Ein „verpfuschtes“ Leben

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11.03.06
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Ein „verpfuschtes“ Leben aufzuschreiben, ist ein ganz schwieriges Unterfangen!
Ich weiß auch nicht, wie ich diese Gefühle,die mich nun zu erdrücken scheinen, erklären kann?
Es gibt noch so viele „Eisige“ Erlebnisse, die mich noch immer frösteln, nein, beinahe erfrieren lassen, wenn ich daran denke!
Aber das Allerschlimmste für mich war und ist mein „Einsames“ Leben!
In den letzten Jahren, war ich ebenso einsam wenn ER anwesend war!
Zuvor hatte ich noch „Hoffnung“. Aber seit diese Hoffnung gestorben ist, sterbe ich auch Tag für Tag ein wenig mehr!
Um Einblick zu verschaffen, müssen wir viele Jahre zurückgehen!
Als ich meinen Mann kennen lernte, wollte ich nur eine Familie, ein gemeinsames Leben und ein wenig Glück!
Wenn ich damals geahnt hätte, dass ich so viele Jahre meines Lebens Einsam bleiben würde, wäre ich davongerannt, so schnell wie der Wind!
Die Einsamkeit begann, als 1983 (ich war noch keine 21) unsere Tochter das Licht der Welt erblickte, und er sie erst nach 10 Tagen das erste Mal auf den Arm nahm.
Ich hätte dieses Glück doch so gerne geteilt, so wie ich in der Vergangenheit auch so viel Leid zu teilen gehabt hätte!
„Saisonarbeiterleben“ nenne ich diese oft „unmenschliche“ Lebensweise, die ich mein Leben lang ertragen musste!
Wäre wahrscheinlich auch zu ertragen, wenn wir die wenige Zeit, die wir eine Familie waren „miteinander“ gelebt hätten?!
Ich glaube aber, der Anfang vom Ende war schon vor etwa 23 Jahren, als er zu mir sagte, dass er mich nur wegen unserer Tochter nicht verlassen würde!
Das wäre der Punkt gewesen an dem ich meiner Wege hätte gehen müssen!

Seit damals, wenn wir dann in den darauffolgenden Jahren, Streitereien hatten und ich weinte, sagte er, dass er meine Gefühle und meine Verzweiflung nicht mehr ernst nehmen würde, denn es wäre nur Theater!
Er hatte keine Achtung mehr vor mir! Und das ließ er mich immer wieder spüren!
Wenn er mit mir schlief, war es egal, wo ich blieb, wo meine Gefühle waren, ob ich dann weinte, ob er mir Schmerzen zufügte!
Ich kam mir so „schmutzig“ vor! So „weggeworfen“! Aber ich hatte noch immer Hoffnung, dass es einmal besser werden würde!
Mein Elternhaus, die Kirche, mein Glaube? hat mein Leben so manipuliert, dass es mir nun nicht mehr lebenswert erscheint!

Und so vergingen eben die Jahre! Manchmal etwas besser dann wieder traurig und einsam! Und wir hatten uns immer weniger zu sagen! Und ich hatte immer weniger Hoffnung!
Kannst du dir eigentlich vorstellen, dass wir noch niemals gemeinsam Weihnachten feierten? Oder Silvester? Oder einen Geburtstag meiner Tochter? Oder die Schuleinschreibung, oder einen Zeugnisstag? Ich war immer mit ihr allein!

Meine Eltern leben ja in der etwa 25km entfernten Stadt!

Aber wenn ER dann von der Saison nach Hause kam, dann durfte ich „PLATZ MACHEN“! Dann war ER derjenige der das Sagen hatte! Meine Erziehungsmaßnahmen waren nicht wichtig, wenn ER da war! Wenn ich dagegen protestierte, war eben ich die „Böse“! Und Er hatte auch Geld, um unserem Töchterchen schöne Geschenke zu machen!
Als Sie schon einige Jahre alt war, wollte ich wieder Arbeiten gehen! Aber mein Mäuschen war damals so verzweifelt, vielleicht weil sie ja schon die meiste Zeit auf ihren Vater verzichten musste, dass ich eben, auch auf Wunsch meines Mannes, zu Hause blieb! (Zweiter RIESENFEHLER!)
Dann begannen wir eben mit den Tieren, sozusagen als Hobby und Leidenschaft!

