Arzneimittelbilder

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Homöopathischen Arzneimittelbilder mit ihrer Symptomatik haben eine allgemein gehaltene Beschreibung über die wesentlichen Aspekte und Merkmale um einen Eindruck über das "Wesen" und ein besseres Verständnis dieser Medikamente zu vermitteln.

Ich würde es schön finden, wenn hier einiges gesammelt werden kann, um auch mal nachlesen zu können und zu vergleichen.

Achtung: Keinesfalls ersetzen sie einen qualifizierten therapeuthischen Rat.

Hier das Arzneimittelbild "Phosphorus" vorgestellt von dem internationalen Homöopathielehrer George Vithoulkas.

video.google.com/videoplay?docid=-400374466487601379#

Hier gut dargestellt auch als Arzneimittelbild von Maria Steinbeck

Phosphorus - homöopathische Arznei des Monats


Liebe Grüsse
Kayen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Habe jetzt erst entdeckt, dass es ein HomoeoWiki gibt. Und dann auch noch so ausführlich alles dargestellt. Bin begeistert:fans:


PHOSPHORUS

Grüsse von Kayen
 
Hallo Feesie und Kayen,

vielen Dank für diese Einträge - kann man jedem Empfehlen... :)

Wer sich nämlich die gesammelten Arzneimittelbilder zulegen wollte, müßte sein Erspartes arg strapazieren... ;)

Gruß, :wave:
Clematis
 
Hallo Kayen,

danke für den neuen thread, da bin ich dabei.

Vor Jahren hatte ich eine Sammlung von Strichmännchen, deren Körper mit Symptomen nach den verschiedenen Arzeneimittelbildern bestückt waren. Damit konnte ich hervorragend lernen, weil ein Bild gleich ganz erfassen läßt, wie vielfältig so ein Mittel sein kann.

Gibt es in unserem Forum einen malerisch begabten Teilnehmer, der sich nach meinen Angaben das zutraut zu malen was ich ihm vielleicht per mail "einflüstere" ?

Bitte melden, inzwischen suche ich die Unterlagen dazu her.

Das könnte der Anfang eines wunderbaren Aufräumens sein in meinen Akten. ;)

Liebe Grüße
Rota
 
Hallo Kayen,

Inzwischen habe ich gegoggelt und gefunden, daß es bereits gemalte Bilder von homöopathischen Arzneibildern gibt.

Sehr intertessant, wirklich.

Liebe Grüße
Rota
 
Liebe Rota,

schön wäre vielleicht ein Link, wo man diese Bilder findet.

Das Thema Arzneimittelbild ist so komplex, Kleinigkeiten die manchmal unerwähnt bleiben und viel, viel Feingefühl von dem Homoeopathen benötigen führen schon zu einem ganz anderen Mittel.
Meines Empfindens wird es schwierig sein, dieses in einem einzigen Bild darzustellen.
Z.B. Details wie Menschen, die aufgemacht haben, offen sind, keine Schachtel (Schutz) besitzen. Hier wird es schwierig sein, diese wichtigen Details bildlich darzustellen, bzw. alles insgesamt in einem Bild unterzubringen, um sich hier eine Beurteilung zu erlauben;):)

Hier nochmals die Vorstellung einiger Arzneimittelbilder,
Phosphorus, Platina, Arnika von George Vithoulkas, welche in meinem Anfangsbeitrag gesperrt wurden.

Man findet noch weitere Darstellungen von ihm z.B. Pulsatilla, allerdings ohne Übersetzung, aber auf englisch immerhin.






Arzneimittelbild Platina




Arzneimittelbild: Arnika


 
Zuletzt bearbeitet:
Das Thema Arzneimittelbild ist so komplex, Kleinigkeiten die manchmal unerwähnt bleiben und viel, viel Feingefühl von dem Homoeopathen benötigen führen schon zu einem ganz anderen Mittel.
Meines Empfindens wird es schwierig sein, dieses in einem einzigen Bild darzustellen.

Hallo Kayen und Rota,

danke für die Videos und den Hinweis auf weitere...
Solche Videos und auch Bilder können m.E. für einen Einstieg nützlich sein, doch genau wie Du, Kayen, schreibst, ein einziges, winziges, unscheinbares Symptom kann zu einem ganz anderen Ergebnis führen.

Nicht umsonst benutzen Homöopathen die Materia Medica im Verbund mit dem Kent Repertorium. Ohne dieses "Werkzeug", findet man mehrheitlich nur die gängigsten Mittel, die aber Spezielles nicht abdecken.

Auch Computerprogramme zum Auffinden der Mittel liefern ähnliche Gießkannen-Ergebnisse. Die genannten Bücher sind unerläßlich, wenn man wirklich in die Homöopathie einsteigen will. Inzwischen sind sie auch erschwinglich. In den 90ern kosteten sie noch ein kleines Vermögen.

Die Materia Medica von Clarke - der die Daten verschiedener vorheriger MMs zusammenfaßte (u.a. von Allen, Hering, Hughes, Jahr, und Lippe) und daher zu den vollständigsten gehört - wurde inzwischen im Netz veröffentlicht, leider nur in englisch verfügbar. Ein Vergleich mit der gedruckten Ausgabe zeigt, daß die Web-Version vollständig ist. Bei amazon werden fast nur gekürzte Ausgaben angeboten - man muß sehr genau hinschauen.
LLL - A DICTIONARY OF PRACTICAL MATERIA MEDICA By John Henry CLARKE, M.D. Presented by Mdi-T

Kent Repertorium - vollständige Ausgabe:
Kent's Repertorium der homöopathischen Arzneimittel, 3 Bände: Amazon.de: Georg v. Keller, Künzli von Fimmelsberg, James T. Kent, Stefan Reis: Bücher
Leitfaden zu Kents Repertorium - unerläßlich für Einsteiger, erleichtert das Zurechtfinden im Repertorium:
Leitfaden zu Kents Repertorium: Amazon.de: Theodor Ensinger: Bücher

Gruß,
Clematis
 
Hallo Kayen,

schön wäre vielleicht ein Link, wo man diese Bilder findet.
Beim korrigieren meines Textes habe ich den link leider gelöscht und kann ihn gerade nicht mehr finden im Google. tut mir leid.

Das Thema Arzneimittelbild ist so komplex, Kleinigkeiten die manchmal unerwähnt bleiben und viel, viel Feingefühl von dem Homoeopathen benötigen führen schon zu einem ganz anderen Mittel.
Es gibt ja auch die Betrachtung nach akuten Symptomen. Dafür sind Bilder sehr geeignet.


Meines Empfindens wird es schwierig sein, dieses in einem einzigen Bild darzustellen.

Dazu ist eine Strichliste nötig, mit deren Hilfe ich die verschiedenen Mittel, die das gleiche Symptom haben, aufliste. Je mehr Striche ein Mittel bekommt, desto geeigneter ist es für den Kranken.

Beispiel:
Behandlung bei Schock. Das ist ein Zustand in dem sich der Patient befindet der mehrere Ansätze bietet.

da können sieben Mittel in Frage kommen.
Je mehr mit dem akuten Fall übereinstimmende Symptome ein Mittel davon hat, desto wahrscheinlicher hat man damit Erfolg.

Die Mittel sind: Arnica, Aconit, Opium, Veratrum album, Camphora, Lachesis, Hypericum.

Zu jedem Mittel findet man in der "Materia medica" zahlreiche Symptome aufgelistet. Ein Homöopath hat die wichtigsten Mittel im Kopf und muß nicht mehr nachlesen. ;)
Ich brauche also dringend den Patienten selbst vor mir um mir ein Bild von ihm und seinem Zustand machen zu können. Also Blickdiagnose und Befragung, wenn möglich, sind hinführend zum richtigen Mittel

Du hast recht, es braucht viel Einfühlungsvermögen und Geduld. Das kann nicht im Handumdrehen ermittelt werden. Deshalb nie vergessen , dringend einen Arzt hinzu zu bitten, inzwischen aufschreiben was der Patient zeigt:
Vielleicht! Unruhe, Nervosität, Ängstlichkeit,erweiterte oder verengte Pupillen, Frieren, Zittern, Schreien, Teilnahmslosigkeit oder Sprachlosigkeit.

Veratrum album-Zustand: Starkes Kältegefühl, frieren, trotzdem Verlangen nach großen Mengen kalter Getränke, Besserung durch äußerliche Wärme.

Camphora-Zustand: Äußerlich eiskalt, kann jedoch das Zudecken nicht ertragen.

Ein Künstler, dem ich diese Befindlichkeiten und Zeichen schildere, kann sehr wohl ein Bild daraus machen.

Wenn man diese Zeichen nicht ernst nimmt, findet man das Mittel nicht!

Gruß Rota :)
 
Hallo Kayen,


Beim korrigieren meines Textes habe ich den link leider gelöscht und kann ihn gerade nicht mehr finden im Google. tut mir leid.


