Biologische Krebstherapie

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Biologische Krebstherapie

Hallo allerseits,

sicher ein wenig schwer zu lesen, aber es lohnt sich: Ein CoMed-Artikel vom
Vorjahr. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit habe ich einige Seiten geteilt.
Im Anschluss findet ihr mein Schreiben an die Autorin des Artikels und ihre
Antwort (die ich veröffentlichen darf).
Vielleicht möchte jemand sie kontakten und die Praxis aufsuchen.

Liebe Grüsse

BiMi
 

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Seite 3 ist also Scan verschwunden -hier die Abschrift:

Vincaalkaloide: Diese Wirkstoffgruppe stammt ursprünglich aus der
giftigen Pflanze Immergrün (lat. Vinca) und ist ein sogenanntes Spindelgift. Sie hemmen die Zellteilung, indem sie die Mikrotubuli bei der Verteilung der Erbsubstanz behindern und können durch Beeinträchtigung der Nervenreizleitung auch neurotoxisch wirken. Beispiele sind Vinblastin oder Vincristin.

Taxane: Der Taxus ist eine bekannte Pflanze, nämlich die Eibe. Bei Landwirten gefürchtet, da Tiere, die an Eiben knabbern, innerhalb kurzer Zeit qualvoll sterben. Es handelt sich um eine neuere Gruppe von Zytostatika. Sie halten die Zellteilung an, indem sie die beteiligten Mikrotubuli "versteifen". Paclitaxel, Docetaxel oder auch neuere Taxane sind Beispiele.

Platinverbindungen: Cisplatin, Oxaliplatin oder Carboplatin sind bekannte Platinverbindungen, die in der Onkologie eingesetzt werden. Sie binden sich an die Erbsubstanz in der Zelle und hemmen zusätzlich Enzyme, die die entstandenen Schäden reparieren könnten. Dadurch sind sie einerseits serh wirksam bei der Zellbeseitigung, andererseits haben sie starke Nebenwirkungen.Die entstehende starke Übelkeit ird mit anderen Medikamenten unterdrückt. Häufig werden Platinverbindungen mit anderen Zytostatika kombiniert.

topoisomerase-Hemmer: Wie der Name schon ausdrückt, werden hier Enzyme gehemmt. Sie würden Brüche im Erbmaterial der Zelle reparieren. Ursprünglich aus giftigen Pflanzen entwickelt, hemmt beispielsweise Camtothecin die Topoisomerase I und die Epipodiphyllotoxine die Topoisomerase II.

Epidemologie

Definition
Nach der Definition der WHO heißt es: "Die Epidemologie befasst sich mit der Untersuchung der Verteilung vonkrankheiten, physiologischen Variablem und sozialenkrankheitsfolgen in menschlichen Bevölkerungsgruppen sowie mit den Faktoren, die diese Verteilung beeinflussen". Dabei informiert die Epidemologie nich nur über die Häufung von Krankheiten, klärt Risikofaktoren und Erkrankungsursachen.

Kopie Seite 6 im Anhang der nächsten Seite
 

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Birgit Riese


Dr. Susanne Pedersen
26340 Neuenburg
Quellental 2



Berlin, 13.09.2010

Sehr geehrte Frau Dr. Pedersen,

vielen Dank für den Artikel 'Sinnlose Chemotherapie?' in der COMED 08/10.

Auch ich zähle zu den Brustkrebspatientinnen, habe jedoch, trotz der aggressiven Her2 Überexprimierung, k e i n e Chemo, keine Radiatio und auch keine Herceptintherapie durchführen lassen.
Stattdessen stellte ich nervende Fragen zur Sinnhaftigkeit von Enzymen und nach der Höhe der Selen- und Zink-Tagesdosis.
Antwort: Da können wir Ihnen nicht helfen, da haben wir keine Erfahrungen mit.
Selbst mir, die ich medizinisch ausgebildet bin, gelingt es oft nicht, mich gegen die lähmende Kälte zur Wehr zu setzen, die mich beschleicht, wenn ich bei einer Kontrolluntersuchung mit:
"Was - Sie haben keine Chemo gemacht und n o c h kein Rezidiv?" empfangen werde.

Fast möchte ich mich dann dafür entschuldigen, die in mich gesetzten Erwartungen so offensichtlich zu enttäuschen.