Somit war das Thema „Arbeitengehen“ für mich abgehakt!
Auf jeden Fall war es auch für IHN, der ja auf Saison (Oberkellner, seit 25Jahren im selben Hotel!) immer mit vielen Menschen zu tun hatte, ein willkommener Ausgleich, die „Zwischensaison“ mit den Tieren zu verbringen! (Mittlererweile verbringt er viele Stunden bei den Tieren, um nicht in meiner Nähe sein zu müssen)

Immer wenn ich für mich etwas brauchte, musste ich natürlich darum fragen! Ging schon in Ordnung, aber ich hatte und habe eben nichts, was mir gehörte!
Er verbrachte viele Monate unter vielen Menschen und ich verbrachte 365 Tage des Jahres ZU HAUSE!
Ich konnte auch kaum zu irgendwelchen Veranstaltungen gehen, denn in so einem kleinen Nest in dem ich lebe wird nur ganz blöd geredet wenn ich wo gesehen wurde (So auf die Art: ER kann Arbeiten und sie macht sich´s lustig!) Und ER wollte natürlich seine Ruhe haben wenn er da war!

Ja, so vergingen die Jahre eben, Bergauf, Bergab! Immer wenn er weg war, begann ich ein wenig Selbstvertrauen aufzubauen, und immer wenn er zurückkam, zerstörte er Es wieder! Durch Ignoranz, durch Gefühlskälte usw.

Als ER vor 6 Jahren beim GV, trotz meiner Warnung, nicht aufgepasst hat, und ich erschrocken sagte: „jetzt ist es geschehen“! Sagte Er darauf, und ich werde diese Worte nie vergessen!!! Ist ja Wurscht! (Egal, Gleich, Schnuppe)
Und ich war wirklich schwanger! Ich fühlte es im selben Moment als es geschah!

Tage lang hab ich (wieder allein!) mit mir gerungen, eine Entscheidung zu treffen!
Ich habe mich damals FÜR das Baby entschieden!

Bald darauf habe ich es verloren!
Er war wieder nicht da! Ich habe Ihn so sehr gebeten Nach Hause zu kommen, und mir beizustehen!
Aber er sagte das Hotel sei voll, und er könne eben nicht weg
Und es gab nie ein Wort der Entschuldigung!

(Hätte ich sterben müssen, damit er gekommen wäre?)

Einige Tage später bin ich mit einigen Freunden nach Ebbs gefahren, wo wir uns dann trafen. Er begrüßte mich, als wäre ich eine Fremde! Keine Umarmung, keine Nähe, keine Wärme und KEIN Mitgefühl!
Genau so hat er sich auch verabschiedet!
Auch das kann ich nicht vergessen und nicht verstehen!

(Seit diesem „Erlebnis“ habe ich mich Ihm „verweigert“)

Im gleichen Zeitraum, war unsere, damals 16-jährige Tochter ebenfalls schwanger, auch sie hat ihr Baby verloren, und ich war wieder ALLEIN um ihr, trotz meiner eigenen Verzweiflung, beizustehen!
Übrigens so um diese Zeit habe ich auch aus EIGENEM ANTRIEB UND AUS EIGENER KRAFT mit der ALKOHOLSUCHT Schluss gemacht!
Vor drei Jahren, (5.Feb.) als unsere Tochter unseren Enkelsohn zur Welt brachte, (Und mich um Beistand bat!) lag zur gleichen Zeit mein Vater im 50Km entfernten Krankenhaus, in der Intensivstation. Die Ärzte machten meiner Mutter und mir kaum Hoffnung. Ich kann ganz schwer beschreiben, was ich damals an Widersprüchlichen Gefühlen, gleichzeitig, erleben und ertragen musste.

Am Bett meiner Tochter – Rührung und Freude!
Wenige Stunden später am Krankenbett meines Vaters – Verzweiflung und Angst!
Und dazwischen die ganze Arbeit mit den Tieren!
UND ER WAR NICHT HIER! ICH WAR ALLEIN!

