Die "gesündeste Kostform" - Aspekte Vollständigkeit, gesundheitliche Risiken/Vorteile, Nachhaltigkeit, Evidenz

Leider wird bei den Studien nicht untersucht, ob es sich bei dieser tiereiweißreichen Ernährung und der Entstehung von chronischen Erkrankungen nicht nur um Säugetierprodukte (Milchprodukte und rotes Fleisch) handelt. Demnach könnte man sehr wohl Fisch, Geflügel und Eier essen, wie ich glaube.

es geht um jegliches tierisches Eiweiß, auch Milch, Eier, Fisch (wobei Fisch wohl nicht ganz so schädlich sein soll)
 
Ich fragte mich schon, warum die Eierschalen aus dem Biobereich (immerhin bei Alnatura gekauft) mittlerweile z.T. dermaßen zerbrechlich sind, dass ein Bebrüten unvorstellbar scheint...
auch Bio Hühner sind hochgezüchtet und legen jeden Tag ein Ei, da kommt man mit nährstoffreicher Ernährung nicht nach. Ich halte alte Rassen, die legen nur ca. jeden 2. Tag ein Ei und haben mehrmals im Jahr Pausen. Da würde sich ein Verkauf von Eiern nicht lohnen, ich würde sie unter 1€ nicht hergeben, halte einfach weniger Hühner. Wenn sie Auslauf haben, füttert man auch Vögel eventuell auch andere Tiere mit, das schlägt sich auf den Preis.

es geht um jegliches tierisches Eiweiß, auch Milch, Eier, Fisch (wobei Fisch wohl nicht ganz so schädlich sein soll)
ja, leider wird das nicht getrennt untersucht, ob Fisch, Geflügel und Eier dazugehören oder nur Säugetierprodukte (Milch und rotes Fleisch), oft vergleicht man nur vegan/vegetarisch mit Omnivore, das ist kompletter Unsinn.
 
Epigenetische Folgebelastung?
Könnte man einfach rausfinden, indem man Hühner derselben Abstammung verschieden füttert. Ich wette, daß das auch gemacht wird. Die Agrarindustrie ist daran interessiert, mit möglichst geringem Aufwand und Kosten ein möglichst gut verkäufliches Ergebnis zu erzielen und erforscht solche Dinge (was muß mindestens gefüttert werden) daher genau, oft genauer als es beim Menschen erforscht wird (weil man am Menschen nicht so viele Experimente machen kann).

Kurze Antwort: Halte ich für ausgeschlossen. Weißt Du, wieviele Generationen Hühner seit 1970 Eier gelegt haben? Wieviele Generationen "hält" eine epigenetische Programmierung?
 
Ich fragte mich schon, warum die Eierschalen aus dem Biobereich (immerhin bei Alnatura gekauft) mittlerweile z.T. dermaßen zerbrechlich sind, dass ein Bebrüten unvorstellbar scheint...

Leider konnte ich in den Läden in der Stadt bislang keine demeter-Eier finden.
Tatsächlich seltsam. Ich hab mal drüber gelesen, dass die Bauern an den Schalen erkennen, ob entweder Kalzium oder Silizium fehlt. (den Teil hab ich nicht mehr genau am Schirm - was von den beiden in dem Fall fehlen kann).
Gibt sicher nicht die "eine" Ursache, aber ich denk mir essenzielle Nährstoffe als Zusatz müssen Bio-Bauern doch geben können?

Bio Eier, die wir kaufen (nicht so exklusiv - "nur" vom Aldi, aber Bio, Sojafrei gefüttert), haben dicke/normale Schalen.

lg togi
 
Und wenn man Hennen, ob jung oder alt, höhere Mengen des billigen Raps-, Soja-, Sonnenblumenöls oder auch von mutmaßlich gesünderen gesättigten Fettsäuren zufüttert (z.B. Kokosöl) legen sie übrigens auch häufiger und "größere"/schwerere Eier.
(Quelle: POULTRY SCIENCE 51: 1126-1132, 1972)
Sofern jemand von euch einen Hof und Hennen hat und das mal eine Zeit lang ausprobieren möchte und dann vielleicht sogar noch einen Futterkostenvergleich führen mag oder von der Berufsvereinigung aus dem Ärmel schütteln kann: Von einer Rückmeldung wäre ich begeistert!

