatische Linderungsbehandlung überflüssig oder falsch wäre. Im Gegenteil - sie ist unter Umständen lebenswichtig. Es geht mir aber vielmehr darum, klarzustellen, daß eine
ausschließlich symptomatische Linderungsbehandlung nie zu einer wirklichen Heilung führen kann, solange die Krankheitsursachen weiter bestehen. Eine Magenschleimhautentzündung bzw. ein Magengeschwür hat seine Ursache nunmal primär in Ernährungsfehlern. Selbst wenn die Eradikation des HP dazu führen soll, daß die Schmerzen verschwinden, ändert das ja nichts an den immer noch vorliegenden Krankheitsursachen. Die Beschwerden werden also in absehbarer Zeit zwangsläufig erneut auftreten, solange an den Ursachen nichts geändert wird.
Weißt Du denn, wo der Heli in der Natur vorkommt, wenn er sich eigentlich in alkalischem Mileu wohler fühlt?
HP kommt überall vor, vor allem wohl in Fäkalien. Da sich das Bakterium vor Säure schützen kann, spielt der PH Wert der Umgebung eine eher untergeordnete Rolle.
Was meinst Du mit "kranke Menschen?"
In diesem Fall Menschen mit Magenschleimhautentzündung bzw. Magengeschwür.
Mir wurde die Therapie nicht wegen Magenschleimhautentzündung empfohlen, sondern als Krebsprävention, weil wohl alle Menschen mit Magenkrebs auch den Heli haben, was ich so lese.
Das hat man sich ein wenig anders zusammenkonstruiert. Man hat nur festgestellt, daß bei Menschen mit Magenkrebs häufig auch HP zu finden ist, also hat man HP als Risikofaktor eingeordnet und mittlerweile sogar als Krebsauslöser bekannt. Das ist aber eben ein willkürlich konstruierter Zusammenhang. Auf dem gleichen Niveau könnte man behaupten, die Feuerwehr würde Brände legen, weil sie immer bei Bränden zu finden ist.
Die Therapie ist keine Krebsprävention. Prävention bedeutet, daß man die Krankheitsursachen im Vorfeld abstellt, um das Auftreten der Krankheit zu verhindern. Da man keinen Krebs bekommt, weil man bisher zuwenig Antibiotika genommen hat, kann man damit logischerweise auch keinen Krebs verhindern. Auch nicht, indem man HP bekämpft, denn ein konkreter Nachweis, daß HP Krebs verursacht, gibt es nach meinen Informationen nicht.
Die Krankheiten haben allerdings ein paar Gemeinsamkeiten: Magengeschwüre sind ursächlich ernährungsbedingt, allerdings spielen auch belastende Lebenssituationen und Schadstoffeinwirkungen häufig eine wichtige Rolle. Krebs ist nach meinem Kenntnisstand ebenfalls ernährungsbedingt, die Ernährungsfehler sind vereinfacht gesagt in weiten Teilen die gleichen wie die des Magengeschwürs. Da ist es dann auch nicht verwunderlich, daß die Krankheiten gerne mal gemeinsam auftreten.