Als der kleine Enkelsohn auf der Welt war, gründeten mein Mäuschen und ihr Freund(Übrigens auch ein gaaaanz Lieber!) ihren eigenen Haushalt!
Das war vor ziemlich genau 3 Jahren! Schock!!!
Wars das, war das Alles, Was nun?
Das war auch für mich eine Fürchterliche Zeit!!! Übrigens wieder ALLEIN!!!
Ohne Schulter zum Anlehnen, ohne Worte die trösten einfach ALLEIN!!!
Ich hab das so in Erinnerung, als ob einem dauernd jemand mit einem „Vorschlaghammer“ auf den Schädel donnert! Von Morgens bis Abends und in der Nacht dann doppelt!
Aber auch das hab ich irgendwie überlebt!
Ich habe mich auch daran gewöhnt!
Und nun, erzähle ich dir vom vergangenen Jahr!

Wohl das „schrecklichste“ in meinem Leben!
Am 17. Februar 2005 ist völlig unerwartet mein Vater gestorben!
Es brach eine Welt zusammen für meine Mam!
Obwohl ich einen Bruder habe, der sich allerdings kaum Zeit nahm, und eine Zwillingsschwester zu der aber keinerlei Kontakt besteht, war ich doch die einzige, die meiner Mutter beistand! Ich weiß ja nicht, ob du schon so einen Verlust erleiden musstest, aber es ist wirklich unwahrscheinlich schwer zu ertragen! Ich gab meiner Mam so viel Trost wie mir nur möglich war und 14 Tage später, es schien schon wieder ein wenig „bergauf“ zu gehen, starb noch die einzige Schwester meiner Mutter!
Wieder Tiefster Abgrund!
Aber wir haben uns da wieder empor gekämpft!
Ein halbes Jahr darauf, ist meine EINZIGE LIEBE Freundin tödlich verunglückt!!!
Ihr konnte ich immer mein Leid klagen, und sie wusste immer Rat!Obwohl sie 2 Jahre zuvor bei einem Kutschenunfall so schwer verletzt wurde, das sie seither nur noch im Rollstuhl saß! Aber ich war für sie da, und sie für mich!
Sie war ein GROSSARTIGER Mensch, und sie fehlt mir so sehr!

Aber ER war trotzdem nicht da! ICH WAR ALLEIN!
Keinen Weg, fort von dieser UNERTRÄGLICHEN EINSAMKEIT!

Worauf soll ich warten? Worauf soll ich mich freuen?
ich sehe ja nur die PFLICHT meiner Mutter gegenüber! Auch für SIE da zu sein!
Und dann sehe ich die PFLICHT meiner Tochter gegenüber und dem Kleinen Schatz!
ABER WO BLEIBT DANN MEIN RECHT AUF EIN WENIG LIEBE; EIN WENIG GLÜCK; AUF EIN WENIG ZWEISAMKEIT???
Es ist mir echt zuviel!
Es ist mir die Vergangenheit zu viel und es ist mir die Zukunft zuviel!
Das Heut und das Morgen!
Und es tut mir schon wieder mal leid!
Beinahe mein ganzes Leben tut mir leid!
Aber vor allem, die vergangenen Jahre! Sie waren mir einfach zu schwer!
Ich habe keinen Menschen, und ich habe keine Kraftmehr!
 
Liebe Lilly,

das tut mir sehr leid, das Du Dein Leben so verbracht hast auch hattest Du so einige Schicksalsschläge zu verkraften - auch wenn Du sagst, Du hast keine Kraft, so hast Du doch viel gemeistert.

Aber sicher ist dies ein guter erster Schritt zur Veränderung, den Du jetzt getan hast - alles aufschreiben, schriftlich festhalten, was Dir klar geworden ist.
Ich frage mich, warum Du so lange mit Deinem Mann zusammen bist, wo er doch nie für Dich da war? Das Wort Liebe habe ich nicht gelesen, was ist es dann? Möchtest Du Dich trennen? Du würdest doch dabei nichts verlieren.
Auch wenn Dir Dein Leben verpfuscht erscheint, Du hast doch eine liebe Tochter groß gezogen und nun einen süßen Enkel - das war ganz sicher nicht umsonst.
Du hast doch auch die Chance, neu anzufangen, Dir etwas neues aufzubauen, Du hast doch Dein Leben in der Hand.

