Einfluss von Biotin auf Laborwerte (z.B. für Schilddrüse u. Herz) / Biotin-Interferenzen

Hallo zusammen,

interessante Diskussion, mit vielen (zahnärztlichen) Aspekten, die mir neu sind. Mein Biotinwert war, meine ich, mal jenseits des Messbereiches - von den 5 mg/Tag, die mir von Dr. Ku. früher empfohlen wurden. Seitdem nehme ich viel weniger (nur noch im B-Komplex). Womöglich werde ich einfach nochmal den Spiegel untersuchen lassen im Hinblick auf künftige Laboruntersuchungen, damit ich mich mit meinen Abschätzungen der nötigen Karenzzeiten sicherer fühle.

Denk ans B2, ist ein Cofaktor.
Meinst Du womöglich (Vitamin) K2, Brigitka? Danke Dir auch für den Anruf bei GANZIMMUN.

Gruß :)
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

heute bei Zahnärztin gewesen, wegen anderem Zahn Röntgen gemacht und sie hat aber anderes angesehen und meinte, der Knochen wäre nicht richtig verheilt, man hat auf dem Röntgen richtig ein Tal gesehen. Aber sie denkt nicht, dass es vom Vit. D kommt, obwohl der Wert damals bei knapp 40 ng/ml war (ist mir im Nachhinein nicht klar, denn sie sprach von 50-80 als optimalem Wert). Ich soll beim OP-Zahnarzt mal nachfragen, ob da noch eine Entzündung dran ist (ich hoffe nicht, sonst wirds teuer)
Warum machst du keinen Gentest?
Gibts den auf Selbstzahlerbasis irgendwo? Aber wird schwierig, die OP ist in einem guten Monat.

Ja, danke fürs anrufen bei Ganzimmun. Hattest Du dort nach dem Testsystem gefragt oder nur ob ihr Test mit Biotineingabe reagiert? (von dort waren die anderen Werte von mir, müsste eh mal rausfinden, ob das damals auch schon galt).
Meinst Du mit Kapillarbluttest den, der über medivere angeboten wird? Dort habe ich letzte Woche angerufen, in der Hinsicht konnte mir nicht geholfen werden. Er sagte aber, dass die Werte dabei generell 91% zuverlässig sind (eine Abweichung um 9% nach unten). Aber man braucht dafür 10 Tropfen, ich weiß nicht, ob ich soviel zusammenkriege (hatte mal mit messen von Blutzucker manchmal Probleme, da brauchts nur 1Tr.)

@Kate: Hier übrigens noch ein Multi-Komplex falls noch Bedarf besteht, mit 25 µg Biotin pro Kapsel (mit guten Wirkstoffen, aber ist halt immer die Frage mit der Zusammensetzung, und Du fragtest ja nur nach B-Komplex): https://www.supznutrition.com/de/multi-supreme-12

Viele Grüße
 
Gibts den auf Selbstzahlerbasis irgendwo? Aber wird schwierig, die OP ist in einem guten Monat.

Generell wird bei der richtigen Indikation das Budget des Arztes gar nicht belastet. Glaubt er aber oft nicht.
Wenn man sich schon jahrelang mit Gesundheitsproblemen rumschlägt, lohnt sich das bei 23andme in den USA selbst in Auftrag zu geben. Gibts hier eine Rubrik zu.

Ja, danke fürs anrufen bei Ganzimmun. Hattest Du dort nach dem Testsystem gefragt oder nur ob ihr Test mit Biotineingabe reagiert?
Ja, gefragt hatte ich schon ;) aber nur von einer liste abgelesen bekommen, welcher mit Biotin reagiert.
Meinst Du mit Kapillarbluttest den, der über medivere angeboten wird?
Ja

VG, Brigitka
 
Nochmal zu Vit-D-Tests bei ganzimmun/medivere und Biotin
Ich hab heute nochmal mit einem Mitarbeiter bei medivere gesprochen, der mir was anderes gesagt hat als mir letztes Mal gesagt wurde, und der mir sehr engagiert schien.
1. Der Kapillarbluttest bei medivere und der venöse Test bei ganzimmun werden zwar beide bei ganzimmun bearbeitet, sind aber unterschiedlich und nicht vergleichbar. Der venöse Test ist verläßlicher, wenn man genaue Werte braucht. Der Kapillartest ist auch nur orientierend (sieht man schon am Referenzbereich), wenn möglich, sollte man immer den venösen Test machen lassen.
2. Die Testverfahren haben sich seit dem letzten Jahr einschließlich nicht geändert
3. Es gab bei ihnen im Juni eine Mitteilung, nach der Biotin den Kapillarbluttest verfälschen kann (falsch erhöht). Hier wieder die Angabe bei mehr als 5mg Biotin/Tag soll man 8h Abstand zur Messung haben, bei Megadosen von >100mg mehrere Tage.
Der venöse Serum-Test von Vitamin D wird durch Biotin nicht beeinflusst.