Es gibt ja auch die Betrachtung nach akuten Symptomen. Dafür sind Bilder sehr geeignet.


Gruß Rota :)


Liebe Rota,

also über einige homoeop. Arzneimittel könnte ich auch ein Bild malen, aber ob andere erkennen, wie es gemeint ist? Spannend dieses Thema, wenn ich länger darüber nachdenke.

Mittlerweile ist es schon so, dass ich viele Menschen so ungefähr einschätzen kann, nur aufgrund ihres Äußeres und einer längeren Unterhaltung (egal über was) rein durch das Beobachten, welches Arzneimittelbild/Konstitutionstyp für sie infrage kommen könnten.

Die Befragung über die Symptome ist dann fast nur noch eine Bestätigung dieser Bilder und eine korrektere Zuordnung. (jeder macht es natürlich anders, so wie er es am Besten kann)

Habe gerade einen Infekt erfolgreich mit Phosphorus C 30 kuriert.
Sämtliche Hausmittel und auch Codein:eek:) für den hartnäckigen Husten (hatte keine 10 Sekunden Hustenstillstand) schlugen fehl.
Dann erinnerte ich mich an mein Konstitutionsmittel, Husten und Heiserkeit sind eines der Hauptmerkmale, bei mir selbst komme ich dann nicht so schnell drauf, dass diese Mittel so genial schnell auch bei akuten Beschwerden helfen. Nehme es für chronische Erkrankung.

Innerhalb einer halben Stunde hatte ich Hustenstillstand und es ging aufwärts. Es ist mysterie, wirklich kaum zu glauben.


Hier noch ein sehr wichtiges Arzneimittelbild Sepia, vorgestellt von Andreas Krüger, Leiter der Samuel -Hahnemann Schule Berlin. Auch total spannend seine Interpretationen




Liebe Grüsse von Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Kayen,


Hier noch ein sehr wichtiges Arzneimittelbild Sepia, vorgestellt von Andreas Krüger, Leiter der Samuel -Hahnemann Schule Berlin. Auch total spannend seine Interpretationen Sepia Homöopathieunterricht Kurs29 Teil1 - YouTube

Ich muß gestehen, daß ich nach 1/2 Stunde der Ausführungen von Krüger das Handtuch geworfen habe und jetzt weiß ich nicht, ob das äußerlich zu sehende Hauptzeichen des Mittels Sepia in der Lehrstunde genannt wird.

Das Zeichen ist ein Sattel auf der Nasenwurzel, eine Polsterähnliche Verdickung der Haut die sich zu den Brauen hin verbreitert.

Dieses Zeichen haben alle Sepiakinder die ich kenne ganz ausgeprägt und auch viele alte Leute, ich weiß nicht genau warum es bei Personen im Alter dazwischen weniger auffällt. Vielleicht ist es ja auch nur meine eigene Erfahrung. Wenn Sepia ausgereizt ist, dann folgt Ignazia, das Mittel der enttäuschten Liebe. :) Auch das könnte Krüger in seinen Ausführungen nennen, ich bin aber nicht so weit gekommen. ;)

Liebe Grüße
Rota
 
Hallo Kayen,

zu Phophorus kann ich auch etwas beitragen.

Vor 5 Jahren war ich einmal in der Praxis von Dr. Scheiner, der sich auf dem Gebiet der Elektrosensitivität sehr verdient gemacht hat. Leider ist er inzwischen gestorben. Er hat mir damals Phosphorus in der D 12 gegeben.

Bevor ich mich einer größeren Belastung durch elektromagnetische Strahlung aussetze, was z.B. bei einer Einkaufstour in der Stadt ist, oder in einem Restaurant, nehme ich das Mittel Phosphorus ein und habe Ruhe.

Auch der von mir so genannte 2 Tage anhaltende Strahlenkater in meinem Gehirn bleibt dann aus.

Ich kann Phosphorus für elektrosensitive Menschen sehr empfehlen.

Liebe Grüße
Rota
 
Hallo Rota,

ich glaube, das z.B. Phosphor nur bei Elektosensitivität hilft, wenn man im eigenen Arzneimittelbild/Konstitution auch viele Phosphor-Anteile hat. Deswegen hat es bei mir geholfen.

Acidum phosphoricum, das stärkste liebende Mittel mit starkem Liebeskummer (was bei Phosphor nicht so ausgeprägt sein soll) hat ebenso sehr viele Phosphoranteile. Auch Natrium muriaticum und Arsenicum Album müssten ähnliche Energien aufweisen.

Wenn mein Konstitutionsmittel aber z.B. Sepia wäre, welches eine völlig andere Energie in sich trägt, so würde Phosphor, für mein Empfinden, kaum bei Elektrosensitivität helfen.

Das hat Andreas Krüger ausgezeichnet dargestellt, er erfaßt den ganzen Menschen mit seinen Farben, Charaktereigenschaften, Karma, Vergangenheit u.s.w. und nicht nur ein einzelnes Symptom. Das beste Video, was ich bis jetzt gesehen haben.

Liebe Grüsse und ein schönes, sonniges Wochenende von Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hierher kopiert: Zitat von Kayen

Die Nacht davor habe ich, aufgrund von Kopfschmerz, wahrscheinlich durch Überanstrenung in Verbindung mit Schlaflosigkeit, Phosphorus eingenommen. Phosphorus entspricht meinem homoeopathischen Arzneimittelbild, kann aber auch symptomatisch angewandt werden.

Phosphor ist die einzige nicht-radioaktive Substanz, die selbst selbst Licht produzieren kann und hat die Eigenschaft im Dunklen zu leuchten.
Als Meeresgöttin hast Du vielleicht mal gesehen, dass manchmal des Nachts ein Leuchten der Schaumkronen zu beobachten ist, welches durch phosphorhaltige Algen hervorgerufen wird.

Also im Hinblick, dass die Schatten oder das Dunkle, Böse, keine Macht bekommen, hilft Licht.
Es ist notwendig in diese Schattenbereiche unseres Selbst Licht zu bringen.
Phosphor erkennt diese Schattenbereiche erst mal nicht, denkt: „das hab ich schon hinter mir,in der Vergangenheit oder im letzten Leben…jetzt nur noch das Helle….

Ich denke Phos. hat mich vor alledem gestern beschützt. Danke!

Hierher kopiert:

Hallo Kayen,
danke für Deinen Beitrag.
Kommt mir bekannt vor: Schlaflosigkeit in Verbindung mit Überanstrengung.
Wieviel Phosphorus nimmst Du bei Bedarf und über welche Zeitdauer?

alles Liebe
flower4O



Hierher kopiert:


Hallo Flower,

Phos C 30, 3 Globuli, habe ich bei meinen Schlafstörungen eingenommen und falls es nicht wirkt, 1 Stunde später nochmals 3 Globuli. Die Nacht darauf habe ich ebenfalls noch einmal 3 Globuli genommen.

Ich nehme es nur bei Bedarf; da es mir aber nun merklich gut tut, versuche ich gerade herauszufinden, ob es eine Phosphorus D Potenz gibt, welche auf Körper und auf den Geist wirkt; damit ich bei einer häufigen C 30 Einnahme keine Arzneimittelprüfung entwickel. Bei D Potenzen ist soetwas unwahrscheinlich.

Liebe Grüße von Kayen


Hierher kopiert:

Hallo Kayen,
es gibt Phosphorus D Potenzen. (googeln).
Bin der Ansicht, daß D Potenzen, die auf den Körper wirken, sich auf den Geist auswirken.

Da Du Erfahrungen mit Phosphorus hast, würde ich es sehr begrüßen, zu diesem Themenbereich (u.a. Schlafstörungen) einen eigenen Thread zu eröffnen. Danke.

alles Liebe
flower4O
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo flower,

Schlafstörungen, welche "einzig und allein" aus geistiger Überanstrengung herrühren, könnte man versuchen mit Phosphorus zu behandeln. Man merkt es z.B. auch daran, dass die Augen mit überanstrengt sind. Also unter einer D30 Potenz würde ich persönlich nicht gehen wollen.

Sobald jedoch eine Schlafstörung einem körperlichen oder emotionalen Ursprung zugrunde liegt; z.B. die Gedanken kreisen um ein gewisses Thema, oder Trauer ist der Ursprung, dann würde ich, dieses große Arzneimittelbild wie Phosphor nicht einsetzen; es sei denn, Phos. ist Dein vom klassischen Homoeopathen diagnostiziertes Konstitutionsmittel, da es schon, um hier geistig wirksam sein zu können, eine etwas höhere Potenz benötigt.

Dann könnte man abwägen oder versuchen herauszufinden, ob man so einige wichtige Phosphoraspekte an sich erkennt, dann wirkt dieses Mittel zumeist auch; aber hier vorsichtig mit der Potenz umgehen; am Besten bei jeder zweiten Einnahme in einem Glas Wasser verkleppern.