Ich wünsche Dir alles Gute und erfahre gerne, wie es bei Dir weitergeht - Du kannst mir auch gerne schreiben.

Liebe Grüße
Renate
 
Hallo Lilly

Ich wundere mich immer wieder, was Ehepaare miteinander erdulden, ohne sich irgendwann gegen das Zusammenleben zu entscheiden. Egal ob zugesichert wurde, sich erst zu trennen "wenn der Tod sie scheidet" ... macht es doch in vielen Fällen Sinn, das vorher schon zu tun und somit zu unterscheiden zwischen einem Dahin-Vegetieren in alten Strukturen oder dem Neuanfang und der Chance auf bessere Zeiten.

Tatsache ist, dass Du ja sowieso immer allein warst. Im Gegenteil gab er Dir mit seinen Entscheidungen und seinem Verhalten noch viel mehr Grund dazu, Dich noch einsamer zu fühlen. Ein Neuanfang würde Dir Möglichkeiten geben, die Du so nicht hättest, zumal Du wohl immer von den Entscheidungen von ihm gelebt hast und nicht Deinen eigenen. Das ist wohl ein massgeblicher Grund, mit Groll auf sein Leben zurück zu blicken ... weil man sein Leben nicht wirklich gesteuert hat sondern steuern liess.
Und Du scheinst da einen denkbar ungünstigen Steuermann gehabt zu haben ... bzw. zu haben.

Es ist schön, dass Du hier geschrieben hast. Aber ich hoffe, es ist nicht der Beginn einer Phase, in welcher Du Dich in die Einsamkeit des Internets zurück ziehst. Denn mögen hier auch viele Leute sein, so kann es doch gewisse Kontakte mit anderen Menschen nicht ersetzen.
Ich hoffe aber, Du kannst mit Deinem Austausch hier, allenfalls aufsetzen und Dein Leben fest in den Griff nehmen, Entscheidungen für Dich treffen und zu einem glücklicheren Leben finden.

Es tut mir sehr leid, was in Deinem früheren Leben passiert ist. Vielleicht ist das ja der Punkt, an welchem Du diesen Teil Deines Lebens abhaken und einen neuen Teil beginnen kannst. Du hattest in der Vergangenheit schon Zeitpunkte, da Du Dich auf Basis der ohnehin schon verpfuschten Jahre schlecht für weiteres entschieden hast. Das soll Dir nicht wieder passieren. Triff jetzt die richtigen Entscheidungen für den Rest Deines Lebens. Hol jetzt richtig was für Dich raus. Ich denke, dass Du das kannst, weil Du weisst, wie es ist, NICHT zu leben.
Alles Gute!

Gruss, Marcel
 
Hallo Lilly,
bis jetzt hast du deine Probleme versucht über die Jahre "auszusitzen". Sicher gab es auch immer wieder Gründe, warum du gerade "jetzt" nichts ändern konntest.
Aber nun... bist du jetzt wütend genug, hast du jetzt genug Energie dazu??? Warte nicht, bis der Anfall vorbeigeht!!!
Einmal hat es schon geklappt (Alkohol). Erinner dich an das Gefühl, als du es geschafft hattest. Es muss toll gewesen sein!:bang:

Was könntest du also ändern?
Mir fallen einige Sachen dazu ein, aber es ist dein Leben. Mach du bitte Vorschläge und, wenn es dir recht ist, können wir unseren Senf dazugeben.

Wir packen das!:kiss:

LG ADo
 
Hallo Lilly,
so, wie Du Dein bisheriges Eheleben beschreibst , sieht es wie ein schlimmer Scherbenhaufen aus. Aber so ganz stimmt das nicht, denn Du hast - wie Sternenfee schon schreibt - eine Tochter und ein Enkelkind.