Viele Grüße
 
Hallo zusammen,

ich habe aktuell mal wieder meinen Biotin-Serum-Spiegel untersuchen lassen im Labor vor Ort, u.a. weil ich bald weitere Labortests machen lassen und Biotininterferenzen so sicher wie möglich ausschließen möchte. Ich habe einen Wert von

1013 ng/l = 1,013 ng/ml Referenz: >= 250

Eine Obergrenze wird wie bei vielen Laboren nicht genannt, daher habe ich kurz recherchiert und in folgenden beiden Quellen auch Obergrenzen gefunden:

Kuklinski "Mitochondrientherapie - die Alternative": 200 - 1000
https://www.endokrinologikum.com/la...hormone-parameter/ho-parameter/vitamin_h.html : 250 - 1100 ("ausgeglichener Vitamin H-Haushalt").

Daraus schließe ich als Arbeitshypothese, dass ich noch in einem normalen Bereich liege. Das allerdings nach einer Woche Karenz! (Zuvor 80 µg/Tag im B-Komplex sowie 2 mal pro Woche 150 µg im LEF-2perDay als 1perDay). Ob dies nun ernährungsbedingt ist (obwohl ich im Moment die meisten hoch-biotinhaltigen Dinge nicht esse, nur ab und an Hähnchenleber) oder noch Folgen der Einnahme vorher: keine Ahnung.

Um meinen Wert zu relativieren, habe ich auch im anfangs hier verlinkten Doku des bfarm noch mal nachgelesen bezüglich Aussagen zu Interferenzen und Blutspiegeln. Als niedrigste Schwelle mit Einflüssen wird in der Liste mit Herstellerangaben 4 ng/ml angegeben. Weiter gibt es folgende Aussage:
Grimsey et al. 48 zeigten, dass bei gesunden Erwachsenen am dritten Tag der Einnahme von 5mg, 10mg oder 20mg Biotin pro Tag jeweils eine Serumkonzentration von bis zu 73 ng/ml, 141 ng/ml und 355 ng/ml erreicht wurde. Bei einer Dosierung von 300 mg Biotin, wurden bei gesunden erwachsenen Probanden innerhalb von ein bis zwei Stunden nach der Einnahme Plasmakonzentrationen bis zu 1.160 ng/ml beobachtet. 12

Eine Studie der Mayo-Klinik ergab, dass bei 7,4 Prozent (95%-Konfidenzintervall: 6,2–8,9%) von 1.442 Patienten auf der Notfallstation eine Biotinplasmakonzentration gemessen wurde, die an oder über der niedrigsten bekannten Interferenzschwelle (10 ng/ml) von Roche Immunoassays lag. 4
https://www.bfarm.de/SharedDocs/Downloads/DE/Arzneimittel/Pharmakovigilanz/Bulletin/2018/4-2018.pdf

Beim imd bekam ich auch eine telefonische Auskunft zu den einzelnen geplanten Untersuchungen, an denen ich aber gewisse Zweifel habe (weil einige Immunoassays als nicht biotinabhängig genannt wurden). Ich vermute zwar, dass alles im grünen Bereich ist mit meinem Biotinwert, weiß aber noch nicht genau, wie vorgehen werde. Womöglich werde ich es auch nicht mehr regelmäßig nehmen, es ist allerdings eben in den meisten B-Komplexen drin (s.o.).

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss auch sehen, dass bei fast all den Studien von gesunder Bevölkerung ausgegangen wird. Das sind wir ja nicht :(

Viele Grüße
 
Ja, da magst Du Recht haben. Womöglich bin ich ein "schlechter Biotinausscheider" (und damit "-anhäufer"?). Das muss aber nach meiner Einschätzung nicht mal mit gesund oder krank zu tun haben (und wer ist schon ganz gesund?), sondern vielleicht auch mit unterschiedlichen Stoffwechseltypen, die es natürlicherweise gibt.