Wenn wir gerade bei den Eiern sind.
Eier aus Freilandhaltung haben sonst übrigens etwa 2,5x soviel ω-3 Linolensäure und etwas weniger Ölsäuregehalt.
ω-6 Fettsäuren (Linolsäure) sind aber praktisch gleichauf wie bei den Käfig-/Stallhennen.
Eier aus Kokosölzufütterung haben deutlich weniger Ölsäuregehalt für mehr C12:0 und C14:0. Müssten möglicherweise also allein darum deutlich fester und vollmundiger schmecken können.

Unterschiede in den Cholin-Gehalten habe ich noch nicht nachgeschaut.

Unabhängig von den Makro-Nährstoffwerten der Fettsäurenzusammensetzung spielen die Gifteinlagerungen sicherlich bei den verschiedenen Haltungsformen (sofern sich dadurch Futterherkunftsunterschiede ergeben, also eigentlich erst ab Mobilstallhaltung und biodynamisch-kontrollierter Landwirtschaft) eine enorme Rolle. Dioxine fanden und finden da immer wieder ihren Weg aus der Umwelt auf die landwirtschaftlichen Flächen und damit in die Hühner und deren Eier. In diesem Zusammenhang sind die Ölverluste und der Glasfaser-/Harz-/Phenole-Abrieb der Windkraftwerk-Manie ganz sicher nicht gesund für den Ernährungskreislauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
du hast nur von Fleisch oder Vegan gesprochen, nicht ob Fisch, Geflügel und Eier ebenso wie Säugetierprodukte Milch/Fleisch schädlich sind. Im Wirk-Kochbuch - artgerechten Ernährung wird drauf eingegangen, dass man eben Milchprodukte wie ein Stück Käse nur als Genuss ausnahmsweise mal essen soll, wenn man gesund ist und Säugetierfleisch ebenso.
 
Zur Wichtigkeit von Cholin:

Cholin (Vitamin B4) ist etwas, was in fettem Seefisch oder Lamm und Rind (nebst Eiern natürlich) am meisten vorkommt. Veganer und Vegetarier sehen da in die Röhre. Satte 90% der Amerikaner nehmen demnach zuwenig Cholin zu sich.
Möglicherweise ist Cholin der eigentliche Grund für die Nützlichkeit von hohem Seefischkonsum in der Schwangerschaft und Kindheit für die Nervenbildung und für die geistige Entwicklung - nicht die zwiespältigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren -- seien es auch omega-3.
Interessant sind auch die enthaltenen gesunden Muster-Ernährungspläne für Schwangere. Denn: Zuwenig Cholin.
550mg Cholin pro Tag Mindestbedarf für die bloße Erhaltung von Zell- und Organmembranen (Phospatidylcholin-Spiegeln) etc. - etwaiger Zusatzbedarf für aufgestaute Regeneration noch außen vor.


Peace.
 
