Infektionswahrscheinlichkeit nach Corona-Impfung laut aktuellen Daten

... Nun macht das Wort „Durchbruch“ auch noch eine zweite zweifelhafte Karriere, diesmal als Metapher. Es wird genutzt, wenn es um positive Tests auf Sars-CoV-2 oder Covid-Erkrankungen bei Geimpften geht. Doch das Virus durchbricht hier überhaupt nichts, schon gar nicht den Impfschutz. Es geschieht vielmehr genau das, was die Studien erwarten lassen. ...

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Tal Brosh-Nissimov von der Universitätsklinik in Ashdod und Mitarbeiter haben die Krankenakten von 152 Patienten ausgewertet, die an 17 Kliniken des Landes behandelt wurden. Es handelt sich etwa um die Hälfte aller Durchbrucherkrankungen im Land, deren Zahl bei 5,2 Millionen vollständig geimpften Personen damit insgesamt gering ist – wie dies aufgrund der Studienergebnisse zu erwarten war.

Durchbrucherkrankungen können schwer verlaufen: Insgesamt 38 Patienten (25 %) mussten mechanisch beatmet werden, 34 Patienten (22 %) starben an COVID-19. Es handelt sich hier jedoch um eine Negativselektion, da die Autoren nur Daten zu hospitalisierten Patienten auswerten konnten. Ambulante Erkrankungen wurden nicht erfasst.

Die Patienten waren im Alter von 22 bis 98 Jahren 8 bis 97 Tage nach der 2. Dosis erkrankt. Im Prinzip kann es jeden jederzeit treffen, doch das Risiko nimmt mit dem Alter und der Zahl der Begleiterkrankungen zu. ...
 
wundermittel
Wuhu,
Das scheint mir ein Argument wie "es kann nicht sein, daß ein Kilo Daunen genauso schwer ist wie ein Kilo Blei, lass es dir halt mal auf den Fuß fallen, dann weißt du's".
ach so, naja, gut, das klingt ja dann vergleichend genauso fein, wie mit dem Bonmot "Man kann keinen Eierkuchen backen, ohne ein paar Eier zu zerschlagen" oder noch passender "für diese weltweite Impf-Test-Studie müssen halt leider ein paar Menschen dran glauben". Wie abgebrüht muss man eigentlich sein, um das "normal" zu finden?

Wenn Medikamente - und Imfpstoffe zählen dazu - erheblich größere Zahlen nicht nur an schweren Nebenwirkungen sondern auch Todesfällen zeigen, dann müsste die Nutzen-Abwägung eindeutig ausfallen, und danach käme man eben gar nicht mehr zu solchen Berechnungen, wie Du sie zu Beginn des Threads aufstelltest, weil das Zeug verboten werden müsste. Vielleicht so verständlicher?
 
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naturheilkunde
Aktuell: ein Pärchen aus meiner Umgebung, beide mit Corona- Erkrankung noch in Quarantäne. Mitgebracht aus Spanien-Urlaub. Geht ihnen wieder gut. Beide waren davor 2-fach geimpft...
 
In Schwaz/Österreich wurde viel geimpft. Jetzt kommen die ersten Ergebnisse dieser Aktion:

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Schwaz: Durchimpfung führte laut Studie zu Rückgang bei Infektionen

Die im Frühjahr vorgenommene Durchimpfung des Tiroler Bezirkes Schwaz wegen der verstärkt aufgetretenen Südafrika-Mutante war offenbar sehr wirkungsvoll. So habe etwa die Impfquote innerhalb von wenigen Tagen auf mehr als 70 Prozent erhöht werden können, danach nahm das Infektionsgeschehen um 60 Prozent gegenüber den Vergleichsregionen ab, berichtete die "Tiroler Tageszeitung" (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf eine Vorab-Publikation zu einer wissenschaftlichen Studie. ...

Bleibt zu hoffen, daß die Erfahrungen in Schwaz vielseitig ausgewertet werden.