Ebenfalls sehr gute Erfahrungen bei Schlafstörungen mit Gedankenkreisel habe ich mit Ambra D4 gemacht; damals waren es Gedanken im Zusammenhang mit Trauer; wirkt aber auch bei Überanstrengungen durch Hochsensibiltät.

Um den Gedankenkreisel mit Homoeopathie aufzuheben, macht es Sinn diesen erstmal genau aufzudecken in seinem Ursprung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Umfängliche Arzneimittelbilder dienen im Allgemeinen zur Findung des Konstitutionsmittels; d.h. die Dosierung hierfür sollte dann vom klassischen Homöopathen individuell gewählt werden, zumeist wird dann mit einer C200 begonnen.

Grüsse von Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
Gestern habe ich ein sehr umfangreiches Arzneimittelbild über

Arnica

welches als sehr häufig eingesetztes Mittel bei Blutergüssen, Zahnextraktion, erste Hilfe-Mittel bei allen Verletzungen, bekannt ist.
Aber nicht nur diese Komponenten abdeckt, sondern noch vieles mehr.
Interessant ist auch, wie Arnica im Stande zu sein scheint, auf emotionaler Ebene/ traumatisierende Erlebnisse einzuwirken.


Arzneimittelbild
Vithoulkas, Materia medica viva
Arnica montana

Die essentiellen Merkmale

Die Thematik der Arnica-Symptomatologie kreist hauptsächlich um ein tiefgreifendes traumatisches Erlebnis auf der körperlichen, der emotionalen oder der geistigen Ebene - ein traumatisches Erlebnis des menschlichen Organismus, das Folge von Verletzung, Sturz, Schlag, Erschütterung, Schreck, Furcht, finanziellen Verlusten usw. sein kann.
Ein solches Erlebnis hinterläßt bei der betreffenden Person eine ungeheure Furcht davor, mit irgend etwas in körperlichen Kontakt zu kommen, das hart ist oder in sie eindringt. Die Totalität der Symptomatologie gruppiert sich um diese fundamentale Angst herum: "Berühre mich nicht, komm mir nicht zu nahe, ob körperlich oder emotional", und vor allem: "Bleib außerhalb meiner Grenzen, dringe nicht in mich ein, weder körperlich noch im übertragenen Sinn".
Nach dem traumatischen Erlebnis bleibt bei Arnica-Patienten der emotionale Eindruck zurück, tief verwundet worden zu sein. Sie haben das Gefühl, die betroffenen Teile des Gesamtorganismus seien nach dieser Verletzung so empfindlich, daß ihnen schon der Gedanke unerträglich ist, jemand könnte sie berühren. In dieser Hinsicht können sie eine regelrechte Paranoia entwickeln. Das auslösende Trauma führt bei Arnica demnach typischerweise zur Entwicklung einer Abwehrhaltung.
Die Symptomatologie entwickelt sich in verschiedenen Stadien oder Stufen.
Zu Beginn der Pathologie können wir eine aggressive Reaktion beobachten: weil der Patient (unbewußt) einen zu engen Kontakt verhindern will, neigt er dazu, sein Heil selbst im Angriff zu suchen. Er ist reizbar und streitsüchtig. Man hat den Eindruck, daß er gegen alles und gegen jeden kämpft; er wirkt sehr eigensinnig und hartnäckig, manchmal auch jähzornig und irrational.
Gereiztheit und Jähzorn führen zum Fluchen, und wenn es so weit ist, gerät der Arnica-Patient ernsthaft in Wut. Er widerspricht ständig, nichts paßt ihm; er will etwas haben und verschmäht es dann doch. In diesem Stadium kann er auch launisch werden, er weiß dann nicht mehr, was er will, ist nicht in der Lage, irgend etwas Unangenehmes zu ertragen, und schreit scheinbar sinnlos herum. Es ist nicht einfach, einen solchen Arnica-Fall von nux vomica, angustura oder cina zu unterscheiden.
Ein Arnica-Patient, der sich in diesem Zustand befindet, wird niemanden als Autorität akzeptieren (causticum) und meint, alles besser zu wissen als irgendwer sonst (sulphur oder arsenicum). Er prahlt und rühmt sich oft (platinum). Er ist diktatorisch (lycopodium), dominierend, despotisch und dogmatisch; was er sagt, klingt hochmütig oder wie ein Befehl, ähnlich wie bei platinum.
Dieses provokative, aggressive Verhalten prägt die Anfangsstadien der Abwehrhaltung von Arnica-Patienten. Mit Fortschreiten der Pathologie ändert sich das Bild jedoch gänzlich, und wir haben es dann mit passiven und extrem empfindlichen Menschen zu tun (angustura).
In diesem Stadium der Passivität wird der Arnica-Patient mürrisch und schweigsam, er möchte allein gelassen werden und mit niemandem sprechen. Wenn er eine Antwort geben muß, reagiert er gereizt; anscheinend will er jeglichen menschlichen Kontakt vermeiden (ganz ähnlich wie natrium-muriaticum-Patienten). Versucht jemand ihn zu trösten oder zu beruhigen, so wird er aggressiv. Es scheint eine Analogie zu bestehen zwischen der psychischen Empfindlichkeit, die enge Kontakte unmöglich macht, und dem Schmerz, den er bei körperlicher Berührung empfindet. Schon der Gedanke, jemand könnte ihm zu nahe kommen, bereitet ihm Schmerzen. Aufgrund dieser geistigen, emotionalen und/oder körperlichen Empfindlichkeit will er mit niemandem sprechen und möchte nicht, daß ihm irgend jemand nahe kommt. Er kann an der frischen Luft spazierengehen und dabei in seinen Phantasien leben, und ist er von dem Spaziergang zurück, so will er sich die dabei erlebten Gefühle bewahren und spricht deshalb mit niemandem. Er möchte dann einfach nichts sagen müssen.
Arnica-Patienten sind Menschen, die durchaus gesellig erscheinen können, dies aber in Wirklichkeit nur auf einer sehr oberflächlichen Ebene sind. Bei genauerem Hinsehen handelt es sich um Einzelgänger, und dies zweifellos aufgrund ihrer Furcht, daß andere ihre Gefühle verletzen könnten, wenn sie sie zu nah an sich heranlassen. Man kann sie mit einem verwundeten Tier vergleichen, das sich verstecken will und vor jeglichem Kontakt flieht. Sie entwickeln eine Abneigung gegen Mitgefühl oder Mitleid.
Um das Arzneimittelbild von Arnica richtig zu verstehen, muß man sich einen wichtigen Faktor der Symptomatologie ganz klar machen: Die Patienten fühlen sich an Körper und Seele wie zerschlagen, und daher ist allein der Gedanke, etwas oder jemand könne ihren geschundenen Organismus berühren oder, noch schlimmer, in ihn eindringen, völlig unerträglich. Aus diesem Grunde ist Arnica das Hauptmittel für Frauen, die unter einer krankhaft gesteigerten, pathologischen Furcht leiden, vergewaltigt zu werden.
Die Furcht ist so groß, daß sie die ganze Zeit an eine mögliche Vergewaltigung denken müssen, und dieser Gedanke läßt sie schaudern, sie können es nicht einmal ertragen, auch nur das Wort "Vergewaltigung" zu hören. Das Charakteristikum von Arnica, der springende Punkt dieser Furcht bei Arnica-Patientinnen besteht in der absoluten Unerträglichkeit der Vorstellung, daß etwas in ihren Körper eindringt.
Dies kann so extrem werden, daß die Benutzung von Tampons, der Akt des Einführens in die Vagina, das Ausmaß einer förmlichen Operation annehmen kann. Die Patientin setzt sich in einer bestimmten Haltung zurecht und verbringt viel Zeit mit dem Versuch, den Tampon so einzuführen, daß es nicht wehtut. Auch hier ist das Wesentliche wieder die Abscheu vor der Vorstellung, daß etwas in sie eindringt, und nicht ein tatsächlich empfundener Schmerz.
Für Arnica-Frauen ist keineswegs ein vermindertes sexuelles Verlangen typisch, sondern vielmehr die extreme Furcht vor Penetration. Beim Geschlechtsverkehr können sie bei der Einführung des Penis so ängstlich werden, daß diese unmöglich wird und daß ihrem Partner, der diese starke Reaktion nicht versteht, die Lust vergeht. Diese Furcht ist es, die Arnica-Patientinnen manchmal dazu bringt, auf sexuellen Verkehr völlig zu verzichten - und nicht etwa mangelndes Interesse.
Es scheint eine gewisse Spannung der Vaginalmuskulatur und damit eine Verengung der Vagina vorzuliegen; die Vaginalwände fühlen sich extrem empfindlich an, und tatsächlich ruft selbst die leichteste Berührung Schmerzen hervor. Nach vielen Jahren totaler sexueller Abstinenz kann auch eine Empfindung auftreten, als ob die Vaginalwände "zusammenklebten" - die Patientin hat das Gefühl, die Scheidenwände seien so eng zusammengerückt, daß sie aneinander hafteten.
