Anthroposophische Medizin

ory

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04.02.09
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am 27. Februar 2011, gab es den 150. Geburtstag Rudolf Steiners zu feiern.

Dies nahm ich zum Anlass die Geschichte der Anthroposophischem Medizin vorzustellen .



Grundelement der Anthroposophischen Medizin ist die persönliche Arzt-Patienten-Begegnung, aus der das Vertrauen entstehen kann, um die verschiedenen Ebenen der menschlichen Existenz umfassend in einer individuellen Diagnose erfassen und in die Therapie einbeziehen zu können.

Die Anthroposophische Medizin erkennt die naturwissenschftliche Medizin zur Erfassung der körperlichen, physischen Ebene des Organismus grund-sätzlich an und bezieht den gesamten Bereich moderner Labordiagnostik und apparativer Untersuchungstechniken mit ein.

Sie erweitert darüber hinaus ihre Untersuchungen auf die höhere Ebene der Lebens-Organisation, durch die die physischen Stoffe und Prozesse des Körpers zu einem lebensfähigen Organismus zusammengefügt werden.

Ihre Wirkung äußert sich in der Gesamtheit der sich primär selbst regulierenden physiologischen Vorgänge (u.a. Stoffwechsel, Wachstum, Regeneration ) und bildet die Grundlage für die Entwicklung von Gesundheit .

In Bezug auf diese Ebene steht die Anthroposophische Medizin in enger Beziehung zu einigen traditionellen medizinischen Konzepten, z.B. klassischen Verfahren der Naturheilkunde, der Homöopathie u.a., indem sie mit dem Organismus als Träger der Selbstheilungskräfte umgeht.

Im Sinne der Anthroposophischen Medizin kommt durch die Erlebnisfähigkeit des menschlichen Organismus eine weitere, eine "seelische" Ebene in Betracht, die sich in den letzten Jahrzehnten als Psychosomatische Medizin oder Anthropologische Medizin etabliert hat .

Die "persönliche" Seite des Patienten, sein Krankheitserleben, Befindlichkeit, Selbstbild, Ängste und Hoffnungen - die Gesamtheit seines aktuellen und vergangenen Innenlebens - hat Bedeutung bei der Entstehung von Krankheit ebenso wie im therapeutischen Prozess.

Darüber hinaus kommt beim Menschen über sein Selbstbewusstsein eine vierte, individuelle Ebene seiner Existenz zum Tragen, die sich in seiner Intentionalität, seiner Erkenntnisfähigkeit, seiner Entwicklungspotenz in seiner Biographie als Lebenswerk äußert.

Die Unantastbarkeit der Würde des Menschen, seine Autonomie, die Möglichkeit aus seinem Leben selber etwas zu machen, befähigt ihn, nicht nur Bestandteil der Natur zu sein, sondern sich zum Kulturschaffenden zu entwickeln.

Diese vier Organisationsebenen (Körper, Leben, Seele, Geist), die sich aus der Menschenkunde der Anthroposophie ergeben, sind bei einer ärztlichen Diagnostik und Therapie im Sinne der Anthroposophischen Medizin bei jedem Patienten in ihrer unterschiedlichen Bedeutung zu erfassen .

Im Hinblick auf die gegenwärtig anerkannten Disziplinen der Medizin kann man ein Verständnis für das Anliegen der Anthroposophischen Medizin bekommen, wenn man erkennt, dass sie ein spirituell erweitertes Konzept für die Humanmedizin darstellt, indem sie verschiedene Bereiche der Medizin (z.B. Naturwissenschaftliche Medizin, Naturheilkunde, Psychosomatische Medizin) im Zusammenhang anwendet, um zu einem individuellen Patienten- und Krankheitsbild zu kommen.

Sie versteht sich somit als eine bestimmte Form der "Ganzheitsmedizin", die allerdings notwendig auf einer rationalen Differenzierung der menschlichen Organisation im obigen Sinne beruht.

Durch die Entwicklung geisteswissenschaftlicher Forschungs-methoden ist sie aber darüber hinaus mehr als nur eine Aneinanderreihung schon bestehender medizinischer Teilaspekte.

Zur Entwicklung und Erhaltung von Gesundheit wirken die Organisationsebenen des Menschen je nach Alter mit unterschiedlicher Dominanz in einem lebendigen Gefüge zusammen und durchdringen sich.

