Kann mein Hausarzt (der offen für vieles ist) nicht auch
* Vollblut-Histamin
* TSH (Schilddrüse)
* Fructosamin
* IgA-Totalgluten untersuchen?
Hallo Dine,
Dein Hausarzt kann dies untersuchen, natürlich. Frage ist höchstens, ob er das wegen seines Bugets auch machen wird.
Ich rate beim Histamin auf jeden Fall dazu. Noch besser wäre, dass man dies im Labor selbst abnehmen läßt. Eine Blutprobe auf Histamin muss (nach evtl. Zentrifugieren, je nachdem ob im Heparin-Blut oder im Plasma das Histamin bestimmt wird)
tiefgefroren werden.
Histamin ist ein Gewebs-
Hormon. Ich weiß von anderen Hormonbestimmungen (z. B. Gastrin), dass diese Hormone nach unten abfallen, wenn das Blut nicht gleich zentrifugiert, abpippetiert und tiefgefroren wird. Das wurde mir betr. Gastrin auch von Experten bestätigt, weil es bei meinen Gastrinbestimmungen, laborabhängig, solche Abfälle gab.
Wenn Histamin auch so reagiert (und die Tatsache, dass man es Einfrieren muss, spricht dafür), dann gibt es bei solchen Bestimmungen nur zu niedrige Histaminwerte, was zu Fehldiagnosen führt.
Also eine Blutprobe ungefroren gar mit der Post zu versenden, wenn es um Histamin im Blut geht, ist m. E. Geldverschwendung. Mich würde nicht wundern, wenn es Labore gibt, die dennoch aus eine ungefrorenen Blutprobe Histamin-Bestimmungen machen (und dann fragt man sich zu Recht, weshalb wohl?).
Bei den anderen Bestimmungen, die Dir empfohlen wurden, weiß ich es nicht, wie störanfällig diese Bestimmungen sind. Generell sollte man aber darauf achten, dass eine Blutuntersuchung so schnell als nur möglich gemacht wird. Blut verändert sich nach einigen Tagen schon und viele Bestimmungen werden dadurch unsicher.
Ein Beispiel aus meinen Bestimmungen:
Ich habe immer ein Haptoglobin-Wert von 0,3 oder darunter (dies wurde schon mehr als 30 Mal in den letzten Jahrzehnten bestimmt und war nie höher). Es wurde mal vergessen, bei einer Blutentnahme das Haptoglobin mitanzufordern. Es wurde am 2. Tag nach der Blutentnahme nachgefordert und mein Wert betrug bei dieser Nachforderung dann ca 2,5 (!) und war damit ca. 10 mal höher als sonst und er war damit ganz klar verfälscht durch die zu lange Zeit zwischen Blutentnahme und Bestimmung. Wenn man Laborärzte fragt, ob Blut für Haptoglobin auch per Post versendet werden kann, wird dies bejaht. Daran zweifele ich, wenn schon am 2. Tag der Wert so irrsinnig hoch war bei mir.
Ich will damit sagen, dass es im eigenen Interesse liegt, wenn man darauf achtet, dass Untersuchungsmaterial sehr schnell beim Labor ankommt und dort auch schnell untersucht wird.
Das Risiko von Verfälschungen steigt bei vielen Laborwerten an, wenn dies nicht beachtet wird.
Lese mal dies hier zu dem Thema Störfaktoren:
www.ifcc.org/ejifcc/vol13no4/130401002ger.htm
Insbesondere im ambulanten Bereich gehen Vollblutproben aufgrund der zunehmenden Konzentrierung der Laboratoriumsdiagnostik auf eine immer längere Reise. Die Folge ist eine Zunahme hämolytischer Proben, bei denen, auch wenn sie visuell nicht hämolytisch sind, schon ein Austritt intrazellulärer Bestandteile in das Plasma/Serum erfolgt sein kann.
Handelt es sich dabei um Proben von Patienten mit hämolytischem Syndrom (in vivo-Hämolyse) ist im Labor kaum noch eine Abgrenzung von der in vitro-Hämolyse, die meist aus einer unsachgemäßen Blutentnahme resultiert, möglich....
...Tab. 2: Häufige Ursachen für Hämolyse nach Probennahme:
...Lagerung oder Transport von Vollblut über mehrere Tage bei Raumtemperatur
Also ich versuche bei mir so oft es nur möglich ist, Postversand von Blut zu vermeiden und ich scheue auch nicht den Mehraufwand, das Blut direkt im Labor abnehmen zu lassen, weil mir korrekte Werte wichtig sind.
Gruß
margie