Die bisher aufgeführten Beispiele sollten die spezifischen Empfindlichkeiten von Arnica deutlich gemacht haben. Vor diesem Hintergrund sind die verschiedenen Arnica-Symptome aus dem Repertorium ohne Schwierigkeiten einzuordnen und zu verstehen: "Furcht vor Personen, die sich ihm nähern, er könnte berührt werden" , oder (im Synthetischen Repertorium): "Furcht, von ihm Entgegenkommenden geschlagen zu werden" etc.
Die Idee eines "stumpfen" Schlags oder Schocks als auslösender Faktor prägt das gesamte Arzneimittelbild und gilt auch für den Geistes- und Gemütszustand des Patienten. Die Arnica-Symptomatologie kann sich nach einem geistigen oder emotionalen Schock einstellen, z. B. Schreck, Ärger, Zorn, finanziellem Verlust, geistiger Überanstrengung etc.
Ganz allgemein kann man feststellen, daß derartige Faktoren heute immer häufiger Störungen von Geist und Gemüt auslösen. Der Frage, warum dies so ist, kann an dieser Stelle nicht ausführlich nachgegangen werden. Einige Andeutungen einer möglichen Erklärung müssen hier genügen. Meiner Ansicht nach wird man in naher Zukunft in der Lage sein, die Existenz von Zentren im menschlichen Gehirn nachzuweisen, die für einen "instinktiven geistig-psychischen Schutzmechanismus" des Menschen zuständig sind. Im gesunden Zustand öffnen sich diese Schaltstellen bei Furcht oder Schock und schließen sich automatisch wieder, sobald der Anlaß vorüber ist. In unserer heutigen Gesellschaft verbleiben sie jedoch in einem Zustand ständiger Erregbarkeit, bleiben also sozusagen offen, wenn ihre Öffnung einmal durch einen psychischen Schock ausgelöst worden ist. Das führt zu einem chronischen Leiden des betroffenen Menschen, als wiederhole sich das traumatische Erlebnis jeden Tag aufs neue. In einer späteren Veröffentlichung werde ich mich näher mit der Erklärung dieses Phänomens befassen. Tatsache ist und bleibt jedenfalls, daß die Menschen heute sehr viel häufiger und schneller an Geistes- und Gemütssymptomen leiden, als dies in der Vergangenheit der Fall war.
Wenn die geistige und psychische Pathologie von Arnica dann tiefer in den menschlichen Organismus eindringt, kommt es zu schweren Angstzuständen. Die Angst und die Furcht, die sich in solchen Zuständen einstellen, könnte man als hypochondrisch bezeichnen. Bei Arnica-Angstzuständen scheint die Furcht schnell ins Unbewußte überzugehen und manifestiert sich dann jede Nacht im Schlaf, oft auch mehrmals pro Nacht, in Form einer Krise. Die Symptomatologie ähnelt derjenigen von aconitum, argentum nitricum oder lachesis, so daß es einer Differentialdiagnose bedarf.
Der Arnica-Patient wacht nachts mit einer ungeheuren Furcht vor dem unmittelbar bevorstehenden Tod auf, ausgelöst durch ein Gefühl, mit seinem Herzen sei etwas nicht in Ordnung. Diese Zustände treten vor allem nach einem Unfall auf. Es besteht eine Art Bedrängnis des Herzens, eine qualvolle Angst, die von der Herzgegend ausgeht, ein Gefühl, das Herz werde plötzlich aufhören zu schlagen und er werde sofort sterben. Die Vorstellung, augenblicklich zu sterben, ist charakteristisch für Arnica.
Kent liefert eine ausgezeichnete Beschreibung: "Schrecken in der Nacht. Er fährt nachts häufig auf, greift sich ans Herz, zeigt großes Erschrecken, fürchtet, daß etwas Grauenhaftes geschehen werde. Dann überkommt ihn eine plötzliche Todesfurcht, die ihn nachts aus dem Schlaf aufschreckt; er greift sich ans Herz und meint, er werde jetzt ganz plötzlich sterben. Er ist voller entsetzlicher Angst, kommt aber schließlich zu sich, legt sich hin und fällt in einen Schlaf des Schreckens, doch dann empfindet er wieder diese Furcht vor dem plötzlichen Tod, springt auf und sagt: "Holt sofort einen Arzt." Diese Furcht vor dem Tod ist erheblich gesteigert, wenn der Betreffende allein ist.
Von solchen Zuständen ist der ganze Organismus betroffen, Schrecken beherrscht den Patienten voll und ganz, und es kommt zu Blutandrang, Hitze und Brennen in der oberen Körperhälfte.
In der Folge wird der Patient vergeßlich, geistesabwesend, kann sich nicht konzentrieren und verliert jegliches Interesse an seiner Arbeit. Wenn er etwas liest, vergißt er es sofort wieder, er erinnert sich nicht, ob er das Gas abgedreht hat, und kehrt noch einmal um, um nachzusehen etc.
Er ist überempfindlich und kann keine Schmerzen ertragen. Schmerzen und Wundheit führen zu Unruhe.
Ein weiteres Geistes- und Gemütsbild von Arnica werden wir typischerweise beobachten können bei hohem Fieber; bei schweren Erkrankungen wie Typhus, Malaria oder bei Scharlach, wenn der Ausschlag nicht herauskommt; bei Hirnschädigung durch Blutaustritt nach einer Gehirnerschütterung; bei Subarachnoidalblutungen; bei Apoplexie etc. In solchen Fällen kommt es zu tiefgreifender Erschöpfung mit nachfolgendem Delirium und schließlich zu Stupor, Bewußtlosigkeit und Koma. Stupor mit unwillkürlichem Abgang von Stuhl und Urin.
Dieses Arnica-Bild zeichnet sich durch Wahnvorstellungen, Einbildungen oder Halluzinationen aus. Sie können sich u. a in folgender Gestalt zeigen: daß hohe Mauern und Gebäude auf ihn fallen; daß er verhaftet werden soll; daß er einen Friedhof besucht; daß er eine Ratsversammlung abhält; daß er eine verstümmelte Leiche sieht; schwarze Bilder und Phantome zu sehen. Er verweilt im Geiste beim Anblick solcher Bilder und Phantome; im Traum sieht er Gespenster, Geister, dunkle Gestalten; er hat phantastische Visionen.
Ständiges Murmeln bei Hirnschädigung (lachesis); Delirium, das dem Delirium tremens ähnelt. Auch die Wahnidee, sie seien gesund und es gehe ihnen gut, wenn ihr Zustand in Wirklichkeit sehr bedenklich ist und sie dem Tode nahe sind, kann bei Arnica-Fällen auftreten. Es kann z. B. passieren, daß sie beim Anblick des Arztes sagen: "Ich brauche Sie nicht, es geht mir gut", und sich dann weigern, das Mittel einzunehmen.
Schließlich gibt es noch einen semi-komatösen Zustand, der ein spätes Stadium der Arnica-Pathologie darstellt. Der Patient kann zwar aus diesem Zustand aufgeweckt werden und ist in der Lage, eine Frage korrekt zu beantworten, die man ihm gestellt hat, aber sobald er seinen Satz beendet hat (oder gar bevor er mit der Antwort fertig ist), sinkt er wieder in Stupor zurück. Dies ist ein ausgezeichnetes Charakteristikum von Arnica; das Mittel ist mit Sicherheit indiziert, wenn die Pathologie des Patienten den obigen Beschreibungen ähnelt.
Nach einer Gehirnblutung kann, sobald die schweren Symptome abgeklungen sind, ein Zustand von Gleichgültigkeit und Apathie eintreten. Der Patient fühlt sich dumpf und träge, hat Schwierigkeiten beim Denken und Verstehen, nach Träumen ist er benommen und wie erstarrt. Zustand wie im Traum, nimmt seine Umgebung nicht wahr. Im Schlaf spricht er laut, hält laute Reden.
Bei der Behandlung von Alkoholismus wird sich Arnica als sehr hilfreich erweisen, weil die Arnica-Symptomatologie die besonderen Merkmale und Symptome des Alkoholismus einschließt.
Zum Abschluß dieses Arzneimittelbildes von Arnica scheint mir eine allgemeine Bemerkung zum Begriff der Stadien oder Phasen einer Pathologie angebracht. Die Arnica-Symptomatologie wurde hier in unterschiedlichen Stadien dargestellt; diese Zuordnung von Symptomen und Stadien ist so zu verstehen, daß die jeweiligen Symptome das ihnen zugeordnete Stadium beherrschen, aber nicht darauf begrenzt sein müssen. Eine Symptomatologie, die in akuten Fällen vorkommt, kann in identischer oder ähnlicher Weise auch bei chronischen Zuständen erscheinen - und umgekehrt. Wesentlich und unabdingbar für das Verständnis eines Arzneimittelbildes und für die homöopathische Arzneimittelwahl ist immer die Erkenntnis der zugrundeliegenden Tendenz und der Charakteristika des Mittels, und die Darstellung der Entwicklungsstadien der Pathologie hat den Sinn, zu dieser Erkenntnis beizutragen.