Grüsse,
Oregano
 
Ich hoffe auch, dass die Erfahrungen aus anderen Ländern endlich mal zur Kenntnis genommen werden. Auf den steilen Anstieg der Inzidenzen folgt nämlich immer ein ebenso steiler Abstieg - nur davon erfährt man hierzulande fast nie etwas. Viele 'Hochinzidenzgebiete' haben eigentlich gar kein akutes Coronaproblem mehr, egal ob durchgeimpft oder nicht.

Wegen der Delta-Welle in Indien war das Panikgeschrei groß, das Abebben dieser Welle ist dagegen keine Meldung wert. In Indien sind gerade mal 7% der Bevölkerung vollständig geimpft, man setzt bei Erkrankten Ivermectin ein. Ein ähnliches Bild in Bolivien, wo Erkrankte u. a. mit CDL behandelt werden (auch 7% vollständig geimpft). England dagegen hatte trotz hoher Durchimpfungsquote (57%) ebenfalls einen massiven Delta-Ausbruch, der gerade wieder im Absteigen begriffen ist.

Generell sinken mit jeder neuen Welle die Anteile der Hospitalisierten und Sterbefälle, auch unabhängig von der Impfquote.
 
naturheilkunde
Auf den steilen Anstieg der Inzidenzen folgt nämlich immer ein ebenso steiler Abstieg - nur davon erfährt man hierzulande fast nie etwas.
Ich hätte mir Screenshots der Deutschland-Covid-Karten zu verschiedenen Zeiten machen sollen. Was mir aufgefallen ist: Zuerst war der Osten nur wenig belastet, der Westen stark. Dann kam es umgekehrt. Baden Württemberg hatte vor Wochen eine höhere Inzidenz als der Norden, liegt aber jetzt unter dem Deutschlandtrend.. Jetzt gibt es im Norden neue dunkelrote Bezirke, wo zuvor extrem niedrige Inzidenzen waren. Werden solche Tendenzen nicht von den Zuständigen berücksichtigt?
Karte vom 28.7.21:

1627463981525.png
 
Was im Großen gilt, gilt natürlich auch im Kleinen, z.B. auf Bundesländerebene: Inzidenzwellen gehen auf und ab und werden dabei immer ungefährlicher.

Ich kann nur raten, nicht nur die Meldungen aus Politik und Medien zu konsumieren, die durch die Bank ein Lehrstück für den Missbrauch von Statistikdaten zwecks Meinungsmanipulation sind, sondern auch mal einen Blick auf die Rohdaten zu werfen und sich ein eigenes Bild zu machen.
 
Generell sinken mit jeder neuen Welle die Anteile der Hospitalisierten und Sterbefälle, auch unabhängig von der Impfquote.
Das ist nicht ganz richtig - wie erklärst du dir dann, dass die 2. Welle oft schlimmer war als die erste oder in manchen Ländern die 3. Welle mehr Todesfälle hatte, als in der 1. und 2. Welle, wie zum Beispiel in RusslandIMG_20210728_132156.jpg
Im Juni hatten dort erst wohl 12% die Erstimpfung erhalten, also auch sehr niedrige Quote. Stand Ende Juli wohl 16% vollständig geimpft, sah ich gerade.

Und in Bolivien ist die 3. Welle auch schlimmer als die 2. Auch die Todesfälle reichen mehr an die 1. Welle. Also ich denke, so einfach ist es auch wieder nicht mit den Schlußfolgerungen.
 
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Es scheint sich die Meinung zu verbreiten, daß man als Genesener einen besseren, weil breiter aufgestellten und auch schon in der Schleimhaut wirksamen Immunschutz hat. Der beste Weg zur Immunität* ist vielleicht Impfung + echte Infektion (letzteres statt Booster).
Was den Immunschutz hinsichtlich der IgG-AK (S1) betrifft zeigt eine auf nature.com publizierte Studie unter anderen dieses Bild:
41564_2021_947_Fig4_HTML.png

Quelle: https://www.nature.com/articles/s41564-021-00947-3/figures/4

Bei den 20- bis 60-Jährigen zeigt sich, dass Infizierung+ einfache Impfung zu mehr IgG-AK (S1) führt als eine doppelte Biontech-Impfung ohne Infizierung.
Bei den 80-jährigen scheinet dabei der umgekehrte Fall zu gelten, ihre IgG-AK (S1) profitieren am meisten von einer doppelten Biontech-Impfung, zumindest was die Wochen nach der zweiten Impfung betrifft.
Wie sich diese Entwicklung in den weiteren Monaten fortsetzt, werden zukünftige Studien zeigen müssen.
 