Scherben entstehen deshalb, weil jemand nicht achtsam mit dem Porzellan (in Deinem Fall der Ehe) umgegangen ist. Das betrifft Deinen Mann, aber es betrifft auch Dich insofern, als Du sehr lange gebraucht hast um zu merken, daß Du Dir selbst nichts Gutes tust, wenn Du da bleibst bzw. wenn Du Deine eigenen Bedürfnisse nicht wirklich wahrnimmst und selbst verwirklichst.
Aus welchem Grund auch immer hast Du wohl immer geglaubt, er wäre dafür zuständig, daß es Dir/Euch gut geht. So, wie Du ihn beschreibst, hat er für sein eigenes Wohlbefinden soweit er es eben verstanden hat, ganz gut gesorgt. Du bist dabei auf der Strecke geblieben, weil Du Deine Bedürfnisse nicht selbst wahr- und in die Hand genommen hast. Immerhin - und das meine ich an dieser Stelle durchaus ernst - hat er anscheinend für Euch materiell gesorgt, wenn auch nicht üppig?

So, und jetzt ist anscheinend die Zeit gekommen, die Besen und Schaufel in die Hand zu nehmen und ans Aufräumen zu gehen nach dem Motto "lieber aktiv als passiv!".
Geh zu einem Anwalt und lasse Dich beraten, was eine Trennung / Scheidung bedeuten würde für Dich.
Überlege Dir, was Du dann tun könntest, damit das Loch, in das Du höchstwahrscheinlich fast hineinfallen würdest ohne Deinen jahrelangen "Kontrahenten", nicht zu tief wird.
Fange langsam wieder an, eigene Beziehungen zu knüpfen.
Suche Dir professionelle Hilfe bei einem Psychotherapeuten oder Arzt, der auch Psychotherapie macht.
Setze Dich damit auseinander, wie es überhaupt zu dieser Abhängigkeit und Passivität kommen konnte. Die Gründe dafür liegen sicherlich irgendwo in der Kindheit und im Elternhaus begraben. usw. usw.

Es gibt viele Leute, die sich mit oder ohne Familie einsam fühlen. Das hat also gar nichts mit der tatsächlichen Situation zu tun sondern es ist ein Gefühl im Kopf, das sich immer wieder zu bestätigen scheint, solange man aus diesem Gefühl nicht aussteigt.
Du bist gerade dabei. Viel Glück ! :)

Diesen Text zur Einsamkeit fand ich recht gut und treffend:
https://www.palverlag.de/Einsamkeit.html

Und hier noch ein Test, ob man dazu neigt, sich einsam zu fühlen:
https://www.palverlag.de/einsamkeit-test.php (der ist sicher nicht soooo ernst zu nehmen, aber ein bißchen was sagt er schon aus...)

Grüsse,
Uta
 
Hallo Ihr Lieben!

Ich hätte kaum geglaubt, dass sich jemand die Mühe macht, meine lange Geschichte zu lesen!
Dafür danke ich sehr!
Tja, die Liebe, die ist im Lauf der Jahre, langsam aber sicher "gestorben".
Es ist nun nichts mehr übrig für ihn! Um auf Eure "Vorschläge" oder "Ideen" einzugehen, ich habe so viele Nächte darüber nachgedacht, und konnte keinen Ausweg finden der mir erträglich oder gerechtfertigt erscheint!
Wenn ich mit bald 44 Jahren neu anfangen würde, stünde ich mit leeren Händen da! Ich bin ja Finanziell komplett auf ihn angewiesen!
Sollte ich die Scheidung einreichen, würde ich ja das Recht auf Unterhalt verspielen, und müßte mir eine Arbeit suchen!
Gleichzeitig, wäre er nicht mehr verpflichtet, später einen gewissen Prozentsatz der Pension mit mir zu teilen, und ich müßte bis ins hohe Alter arbeiten, um überhaupt jemals Anrecht auf eine eigene Pension zu haben! Und all die Jahre der "Entbehrung"wären noch Sinnloser, als sie mir onehin schon erscheinen!
ER ist trotzdem noch immer der Ansicht, dass doch alles in Ordnung ist! Und würde von sich aus kaum einen Schritt in diese Richtung unternehmen.
(Wie "allein" ER, wenn er nicht zuHause ist , dann tatsächlich lebt, entzieht sich meiner Kenntniss!)
Auf jeden Fall kommt er heute wieder für einige Tage nach Hause!
Ich hoffe, dass ich den Mut aufbringe, endlich einen Schritt in die richtige Richtung zu machen! Bei Euch allen bedanke ich mich ganz herzlich!