Kinder

Arnica-Kinder sind launisch und schmerzempfindlich und neigen dazu, jedesmal gellend aufzuschreien, wenn die Mutter ihre Hände oder Beine berührt. Sie schreien im Schlaf; Weinen, besonders nach dem Essen und nach Husten.
Wenn sie Fieber haben, ähneln sie belladonna-Kindern, mit heißem Kopf und kaltem Körper.
Weint, wenn es einen Keuchhustenanfall kommen spürt. Zornig und reizbar durch Husten. Kreischen, Brüllen, Schreien verschlimmert den Husten.

Eine Auswahl von Symptomen

Wie bereits zu Anfang gesagt wurde, ist Arnica vor allem bei Verletzungen indiziert, die dem Organismus durch einen Schlag oder Stoß mit einem stumpfen Gegenstand zugefügt worden sind. Wenn der Patient sich nach einer solchen Verletzung am ganzen Körper wie zerschlagen und wund fühlt, dann ist Arnica mit Sicherheit das richtige Mittel. Auch wenn das gleiche Gefühl durch einen anderen Auslöser zustandekommt, z. B. durch Überbeanspruchung eines Organs, durch irgendeine andere Art von Anstrengung oder durch eine akute Krankheit, kann die Verschreibung von Arnica erfolgreich sein.
Wenn durch die Verletzung dagegen der Gewebezusammenhalt verlorengegangen ist und das Blut frei fließen kann, ist Arnica nicht indiziert.
Wo eine Prellung oder Quetschung des Körpers oder eines Körperteiles stattgefunden hat, muß die charakteristische Empfindung vorhanden sein, als sei dieser übel zugerichtet und "grün und blau geschlagen" worden.
Als Folge dieses Wundheits- und Zerschlagenheitsgefühls kommt es bei Arnica zu einem Zustand der Unruhe, der dem von rhus toxicodendron sehr ähnlich ist.
Kent beschreibt diese Unruhe mit der für ihn so typischen Anschaulichkeit: "Wenn man einen Arnica-Patienten beobachtet, um die äußeren Zeichen seines Zustandes herauszufinden, bemerkt man, wie er sich andauernd dreht und wendet. Man fragt sich unwillkürlich, warum er so unruhig ist, und wenn man dann in Gedanken die einzelnen Arzneien Revue passieren läßt, sagt man sich: Er verhält sich wie rhus toxicodendron, er bleibt nur kurze Zeit auf einer Stelle liegen, dann bewegt er sich wieder. Auch wenn er schon halb bewußtlos ist, kann man sehen, wie er sich zuerst ein bißchen zur Seite dreht, dann ein bißchen mehr und noch ein bißchen mehr, bis er schließlich auf der anderen Seite zu liegen kommt. Dann fängt er wieder an, bewegt sich Stückchen für Stückchen und so wälzt er sich beständig von einer Seite zur anderen. Die Frage ist: Warum bewegt er sich auf diese Weise, warum ist er so unruhig? Es ist wichtig, dies zu klären.
Beim arsenicum-Patienten nehmen wir die schreckliche Angst wahr, die ihn ständig in Bewegung hält; beim rhus-toxicodendron-Patienten können wir das schmerzhafte Unbehagen erkennen, das er am ganzen Körper verspürt, so daß er nicht ruhig liegenbleiben kann. Der Arnica-Patient hingegen ist oder fühlt sich so wundgeschlagen, daß er nur kurzfristig in einer Lage verharren kann, dann muß er sich anders hinlegen oder auf die andere Seite drehen. Wenn wir ihn aber fragen, warum er sich ständig bewegt, so wird er wahrscheinlich antworten, daß das Bett ihm zu hart sei. Dies jedoch ist nichts anderes als der Ausdruck dessen, daß sich sein Körper wund anfühlt.
Dieses Wundheitsgefühl nimmt zu, je länger er auf einer Stelle liegt, und wird schließlich so groß, daß er gezwungen ist, sich zu bewegen.
Beim rhus-toxicodendron-Patienten verschwindet das Unbehagen, wenn er sich bewegt hat, beim Arnica-Patienten vergeht das Wundheitsgefühl, wenn er die Lage gewechselt hat.
Das Gefühl von Lahmheit, Wundheit, Zerschlagenheit sowie das Gefühl, das Bett sei zu hart und voller Unebenheiten, können wir bei jeder chronischen Krankheit antreffen, bei der Arnica benötigt wird, besonders aber bei rheumatischen oder arthritischen Leiden.
Verschlimmerung der Schmerzen am Abend sowie nachts im Bett, durch Bewegung und durch Geräusche, durch Liegen in einem harten Bett. Feuchte Kälte verschlimmert ebenfalls. Besser im Liegen mit niedrig gelagertem Kopf.
Klonische Krämpfe. Krämpfe infolge Gehirnerschütterung; nach Medikamenten; durch Kopfverletzungen. Zittern abwechselnd mit krampfartigen Bewegungen der Glieder. Traumatisch bedingte tetanische Starre. Zuckungen wie von elektrischen Schlägen.
Epilepsie nach Kopfverletzungen.
Bei einer Frau, die sich nur langsam von ihrer Schwangerschaft erholt (besonders wenn die Wehen sehr anstrengend waren) und zahlreiche Symptome zeigt, wird Arnica wahrscheinlich die Folgebeschwerden der Schwangerschaft beseitigen und eine rasche Genesung herbeiführen.
Asphyxia neonatorum.
Allgemeine Schwäche, die von Verletzungen herrührt. Nach jedem Stuhlgang muß der Patient sich hinlegen.
Asphyxie nach Verletzungen. Beschwerden durch Anwendung eines Katheters.
Ohnmacht beim Verletzungsschock; durch Herzschmerzen; nach Schwitzen.
Ohnmacht, ohnmächtige Schwäche bei Angina pectoris; bei Fieber.
Neigung zu Hämorrhagien. Die Blutgefäße scheinen erschlafft zu sein, und es kommt leicht zu Blutaustritten. Leichtes Bluten der Schleimhäute. Entzündete Körperteile bluten. Blutungen wäßrig, mit Blutgerinnseln.
Kälte des Körpers bei heißem Kopf.
Wundheits- und Zerschlagenheitsschmerz an einzelnen Stellen. Geprellte oder verletzte Körperteile fühlen sich abgestorben an.
Äußerliche Taubheit der geprellten Teile.
Schweiß färbt die Wäsche rot.

Rubriken

Schwindel

Schwindel durch Kopfverletzungen.
Schwindel und Übelkeit bei anhaltendem Lesen.
Als ob hohe Bauwerke sich nach vorn neigten und auf ihn herabfielen.
Schwindel in der Stirn, besonders beim Gehen, wo es ihr ist, als ginge alles mit ihr im Kreise herum und wollte mit ihr umfallen.
Schwindel beim Schließen der Augen.