Veganer kommen mit weniger Cholin aus, bzw. bilden Cholin anders im Körper. Methionin und Folsäure können außerdem cholinarme Ernährung kompensieren.
Zweifelhaft!
Die körpereigene Phosphatidylethanolamin N-methyltransferase (PEMT) produziert nur unzureichend geringe Mengen Cholin aus Phosphatidylethanolamin (dabei wird sAMe zu Homocystein).​
Thematisch bezogener Einschub:
Das Enzym PEMT wird durch Estrogen maßgeblich gesteigert in ca. 80% der Frauen, sodass in bestimmten Lebensphasen der tägliche Cholinbedarf also deutlich entlasteter ist. In den anderen ca. 20% wegen genetischer Diversität aber nicht. Und ob erhöhte Estrogenspiegel, die selbst wiederum stark die Leber beanspruchen, insgesamt so wünschenswert sind, ist schlussendlich auch strittig.
Interessanterweise beinhaltet dieser positive Effekt von Estrogen auf die körpereigene Cholinsynthese und den somit einhergehenden besseren Leber- und Darmzellen-Fettstoffwechsel einen Teil-Erklärungsansatz für eine oft (aber nicht immer!) beobachtete Verbesserung der Knochendichte auf Estrogentherapie: Durch bessere Verdauungsleistung werden Fettsäuren effizienter resorbiert, es verbleiben weniger freie Fettsäuren im Darmlumen zur Verseifung mit Calcium. Somit ist einerseits effektiv mehr Fett und mehr Cholin für die Verteilung solchen Fettes für die Bildung von Steroidhormonen vorhanden, und andererseits erheblich mehr frei verfügbares Calcium aus der Nahrung, das aufgenommen und für den Knochenstoffwechsel genutzt werden kann.
Methionin kann einen (noch höheren?) täglichen Cholinbedarf nur insoweit mindern, indem es für die Methylierungsprozesse des irreversibel aus Cholin gebildeten Betains einspringt.​
Gleiches betrifft Methylfolat. Unmethylierte Folsäure kann dafür hingegen nicht herhalten.​
Die Phospatidylcholine etc. für die Membranen, für die Verpackung von Fettsäuren in der Aufnahme, der Ausscheidung, und innerhalb des Körpers zwischen Leber und Organen sowie die Sphingomyeline für die Nerven usw. werden nur durch Cholin als Ausgangsstoff gedeckt.​
Das steht auch alles gut erklärt auf der verlinkten ZdG-Seite. Nur deren Behauptungen/Schlussfolgerungen wie du sie oben wiedergibst, sind nicht schlüssig.​
Je nach Nebenbedingungen (z.B. ausreichend Methionin) führt isolierter Cholinmangel bei Tierversuchen (Ratten) übrigens nicht einmal zwangsweise zu erkennbaren Leberveränderungen wie Vernarbungen oder Verfettungen; die Versuchstiere sterben aber alle verfrüht.​
Für Veganer oder Vegetarier, die nicht mindestens zwei Eier am Tag essen, muss das kein Hindernis darstellen. Also insoweit nicht, wie man auch meint, dass auch Vitamin B12 kein Hindernis darstelle sofern man darüber Bescheid weiß und es bewusst und regelmäßig als Nahrungsergänzungsmittel zuführt.
Das gilt dann auch für Cholin.
Cholinbitartrat in Kapseln oder Pulverform ist preisgünstig zu bekommen.
Eine Erhöhung von schädlichem TMAO durch Cholinbitartrat ist nicht so eindeutig wie einzeln berichtet, sondern stark von anderen Nahrungsbestandteilen und der Verdauungsleistung und Darmflora abhängig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Cholin (Vitamin B4) ist etwas, was in fettem Seefisch oder Lamm und Rind (nebst Eiern natürlich) am meisten vorkommt. Veganer und Vegetarier sehen da in die Röhre.
Das war bei Niko Rittenau ein Thema (Veganer Influencer, dessen vegane Freundin vegan sehr krank wurde/wieder beginnen musste tiereische Lebensmittel zu essen).
Wer reinhören mag, findet es sicher auf YT.

lg togi
 
sofern man darüber Bescheid weiß und es bewusst und regelmäßig als Nahrungsergänzungsmittel zuführt.
Muss man nicht, wenn man Bescheid weiß, es gibt genug pflanzliche LM, die Cholin enthalten.

Pflanzliche Cholinquellen​

Cholin kommt in zahlreichen pflanzlichen Lebensmitteln vor, allerdings in keinen großen Mengen. Zu den guten Quellen zählen Sojabohnen und -produkte sowie weitere Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen, Quinoa und Buchweizen sowie Vollkorngetreide. Aber auch in vielen Gemüse- und Obstsorten ist Cholin enthalten, wenn auch meist in eher niedriger Menge. Die besten Quellen dieser Kategorie sind Kohl- und Krautgemüse wie Brokkoli, Karfiol und Kohlsprossen, Spinat und Pilze.

Wer sich – den Empfehlungen entsprechend – abwechslungsreich auf Basis von Vollkorngetreide und Hülsenfrüchten, reichlich Gemüse und Obst sowie Nüssen und Samen ernährt, kann problemlos 400 mg Cholin am Tag erreichen. Über den Tag verteilt summieren sich auch die kleineren Cholinmengen einzelner Lebensmittel.


