Basenpulver u.U. schädlich?

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Hallo miteinander,

bin auf Folgendes gestoßen:
Warum sind Basenpulver keine echte Hilfe?
Kalzium-, Kalium und Magnesiumionen sind positiv geladen und werden daher von der übersäuerten Zelle, die ebenfalls positive geladen ist abgestoßen, wodurch ihr Stoffwechsel lahm gelegt wird. Zudem sind Ca/Mg Mischungen unwirksam, da Ca ein Mg Antagonist ist. Bei zu hoher Mineralstoffzufuhr steigt das Risiko von Nierensteinen (Kalzium-/Magnesiumoxalsteine) und es kann sogar die Säure aus den Zellen „herausgedrückt“ werden, wodurch ein signifikanter
Säureanstieg in den Zellzwischenräumen und Ausscheidungsorganen entsteht!
Quelle: www.provitas.org/InfoTexte/Cell-Balance-1.pdf

Was ist davon zu halten?

Gruß
Möhre
 
Richtig ist: ein Überschuss an H+ Ionen in den Zellen führt zu Übersäuerung selbiger.
Falsch ist, dass übersäuert = positiv geladen bedeutet.
Falsch ist genauso, dass wegen einer positiven Ladung der Zelle keine Kationen mehr eingeschleust werden können ("Kalzium-, Kalium und Magnesiumionen"), weil nämlich die Ladung der Zelle neutral ist bzw. immer bestrebt ist, einen neutralen Zustand zu erreichen. Zur intrazellulären Azidose kommt es v.a., wenn ein Mangel von K+ und anderen Kationen herrscht, dann wird nämlich das fehlende K+ durch H+ ersetzt (durch den permanenten Ausgleich), was zur Übersäuerung führt. Die Lösung ist also ein Ausgleich der intrazellulären Mängel.
Dieser Satz ist mir daher überhaupt nicht nachvollziehbar:
Kalzium-, Kalium und Magnesiumionen sind positiv geladen und werden daher von der übersäuerten Zelle, die ebenfalls positive geladen ist abgestoßen, wodurch ihr Stoffwechsel lahm gelegt wird.
Wie gesagt ist die Zelle nicht positiv geladen und selbst wenn, weiß ich nicht, wieso durchs abstoßen der Zellstoffwechsel lahmgelegt werden sollte.

In wiefern dieses Produkt was da beworben wird, hilfreich ist, k.A., vielleicht hilft es tatsächlich, die H+ Ionen zu neutralisieren. Ist aber nicht gerade billig das Zeug.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur intrazellulären Azidose kommt es v.a., wenn ein Mangel von K+ und anderen Kationen herrscht, dann wird nämlich das fehlende K+ durch H+ ersetzt (durch den permanenten Ausgleich), was zur Übersäuerung führt. Die Lösung ist also ein Ausgleich der intrazellulären Mängel.
QUOTE]

Hallo Tobi,

wie könnte man denn sonst noch die intrazellulären Mängel (bzw. Übersäuerung) sonst noch ausgleichen, ausser mit kolloidalen Mineralen
wie auch z.B. diesen hier: koll. Mineralien

Gruß
Rübe
 
Ich würde als erstes eine intrazelluläre Analyse der wichtigsten Mineralstoffe bzw. Elektrolyte machen lassen. Dann kann man gezielt substituieren. Oft besteht ein Ca Überschuss, dann wäre eine Ca Supplementation z.B. kontraproduktiv.
 
Ich würde als erstes eine intrazelluläre Analyse der wichtigsten Mineralstoffe bzw. Elektrolyte machen lassen. Dann kann man gezielt substituieren. Oft besteht ein Ca Überschuss, dann wäre eine Ca Supplementation z.B. kontraproduktiv.

Das Problem ist,ob diese Normgrenzen denn genau zu treffen müssen. Normgrenzen,auch für Vollblut,sind stark Literaturabhängig.Zu dieser Schwierigkeit gesellt sich nun noch die Problematik mit der Hämatokritbereinigung hinzu.Ein angezeigter Überschuss,muss also demnach kein realer Überschuss sein,zumal der Körper über Regularien verfügt,überschüssiges Calcium einzulagern. Natürlich können auch diese Mechanismen gestört sein,wobei ich dann dieser Störung auf dem Grund gehen würde,anstatt Calcium zu meiden. Gehen wir von dem normalen Steady State im Plasma/Serum aus,dann sehe ich nicht,was die Zelle dazu veranlassen sollte,eine Calciumeinlagerung zu forcieren und sich selbst zu schädigen.Den Steady State findet die Zelle immer vor,ob nun Calcium aus der Nahrung genommen wird oder aber dies aus den Knochen gezogen werden muss. Zu diskutieren wäre,ob Kalzium und Magnesium den gleichen Aufnahmekanal teilen und ein evtl. Magnesiummangel eine Kalziumaufnahme forcieren kann oder nicht.Dann wäre Magnesium das Problem,nicht die Kalziumaufnahme.Meine Meinung dazu.