Kopf

Arnica zeigt eine Vielzahl von Kopfschmerzen, besonders nach einem Schlag auf den Kopf, einem Sturz oder sonstigen Verletzungen, die zu einer Gehirnerschütterung geführt haben.
Konstitutionelle Arnica-Patienten neigen besonders zu Kopfschmerzen dieser Art, weil Arnica für Auswirkungen eines Stoßes oder Falls überaus empfänglich ist und daher z. B. eine Gehirnerschütterung fast unweigerlich chronische Symptome hinterläßt. Bei anderen Konstitutionstypen sehen wir keine derartige Empfindlichkeit.
Die Arnica-Kopfschmerzen sind durch vasomotorische Störungen gekennzeichnet, wobei wir in verschiedenen Teilen des Kopfes das Auftreten von Hitze oder Kälte feststellen können.
Wann immer Kopfschmerzen begleitet sind von Hitze- oder Kälteempfindungen in einzelnen Bereichen des Kopfes, müssen wir an Arnica denken. Gleiches gilt, wenn die Körpertemperatur merkliche Kontraste aufweist, wie etwa: "Brennen im Gehirn oder Hitze im Kopf, bei übrigens kühlem, wenigstens nicht heißem Körper." (Hahnemann)
Kopfschmerz wie von einem Messer, das im Kopf sticht und schneidet oder quer durch ihn hindurchgezogen wird, gefolgt von einem Kältegefühl im Kopf.
Kopfschmerz in der Stirn oder über den Augen, welcher sich am warmen Ofen vermehrt.
Kältegefühl im Kopf nach dem Frühstück.
Kältegefühl im Inneren des Kopfes.
Eiskalte Empfindung auf dem Scheitel.
Kälteempfindung an einer kleinen Stelle auf der Stirn, als wenn ihn dort jemand mit einem kalten Daumen berührte.
Hitzegefühl im Kopf beim Husten. Stechender Schmerz in der Stirn, unter Frost.
Der Kopf ist heiß, das Gesicht gerötet, bei ansonsten kaltem Körper. Stellenweise Hitze auf dem Scheitel.
All diese Beispiele zeigen die vasomotorische Natur der Kopfschmerzen.
Weitere Charakteristika der Kopfschmerzen sind die extreme Empfindlichkeit gegenüber jeder Berührung oder Bewegung des Kopfes sowie das Gefühl eines Nagels im Kopf.
Empfindlichkeit des Gehirns beim Haarebürsten.
Schmerz wie von einem Nagel im Gehirn; als sei ein Nagel in die Schläfe gestoßen.
Kopfschmerz wie wundgeschlagen, druckempfindlich, schlimmer beim Niesen.
Stirnkopfschmerz, über den Augen, beim Zusammenziehen der Augenbrauen.
Die Kopfschmerzen, die zumeist morgens nach dem Erwachen auftreten und bis etwa 10 Uhr anhalten, manchmal auch nachmittags von 15 bis 20 Uhr, sind von betäubendem, benommen machendem Charakter.
Oft sind Arnica-Kopfschmerzen über der Nasenwurzel oder in den Stirnhöckern lokalisiert.
Kopfschmerz abwechselnd mit Analprolaps.
Bei Gehirnblutungen gehört Arnica zu den Mitteln, die wir in Betracht ziehen müssen.
Eigentümlich sind die folgenden Kopfsymptome:
Bohrt im Schlaf den Kopf ins Kissen.
Werfen oder Rucken des Kopfes im Schlaf.
Großes Verlangen, sich überall zu kratzen, vor allem am Kopf.
Muß den Kopf beim Gehen nach hinten beugen.
Schmerz, als dehne sich der Kopf aus.
Stechen im linken Stirnhöcker, mit dem Gefühl, als sei die Stirn blutunterlaufen.
Kopfweh, als würden die Stirnbedeckungen krampfhaft zusammen gespannt.
Gefühl von Knistern an den Seiten des Kopfes.
Stirnkopfschmerz, als wäre das Gehirn zu einem Klumpen zusammengeballt.

Augen

Dieser Bereich bietet ein gutes Bild der Vorgänge, die sich bei Arnica in den unter Druck stehenden Schleimhäuten abspielen; die Empfindlichkeit des Gefäßsystems und die Tendenz der Venen zu Erschlaffung und Schwäche, so daß das Blut aussickern kann, sind hier deutlich zu erkennen. So kommt es zu einer Reihe von Symptomen:
Ekchymosen der Bindehaut; durch Husten entstehend.
Geschwollene, mit Blut unterlaufene Lider. Netzhautblutung.
Rötung des Auges nach Verletzungen.
Akute Entzündung nach Verletzungen.
Ein weiteres Charakteristikum ist die Verschlimmerung durch Wärme. So finden wir:
Hitze löst Iritis aus.
Wärme bewirkt stechende Schmerzen im Auge.
Wärme verschlimmert Augenschmerzen.
Gehen im Freien lindert die Augenschmerzen.
Anstrengung der Augen führt zu Beschwerden: Schmerz mit Empfindlichkeit wie wund und zerschlagen, nach feinen Arbeiten. Ermüdungsgefühl der Augen nach Besichtigungen, Fernsehen etc.
Chronischer Schmerz im Auge infolge eines Schlags.
Stierer Blick beim Erwachen.
Das rechte Auge ist etwas herausgetreten und ist größer anzusehen als das linke.
Katarakt nach Contusio bulbi; nach einer Operation.
Reißender Schmerz im Auge, nachts im Bett schlimmer.
Doppeltsehen: beim Sehen nach unten; nach Netzhautblutung; nach Verletzung; durch Lähmung der Augenmuskeln (Musculus obliquus superior).
Flimmern, Flackern vor den Augen beim Lesen; beim Schreiben.

Ohren

Als Folge von Kopfverletzungen sehen wir nicht selten auch Schwerhörigkeit, besonders auf der rechten Seite. Verminderung oder Verlust des Gehörs durch (Gehirn-) Erschütterung. Ohrenschmerzen nach Kopfverletzungen.
Überempfindlichkeit des Gehörs im Fieberfrost.
Die eigene Stimme scheint ihm weit entfernt zu sein.
Drücken in den Ohren, erst links, dann rechts.
Eitrige Otitis. Absonderung von Blut aus dem Ohr.
Ohrknorpel schmerzen wie von Stoß oder Quetschung.

Nase

Die meisten Nasensymptome hängen wieder mit der allgemeinen Neigung der Arznei zu Blutungen und Ekchymosen zusammen:
Nasenbluten durch einen Schlag; bei jedem Hustenanfall; bei Keuchhusten; bei Typhus; bei oder nach Waschen des Gesichts; vom Naseschneuzen, besonders am Morgen; nach jeder Anstrengung; beim Pressen zum Stuhl. Dunkles Blut.
Kälte der Nasenspitze ist sehr charakteristisch.
Hitzegefühl in der Nase, obwohl sie kalt anzufühlen ist.
Hitze im Gesicht, bei kalter Nase.
Gefühl, als krieche neben der Nase ein Insekt.
Heftiges Niesen durch zu schweres Heben.
Brennen an den Rändern der Nasenlöcher, mit Niesreiz.
Krampfartiger Schmerz an der Nasenwurzel.

Gesicht

Auch hier machen sich die Kreislaufstörungen bemerkbar, die Arnica erzeugt und heilt:
Röte und Brennen der einen Backe, bei übrigens kühlem, wenigstens nicht heißem Körper.
Hitze und Röte des Gesichts, bei kühlen Händen (Extremitäten).
Hitze und Röte des Gesichts, während der übrige Körper kalt ist.
Brennende Hitze in beiden Lippen.
Überlaufende Hitze im Gesicht, abends.
Röte des Gesichts, bei Schauder über den ganzen Körper.
Rote Geschwulst der linken oder rechten Wange.
Laufendes Kribbeln auf der linken Wange. Kribbeln in den Lippen, als wären sie eingeschlafen.
Wanderndes Erysipel im Gesicht.
Gesichtsschmerzen schlimmer durch Geräusche; beim Gähnen; durch Erschütterung.
Heftiges Zittern der Unterlippe.
Lähmung der rechten Gesichtshälfte.

Mund

Der Arnica-Patient hat nicht selten einen üblen Mundgeruch, mit einem Geschmack im Mund wie nach faulen Eiern, besonders morgens. Wir werden diesem für Arnica sehr charakteristischen Geschmack beim Aufstoßen noch einmal begegnen.
Fauliger Mundgeruch; fauliger Geschmack, besonders bei intermittierendem Fieber. Bitterer Geschmack im Mund - in der fieberfreien Phase.
Arnica ist nach einer Zahnbehandlung nur dann indiziert, wenn es dabei zu Blutaustritt ins Gewebe gekommen ist und/oder starke Schmerzen bestehen. Es sollte nicht routinemäßig nach jeder Zahnbehandlung gegeben werden; vielmehr brauchen wir bestimmte Indikationen, wie etwa:
Schmerzen, nachdem eine Füllung eingesetzt wurde.
"Zahnweh wie von ausgebissenen, wackelnden oder verrenkten Zähnen." (Hahnemann)
Zahnschmerzen, als würde mit einem Messer an den Wurzeln geschabt.
Auf jeden Fall sollte man sich das charakteristische Symptom "Zahnschmerzen durch Erschütterung, Schlag oder Stoß" merken - ein wichtiges Keynote von Arnica.
Bücken bessert die Zahnschmerzen.
Weitere Zahnschmerzarten:
Drückend klopfender Schmerz, als würden die Zähne durch das andrängende Blut herausgedrückt.
Zahnschmerzen mit harter, steifer Schwellung der Wangen.
Schmerzen im Zahnfleisch beim Kauen.
Starkes Bluten des Zahnfleisches nach Zahnextraktion.
Wundheitsschmerz des Zahnfleisches nach Zahnextraktion.
Empfindung von Pulsieren im Zahnfleisch.
Kribbeln im Zahnfleisch, wie eingeschlafen.
Zunge in der Mitte braun, mit weißen Seiten. Trockene Zunge, sehr dunkel, fast schwarz (Typhus).
Stechender Schmerz in der Zungenwurzel.
Speichelfluß im Schlaf.

Hals

Schmerz im Schlund, als wenn etwas Hartes, Rauhes (z. B. eine Brotrinde) darin steckte.
Gluckern in der Speiseröhre beim Trinken.
Halsschmerzen während der Regel.
Stechen hinten im Hals, zwischen den Schluckakten.
Heiserkeit durch Reden, Singen, durch Überanstrengung der Stimme, oder durch Einwirkung von Kälte- und Nässe.
Schwäche der Halsmuskeln, welche den Kopf stets auf die Seite oder nach hinten sinken läßt.

