Das nervige Thema mit der Ernährung

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13.05.08
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Hallo liebe Forengemeinde,

ich weiß, dass es schon zahlreiche Threads zu diesem Thema gibt. Aber so wirklich kann ich für mich nichts daraus ziehen :keineahnung:

Die Idee mit der Ernährungsumstellung kam mir durch Endometriose, an der ich erkrankt bin. Histamin soll ja auch entzündungsfördernd sein. Also möchte ich auch gerne soweit wie möglich auf Histamin verzichten.

Nur diese ganze Ernährungssache wird für mich zu einem wirklichen Problem.
Ich versuche zu verzichten, aber es will nicht so ganz funktionieren. Denn ich weiß nicht, was ich noch essen soll. Meine Probleme sind da der spontane Hunger und die Zubereituung.

Gut für mich wäre:

- Hülsenfrüchte (ich hasse sie, und außerdem habe ich Angst, dass sie blähen)
- kein weißes Mehl
- kein Zucker (trinke stilles Wasser, esse aber gerne Süßigkeiten und ab und an Cola)
- keine Zigaretten (möchte unbedingt aufhören)
- kein Kaffee (komme da nicht los)
- keine Milchprodukte
- Gemüse
- Obst (was ich auch nicht mag)

Mittlerweile versuche ich mehr Gemüse zu essen:
- Kartoffeln (vertrage ich gut)
- Brokolie (nicht so der Hit)
- Blumenkohl
- ab und an Zucchini
- Spinat

mehr fällt mir nicht ein und ich weiß auch nicht, wie es sich mit dem Histamin verhält. Mir fehlen leichte, schnelle Rezepte.

Zudem suche ich eine echte Alternative zu Brot und Brötchen. Zum einen ist das Weizen nicht gut, zum anderen mag ich wirklich nur recht dunkles Brot und das vertrage ich nicht. Mein Bauch bläht sich :( Zudem, was aufs Brot drauf? Keine Wurst, kein Käse, Honig mag ich nicht. Die vegetarischen Aufstriche sind meistens auch mit viel Fett und auch wieder Fertigprodukte. Also kann ich Brot ganz streichen. Nur was dann? So ein Brot ist schnell geschmiert! Ich habe es mit Haferflocken, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne etc versucht. Alles in der Pfanne anrösten und mit Sojajoghurt (der sehr gut ist, nur leider voll mit Zucker :( ) aber das ist einfach zu schwer für meinen Magen. Irgendwelche Hirsebrei finde ich nicht sehr anregend. Aber was kann ich am Morgen essen? Hat jemand eine Idee?

Mittags möchte ich mir nun immer eine Suppe kochen, die kann man auch gut warm machen. Nur ohne Brot ist das auch wieder doof. Was kann ich sonst als Beilage verwenden?

Nudeln machen mir leider auch Schmerzen. Dabei esse ich sie so gerne. Und die Soßen sind dann auch schwierig, wenn nicht mit Sahne, dann doch Tomatensoße (man braucht ja eine Basis) und Tomaten enthalten ja Histamin und sind sehr sauer.

Zum guten Schluss sieht es dann immer so aus, dass ich vor lauter Überforderung das esse, was ich schon immer gegessen habe und mir nicht gut tut :(

Kann mir jemand helfen? Praktische Tipps?
Ich wäre euch sehr sehr dankbar!

Liebe Grüße

Anna
 
Ein paar Tipps.

Zum Glück gibt es Kartoffeln. Die kann man gut variieren. Selbgemachte Pommes in öl oder fettarm im Backhofen. Pellkartoffeln, Salzkartoffeln, Folienkartoffeln, Kartoffelpuffer, Kartoffelsalat. Majonäse kann man auch schnell selbst anmixen und Kräuterquark auch.

Brot vertrage ich auch gar nicht und weiss auch nicht genau warum, ob es mehr wegen dem Histamin oder mehr wegen meiner Fruktoseintoleranz ist. Schon die Hefe oder eben der Sauerteig sind bei HI nicht verträglich.

Reis ist mein Brotersatz geworden. Damit kann man auch variieren, gekocht, angebraten, als Salat und es gibt für unterwegs Reiswaffeln zu kaufen.

Rindfleisch als Gulasch oder Rouladen oder kurzgebraten. Mit Rouladenfleisch und etwas Senf (enthält zwar viel Histamin, aber man benötigt ja keine grossen Mengen) bekommt man schon nen leckeres Essen hin.

Hühnchen ist auch super zu verarbeiten. Man kann es kochen, braten oder in den Ofen schieben und am nächsten Tag auch noch kalt essen, wenn man unterwegs ist.

Das mache ich, wenn ich nicht wirklich Bock aufs kochen haben. Hähnchenkeulen salzen und in Ofen schieben und Reis aufsetzen nimmt keine Zeit weg.

Nudeln vertrage ich auch nicht. Nochmal der Hinweis, dass es nicht an der HI liegen muss, sondern auch an einer Gluten- oder Fruktoseintoleranz.