Und in Bolivien ist die 3. Welle auch schlimmer als die 2. Auch die Todesfälle reichen mehr an die 1. Welle.

In Bolivien ist das Sterbeniveau in allen 3 Wellen extrem niedrig, typischerweise weit unter 100 pro Tag. Nur in der ersten Welle soll es am 7.9.2020 auf einmal 1656 Todesfälle gegeben haben. Ich weiss nicht, wie dieser Wert zustande gekommen ist, normalerweise deuten solche extremen Ausrutscher in der Statistik auf einen Messfehler oder eine fehlerhafte Eingabe hin. Ich werde daher nur die 2. mit der 3. Welle vergleichen.

Es gilt also erst einmal, die absolute Anzahl an Coronakranken in einem Wellenmaximum zu ermitteln und dies dann mit dem Maximum der Todeskurve 1 - 2 Wochen später zu verrechnen. Dann hat man das Sterberisiko pro Einwohner beim Höchststand der jeweiligen Pandemiewelle. Ich verwende immer den 7-Tagesmittelwert, um Verschiebungen durch Wochenden, Feiertage etc. auszugleichen.


2. Welle Bolivien
Infiziertenmaximum am 1.2.2021: 2257
Sterbemaximum am 8.2.2021: 61
Sterberisiko pro Infiziertem am 1.2.2021: 61 / 2257 = 0,027 (einer von 37 Infizierten stirbt an Covid).

3. Welle Bolivien
Infiziertenmaximum am 31.5.2021: 3089
Sterbemaximum am 8.2.2021: 93
Sterberisiko pro Infiziertem am 31.5.2021: 93 / 3089 = 0,03 (einer von 33 Infizierten stirbt an Covid).

Du hast recht, das Sterberisiko ist bei der 3. Welle etwas höher als bei der 2. Welle, aber immer noch sehr gering für ein Land mit unzureichender medizinischer Versorgung und sehr niedriger Impfquote. Man muss auch bedenken, dass für jede Infektionswelle eine andere Covid-Mutante verantwortlich ist.

England hat zwar gerade eine 4. Welle erlebt, aber kaum noch Todesfälle. Obwohl eine Durchimpfung der Bevölkerung noch nicht erreicht ist, zeigt sich deutlich, dass es genügt, die Risikogruppen zu impfen, um die Sterbezahlen effektiv in den Keller zu drücken.

Gibraltar ist aktuell wegen hoher Inzidenzanstiege trotz 100% Durchimpfung in den Schlagzeilen. Allerdings stirbt da niemand mehr an Covid-19. Die Impfung verhindert also keine Ansteckungen und Übertragungen, aber dafür schwere Verläufe und Todesfälle. Zero-Covid wird es aber auch bei einer Durchimpfung der Weltbevölkerung niemals geben, und auch mit neuen Mutationen von Zeit zu Zeit muss gerechnet werden.

Zusammengefasst hat man mit der Impfung der Risikogruppen das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis. Es wäre an der Zeit, dass die Politik endlich vernünftig mit der Krankheit umgeht, also im Endeffekt wie bei der Grippe mit dem Angebot freiwilliger Impfungen.
 
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naturheilkunde
Bolivien hat 11,5 Millionen Einwohner, ich muss also den jeweiligen Inzidenzwert mit 115 multiplizieren, um die absolute Anzahl an Infizierten an einem bestimmten Datum zu bekommen (11.500.000 / 100.000).
Ich weiß nicht wie Bolivien testet, aber man kann bestimmt gut und gerne eine Dunkelziffer der Infizierten von Faktor 5-10 einrechnen, dann reduziert sich die Sterblichkeit nochmals um eben diesen Faktor.
 
