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Bei Eisenmangel leidet auch die Intelligenz der Kinder
Eisen ist nicht nur wichtig für die Blutbildung sondern auch für die Entwicklung und Erhaltung kognitiver Fähigkeiten (Wahrnehmung, Denken und Erkennen, Intelligenz im weitesten Sinne) im Kindesalter, sehr wahrscheinlich aber auch bei Erwachsenen. Störungen im Eisenhaushalt haben vor allem bei Kindern und Jugendlichen erhebliche Auswirkungen.
Wie macht sich Eisenmangel bemerkbar?
Eisen ist ein wichtiges Spurenelement. Etwa 60-70 Prozent des Eisens ist gebunden an Hämoglobin, einem Bestandteil der roten Blutkörperchen, der sämtliche Zellen des Körpers mit Sauerstoff versorgt.
Kleinkinder mit Eisenmangel und Blutarmut zeigen gegenüber gesunden Kindern mehr Vorsicht, Zögern, Unschlüssigkeit, Bekümmertheit, höhere Körperspannung, verringerte Aufmerksamkeit, kürzere Aufmerksamkeitsspanne, größere Unzufriedenheit, mehr Ängstlichkeit und Müdigkeit: Teilweise sind Eisenmangel-Kinder aber auch hyperaktiv. Auch auf längere Sicht ist die mentale und körperliche Entwicklung verzögert. Alle bisher durchgeführten Studien zeigen, dass Kleinkinder mit Eisenmangel teilweise noch bis ins Jugendalter Entwicklungsnachteile hatten.
Bei Kindern und Jugendlichen mit Eisenmangel deckten große Vergleichsstudien mit anerkannten spezifischen Tests Verhaltensänderungen, kognitive bzw. Intelligenz-Defizite auf, wie sie bei Kindern ohne Eisenmangel wesentlich seltener zu beobachten waren.
Kinder mit Eisenmangel sind häufig schlechter in Mathe
In einer aktuellen amerikanischen Studie wurden 5.396 Schulkindern im Alter von 6 bis 16 Jahren vier anerkannten, standardisierten Tests des großen Gesundheitsüberwachungsprogramms (NHANES) der amerikanischen Gesundheitsbehörde unterzogen. Die geschulten Tester untersuchten u.a. die Fähigkeiten der Kinder in Mathematik, Lesen, verbalem Ausdruck. Kinder mit normalem Eisenstatus waren in allen Tests deutlich besser als Kinder mit Eisenmangel. Am schlechtesten schnitten Kinder ab, die schon eine Eisenmangelanämie entwickelt hatten.
Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren hatten am häufigsten einen Eisenmangel (8,7%) und zeigten mehr als zweimal so häufig Leistungen, die unter dem Durchschnitt lagen. Die Leiterin der Studie, Dr. Jill Halterman von der Universität Rochester, wies darauf hin, dass vorangegangene Studien Mädchen in der Grund- und Mittelschule ein besseres Mathematikverständnis als bei Jungen gezeigt hätten, in der höheren Schule dieser Trend sich jedoch umkehrte. Die Forscherin nimmt an, dass der relativ häufige Eisenmangel bei Mädchen in diesem Alter zu diesem Geschlechterunterschied beiträgt. "Diese Ergebnisse legen nahe, dass mehr Eisen die mathematischen Leistungen hätte verbessern können", sagte Dr. Halterman.
Späte Diagnose – langfristige und schwerwiegende Folgen
"Unglücklicherweise zeigt sich Eisenmangel – nicht wie andere Ungleichgewichte – meist erst, nachdem er schon seinen Tribut gefordert hat, d.h. eine Anämie entstanden ist", betont Professor Dr. Richard Kreipe, der Leiter Abteilung Jugendmedizin an der Universität Rochester. "Die Kinder wirken dann oft energielos und blass, bleiben im Wachstum zurück und zeigen eine erhöhte Reizbarkeit".
Mit persönlichen Fragen wenden Sie sich bitte an das Expertenforum:
https://www.gesundheitsberatung.de/Forum_9002
Wissenswertes über Eisenmangel erfahren Sie hier:
https://gesund.qualimedic.de/Eisenmangelstadien.html
(nur so angemerkt: das Gerücht, daß in Spinat besonders viel Eisen enthalten ist, ist nur ein Gerücht ) )
Grüsse,
Uta