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: 2 ] Manche Fette sind gesünder als andere Fette: Omega-3-Fettsäuren
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Fett ist für den menschlichen Organismus lebenswichtig. Aber nicht
alle Fette sind gleichermaßen gesund. Besonders so genannte
gesättigte Fettsäuren haben negative Auswirkungen, da sie
beispielsweise die Arterienverkalkung fördern. Die zur Gruppe der
mehrfach ungesättigten Fettsäuren gehörenden Omega-3-Fettsäuren
hingegen sind besonders gesund. In Deutschland liegt aber die
Aufnahme von den besonders in fetten Fischen enthaltenen
Omega-3-Fettsäuren extrem weit unterhalb der Empfehlung der
Ernährungswissenschaft.
Omega-3-Fettsäuren sind Bestandteil aktiver Ernährungsforschung und
haben in den letzten Jahren immer mehr an wissenschaftlichem
Interesse gewonnen. Es liegen insgesamt über 9.000 Studien über den
Verzehr von Omega-3-Fettsäuren in der Vorbeugung und Behandlung von
Krankheiten vor. Zahlreiche Untersuchungen beschäftigen sich mit der
gesundheitsfördernden Wirkung der Omega-3-Fettsäuren. Dabei
beschränkt sich ihr Wirkungsfeld nicht nur auf die positive
Beeinflussung von Arteriosklerose und koronarer Herzkrankheit (KHK),
sondern auch auf weitere Funktionen wie zum Beispiel
entzündungshemmende Effekte.
Zu den Omega-3-Fettsäuren zählen alpha-Linolensäure (C 18:3),
Eicosapentaensäure (EPA; C 20:5) und Docosahexaensäure (DHA; C
22:6). Alpha-Linolensäure stammt aus pflanzlichen Quellen. Sie ist
in grünem Blattgemüse, zum Beispiel Spinat und Salat, sowie in
Pflanzenölen wie Lein-, Raps- und Walnussöl, enthalten.
Alpha-Linolensäure ist die Nahrungsvorstufe von EPA und DHA. Die
langkettigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA kommen hauptsächlich in
fettreichen Seefischen aus kalten Gewässern wie Sardine, Lachs,
Thunfisch, Hering oder Makrele vor, sowie auch in einigen
Meeresalgen. EPA und DHA werden deshalb auch als marine
Omega-3-Fettsäuren bezeichnet.
In der Mitte des letzten Jahrhunderts stellten Wissenschaftler fest,
dass bei Eskimos nur selten Herz-Kreislauferkrankungen auftraten,
obwohl diese sich sehr fettreich ernährten und kaum frisches Obst
und Gemüse zu sich nahmen. Studien zeigten, dass der Grund für
dieses Paradoxon in dem hohen Anteil mariner Omega-3-Fettsäuren in
der Nahrung der Eskimos liegt. Weitere Studien zeigten, dass eine
regelmäßige Aufnahme von Fisch, beziehungsweise Fischöl, über
mehrere Jahre das Risiko einer kardiovaskulären Erkrankung
signifikant verringerte.
Den größten Einfluss haben marine Omega-3-Fettsäuren auf die
Triglyceride. Der Triglyceridgehalt im Blut wird dabei umso stärker
vermindert, je höher der Ausgangswert ist. Verschiedene Studien
zeigen eine Senkung der Triglyceridwerte im Blut um 20 bis 30%.
Omega-3-Fettsäuren verbessern die Elastizität der Erythrozyten und
damit die Durchblutung. Bei erhöhten Blutdruckwerten ist ein
senkender Effekt durch Omega-3-Fettsäuren signifikant. Außerdem
beugen sie Thrombosen vor und wirken entzündungshemmend. Dieser
Effekt wird zur Therapie von entzündlichen Erkrankungen wie
rheumatoider Arthritis, Gicht, Psoriasis und Neurodermitis genutzt.
Auch bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zeigen Omega-3-Fettsäuren
positive Effekte.
Täglich sollten 0,5% der Gesamtenergieaufnahme aus
Omega-3-Fettsäuren stammen. Experten empfehlen die Aufnahme von 300
bis 400 mg langkettiger mariner Omega-3-Fettsäuren pro Tag, dieses
entspricht zwei Fischmahlzeiten pro Woche oder täglich 30 bis 40 g
Fisch. In der Schwangerschaft und Stillzeit liegt der Bedarf an
Omega-3-Fettsäuren um bis zu 250 mg höher als normal. Doch die pro
Kopf in Deutschland verfügbare Fischmenge liegt nur bei knapp 8
Kilogramm pro Jahr. Um eine ausreichende und dauerhafte Versorgung
mit Omega-3-Fettsäuren zu gewährleisten, ist eine Verwendung von
Fischöl- oder Algenöl-Präparaten ratsam. Es ist empfehlenswert,
hochwertige Produkte aus der Apotheke (wie beispielsweise Ameu) zu
verwenden. Diese unterliegen speziellen Qualitätsanforderungen und
enthalten eine festgelegte Menge an Omega-3-Fettsäuren. Zudem sind
sie rückstandskontrolliert und mit antioxidativem Schutz versehen.
Quelle: Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V.
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