Bei den Gründen, die lt. Dr. Abel auf Seiten des Arztes für die Chemo sprechen, sollte die Gewichtung doch etwas verlagert werden.
So kann man getrost Nr. 9 gegen Nr. 1 vertauschen - zu oft habe ich erlebt, dass buchstäblich auf dem Sterbebett noch eine Chemotherapie verabfolgt wurde, als dass ich noch daran glauben könnte, dass einem Mediziner nicht auffällt, was alle Anwesenden im Raum längst wissen: dass es zu Ende geht.

Auch bezüglich des Glaubens an eine, sei es, nur kurzfristige Wirkung habe ich meine Zweifel, denn kurz vor der Operation wurde ich auf die nachfolgenden Behandlungen wie folgt eingestimmt:
"Bei der Aggressivität ihres Tumors müssen Sie sich darauf gefasst machen, dass wir uns in einem halben Jahr wiedersehen und dann muss die ganze Drüse entfernt werden (statt BET)."
Das, obwohl man ganz selbstverständlich davon ausging, dass ich mich der Chemo- und Strahlentherapie unterziehen würde.
Bei solchen Aussagen muss man doch bezweifeln, dass der behandelnde Arzt auch nur einen Patienten kennt, der die positiven Wirkungen einer Chemotherapie bestätigt.

Zu den Gründen der Patienten, die zur Durchführung einer Chemotherapie führen, darf man getrost auch 'gruppendynamische Zwänge' zählen.
So ist es für einen Patienten, der ja allein schon aufgrund seiner Erkrankung bewiesen hat, dass er nicht in der Lage ist, auf seine Gesundheit selbst zu achten, unglaublich schwierig, sich gegen die 'wohlmeinenden' Ratschläge von Freunden und Verwandten zur Wehr zu setzen und oft genug mag die Befürwortung der Chemo kein Zeichen für ungebrochenen
Kampfeswillen, sondern eher eines der Resignation sein.

Zur Strahlentherapie:

Als auf dem ersten Onkologie-Kongress Berlin-Brandenburg eine Ärztin darauf hinwies, dass dänische Studien die relative Sinnlosigkeit dieser Maßnahme bei Brustkrebs belegten - (immer vorausgesetzt, wir halten Heilung oder zumindest Verbesserung der Lebensqualität für den SINN einer solchen...) - da war ich die Einzige, die sich nach dem Namen der Studie
zu Recherchezwecken erkundigte.
Es interessierte niemanden.
Solche Veranstaltungen geraten zu einem einzigen Happening der, reichlich vertretenen, Pharmaindustrie.
Die Referenten spielen sich die Bälle zu und halten eine nicht endende Lobeshymne auf flächendeckendes Screening und Chemo/Strahlentherapie.
Besucht werden sie zumeist von jungen Ärzten die ihren Weiterbildungs-nachweis abarbeiten und entsprechend unkritisch 'drauf sind'.
Womit wir wieder die nächste Generation der Chemotherapie-Befürworter hätten.

Klingt das verbittert? Ein wenig schon, nicht wahr?
Aber andererseits bin ich - egal, wie es endet - froh, den anderen Weg gewählt zu haben!

Nochmals, vielen Dank!

Ihre
Birgit Riese
-------


Sehr geehrte Frau Riese,

herzlichen Dank für Ihren Brief, der mich sehr berührt hat. Ich kann Ihnen nur bestätigen, dass der von Ihnen gewählte Weg absolut der richtige Weg ist. Patientinnen wie Sie können doch nicht mit falschen Therapien gequält werden, weil die Ergebnisse der Forschung noch nicht bis in die Köpfe der Ärzte vor Ort vorgedrungen sind. Auch Herceptin als alleinige Therapie wäre völlig falsch. Der eine Rezeptor würde blockiert, der nächste, noch gefährlichere, aktiviert.

Für jeden Patienten, der einen auf seinen Krebs zugeschnittene personalisierte Therapie bekommt, die intelligent alle aktuellen Erkenntnisse verwertet, bin ich glücklich. Dabei habe ich das Glück mit einem Forscher in München zusammenarbeiten zu können, der mit einer individuellen Immuntherapie arbeitet. Hierbei wird auch an Selen, Zink und Vitamin D gedacht. Das ist dort selbstverständlich. Immer wieder bekommen wir bei der Arbeit einen strammen Gegenwind zu spüren. Alternative Wege sind einfach nicht erwünscht.

Ich bewundere Ihren Mut und Ihre Konsequenz. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen alles erdenklich Gute!

Mit herzlichen Grüßen
Dr. Susanne Pedersen
 

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Liebe BiMi,

vor knapp 2 Wochen bekam ich vom behandelnden Arzt meines Vaters (85) mitgeteilt, er habe ein bösartiges Peniskarzinom, bereits kräftig metastasierend im Leistenlymphbereich.