Atmung und Husten

Asphyxia neonatorum, wenn die Kinder bei der Geburt bläulich-rot aussehen und den Eindruck vermitteln, daß sie nicht überleben werden, vor allem wenn die Geburt schwer war.
Husten bei Kindern, nach Weinen und Wimmern, weil man ihnen einen Wunsch verweigert oder irgendeiner Laune von ihnen nicht nachgegeben hat. Kinder weinen bei Keuchhusten, wenn sie einen Anfall kommen spüren.
Interessanterweise hat bei Arnica, ähnlich wie bei cuprum, die geistige oder emotionale Verfassung des Patienten eine deutliche Wirkung auf die Atemwege; so finden wir u. a.: Husten durch geistige Anstrengung; durch Kummer; durch Jammern und Klagen. Husten und erschwertes Atmen durch Zorn.
Husten ruft blutunterlaufene Augen oder Nasenbluten hervor.
Trockenes Hüsteln wie von einem Kitzel unten in der Luftröhre, alle Morgen nach dem Aufstehen.
Geräusche verschlimmern den Husten.
Keuchhusten abends, bis Mitternacht.
Husten bei Herzkrankheiten.
Husten des Nachts, während des Schlafs, ohne davon aufzuwachen. Husten beginnt eine Stunde nach dem Einschlafen.
Unregelmäßige Atmung im Stehen.
Asthmatische Atmung durch fettige Herzdegeneration.
Auswurf eines hellen, durchsichtigen, gläsernen und mit schwarzen Punkten vermischten Schleims.
Blutiger Auswurf, auch des Nachts.
Bluthusten, mit Auswurf hellroten, schaumigen Blutes, untermischt mit geronnenen Klümpchen und Schleim (Keuchhusten).
Selbst ohne Husten Auswurf schwarzer Blutklumpen, bei jeder körperlichen Anstrengung.

Brust

Ein wichtiges Leitsymptom von Arnica sind stechende Schmerzen in den Brustseiten, welche die Atmung behindern.
Stechender Brustschmerz, schlimmer beim Gehen, durch Niesen.
Äußerer Druck bessert diesen Schmerz, verschlimmert aber eine Art wunden Zerschlagenheitsschmerz in der Brust.
Der Patient muß sich beim Husten mit beiden Händen die Brust halten, um Schmerzen zu vermeiden, ganz ähnlich wie bryonia.
Beim Atmen spürt er einen wunden Zerschlagenheitsschmerz in der Brust.
Schmerzen im Brustkorb wie von Verrenkung, durch tiefes Atmen vermehrt.
Die Rippenknorpel und Rippengelenke schmerzen bei Bewegung und Atmen wie zerschlagen.
Roter Schweiß auf der Brust; übelriechender Schweiß.
Entzündung der Mammae durch Stoß oder Quetschung. Verhärtung der rechten Mamma.

Herz

Arnica ist eines der Hauptmittel bei Herzinfarkt und Angina pectoris, aber auch bei anderen Herzbeschwerden. Seine diesbezüglichen Besonderheiten kommen in den folgenden Symptomen zum Ausdruck:
Angina pectoris mit Schmerz, der zum Ellbogen des linken Armes ausstrahlt. Stechende Herzschmerzen mit Ohnmacht.
Wundheitsschmerz in der Herzgegend. Überanstrengung des Herzens durch heftige körperliche Bewegung. Herzklopfen durch Zorn. Gefühl von eisiger Kälte in der Herzgegend im Fieberfrost. Zusammenschnüren, Spannung, Engegefühl in der Brust, nach dem Essen und durch Berührung verschlimmert. Das Herz fühlt sich an wie gepackt oder zusammengedrückt.
Herzwassersucht mit quälender Dyspnoe.

Magen

Das große Arnica-Keynote in diesem Bereich ist: Aufstoßen früh am Morgen, das nach faulen Eiern riecht.
Bitteres Aufstoßen nach Zorn, Ärger. Aufstoßen von (bitterem) Schleim.
Leeres Würgen, vergeblicher Brechreiz; nachts.
Schmerzhafter Druck quer über die Magengrube. Drücken in der Magengrube, als drücke eine Hand darauf, allmählich zum Hals aufsteigend.
Spannen im Magen, morgens, im Bett.
Drückendes Gefühl wie von einem Stein oder einer rollenden Kugel im Magen.
Magenverstimmung oder Verdauungsstörungen nach geistiger Überanstrengung.
Magenschmerzen nach körperlicher Überanstrengung.
Magenschmerzen vor Hustenanfall.
Gefühl eines Klumpens im hinteren Teil des Magens.
Gluckern im Magen, beim Trinken.
Abneigung gegen Brandy und Whisky bei gewohnheitsmäßigen Trinkern.
Widerwillen gegen Fleisch und Fleischbrühe; gegen Suppenfleisch; gegen Milch.
Verlangen nach Essig.
Der Magen ist wie voll; eine mit Ekel verbundene Sattheit.
Ständiger Durst, weiß aber nicht, was sie trinken soll, weil ihr alles zuwider ist.
Erbrechen durch Bewegungen des Fetus.
Erbrechen von dunklem, geronnenem Blut.

Abdomen

Allgemein läßt sich sagen, daß jeder pathologische Zustand, jedes pathologische Geschehen im Bauchbereich (oder auch Schwangerschaft) mit der für Arnica so typischen Empfindung von Wundheit und Zerschlagenheit einhergeht, mit großer Empfindlichkeit und Abneigung, berührt zu werden. Bei jedem Hustenstoß, jedem Schritt, jeder Erschütterung treten Schmerzen auf.
Die Bewegungen des Fetus werden intensiv wahrgenommen und können die Schwangere die ganze Nacht wachhalten; sie können sogar Übelkeit und Erbrechen hervorrufen.
Ein Leitsymptom in diesem Bereich ist ein Schmerz mit Empfindlichkeit wie wund und zerschlagen in der Leistengegend, welcher den Patienten zwingt, vornübergebeugt zu gehen. Die gleiche schmerzhafte Empfindlichkeit oder auch drückende Schmerzen können sich allgemein im Unterleib bemerkbar machen, besonders beim Stuhlgang.
Dumpfer Schmerz in der Leistengegend beim Husten.
Bei entzündlichen Erkrankungen im Abdomen (Hepatitis, Enteritis, Appendizitis etc.) kommt es zu starker, tympanitischer Bauchauftreibung, mit häufigem Stuhldrang, Prostration, Unruhe und großer Empfindlichkeit.
Angst, Beklommenheit, die in den Hypochondrien empfunden wird.

Rektum und Stuhl

Auch hier zeigt sich wieder der charakteristische üble Geruch von Arnica: Blähungen, die wie faule Eier riechen.
Diarrhoe nach Verletzungen.
Stuhl: gärend, wie braune Hefe; unverdaut; blutig; bloß aus Schleim bestehend. Schwarze, wäßrige Stühle, mit schwarzem Erbrechen.

Harnorgane

Arnica ist eines der Hauptmittel bei Harnverhaltung nach Anstrengung, nach Verletzungen wie z. B. Gehirnerschütterung oder nach einem schweren Unfall.
Anurie nach Erschütterung der Wirbelsäule.
Blasenentzündung nach Verletzungen.
Nachwirkungen von Wehen können u. a. sein: ständiges Harntröpfeln, Tag und Nacht; unwillkürlicher Harnabgang.
Unwillkürlicher Harnabgang beim Laufen.
Harnverhaltung im Fieberfrost; bei Koliken.
Frösteln nach Harnabgang.
Vergeblicher Harndrang im Fieberfrost.
Braunes Sediment im Urin. Urin schwarz wie Tinte.

Männliche Genitalien

In den ersten Stadien scheint der Arnica-Patient sexuell übererregt, seine Leidenschaft schnell geweckt zu sein, während gleichzeitig die Fähigkeit schwindet, die Erektion über längere Zeit aufrechtzuerhalten. Die Übererregung kann zu vorzeitigem Samenerguß führen, schon beim Umarmen und Küssen kann es zum Orgasmus kommen. Neigung zu Pollutionen, sowohl nachts als auch am Tage. In einem späteren Stadium kann der Patient auch völlig impotent werden.
Arnica hat bei einem schwachen Greis starken Geschlechtstrieb mit anhaltenden Erektionen hervorgerufen.
Schmerzhaftigkeit, Wehtun der Genitalien. Hoden hart, geschwollen, empfindlich.
Entzündliche Schwellung der Hoden nach Quetschung.
Harte, blaurote Schwellung des Penis.
Traumatisch bedingte Hydrozele. Hämatozele.
Schmerzhafte Geschwulst des Samenstranges, mit Stichen von den Hoden bis in den Bauch (nach Verletzung).
Erysipelähnliche Entzündung des Skrotums.