Gruß
Phil
 
Das Problem ist,ob diese Normgrenzen denn genau zu treffen müssen. Normgrenzen,auch für Vollblut,sind stark Literaturabhängig.Zu dieser Schwierigkeit gesellt sich nun noch die Problematik mit der Hämatokritbereinigung hinzu.

Starke Abweichungen sollte man da sehen.

Hämatokritbereinigung ist nur ein Thema bei Vollblutuntersuchungen, bei intrazellulärer Bestimmung nicht.

Damit erledigt sich auch der Rest
Ein angezeigter Überschuss,muss also demnach kein realer Überschuss sein...
 
Starke Abweichungen sollte man da sehen.

Hämatokritbereinigung ist nur ein Thema bei Vollblutuntersuchungen, bei intrazellulärer Bestimmung nicht.

Damit erledigt sich auch der Rest
Warum erledigt sich der Rest?Hast du etwas entwerten können?Was hat die Regulation des Körpers mit der Hämatokritberechnung zu tun?Hämatokritberechnung war nur ein winziger Teilaspekt meiner Argumentation.
Desweiteren arbeiten nur die wenigsten Labore mit der reinen Erythrozytbestimmung bei Mineralstoffen.Noch nicht einmal das Labor Beyer bietet diesen Service an.Ganzimmun meines Wissens auch nicht.Eine Vollblutuntersuchung ist da weit wahrscheinlicher und wird generell als intrazelluläre Untersuchung angesehen.
Dr. med. Ralf Kirkamm schrieb:
die Vollblutanalyse ist die intrazelluläre Bestimmung.die Vollblutwerte entsprechen weitestgehend dem erythrozytären Gehalt an Elementen wie Kalium oder Magnesium - aber auch Eisen und Zink. Das liegt daran, dass der überwiegende Teil von beispielsweise Kalium im Erythrozyt gebunden ist und nur ein sehr geringer Teil im Serum vorliegt. Von daher ist es sehr ungewöhnlich, dass grundlegende Unterschiede in den Ergebnissen zwischen Vollblutwerten und erythrozytären Werten vorliegen.
So sehen es vorwiegen die Laboranten und Vergleichswerte sind in der Regel doch die Vollblutwerte.Auch durch die reine Erythrozytbestimmung können wir keine hundertprozentig genaue Aussage über den tatsächlichen Mineralstoffhaushalt in den Zellen treffen.So köönen hier Magnesiumwerte noch innerhalb der Refernz sein,wohingegen in den Zellen Magnesiummangel herrscht.
Desweiteren möchte ich wissen,wie du auf deine Aussage kommst,dass oft ein Ca Überschuss vorliegt?Belege?Du musst ja quantitative Vergleiche haben oder aber biete nachprüfbare Literatur an.
Vielleicht solltest du dich erst einmal über die Verschiedenheit der Normwerte belesen,bevor du differente Argumente frecherweise einfach ablederst. Die Differenz der Normwerte ist teilweise eklatant.Zumal du auf meine Aspekte (Regulation) in keinsterweise eingehen willst,kannst oder möchtest.Bei eklatanten Mängeln mag man das anhand der Werte sehen,ebenso bei riesigen Überschüssen,aber was ist mit den leichteren Fällen?Du hast in der Empfehlung auch keinerlei Einschränkung gemacht.Angenommen wir haben einen klaren Fall von Überschuss,was ist,wenn dieser an einem unerkannten Vitamin D. Überschuss liegt?Dann hast du dich selbst zu einem reinen Symptombekämpfer degradiert und lässt die Ursache unbehandelt bis es zu weiteren Symptomen kommt,aufgrund eines forcierten Vitamin A Mangels,denn ein möglicher Überschuss hat immer einen Grund abseits der normalen Kalziumaufnahme.Nun tue ich mich aber schwer,der Mehrheit,wie du sagst,einen kaputte Niere/Nebenschilddrüse zu bescheinigen oder einen Vitamin D Überschuss zu unterstellen.Eher ist das Gegenteil der Fall und deine Hypothese korreliert damit in keinsterweise,denn ein Vitamin D Mangel ist signifikant häufig anzutreffen.