Ich sehe jetzt auch nicht, dass Veganer mehr unter den typischen Symptomen von Cholin-Mangel leiden, wie Fettleber zum Beispiel. Im Gegenteil, die pflanzliche Ernährung scheint eher einen positiven Einfluss darauf zu nehmen.

Cholinbitartrat in Kapseln
Wird CDP-Cholin/Citicholin nicht besser aufgenommen, bzw. Cognizin?
 
Cholin ist der Hauptbestandteil von Lecithin, davon ist sehr viel in Soja bzw. Tofu. Inositol ist auch ein wichtiger Bestandteil von Lecithin, das ist am meisten in Grapefruitsaft.
Von Lecithin ist leider nur ca. 4% Cholin. Hauptbestandteile in Lecithin sind die stark empfindlichen und zwiespältigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren aus Sonnenblumen oder Soja. Eier-Lecithin wäre ausgewogener.

Edamame z.B. enthält viel Cholin, ja. @ullika Isst du so viel Soja und Pilze für verlässliche >500mg Cholin jeden Tag?

Ja, körpereigenes Inositol kann man auch durch Cholin erhöhen. Wenn Inositol aus der Nahrung sehr niedrig ist erhöht sich der Cholinbedarf vermutlich weiter.

es gibt genug pflanzliche LM, die Cholin enthalten.
Aber rechne deren Gehalt mal exemplarisch für dich aus den Portionen in die Tagesmengen zusammen!
Und stelle es gerne hier ein.
Bspw. bräuchte man über ein Kilogramm gekochte Bohnen für die Mindestmenge.
Interessant sind auch die enthaltenen gesunden Muster-Ernährungspläne für Schwangere. Denn: Zuwenig Cholin.
Und diese Muster-Ernährungspläne (vegetarisch oder omnivor) lesen sich wirklich schon beeindruckend gesund. Passt man deren geringe Tagesenergiemengen (bloße 1800-2100kcal) nach oben hin an auf z.B. 2500kcal decken die den Cholinbedarf immer noch nicht bzw. erst gerade so ganz knapp.

Wird CDP-Cholin/Citicholin nicht besser aufgenommen, bzw. Cognizin?
Das darf man annehmen, ja, aber das enthält eben nur 20% Cholin. Zwei 250mg Kapseln CDP-Cholin also nur 100mg Cholin.
Um daraus effektiv die Cholinmengen auszugleichen ist es sehr teuer.
Und ab zwei oder drei Kapseln rotieren viele vermutlich schon wegen der Mengen des enthaltenen Cytidins(-->Uridin) als sehr gutes und sehr wichtiges, aber eben auch sehr stimulierendes Nukleotid.
 
Aber rechne deren Gehalt mal exemplarisch für dich aus den Portionen in die Tagesmengen zusammen!

Hier wird erwähnt:

Um deinen Bedarf zu decken, solltest du laut dem Gesundheitsportal Healthline sowie der Gesundheitsbehörde National Institutes of Health zu cholinreichen Lebensmitteln wie diesen greifen:

  • Shiitake-Pilze: 145 Gramm liefern 116 Milligramm Cholin.
  • Sojabohnen: 93 Gramm (geröstet) enthalten 214 Milligramm Cholin.
  • Weizenkeime: Auf 84 Gramm kommen 153 Milligramm Cholin.
  • Blumenkohl: 160 Gramm liefern 72 Milligramm Cholin.
  • Kartoffeln: Eine große Kartoffel enthält 57 Milligramm Cholin.
  • Quinoa: Auf 225 Gramm (gekocht) kommen 43 Gramm Cholin.
  • Rosenkohl: 160 Gramm liefern 30 Milligramm Cholin.
  • Brokkoli: 160 Gramm enthalten 30 Milligramm Cholin.
  • Erdnüsse: Auf 55 Gramm kommen 24 Milligramm Cholin.
  • Erbsen: 80 Gramm (gekocht) liefern 24 Milligramm Cholin.
  • Vollkornreis: 175 Gramm (gekocht) enthalten 19 Milligramm Cholin.
  • Mandeln: Auf 28 Gramm Mandeln kommen 15 Milligramm Cholin.


Ich denke mit Gemüsen, Hülsenfrüchten, Getreide Produkten, Nüssen und Obst lässt sich da schon ausreichend über den Tag verteilt auf addieren.
 
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