Es ging ja doch um diese Aussage:

Generell sinken mit jeder neuen Welle die Anteile der Hospitalisierten und Sterbefälle, auch unabhängig von der Impfquote.

auf die sich meine Antwort bezog, dabei spielt es erstmal keine Rolle, ob man von 50 oder 1000 Todesfällen spricht, darum ging es nicht, sondern vom Sinken der Fälle nach jeder Welle allgemein.

Bolivien erwähnte ich nur, weil es zuvor auch erwähnt wurde, ein deutlicheres Beispiel ist Russland, die Türkei, Argentinien und Kolumbien. Allen gemeinsam, dass die 3. Welle deutlich mehr Todesfälle forderte als die beiden vorausgegangenen und die vollständige Impfquote zwischen 13 und 29% liegt zum jetzigen Zeitpunkt (während der 3. Welle sicher noch um einiges niedriger).

Ich denke die These, dass sich nach jeder weiteren Welle automatisch und unabhängig von der Impfquote die Anteile verringern, hinfällig ist. Da muss wahrscheinlich noch einiges mehr beleuchtet werden, bevor man Schlußfolgerungen ziehen kann.
 
deutlicheres Beispiel ist Russland

3. Welle Russland
Infiziertenmaximum am 15.6.2021: 24491
Sterbemaximum am 27.7.2021: 768
Sterberisiko pro Infiziertem am 15.6.2021: 768 / 24491 = 0,031 (einer von 32 Infizierten stirbt an Covid).

Russland steht aktuell sogar schlechter als Bolivien da. Ich vermute, dass der Anstieg daher kommt, dass der hauseigene Impfstoff bei der Delta-Variante nicht mehr so gut wirkt.

Merkwürdig ist der große zeitliche Abstand zwischen dem Maximum der Infizierten und der Toten. Entweder sterben Russen langsamer als andere oder es stimmt etwas mit den Daten nicht.
 
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Man muss sich nur Niederlande oder Vereinigtes Königreich Neue "Fälle" vs. Tote anschauen, dann sieht man, dass die sog. Inzidenz lediglich irreführend ist.

Btw, warum funktioniert Schweden in diesem Applet nicht?
 
naturheilkunde

1. Welle Türkei

Infiziertenmaximum am 16.4.2020: 4559
Sterbemaximum am 22.4.2020: 123
Sterberisiko pro Infiziertem am 16.4.2020: 123 / 4559 = 0,027 (einer von 37 Infizierten stirbt an Covid).

2. Welle Türkei

Infiziertenmaximum am 9.12.2020: 32066
Sterbemaximum am 29.12.2020: 233
Sterberisiko pro Infiziertem am 9.12.2020: 233 / 32066 = 0,007 (einer von 138 Infizierten stirbt an Covid).

3. Welle Türkei

Infiziertenmaximum am 20.4.2021: 60266
Sterbemaximum am 4.5.2021: 353
Sterberisiko pro Infiziertem am 20.4.2021: 353 / 60266 = 0,006 (einer von 170 Infizierten stirbt an Covid).

In der Türkei hat das Sterberisiko von der 1. zur 2. Welle deutlich abgenommen und ist in der 3. Welle auch niedriger als in der 2. Die Anzahl der Toten hat zwar zugenommen, aber es gab auch deutlich mehr Infizierte als in der 2. Welle. Also ein gutes Ergebnis.
 
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In der Türkei hat das Sterberisiko von der 1. zur 2. Welle deutlich abgenommen und ist in der 3. Welle auch niedriger als in der 2.
Du müsstest die Anzahl durchgeführter Tests noch in Erfahrung bringen und das auch mit rein rechnen, weil die Anzahl der Tests mit Sicherheit auch stark angewachsen ist. Zumindest in Deutschland war es so. Das ist ja auch ein Grund, weshalb die Inzidenz wenig aussagt, weil man nicht mal auf die Anzahl durchgeführter Tests normiert.
 
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