Ich habe im Kopf, dass Dr. Kuklinski seine zunächst wohl oft verordneten 5 mg/Tag irgendwann korrigierte auf viel niedrigere Dosen (ich meine 5 mg 1 oder 2 mal pro Woche) mit der Begründung, dass er bei einigen Patienten reichlich hohe Spiegel fand. So berichtete es ein Patient - siehe Rubrik "Oxidativer/Nitrosativer Stress", Thread "Behandlung nach Kuklinski".

In jedem Falle scheint mir, dass es Sinn macht, die Aussage, B-Vitamine könne man bedenkenlos in beliebiger Höhe einnehmen, weil der Überschuss schnell über die Niere ausgeglichen würde, zu hinterfragen. Siehe auch den neusten imd-Newsletter. Man liest auch immer mal wieder, dass dies bei B6 kritisch sein kann (neurologische Probleme) und bei B12 (Infektanfälligkeit).

Gruß
Kate
 
Ich nehme schon seit geraumer Zeit 10mg Biotin plus die Menge im TPD täglich ein. Und hatte trotzdem von Zeit zu Zeit ziemlich Abstürze im Biotinlevel (mit dem Quantum Analyzer gemessen, der wöchentlich zum Einsatz kommt. So viele Laborkontrollen sind gar nicht möglich)
Jetzt weiß ich, daß ich einen genetischen Biotinidase Mangel habe. (Heterozygot, bei Homozygot ist es wohl so schwerwiegend, daß es früher auffällt) Wenn ich das alles richtig verstanden habe, müßte ich wohl das Biotin sicherheitshalber 3 Tage vorher absetzen? Bei der letzten PTH Messung waeren es 2,5 Tage, na gut, das bißchen in den TPD hatte ich erst morgends weggelassen. Und trotzdem war das PTH unglaubwürdig niedrig.

Bei GanzImmun waren sie diesmal auch noch viel strikter, daß sie nicht mit dummen Patienten reden. Da hat sich eine aus der HA Praxis erbarmt und hat nachgefragt. Die einzige, die sich für VD interessiert (und auch selbst nimmt). Hat dann aber wieder vergessen, wieviel Biotin ich genau nehme...

Bin ich quasi noch genauso schlau wie vorher. Und noch länger absetzen mag ich auch nicht. Es ist alles so mühsam....
 
Die Labore machen da unterschiedliche Aussagen. Mich würde es ja freuen, wenn das hier Standard wäre.

Bei der Einnahme von biotinhaltigen Multivitaminpräparaten sind keine Messinterferenzen zu erwarten. Liegt die Einnahme einer Biotindosis von mehr als 5 mg länger als 8 Stunden zurück, ergeben sich aufgrund der Pharmakokinetik von Biotin ebenfalls keine messtechnischen Probleme.


Laut "meinem" Labor aber, sollte ich die Einnahme von 5mg täglich, etwa eine Woche vor Blutabnahme beenden.

Grüße
Jovan
 
etwa eine Woche vor Blutabnahme beenden.
Dann wäre man auf der sicheren Seite?

Da fällt mir gerade ein, ich habe meinen Parathormon - Wert bestimmen lassen, mit über 18 Std Abstand zu Biotin. Der Wert von 30 - da bleibt einiges an Platz noch für oben bis 88 (also auch wenn falsch erniedrigt noch okay, wenn er einiges höher wäre). Laut Fallbeispiel einer Patientin war ihr PTH Wert kaum detektierbar unter Biotin.

Sie hat mit 5 mg tgl ungefähr soviel wie ich an tgl. Biotin-Einnahme. Vielleicht reicht es dann doch mit den 8 Std. Oder es war ein anderes Assay in dem Labor - versuche das mal herauszubekommen.
 
Ich würde bei einer täglichen und längeren Einnahme von ca. 5mg auch eher zu einer Woche Pause tendieren.

Ich hatte vor x-Jahren während einer längeren Einnahmedauer von Biotin (Dosis weiß ich nicht mehr) einen sehr hohen Biotinwert. Ich meine, der Wert war 4-stellig und hat den angegebenen Normwert um ein Vielfaches überschritten.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Wert nach nur 8 Stunden schon wieder im Normbereich gelegen hätte.
 
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