gesundheit.de schrieb:
Vitamin-D-Mangel ist weit verbreitet und in seiner Häufigkeit, aber auch in seiner Konsequenz für die Gesundheit bislang unterschätzt.
Bei Calcium spielt sich die Musik vorwiegend extrazellulär ab (99%),eine Beschränkung auf Erythrozytenbasis erkenne ich hier nicht als Pflicht,noch unbedingt als Vorteil.Ein Mangel ist desweiteren eine individuelle Angelegenheit.Bei Werten in der Norm,abseits der Problematik,kann sehr wohl schon ein Mangel vorliegen,wohingegen bei Werten über der Norm kein Überschuss vorliegen muss. Das ist die Hybris der Normwerte und ein stumpfes Festhalten an Zahlen und feste Grenzen,ist m.E. immer kritisch zu bewerten,da der Körper,wie geschrieben bei Kalcium über Regulationsmechanismen verfügt.Eher sollten die Grenzen bis zu einem Punkt flexibel gesehen werden und auch andere Parameter in die Diagnose "Kalziumüberschuss" einbezogen werden (kalziumabhängige Enzymtätigkeit,Knochendichte,Nebenschilddrüsenhormonkontrolle,Vitamin D,Befinden,etc.) Also bei Empfehlungen,die der Vermeidung gewisser Stoffe dient,die der Körper in hoher Quantität benötigt,sollte man sehr vorsichtig agieren.Eine eventuelle erzwungene Osteoporose wäre die Folge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch nicht einmal das Labor Beyer bietet diesen Service an.Ganzimmun meines Wissens auch nicht.

Dann muss man sich halt ein Labor suchen, welches diese anbietet. Med. Labor Rostock oder MLHB kommen da in Frage.

Eine Vollblutuntersuchung ist da weit wahrscheinlicher und wird generell als intrazelluläre Untersuchung angesehen.

Das ist das Problem. Wem das bewusst ist, macht gleich intrazelluläre Bestimmung. Eine Vollblutuntersuchung kann trotzdem zusätzlich hinzugezogen werden. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass sich hämatokritkorrigierte Vollblutwerte ziemlich gut mit den intrazellulären Werten decken.

Auch die reine Erythrozytbestimmung bietet sicherlich keine hundertprozentig genaue Aussage über den Mineralstoffhaushalt in den Zellen an.

100% sicher ist so gut wie nichts. Es ist aber die weitaus sicherste Methode.

Desweiteren möchte ich wissen,wie du auf deine Aussage kommst,dass oft ein Ca Überschuss vorliegt?

Das wurde von vielen Mitgliedern hier berichtet. Mehr habe ich dazu nicht vorzuweisen, ist aber auch völlig irrelevant, da ich gleichzeitig die Empfehlung gegeben habe, es selbst bestimmen zu lassen, die Gefahr eines Calciumüberschusses ist nicht auszuschließen, was langfristig schädliche Auswirkungen haben kann.

Vielleicht solltest du dich erst einmal über die Verschiedenheit der Normwerte belesen,bevor du differente Argumente frecherweise einfach ablederst. Die Differenz der Normwerte ist teilweise eklatant

Wie im Einzelnen die Normwerte der Labors zustande gekommen sind, ob nun Literatur oder ob das Labor durch eigene Probanden einen Ref-Bereich definiert hat, weiß ich nicht. Wen das interessiert, muss wohl anrufen.

Also bei Empfehlungen,die der Vermeidung gewisser Stoffe dient,die der Körper in hoher Quantität benötigt,sollte man sehr vorsichtig agieren. Eine eventuelle erzwungene Osteoporose wäre die Folge.

Ich habe nicht empfohlen, Ca zu meiden, sondern von zusätzlicher Zufuhr bei intrazell. Überschuss abgeraten.
Osteoporose hängt von weitaus mehr ab als der Calciumzufuhr. Die Osteoporoserate in typischen westeuropäischen "Milchländern" ist am höchsten, andere afrikanische Urvölker nehmen nur die Hälfte des Ca auf wie hierzulande, da ist Osteoporose so gut wie unbekannt.
 
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