Hallo Leon
im Endeffekt hast Du natürlich Recht. aber der Anerkennung durch den Papst, als kirchlich kanonisierten Orden, gingen Jahre der Anfeindungen voraus.
Das ist richtig, aber wann hat sich schon etwas neues/anderes egal welcher richtung ohne Anfeindungen durchsetzen können?
Die Scholastik kommt tatsächlich aus dem Christentum heraus und daraus leitet sich unsere wissenschaftliche Denkweise ab. Wie ich hier mehrfach schon erwähnt habe, gäbe es die wissenschaftlichen Errungenschaften ohne die vorangehende Christianisierung kaum! Anders gesagt, die heutige Wissenschaft baut auf der christlichen Lehre auf und es ist schon lustig, dass sich gerade gewisse wissenschaftlich denkende Menschen, die eigentlich auf dem Ast sitzen, sich so gegen christliches aussprechen.
Die Scholastik ist aber kein Widerspruch zu mystischen herangeshensweise, sondern eigentlich sollten sich beide ergänzen!
Die christliche Mystik wie sie im Wikipedia in der Einleitung beschrieben ist, wurde nie abgeschaft und ist eine wichtige Komponente bekennender Christen dh Christen die sich zu Jesus, der Auferstandene der Ihre Sünden trug etc; als Ihren Herrn bekennen.
Hier das was ich meine. Man muss nur noch Bewegung entfernen und die Einswerdung etwas breiter verstehen. Zitat:
Die christliche Mystik ist eine Bewegung innerhalb der christlichen Religionen, in der die unmittelbare Einswerdung mit Gott (Unio Mystica) angestrebt wird. Zu diesem Zweck verwendet sie unterschiedliche Mittel, vor allem die Kontemplation, aber auch Askese und Bußübungen, Gebete und Gesänge u. a. Das Ich wird - im Gegensatz zu fernöstlichen Philosophien - in der Einswerdung mit Gott nicht aufgegeben, sondern gerade in dieser geheimnisvollen Einung besteht eine ureigene Individualität, man könnte geradezu sagen, es kommt in dieser Vereinigung gerade besonders zu einer echten und tiefen Selbstfindung des wahren Ich, wie es von Gott her gedacht und geschaffen ist. Entscheidend ist das persönliche Erleben, die Erfahrung durch Reflexion in der Hl. Schrift sowie die gelebte Einheit von Gottes- und Nächstenliebe. Jesus selbst sagte von sich: "Ich und der Vater sind eins." (Joh 10,30) und verwies dabei unmittelbar auf seine Werke. Der Kirchenvater Origenes spricht von der Geburt Gottes in des Menschen Seele.
Glaube Luther sagte sinngemäss mein altes Ich (Adam) muss abnehmen, damit ER zunehmen kann und ich zu dem werden kann, was ich eigentlich bin.
Die Geburt Gottes in der Seele des Menschen ist konkret das Empfangen des Heiligen Geistes in einem selber (siehe Pfingsten in der Apostelgeschichte der Bibel).
Dies geschiet heute noch überall auf der Welt, tagtäglich.
Und kirchlich hat sich die Scholastik dann durchgesetzt und schließlich zur Neuzeit, mit Humanismus und Aufklärung geführt.
Nicht ganz. Die Humanistik hat zwar auch christliche Elemente integriert, aber baut auf der Sicht auf, dass der Mensch das Zentrum ist und nicht Gott.