erhöhter Speichelfluss

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Hallo,

ich wollte mal fragen, hat jemand von euch erhöhten Speichelfluss?
Ich habe das öfters und ich mache mir Sorgen, ist das ein neurologisches Symptom was bei unserer Erkrankung sein kann?
Ich dachte schon an die Quecksilberbelastung, die ich auch habe, und ich habe mal gelesen, dass das da auch vorkommen kann, aber ich mache mir Sorgen, kennt das jemand von euch?

Danke,stern80
 
Hallo sternchen,

ich kenne das Problem so nicht, aber habe einige Gedanken dazu, die ich hoffentlich möglichst kurz und verständlich niederschreiben kann:

Ich war 2013 in Hamburg bei einer Ärztin, die ein Institut für Nahrungsmittelunverträglichkeiten gegründet hat.
Es heißt IFFI. Es gibt hier einen Thread dazu mit einer Pdf und dazugehörigen erschlagend vielen Infos:
https://www.symptome.ch/vbboard/fru...-10-jahre-bestehenden-fructoseintoleranz.html

Die Theorie auf der basierend diese Ärztin arbeitet ist, dass das bei NMUs das autonome Nervensystem nicht korrekt arbeitet bzw. nicht korrekt auf Reize reagiert.
Gründe dafür können vielfältig sein. Wie in unserem Falle neurologische Erkrankungen, oder Operationen, Infektionen, Medikamente, langanhaltende Stressphasen... irgendetwas, was zu irgendeinem Zeitpunkt das autonome Nervensystem aus dem empfindlichen Gleichgewicht gebracht hat.
Diese Ärztin misst als Grundlage ihrer weiteren Arbeit mit dem Patienten die Speichelmenge, die der Patient nüchtern produziert.
Es gibt sozusagen Idealmengen von Speichel, die ein Mensch in einer bestimmten Zeit produzieren sollte.
Diese Speichelmenge stellt ihrer Meinung nach einen Spiegel für die Aktivität des autonomen Nervensystems dar. So viel oder wenig Speichel wir produzieren, so viel oder wenig aktiv ist der sympathische ("aktivierende") Teil, und der parasympathische ("hemmende, beruhigende") Teil des autonomen Nervensystems.
Aus ihrer Sicht lässt die Speichelmenge also den Rückschluss zu, ob das autonome Nervensystem eher aktivierend und schnell, oder beruhigend und langsam reguliert, oder ausgeglichen balanciert.

Wenn der Parasympathikus die Oberhand hat, produziert der Körper überdurchschnittlich viel Speichel.
Viel Speichel wird als "Hoher Typ" bezeichnet.

Umgekehrt, wenn der Mund eher trocken ist, dann überwiegt der Sympathikus.
Wenig Speichel wird als niedriger Typ bezeichnet.

Natürlich gibt es auch den Durchschnittstypen. Der Normaltyp. Dazu zählte meine Nüchternspeichelkurve, aber die Reaktionen auf Nahrungen waren trotzdem nicht normal..

Sie erstellt anhand der Speichelmenge ein Kurvendiagramm. Für die weitere Behandlung wird dann ein Grundstoff aus Nahrungsmitteln gegeben, z.B. Fruchtzucker. Dann wird wieder Speichel gesammelt und eine Kurve erstellt, anhand derer sie erkennen kann, ob das autonome Nervensystem adäquat auf diesen Nahrungsgrundstoff reagiert.

Das soweit zum Grundverständnis.
Was sie auch macht: Ist ein Typ hoch oder niedrig, wird dies zunächst über Nahrungsmittel reguliert.
Ich müsste das in meinen Büchern nachschlagen um sicher zu gehen. Aber - unter Vorbehalt - ich meine sie reguliert den hohen Speicheltyp über ein Einnahmeschema mit Öl auf nüchternen Magen für einige Tage und den niedrigen Typen mit Zucker. Ist aber auch möglich, dass es genau umgekehrt ist.

Du könntest mal schauen, ob in dem oben verlinkten Thread etwas in dem Dokument, das dort verlinkt ist, zu finden ist.
Es könnte für dich eine Möglichkeit sein, dein autonomes Nervensystem wieder in eine bessere Balance zu bringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo stern,

im ersten Beitrag musste ich was korrigieren, habe Sympathikus und Parasympathikus der Speichelmenge falsch zugeordnet. Da ich nun irritiert bin wegen der weiteren Zuordnung bezüglich der Organfunktion und nichts falsches schreiben will, habe ich manche Teile wieder gelöscht. Habe das neuere Buch verliehen und kann dort nicht nachsehen.
Aber viele Speichel=hoher Typ=Parasympathikus;
wenig Speichel=niedriger Typ= Sympathikus dürfte sich, wie in dieser Tabelle dargestellt auswirken:

https://www.spektrum.de/lexika/images/biok/f2f738.jpg

Habe einen Blick in das alte Buch von 2001 geworfen.
Es ist das "Die revolutionäre Impulsdiät - Schlank werden mit Appetit; Dr. med Dörten Wolff; ISBN:3-567-11464-5"
Der Titel erweckt den Eindruck, dass es sich hier um ein reines "Abnehmbuch" handelt. Dem ist aber nicht so.
Das jüngere Buch habe ich verliehen.

Hier steht:

Der hohe Typ sollte morgens mit Fett anfangen, und zwar - wenn er es kann - mit einem Teelöffel auf nüchternen Magen. Dazu sollte weiter nichts gegessen oder getrunken werden. Öl senkt das vegetative System erst einmal ab und stabilisiert es.
Nach 1 bis 2 Stunden kann .. gegessen werden, auf jeden Fall muss es sich um eine Mahlzeit mit nur einer Kohlanhydratart handeln.
Hat man zu dieser Zeit keinen Hunger, reicht es auch, grünen Tee zu trinken. Das Essen nimmt man dann 2 Stunden später zu sich"

Dann steht dort noch:
Fett am Morgen ist der richtige Einstieg für den hohen Typ.
Es macht ihn fit und Leistungsfähig (Hehem.., ja passt hier in der Rubrik nicht so..), er fühlt sich wohler und hat keinen Hunger.
Kaffee und schwarzer Tee sind für den hohen Typen nicht so günstig, er sollte lieber grünen Tee trinken.
Als Zwischenmahlzeit sind nur Nahrungsmittel geeignet, die vorwiegend Fett und Eiweiß enthalten: Das kann z.B. Käse oder eine Avocado sein oder ein Salat mit Öl sein.
Der hohe Typ ist weniger ein Obsttyp, er sollte Vitamine und Mineralstoffe eher aus Gemüse beziehen.

Wenn der morgendliche Löffel nach eineiger Zeit seine Schuldigkeit getan und das vegetative System abgesenkt hat, können sie ihn weglassen.
Sie werden den richtigen Zeitpunkt daran spüren, dass sich ihr Speichelfluss wieder normalisiert hat und sie absolut keinen Appetit mehr auf Öl haben.
Stattdessen bekommen sie vielleicht wieder Lust auf Kaffee!

Wäre ja schön, wenn es dir hilft..

Gruß - tiga
 
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