Krankheit entsteht, wenn dieses Zusammenwirken gestört wird und sich eine Unausgewogenheit ausbildet, die der Körper aus eigenen Regulationskräften nicht auffangen kann.

Krankheit im Sinne der Anthroposophischen Medizin ist insofern keine willkürliche Störung eines physiologischen Geschehens, sondern sinn- und bildhaftes Geschehen im psychophysischen Kontext, das der Arzt nicht (nur) zu beseitigen hat, sondern dessen Entstehungsbedingungen er zusammen mit dem Patienten untersuchen muss, um gemeinsam individuelle therapeutische Perspektiven entwickeln zu können .

Der Patient ist dadurch nicht Objekt medizinischer Maßnahmen, sondern wird mitverantwortliches, mit entscheidendes Subjekt.

Diese Grundeinstellung bringt es mit sich, die ärztliche Aufmerksamkeit nicht nur im Sinne einer Pathos-Genetik auf das Aufspüren fixierter Defizite zu richten, sondern auf die menschliche Fähigkeit des Lernens, dessen Bedeutung z.B. für die Entwicklung des Immunsystems (Umgang mit Infektionen, Autoaggressionskrankheiten, Tumorimmunologie) langsam immer deutlicher wird.

Der Mensch ist ein offenes "System", dessen Ressourcen voll nur entwickelt werden können, wenn er als Patient sich als Lernender und nicht nur als Leistungsempfänger der Medizin versteht.

Während die Anthroposophische Medizin im stationären und ambulanten Bereich zunächst nur im deutschsprachigen Raum angewendet wurde, breitete sie sich in den vergangenen Jahrzehnten auch weltweit aus .

Zu ihren medizinischen Einrichtungen gehören in Europa zahlreiche Kliniken mit vielfältigen Fach- Disziplinen inkl. Notfallversorgung, Sanatorien, Arztpraxen nahezu aller Fachrichtungen, außerdem Ausbildungsstätten für Ärzte, Kranken- und Altenpflege .

Hinzu kommen eigene Betriebe der Arzneimittelherstellung.

Anthroposophische Ärzte arbeiten auch in Kooperation mit Pädagogen als Schulärzte, in der Heilpädagogik und in der Suchttherapie .

Im ambulanten Bereich haben sich aus der interdisziplinären Zusammenarbeit von Ärzten, Kunsttherapeuten, Physiotherapeuten und Psychotherapeuten vielerorts sog. "Therapeutika" entwickelt .

Die ärztliche Zusammenarbeit und Weiterbildung findet in vielfältigen regionalen Arbeitskreisen, Qualitätszirkeln und überregional auf regelmäßigen Tagungen der Fachgesellschaften und über die Herausgabe von Fachzeitschriften statt.

Durch die Neuordnung des Arzneimittel-rechtes wurde die Anthroposophische Medizin 1976 erstmals im Arzneimittelgesetz genannt und als "Besondere Therapierichtung" neben der Phytotherapie und der Homöopathie anerkannt.


1989 wurden die "Besonderen Therapierichtungen" in das Sozialgesetzbuch V (SGB V) aufgenommen und durch das in Kraft getretene Gesundheitsstrukturgesetz die Erstattung der Arzneimittel der "Besonderen Therapierichtungen" im Grundsatz geregelt.

Seit einigen Jahren besteht an der Universität in Bern im Rahmen des Lehrstuhl für Komplementärmedizin (KIKOM) eine Abteilung für Anthroposophische Medizin unter der Leitung von Dr. Peter Heusser.

Außerdem gibt es wiederholt einzelne Lehraufträge, so laufend an der Universität in Hamburg.

In der Schweiz hat die Anthroposophische Medizin Anerkennung in der offiziellen Weiterbildungsordnung durch die Aufnahme des
"Fähigkeitsnachweises Arzt für anthroposophisch erweiterte Medizin FMH"
gefunden.

Die Österreichische Ärztekammer hat seit November 2000 das "Diplom Komplementäre Medizin/Anthroposophische Medizin" eingeführt.

Was ist Anthroposophische Medizin?

lg ory
 
am 27. Februar 2011, gab es den 150. Geburtstag Rudolf Steiners zu feiern.

Dies nahm ich zum Anlass die Geschichte der Anthroposophischem Medizin vorzustellen .