Liebe Grüße
Lilly
 
Hallo Lilly:wave: ,

ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du es schaffst. Es ist nie zu spät neu anzufangen

samadhi
 
Hallo Lilly,
lebst Du in Deutschland oder in der Schweiz? Auf jeden Fall würde ich an Deiner Stelle unbedingt zu einer Beratungsstelle gehen und genau über diese PUnkte genaue Auskunft einholen:
Wenn ich mit bald 44 Jahren neu anfangen würde, stünde ich mit leeren Händen da! Ich bin ja Finanziell komplett auf ihn angewiesen!
Sollte ich die Scheidung einreichen, würde ich ja das Recht auf Unterhalt verspielen, und müßte mir eine Arbeit suchen!
Gleichzeitig, wäre er nicht mehr verpflichtet, später einen gewissen Prozentsatz der Pension mit mir zu teilen, und ich müßte bis ins hohe Alter arbeiten, um überhaupt jemals Anrecht auf eine eigene Pension zu haben! Und all die Jahre der "Entbehrung"wären noch Sinnloser, als sie mir onehin schon erscheinen!
Ich glaube nämlich nicht, daß das so stimmt...

Grüsse,
Uta
 
Hallo Lilly

Was auch immer Du tust, Dich trennst ... oder es schaffst, ihm die Augen zu öffnen und Euch beiden wieder ein lebenswertes Leben zu schaffen ... denk einfach dran, dass auch jetzt noch Zeit für einen solchen Neueinstieg ist. Du kannst noch nicht von einem verpfuschten Leben reden, weil es noch nicht fertig gelebt ist. Du stehst mitten drin. Und heute ist, wie man so schön sagt, der Anfang vom Rest Deines Lebens.
Ich wünsche Dir, dass Du nie in Zukunft zurückblicken musst, mit dem Gedanken, dass Du irgendwelche Entscheidungen AB dem heutigen Tag verschlafen hast.

Gruss, Marcel
 
Hallo Lilly,
Ich hoffe, dass ich den Mut aufbringe, endlich einen Schritt in die richtige Richtung zu machen!

Das wünsche ich Dir auch :) .

Franz von Assisi betete: Herr, gib mir die Kraft, zu ändern, was ich ändern kann; gib mir die Kraft, dem zu widerstehen, was ich nicht ändern kann, und gib mir die Weisheit, den Unterschied zwischen beidem zu erkennen

Es gibt ja in einer schwierigen Partner-Situation auch die Möglichkeit, zu akzeptieren, was nunmal ist und sich damit zu arrangieren, wenn vieles dafür spricht. Dann aber sollte man aufhören, die Situation zu kritisieren und sie so nehmen wie sie ist. DAs ist dann eine aktive Entscheidung und macht frei - denke ich :) .


Grüsse,
Uta
 
Hallo Lilly,

verstehe nicht ganz, das Du hier Deine Lebensgeschichte erzählst und das Du es nicht mehr erträgst, aber dann sagst, das Du alles schon durchdacht hast und es wohl beim Alten bleiben wird - warum hast Du dann überhaupt hier geschrieben?
Ist Geld wirklich wichtiger als Freiheit? Wenn Du neue Wege gehst, lernst Du vielleicht auch endlich die Liebe kennen, kannst durch einen Beruf viel Freude erlangen und vieles mehr...

Dein Herz schreit doch danach, Sehnsucht nach Liebe, Wärme und Anerkennung - folge Deinem Herzen.
Baue Dir keine Berge, sondern fange langsam an - Dein Leben ist noch längst nicht vorbei - aber ist es noch Leben, wenn Du in Deiner Situation verharrst?
Informiere Dich, was mit einer Scheidung auf Dich zukommt, überlege Dir, in was für einen Job Du arbeiten könntest - eins nach dem anderen - lebe...