Seitdem lese ich Deine tollen Artikel und möchte Dir sagen, Du bist eine tolle engagierte Person, an der man sich ein Beispiel nehmen sollte. Hut ab!!!

Nun, es gibt auch noch vernünftige Ärzte, die eine Chemo nicht bedingungslos anpreisen. Der Herr Dr. (Urologe) sagte nämlich: ich würde persönlich von einer Chemo abraten. Wenn Ihr Vater darauf besteht, machen wir natürlich eine. Aber ich kann Ihnen sagen, eine Heilung erreichen wir damit NICHT. Viele eher ist zu erwarten, das Ihr Vater bei seinem Alter und Zustand die Chemo nicht überlebt.
Das gibt es also auch.

Leider konnte ich die Scans nicht alle entziffern als kurzsichtige Brillenschlange mit Schwierigkeiten beim Kleingedruckten. Aber ich verfolge Deine Beiträge auf jeden Fall weiter, sei es, für meinen Vater oder vorbeugend, falls ich jemals betroffen sein sollte.

BiMi, mach weiter so und bleib gesund!! :wave:

LG allegria
 
Liebe allegria,

zunächst einmal :danke: für soviel Lob und dann für deinen Vati alles Liebe und Gute!
Ein wenig habe ich mitunter ein schlechtes Gewissen, weil ja viele doch eine
Chemo machen und ich das auch verstehe, da wirkt das dann vielleicht auch wieder verunsichernd, wenn ich so die Anti-Schiene fahre...

Bezüglich der ablehenden Haltung der Chemo seitens des Arztes denke ich auch, es ist die verantwortungsvollere Herangehensweise.

Ich hoffe jedoch, dass dein Vati eine unterstützende Behandlung erhält, daran
mangelt es ja meist und egal, in welchen Alter: diese Krankheit macht Angst.

Enzyme sind sicher auch für ihn angebracht, Propolis soll sowohl Chemo-Neben-wirkungen mininieren, als auch bei inoperablen Tumoren zur Abkapslung führen.
Liebe Grüsse und alles Gute - BiMi

(Scan vergrößern geht nicht bei dir? Kann ich da irgendwas verändern?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wuhu,
... Leider konnte ich die Scans nicht alle entziffern als kurzsichtige Brillenschlange mit Schwierigkeiten beim Kleingedruckten. Aber ich verfolge Deine Beiträge auf jeden Fall weiter, sei es, für meinen Vater oder vorbeugend, falls ich jemals betroffen sein sollte...
wenn man 1 x auf einen Anhang hier im Forum klickt, dann öffnet sich eine "Voransicht" (der Hintergrund wird dunkler und in der Mitte erscheint die Grafik) im selben Browser-Fenster - die ist meistens kleiner, als das Original (kommt auf die Größe des Bildschirmes bzw die Auflösung an).

Wenn man dann auf diese "Voransicht" erneut 1 x klickt, öffnet sich ein neues Browser-Fenster (oder "Tab") und man sieht nur noch die angehängte Grafik.

Dort, in diesem neuen Fenster (oder Tab) kann man dann die Vergrößerung/en einstellen: entweder mit den Tasten "strg" (gedrückt halten) und der Taste "+" (schrittweise) für größer oder "-" (schrittweise) für (wieder) kleiner.

Oder, man nimmt die "Menü"-Befehle zur Hilfe: "Ansicht" -> "Zoom" -> "Vergrößern" bzw "Verkleinern" bzw "... Prozent"-Wert auswählen (100 % ist also dann wieder die "Normalansicht").

So kann man am Ersten Blick (zu) kleine Grafiken vergrößern :)
 
Laut Molekularbiologen verändert/knackt Chemo, Antibiotika und Bestrahlung den genetischen Code.
Somit ist das Gegenteil, essentielle Stoffe in einem "Cocktail" die Waffe, die einen Gesundungsprozess auslösen kann/könnte.
Physiologie können Aerzte gar nie verstehen, da sie den homo sapiens fast "nur" in lateinische Namen "sezieren" ... (Medi: ...ron, ...ox, ...stil, ...sil, ...am, ...micin usf.)
 
Hallo BiMi,

vielen DANK für die wertvollen Hinweise. Es ist eine wirklich Misere was die Industrie mit uns macht. Und wenn man vor den ärzten steht, ist es immer die Einbahnstrasse Chemo, selten bekommt man WIRKSAME biologische optionen aufgezeigt!
 
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