Glutenfreie Nudeln vertrage ich besser.

Hast du schon mal Dinkelbrot/Nudeln versucht?

Kaffe: kauf dir ne kleine Espressokanne, die man auf den Herd stellen kann. Das ist viel verträglicher als Filterkaffe und schmeckt auch besser. Da verzichte ich auch nicht ganz auf Milch und mach mir morgens nen Latte und nachmittags nochmal nen Espresso.

Sossen sind echt ein Problem. Ich dicke meist mit Stärke an und benutze Creme fresh oder giesse einfach nur den Bratensaft übern Reis.

Versuch mal Gulasch zu schmoren und nur mit Salz, Pfeffer und etwas Senf zu würzen. Das schmeckt ganz gut. Wenn du keine FI hast und Zwiebeln verträgst, dann ist das nen geiles Gericht.

Bouletten kann man auch gut am nächsten Tag zur Arbeit mitnehmen.

Morgens ist es echt das grösste Problem. Ich esse meist Reiswaffeln mit Butterkäse (junge Käsesorten haben weniger Histamin) oder Frischkäse.

Oder ich warte einfach 2-3 Stunden bis ich richtig Hunger habe und esse, dann was ich am Vortag gekocht habe. Also Fleisch mit Kartoffeln oder Reis.
 
Huhu!

Lieben Dank! Wir würzen viel mit Paprika, ist das histaminelastet? Sind Gewürze allgemein nicht gut?

Auf Fleisch möchte ich ja so gut wie möglich verzichten ;)
 
Hallo anna bolika,

was genau soll denn die neue Ernährung für Dich bewirken? Wäre es nicht ganz gut, erst einmal feststellen zu lassen, ob Du
- Fruktose
- Gluten
- Histamin
- Laktose
verträgst? Oder weißt Du das schon?

Die Endometriose ist ja nicht primär eine entzündliche Erkrankung sondern eine , die durch Hormone gesteuert wird, weil diese Hormone auf die versprengten Schleimhäute einwirken. Ob da eine z.B. histaminarme Diät etwas hilft?

Hast Du denn Symptome von irgendwelchen Intoleranzen? Oder von Allergien?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,
lieb von Dir. Denn wie man schnell merkt, fehlt mir die Struktur und auch der rote Faden.
Mit der Endometriose hast Du recht. Aber durch die Endometriose kommt es andauernd zu Entzündungen und entzündlichen Reaktionen. Nun möchte ich Lebensmittel zu mir nehmen, die

a) entzündungshemmend sind

und

b) schmerzlindernd sind.

Intoleranzen oder gar Allergien liegen eigentlich nicht vor. Fructose wurde einmal getestet. Durch die Verwachsungen am Darm, machen schwerer Verdauliche Lebensmittel Probleme.

Wenn der Darm weit unten Probleme macht/Schwierigkeiten hat, merke ich das auch durch Übelkeit. Habe auch einen "trägen" Magen, der lange braucht. (Bei der Magenspiegelung konnten die sich mein Abendessen ansehen :D )

Tierische Fette sollen ja ungünstig für Entzündungen und Schmerzen sein (da sind irgendwelche Stoffe drin, die die Produktion von Schmerzbotenstoffen begünstigen), ich glaube Histamin gehört auch dazu. Dazu gehören eben Fleisch und auch Milchprodukte.Gute Öle sind Nussöle und Sesamöle.

Zu Histamin habe ich gerade gefunden, dass "Histamin Schmerzen auslösen oder verstärken kann" Also möchte ich Histamin meiden. Wobei bei näherer Information einige Dinge der Unverträglichkeit auf mich zutreffen zu scheinen.

In der Theorie ist es mir so in etwa klar, was ich meiden sollte, aber das Umsetzen bereitet mir große Schwierigkeiten.

Bin einfach überfordert und mir mit dem Histamingehalt verschiedener Lebensmittel nicht sicher.

Liebe Grüße

Anna
 
Da Du nicht gerne Hülsenfrüchte isst, aber eine Art Brot vermisst, versuch es doch mal mit Kichererbsenmehl.
Daraus kannst Du Dir eine Art Wrap oder Eierkuchen backen.
Der wiederum lässt sich gut füllen mit Frischkäse, Gemüse, Fleisch oder in Streifen geschnitten als Suppeneinlage nehmen.
Brot: da kannst Du Maisbrot versuchen. Rezepte gibts im Internet, wandle es so ab, das es passt und back es statt in der Pfanne (traditionell) in der Kastenform.
Es schmeckt leicht süßlich, aber als Alternative gut zu gebrauchen.
Man kann auch Kartoffelmehl verwenden oder den fertigen Kartoffelbrei
in flockigem Zustand als Mehl verwenden oder als Panierung.
Letztere kann man auch aus gem. Mandeln, Nüssen und Kokosraspeln machen.
 
Ohja, das klingt gut Anonym. Schmeckt denn dieses Kichererbsenmehl eher neutral oder doch nach Kichererbsen (bei einem Magen-Darm-Infekt habe ich mal Tagelang Kichererbsen gespuckt, seitdem wird mir schon beim Geruch schlecht).

