Hallo Flaetscher,
Ich bin ein 59jähriger Mann und leide seid Jahren an Uebersäurung, die Gicht zur Folge hat, also ich habe immer wieder starke Schmerzen und nehme regelmässig Medikamente, leider ohne Erfolg.
Die Gicht eine ernährungsbedingte Zivilisationskrankheit. Sie entsteht nicht durch Übersäuerung, sondern durch den langjährigen Verzehr stark verarbeiteter und dadurch vitalstoffarmer Nahrungsmittel. Der Mangel an Vitalstoffen führt zu Stoffwechselstörungen (in diesem Fall zu Störungen des Harnsäurestoffwechsels) die dann die entsprechenden Gicht-Symptome zur Folge haben. Die Übersäuerung (falls denn eine vorliegt) ist ebenfalls nur ein Symptom der Fehernährung.
Medikamente können nur Symptome unterdrücken, aber keine Krankheiten heilen. Um eine Krankheit zu heilen, muß man die tatsächlichen Krankheitsursachen konsequent abstellen. Da die Ursachen bei der Gicht in der Ernährung liegen, ändern die Medikamente natürlich nichts an der Krankheit - sie unterdrücken einfach nur die Krankheitsfolgen, während die Krankheit sich weiter verschlimmert.
Meine Frage: was kann ich noch machen um das ganze zu lindern??
Das ist eigentlich die falsche Frage.

Die richtige Frage wäre: "Was kann ich machen, um die Krankheit zu heilen?"
Da die Ursachen in Ernährungsfehlern liegen, liegt die Lösung des Problems darin, diese Fehler abzustellen und die Ernährung zu korrigieren. Das ist eigentlich recht einfach und würde folgendermaßen aussehen:
- Kein Fabrikzucker
- Echte Vollkornmehle statt Auszugsmehle
- Naturbelassene Öle und Fette statt Fabrikfette und raffinierter Öle
- Keine Säfte oder gekochtes Obst
- Ein gewisser Anteil Frischkost (mindestens 1/3 der Nahrung)
- Täglich ein Frischkorngericht
Das tierische Eiweiß sollte zumindest für eine Zeitlang konsequent gemieden werden. Dazu gehören Fleisch, Fisch, Wurst, Käse, Quark, Eier, Joghurt und Milch.
Je höher der Frischkostanteil der Ernährung umso besser. Zur Frischkost gehören alle unerhitzten Lebensmittel, also Gemüse, Blattsalate, Obst, Getreide, Nüsse, Kerne, Saaten.
Wichtig! Sobald die Stoffwechselprozesse wieder ordnungsgemäß ablaufen, kann es zu einer spontanen Freisetzung der eingelagerten Harnsäure kommen, was in der Regel zu einem letzten Gichtanfall führt. Dieser muß je nach Situation eventuell medikamentös abgefangen werden, weshalb die Behandlung in jedem Fall in Absprache mit dem Arzt erfolgen sollte.
Leider kennen sich Ärzte normalerweise nicht mit Krankheitsursachen aus, weshalb sie den geschilderten Zusammenhang nicht kennen. Es wäre daher sinnvoll, einen Arzt zu wählen, der sich damit auskennt oder eben dem jetzigen Arzt das Vorhaben mitteilen und um Unterstützung bitten.
Buchtip: "Rheuma. Ursache und Heilbehandlung: Arthritis, Arthrose, Ischias, Bandscheibenschäden, entzündliche und degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates", Dr. M. O. Bruker, emu Verlag