Was ist Anthroposophische Medizin?

lg ory


Was mich persönlich bei den anthroposophischen Behandlungen nachdenklich stimmt, dass z.B. homöopathische Mittel mit Kampfer oder Minze kombiniert werden, wo doch jeder Homöopath weiss, dass sich diese Zusammensetzung entweder aufhebt oder das ganze sich unkontrollierbar verändert. Das erscheint mir nicht ernsthaft durchdacht.

Liebe Grüsse
Kayen
 
... wo doch jeder Homöopath weiss, dass sich diese Zusammensetzung entweder aufhebt oder das ganze sich unkontrollierbar verändert...

das hängt von der Schule des Homöopathen ab. Eine ausländische Ärztin erklärte mir, dass es in anderen Ländern hier durchaus andere Ansätz gibt, die das nicht so sehen.
 
das hängt von der Schule des Homöopathen ab. Eine ausländische Ärztin erklärte mir, dass es in anderen Ländern hier durchaus andere Ansätz gibt, die das nicht so sehen.

Denke doch, dass die anthroposophische Medizin in Anlehnung nach dem Organon von Hahnemann handelt und nicht etwa nach der "Bombay" Methode etc.
 
Kleiner Exkurs zur Anthroposophie allgemein:

https://www.symptome.ch/threads/rund-um-die-anthroposophie.7471/

Gruss,
oregano

Hallo Oregano,

nach meinem Wissen handelt es sich bei der Anthroposophie um eine spirituelle Weltanschauung, die allerdings weltweit verbreitet ist. Enthalten ist auch eine Nähe zu esoterischen Überzeugungen. Es ist eine Vermischung verschiedendster weltanschaulicher Ansichten, die durch Rudolf Steiner und seine Nachfolger als Anthroposophie in die Welt gesetzt wurde. Abgesehen davon steht in der modernen Wissenschaft, die Wissenschaftlichkeit der Anthroposophie - auch nach mehr als 100 Jahren - immer noch im berechtigten Zweifel. :rolleyes:

LG
Bebu
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
dürfen heilpraktiker oder homöopathen auch die anthroposophischen medizin ausüben oder darf das nur von qualifizierten ärzten ausgeübt werden .:confused:

ich habe über google nicht wirklich etwas darüber gefunden .

lg ory
 
nach meinem Wissen handelt es sich bei der Anthroposophie um eine spirituelle Weltanschauung, die allerdings weltweit verbreitet ist. Enthalten ist auch eine Nähe zu esoterischen Überzeugungen. Es ist eine Vermischung verschiedendster weltanschaulicher Ansichten, die durch Rudolf Steiner und seine Nachfolger als Anthroposophie in die Welt gesetzt wurde. Abgesehen davon steht in der modernen Wissenschaft, die Wissenschaftlichkeit der Anthroposophie - auch nach mehr als 100 Jahren - immer noch im berechtigten Zweifel. :rolleyes:

LG
Bebu


Hallo Bebu,

was willst (wolltest) Du damit letztlich aussagen?

Welche Deiner Meinung nach "berechtigten" Zweifel kann die moderne (Natur-) Wissenschaft an den spirituellen, hellseherischen Erkenntnissen eines Rudolf Steiner anmelden?

Hat sich die moderne Wissenschaft tatsächlich die Mühe gemacht, diese Erkenntnisse spirituell und hellseherisch zu überprüfen?

Denn wenn man bei Steiner liest, sagt er ganz klar und direkt, DASS es hellseherische Erkenntnisse sind.

Er spricht von geistigen Welten und Wesen, die nicht nur in Verbindung stehen mit der materiellen, sichtbaren Welt, sondern die deren Ursache sind.
Also geistige Welten als Ursache der materiellen Welt.

Das ist spirituell, und im heutigen Sinne sicher auch esoterisch, nicht nur "Nähe zu esoterischen Überzeugungen".

Und es ist auch Grundlage und Anregung gewesen unter anderem für anthroposophische Medizin, Pädagogik und Landwirtschaft.



Liebe Grüße

Gerd
 
... Hat sich die moderne Wissenschaft tatsächlich die Mühe gemacht, diese Erkenntnisse spirituell und hellseherisch zu überprüfen?...

