Hallo Nicole!
Ich habe mir auch als erstes einen Brotbackautomaten zugelegt, von Clartronic, würde es mir heute aber überlegen (da ich in der Küche kaum noch treten kann).
Meine Erfahrung:
Ein gutes glutenfreies Brot, das nicht am nächsten Tag trocken und bröselig ist, gelingt nur mit Sauerteig
ohne Hefe. Ich habe eins im Brotkasten, nicht noch irgendwie eingepackt, das ist vom Mittwoch und immer noch weich und saftig, ohne Brüh- und Quellstück oder sonstige Tricks.
Beim Brotbackautomaten ist wichtig, dass er
a.) ein Individualprogramm hat, weil Sauerteigbrot länger gehen muss (ich bin jetzt bei 2 Stunden)
b.) die Antihaftbeschichtung sauerteigfest ist, sonst geht die ab.
Wieviele Leute musst Du eigentlich mit Brot versorgen?
Die Alternative:
Du legst Dir zwei Emaillebackformen zu (Dr. Oetker ist auch wieder zur Emaille zurückgekehrt, nach Teflon und Silikon, die Profi Email sollen gut sein, aber teuer).
Dann besorgst Du Dir vom Ofensetzer (wenns so was bei Euch noch gibt) zwei Schamottesteine, meiner wollte 5 Euro dafür haben, ersatzweise einen (teureren) Pizzastein.
Damit kannst Du z. B. Sonntag zwei "Steinofen"brote backen, eins frierst Du ein und das reicht dann eine Weile.
Für den Sauerteig nimmst Du nicht so einen "Hermann" oder "Robert", sondern den Sauerteig von der Hammermühle, der auch hammerteuer ist (500 gr ca. 8 Euro). Aber den braucht man sich nur einmal kaufen, man kann ihn immer wieder füttern und sich so seinen persönlichen Sauerteig heranziehen.
Zur Zeit bäckt gerade ein Brot im Automaten (da ich den nun mal habe), ich versorge die Schwiemu mit (der ich eingeredet habe, dass man durch glutenfrei abnimmt).
Wenns Dich interessiert, kann ich Dir die Vorgehensweise beim Sauerteigbrot noch mal genau aufschreiben.
Wenn mal eins misslingt ist auch nicht schlimm, da hat man erstens billige Semmelbrösel (Paniermehl) und kann die auch im nächsten Brot wieder mit verbacken, da entsteht kein Abfall (ich bin in der DDR aufgewachsen, da habe ich so einiges von meiner Mutter über effektive Haushaltsführung mitbekommen).
Den Sauerteig nimmt man dann auch für Pizza, die wird ganz lecker.
Nebenbei gesagt:
Was heute den Leuten als "Brot" verscherbelt wird, hauptsächlich Weizenmehl und Hefe als Backtriebmittel, hätte man früher nicht als Brot, sondern als Kuchen bezeichnet. Das klassische Brot, von dem sich unsere Vorfahren über Jahrhunderte ernährt haben, besteht aus nichts anderem als Roggenmehl, Wasser und Salz (und Sauerteig, der auch nur aus Roggenmehl und Wasser besteht). Ich habe mich auf
www.der-sauerteig.de kundig gemacht, und anfangs versucht, den gut&gerne Bio-Sauerteig aus dem Kaufland auf glutenfrei umzuzüchten. Als ich das Pulver angerührt hatte, auf der Seite wird der Geruch umständlich beschrieben (nach Zitrone oder Apfel), und dran gerochen habe, dann war das - Brot. Das Brot, wie ichs als Kind vom Bäcker geholt habe, warm aus dem Ofen, mit glänzender, fester Kruste, das gute Mischbrot mit Sauerteigführung. Was es heute so zu kaufen gibt ist dagegen ehrlich nur Dreck (und macht durch die Glutenbelastung die Leute noch krank).
Ich habe hier im Osten schon mit mehreren gesprochen, die dem DDR Brot nachtrauern.