Weibliche Genitalien

Die ungeheure Empfindlichkeit der Sexualorgane wurde oben bereits beschrieben; die Patientinnen möchten dort nicht berührt werden und ziehen es vor, sexuellen Verkehr zu meiden. Schon der Gedanke an das Eindringen des Penis in ihren Körper ist ihnen unerträglich. Aus diesem Grund entwickeln sie eine pathologisch gesteigerte Furcht vor Vergewaltigung. Die Empfindlichkeit in den Ovarien ist so groß, daß sie dort schon beim Gehen vermehrt Beschwerden bekommen.
Arnica ist in allen Phasen von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett häufig angezeigt:
Während der Schwangerschaft, wenn die Bewegungen des Fetus Schmerzen oder Erbrechen bei der Schwangeren hervorrufen oder wenn der Fetus sich nicht in der normalen Lage befindet. Während der Wehen, wenn diese zwar sehr heftig, aber erfolglos sind. Arnica kann auch bei Asphyxie der Neugeborenen angezeigt sein, wenn die Kinder bei der Geburt zyanotisch sind und den Eindruck vermitteln, daß sie nicht überleben werden, vor allem wenn die Geburt schwer war. Nach der Entbindung, wenn sich die Wöchnerin nur langsam von der Schwangerschaft erholt; wenn noch Schmerzen bestehen bleiben, z. B. nach einer Zangengeburt; wenn es nach der Geburt zu starken Blutungen kommt. Während der Stillzeit, wenn sie beim Stillen Nachwehen oder Schmerzen im Uterus hat.
Alternieren von Uterussymptomen mit Geistes- und Gemütssymptomen.
Drohende Fehlgeburt durch Verletzung, Sturz oder Schlag.
Metrorrhagie nach Koitus; nach Erschütterungen.
Gebeugtes Gehen bei Uterusprolaps.
Reichliche Menses durch Schlag, Erschütterung etc.
Schaumige Menses; heiße Menses.

Rücken

Der ganze Rücken schmerzt wie zerschlagen; der Patient ist schwach und müde und möchte sich hinlegen, doch hat er dann schnell das Gefühl, daß das Bett zu hart sei.
Arnica ist oft bei Wirbelsäulenverletzungen angezeigt.
Zerschlagenheitsgefühl im Rücken während der Fieberschauder.
Hier einige typische Modalitäten:
Stiche im Kreuz oder im Rücken beim Husten, bei starkem Atmen, bei jedem Einatmen, beim Gehen.
Kreuzschmerzen im Liegen; nach oben ausstrahlend, schlimmer beim Bücken.
Stechender Rückenschmerz, bis in die Knie ziehend.
Rückenschmerzen beim Verhalten des Urins.
Krampfartiger Spannschmerz in den Nackenmuskeln beim Niesen und Gähnen.
Schmerzen in der Sakralregion, zur Leistengegend ausstrahlend, während der Menses; die Beine hinunter ausstrahlend, bis zum großen Zeh.
Unwillkürliches Zucken bei Druck auf die Brustwirbel.
Muskelkrämpfe im Rücken beim Stillen.

Extremitäten

Hier müssen wir noch einmal hervorheben, daß bei Arnica (vor allem bei Fieber) Hände oder Unterschenkel kalt sein können, während Kopf bzw. Gesicht heiß sind. Kälte der Hände bei innerer Hitze des übrigen Körpers. Gliederschmerzen vor dem Fieberfrost. Kälte oder Frost im vorderen Teil der Oberschenkel, morgens.
Gliederschmerzen wie wundgeschlagen, besonders wenn sie mit dem Bett in Berührung kommen.
Gelenkschmerzen, besonders in den Handgelenken und Fußknöcheln, nach Verletzungen.
Schmerzen in den Handgelenken wie verrenkt oder verstaucht, besonders bei Bewegung. Reißender Schmerz im Handgelenk, der durch Herabhängenlassen der Hände gebessert wird. Knacken im Handgelenk.
Verrenkungsschmerz in den Beinen.
Ziehend-drückender Schmerz im linken Hüftgelenk, bei ausgestrecktem Schenkel, im Sitzen.
Schmerz im Fußgelenk, verstärkt bei Bewegung.
Arnica zieht das periphere Nervensystem in Mitleidenschaft, was zahlreiche eigentümliche Symptome mit sich bringt, wie etwa:
Ein gleichsam lähmiger Schmerz in allen Gelenken.
Lähmungsgefühl in der Schulter beim Gehen im Freien.
Plötzliches Zucken einzelner Muskeln, besonders in den Gliedern.
Schütteln der Extremitäten nach Ohnmacht. Schauder an den Schultern; Schauder mit Frost an den Oberschenkeln. Konvulsive Bewegungen abwechselnd mit Zittern des ganzen Körpers.
Schmerzhafte Rucke der Ulnarseite der Hand.
Schmerzhafte Rucke der Schulter.
Kraftlosigkeit in den Händen, vor allem beim Zugreifen.
Mattigkeit in den Füßen, beim Gehen im Freien; nach einem Gang ins Freie.
Zu den charakteristischen Arnica-Symptomen im Bereich der Extremitäten gehören neben Ekchymosen schmerzhafte und symmetrische Hautausschläge.
Schmerzhaftes Ekzem an den Fingern.
Schmerzhafter Ausschlag am Knie.
Erysipelartige Entzündung am Fuß.
Varizen an den Beinen in der Schwangerschaft.
Krampfadergeschwulst am Unterschenkel.
Am Oberschenkel blaue oder gelbliche Male; blaue Flecken; Karbunkel.

Schlaf

Die Erregung der Arnica-Patienten wirkt sich stark auf ihren Schlaf aus.
Schlaflosigkeit im Klimakterium.
Schlaflosigkeit und wache Munterkeit bis Nachmitternacht, 2, 3 Uhr.
Schlaflosigkeit, weil das Bett zu hart erscheint; wegen schmerzhafter Bewegungen des Fetus; von geistiger und körperlicher Überanstrengung.
Der Patient erwacht morgens mit trockener Hitze am ganzen Körper. Nachts weckt ihn ein Hitzegefühl im Kopf; er fürchtet sich, wieder einzuschlafen, weil er Angst hat, daß er einen Schlaganfall bekommen wird. Erwacht wie zerschlagen.
Arnica-Patienten neigen sehr zu lebhaften oder auch ängstlichen Träumen. Alpträume: lebendig begraben zu werden; zu ersticken; von Beerdigungen; Gräbern und Gruften; verstümmelten Körpern; schwarzen Tieren (Hunden, Katzen); schwarzen Gestalten; daß der Blitz einschlägt; vom Blitz getroffen zu werden.
Sich wiederholende Träume. Gefühl beim Erwachen, als seien die Träume wahr.
Bei Apoplexie ist der Schlaf sehr unruhig, trotz großer Schläfrigkeit. Der Kranke schläft, wenn er eine Frage beantworten will, während der Antwort wieder ein. Sein Kopf ist heiß, das Gesicht gerötet. Er bohrt den Kopf ins Kissen.
Reden im Schlaf. Unwillkürlicher Stuhl- oder Urinabgang im Schlaf.

Fieber und Frost

Febris continua (z. B. Bauch- oder Flecktyphus), mit Petechien und fauligem Atem; sagt, es fehle ihm nichts; oft mit heftigem Blutandrang zum Kopf, bei kaltem Körper.
Fieberhitze mit Frösteln bei der bloßen Bewegung im Bett, ja selbst beim Bewegen der Bettdecke; beim Aufdecken oder auch nur beim Herausstrecken der Hände aus dem Bett.
Brennende Hitze an einer einzelnen Stelle, die bei Berührung jedoch kalt ist.
Erbrechen bei Fieber.
Hitze in erkrankten Körperteilen.
Fieberanfälle von wechselndem Charakter (nach Chininmißbrauch).
Dem Fieber geht ein schmerzhaftes Ziehen in allen Knochen (im Periost) voraus.
Kältegefühl auf der Seite, auf der er gelegen hat.
Frösteln mit Hitze und Röte einer Wange.
Saurer Schweiß bei Nacht. Muffiger, moderiger Geruch des Schweißes.
Schweiß färbt die Wäsche rot.

Haut

Blutergüsse, Ekchymosen und blaue (grüne, gelbe) Flecken sind hier natürlich das wichtigste Charakteristikum von Arnica, doch können auch viele kleine Furunkel als ein Keynote betrachtet werden.
Symmetrische Hautausschläge. Akne indurata, die symmetrisch verteilt ist.
Heiße, harte, glänzende Geschwulst der leidenden Teile.
Geschwüre mit Zerschlagenheitsschmerz.
Geschwüre mit einem marmorierten Hof.
Marmorierte Haut im Fieberfrost.
Purpura miliaris.

Auszug aus Georgos Vithoulkas : Materia Medica Viva, erschienen im Verlag Ulrich Burgdorf, Göttingen
 
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