Danke :)
 
Ich muss gestehen, das ich es noch nicht probiert habe.
Meine Tante ist Fan der indischen und mexikanischen Küchen und
wir tauschen uns aus, da wir kein Getreide vertragen.
Sie kocht für sich und ihren Mann tolle Sachen ohne Zucker und Mehl,
ist total begeistert von den gefüllten Wraps aus Kichererbsenmehl.
Ich wiederum koche gerne "normal" und tausche aus.
So benutze ich gemahlene Mandeln mit Schale zum backen, aber auch braune Semmelbutter mache ich daraus. Mit Mandeln paniere ich Schnitzel, Fisch mit Kartoffelgranulat. Man muss es etwas vorsichtiger braten, es wird schneller braun, aber schmeckt.
Meine Eierkuchen werden statt mit Mehl mit Eiweißpulver gemacht, weil ich ab und zu mal etwas Süßes brauche. Dazu gibts Quark mit Himbeeren.
Knäckebrot ist auch lecker;
Dazu nimmst Du Sesamsaat, Sonnenblumenkerne, Leinsamen und Mandeln, malst das in der Mulinette, mischt es durch und machst evtl. etwas Brotgewürz daran.
Zu 3 geh. EL. der Mischung macht man Wasser, bis ein dicker, nicht zu nasser Brei entsteht, den man auf Backpapier streicht und in der Microwelle "bäckt", bis er richtig trocken ist.
Man sollte nicht zu viel auf Vorrat machen, denn da alle diese Samen ölhaltig sind, werden sie ranzig, wenn sie lange stehen.
In die Mischung kann man bei Bedarf wenn man sich das Knäcke macht, auch geriebenen Käse oder Speck, italienische Gewürze oder was man sonst noch mag, machen.
Das kann ich empfehlen, es schmeckt nussig und macht gut satt.
 
man kann z.b. aus maismehl fladen machen. maismehl, bindemittel (bindobin oder maisstärke), salz und wasser. alles zum teig kneten, zwischen frischhaltefolie (oder gefrierbeutel auseinanderschneiden) ausrollen und in der pfanne ohne öl backen. kann man dann mit allem verträglichen belegen. leider werden die schnell hart. also ist das eher so ne "ich gönn mir am wochenende was gutes " sache.

wenn du den spinat verträgst dann behalten ihn bei. er ist aber recht histaminhaltig.

aus reismehl kann man die fladen auch machen. oder: reismehl backpulver wasser und salz mischen (eventl bindemittel zugeben) teig in eine kastenform geben und bei 180grad ca 40 backen (bei 500g mehl) schüssel wasser im backofen nicht vergessen.

kartoffeln sind klasse (das einzige was ich noch vertrage). z.b. klöße: kartoffeln kochen, durchs sieb oder kartoffelpresse drücken, etwas kartoffelmehl (z.B. von ruf) zugeben zum zeig kneten, knödel formen und in heißem, nicht kochendem, wasser so lange ziehen lassen bis sie nach oben steigen.

ich hab aus rindfleisch vor einiger zeit einen fond gemacht. einfach alles verträgliche mit rein (bei 5 intoleranzen bin ich ein schlechtes bsp. was da rein kann). also erst das fleisch richtig scharf anbraten, dann gemüsekram und so rein. auch anbraten. dann mit wasser auffühlen und laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaange kochen lassen. durch ein sieb abgießen und kalt werden lassen. wenns kalt ist (am besten im kühlschank runterkühlen, so bildet sich weniger histamin) kann man die fettaugen abschöpfen. ich habs in einen eiwüfelbeutel gefüllt und dann eingefroren. damit mache ich dann auch meine "soßen".
 
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Hallo anna bolika,

als Brot esse ich hefefreies Dinkelbrot aus dem Reformhaus. Das vertrage ich ganz gut. Oder Knäckebrot ohne Hefe.
Weizennudeln vertrage ich auch nicht, aber Dinkelnudeln.

Zum Mittagessen mache ich mir meistens Gemüse mit Öl in der Pfanne anbraten, Salz und Pfeffer und dazu entweder Dinkelnudeln oder Kartoffeln bzw. Kartoffelbrei. Manchmal mache ich etwas (Ziegen-)Frischkäse zum Gemüse. Das kann ich schon ein paar Tage hintereinander essen. Man kann ja auch immer verschiedenes Gemüse nehmen. Fenchel geht gut und Möhren auch. Ich persönlich bin bescheiden mit dem Essen geworden. Zum Abendessen gibt es eine Scheibe Brot mit Butter. Manchmal mache ich Salz drauf, manchmal auch Marmelade. Morgens esse ich Müsli mit Obst und Jogurt.
Man kann sich beim Essen auch umgewöhnen. Irgendwann braucht man z.B. kein Fleisch mehr oder irgendwelche Soßen. Die Wurst auf dem Abendbrot vermisse ich auch nicht mehr.

Gruß Judith
 
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