Liebe Grüße
 
Ein "verpfuschtes" Leben

Als Frischling in Euerem Kreis muß ich mit einem Beitrag beginnen. Das ist die eine Sache. Die andere ist, ich darf mich ein wenig in Eurem Nest breit machen, das Ihr mir mit vielen herzlichen Beiträgen vorgewärmt habt. Warum ich beim "Aufsitzen" gerade auf Lilly gestoßen bin? Und warum schrieb gerade eine "Sternenfee", deren Beiträge ich las und mich zum Mitmachen bewogen haben, als erstes auf den Hilferuf?

Hallo Lilly! Ich würde Dir gerne helfen. Kann ich Dir helfen? Hast Du eine Idee für eine Lösung, eine Ahnung, wie sich der Knoten lösen läßt, der Deine Lebensenergie blockiert?

Was hilft Lilly? Zuspruch, Rat, Kritik, gar Liebe? Kann sie die fühlen? Wissen wir genug von Lilly, ist ihre Realität die Wahrheit? Mein Bauch fragte spontan: ist das nicht ein Fall für den Chat, wo man die Chance hätte, etwas zu entwickeln, nachzufragen, durch gegenseitiges Verstehen mehr Vertrauen aufzubauen? Alkohol, Zwillingsschwester, die Biographie von Menschen ist komplex und kompliziert. Oft fragte ich mich: habe ich das Recht mich einzumischen?

Ich habe gut reden, bin gesund und glücklich. Mein Schicksal verlief jedoch nicht auf der Sonnenseite des Lebens, der Grausamkeiten gab es viele. Selten nur fragte mich das Leben, was mir angenehm wäre. Allerdings hatte ich das Glück, vor 20 Jahren einem Menschen zu begegnen, den man als "Meister" bezeichnen könnte. Eine seiner Lehren war: es gibt zwei Arten von Problemen, solche, die Menschen lösen wollen, und solche, über die Menschen reden wollen. Danach habe ich fortan immer als erstes gefragt. Ja Lilly, brauchst Du Anteilnahme, Verständnis - oder willst Du Dein Leben in die Hand nehmen, künftig Verantwortung tragen, willst wissen, wie das geht, ein harmonisches, zufriedenes Leben zu führen?

Vor Jahren hatte ich eine Freundin, schwer krank, MS, Alkohol, traumatisiert. Ich half ihr, aber ich fragte sie auf halber Strecke: sag mal Birgit, was machst du dann mit deiner Gesundheit? Ist das eine anständige Frage?

Im Laufe der Jahre habe ich mit vielen Menschen über das Leben gesprochen. Die meisten wunderten sich, warum es mir trotz widriger Umstände so gut geht. Trotz der Verschiedenartigkeit ihrer Probleme hatten jedoch alle eines gemeinsam: alle wollten sich so fühlen wie ich - aber keiner wollte den notwendigen Weg gehen, das Ziel (stabiles Glücklichsein) zu erreichen.

Ach Lilly, alle Menschen haben ihre schweren Stunden. Einige ernten allerdings nur, was sie vorher säten. Wenn sich in mir mal dunkle Wolken zusammenballen wollen, dann lasse ich den Blick duch die weite Welt schweifen, sehe Krankheit, Elend, Unterdrückung Gewalt und Vergewaltigung, Hilflosigkeit und Unterdrückung - und spreche dann zu mir: was, ihr wollt dunkle Wolken sein, macht euch mal nicht lächerlich.

Na Lilly? Wie sieht es heute aus in Deiner Welt. Kannst Du Dich über etwas freuen? Bist Du ein wenig dankbar für etwas? Konntest Du einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten? Wenn Dir nur etwas bleibt von dem, was ein Leben lebenswert machen kann, dann brauchst Du die Hoffnung nicht aufgeben.
Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,
Dein Posting war zwar vor allem an Lilly, aber ich frage hier trotzdem mal nach:
aber keiner wollte den notwendigen Weg gehen, das Ziel (stabiles Glücklichsein) zu erreichen.
Du sprichst hier vom "notwendigen Weg", um z.B. Gesundheit zu erreichen.
Kannst Du etwas mehr von diesem Weg erzählen?

Ich bin etwas vorsichtig geworden, denn es gibt eine Menge Leute, die sagen, daß sie auf "dem Weg" sind, die mir aber trotzdem sehr eigenbezogen und desinteressiert an menschlichem Miteinander zu sein scheinen.

Grüsse,
Uta
 
Hallu Uta - danke für Deine Aufmerksamkeit. Ich bin erst seit zwei Wochem im Internet und wollte das Geld investieren, um mit anderen für mich und andere Dinge zu klären, die für eine erfolgreiche Lebensgestaltung wichtig sein können. Ich schreibe immer noch an einem Buch, dessen Fertigstellung unter anderem daran scheitert, das Worte nicht ausreichen, Phänomene zu beschreiben. Selbst mit meinem persönlichen Erlebten konnte ich den Mangel nicht beheben.

"Weg" ist wirklich eines der Worte, die befrachtet sind mit egozentrisch-esoterischen Vorstellungen. Allerdings kenne ich auch Menschen, die offensichtlich keinen "Weg" gehen und sich um niemandes Unglück scheren.

Gestern Nacht habe ich mit Lukas kommuniziert. Seine Äußerungen (Schnauze voll von dem Weg) haben mich berührt. Das ist ein echter Weg, da kämpft ein Mensch nicht um mehr Glück, sondern um ein bißchen weniger Unglück. Dann eine Lilly. Auf ihrem Weg fragt sie nach der Rente ihres Peinigers und erschrickt bei der Vorstellung, arbeiten zu gehen. Damit ich nicht falsch verstanden werde: alle Menschen sind Individuen und gehen mit ihren Möglichkeiten "ihren" Weg, der objektiv nicht besser oder schlechter ist. Subjektiv allerdings lösen die verschiedenen Wege Gefühle aus, die zwischen Ehrfurcht und Abscheu liegen.

Leben bietet Optionen, dies oder das zu tun. Der eine ist materiell orientiert, der andere ist sozial engagiert, einer handelt umfassend, ein andere egozentrisch. Aber kommen nicht immer wieder mal Weggabelungen, wo Entscheidungen getroffen werden müssen? Ich möchte mal abkürzen mit einem Zitat von einer Gemeindeschwester, die viele Jahre Sterbebegleitung machte: "... und dann liegen sie da und sagen - war das alles?"

Nach meiner Kenntnis ist Glück eine Folge davon, wie der Mensch Erfolg definiert. Wie er Erfolg definieren kann ist eine Folge davon, wie er Fühlen (Herz - Seele) kann. Dazu gehört - auch - Empathie, auch die Selbstliebe, mit sich achtsam umzugehen und seine ethischen Regeln nicht zu verletzten - sich treu zu bleiben.

Ein spannendes Thema und für mich ein Tagesbeginn wie aus dem Bilderbuch, Dir antworten zu dürfen, und wünsche mir, daß meine guten Gefühle Dich erreichen.

Wolfgang

PS. mein Beitrag war an alle, wollte bekanntgeben, das ich dabei bin.
 
Wie hieß es in den Zeiten der großen Diskussionen immer? : ".. aber es war gut, daß wir darüber gesprochen haben..." :) :rolleyes: :p) :)
Uta
 
Liebe Lilly.

ich habe soeben deine Geschichte gelesen und die gut gemeinten Antworten dazu und frage mich, wie es dir wohl geht?

Wenn ich dir etwas mitgeben darf auf deinen zugegeben happigen Weg, den du doch trotz aller Widrigkeiten über-lebt hast :fans: :

In einem Buch von Louise Hay schreibt sie: "Schuldzuweisung ist die sicherste Art, ein Problem zu behalten". Vielleicht kannst du dem einmal nachspüren. Sei aber achtsam und grosszügig mit dir selbst dabei, denn die Vergangenheit kannst auch du nicht mehr ändern, auch wenn du das noch wolltest.

Eine Frage die ich mir stelle ist: Wie gross ist deine Achtung zu DIR SELBST, Lilly? Auch hier ist wieder der vorletzte Satz zu beachten.

nun wünsche ich dir alles Gute und viel Mut auf dem Weg zu DIR SELBST :kiss: , Lilly
 
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