Hallo Gerd,

das läßt sich nicht auf wissenschaftlicher Grundlage prüfen. Die Anthroposophie ist, wie ich es bereits sagte, eine Mischung aus verschiedensten weltanschaulichen Ansichten. Sie ist daher vorwiegend eine Frage des Glaubens oder Nichtglaubens. Tatsache ist, dass Kritiker der Anthroposophie die Wissenschaftlichkeit absprechen, unter anderem aus der fehlenden wissenschaftlichen Nachprüfbarkeit.
Insgesamt ist die Anthroposophie weltanschaulich sehr breit gefächert. So finden sich darin auch Ansichten zur Reinkarnation, zur Seele, damit im Zusammenhang verschiedene Formen der Verkörperung und noch einiges mehr. Alles Ansichten, die in der heutigen Zeit immer noch reine Glaubensfragen darstellen, da sie sich wissenschaftlich nicht überprüfen oder nachweisen lassen.
Es bleibt daher dem einzelnen Menschen überlassen, welche Überzeugung er sich persönlich zu eigen macht. :rolleyes:

LG
Bebu
 
Denke doch, dass die anthroposophische Medizin in Anlehnung nach dem Organon von Hahnemann handelt und nicht etwa nach der "Bombay" Methode etc.


Liebe Kayen,

hier nochmal ein Text "Was ist anthroposophische Medizin", von einem anthroposophischen Arzt, Heinrich Brettschneider, der zwar nicht in Bombay, aber in Shanghai (!) geboren wurde,

https://www.mutzurheilung.de/AnthroMedizinSonderdrucke.pdf

darin zur Homöopathie, Seite 2 - 3

Rudolf Steiner (1861-1925), der Begründer der Anthroposophischen Medizin, bezeichnete die Homöopathie Samuel Hahnemanns als die „Morgenröte einer zukünftigen Medizin“, weil sie den Körper nicht dirigiert, sondern seine Autonomie stärkt.

Er forderte aber zugleich, dass die Homöopathie auf eine völlig neue wissenschaftliche Basis zu stellen ist, damit deren Zukunftspotential überhaupt erst voll realisierbar wird.

Unterschied zwischen Anthroposophischer
Medizin und Homöopathie


In der Homöopathie Hahnemanns werden die Symptome, die der Kranke bietet, mit den
Symptomen verglichen, die sich aus den Arzneimittelprüfungen als sogenannte „Arzneimittelbilder“ ergeben, um so nach der Ähnlichkeitsregel zu einer therapeutischen
Entscheidung zu gelangen.

In der Anthroposophischen Medizin werden im Unterschied dazu die Ähnlichkeiten zwischen dem Heilmittel und der zu heilenden Krankheit auf der Ebene der Prozesse gesucht.

Während also Hahnemann ausdrücklich die Ansicht vertrat, die Krankheiten des Menschen
seien mit ihren Symptomen identisch, stellt sich die Anthroposophische Medizin der Aufgabe, die prozessualen Ursachen der Krankheiten des Menschen zu erkennen und aus dieser Erkenntnis zu heilen.

Vor diesen Zitaten, und im weiteren Text, mehr zu Homöopathie und Medizin allgemein.

Wenn ich es richtig sehe, ist es n i c h t unbedingt klassische Homöopathie.


Liebe Grüße

Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
... das läßt sich nicht auf wissenschaftlicher Grundlage prüfen. Die Anthroposophie ist, wie ich es bereits sagte, eine Mischung aus verschiedensten weltanschaulichen Ansichten. Sie ist daher vorwiegend eine Frage des Glaubens oder Nichtglaubens. Tatsache ist, dass Kritiker der Anthroposophie die Wissenschaftlichkeit absprechen, unter anderem aus der fehlenden wissenschaftlichen Nachprüfbarkeit.
Insgesamt ist die Anthroposophie weltanschaulich sehr breit gefächert. So finden sich darin auch Ansichten zur Reinkarnation, zur Seele, damit im Zusammenhang verschiedene Formen der Verkörperung und noch einiges mehr. Alles Ansichten, die in der heutigen Zeit immer noch reine Glaubensfragen darstellen, da sie sich wissenschaftlich nicht überprüfen oder nachweisen lassen.
Es bleibt daher dem einzelnen Menschen überlassen, welche Überzeugung er sich persönlich zu eigen macht.




Das Thema von Ory ist ja "Anthroposophische Medizin" und deren Geschichte.

In dem einleitend von ihr zitierten Text - Was ist Anthroposophische Medizin? - klingt vielleicht nicht allzu viel speziell anthroposophisch, aber es gibt dort auch diese Stellen:

Im Hinblick auf die gegenwärtig anerkannten Disziplinen der Medizin kann man ein Verständnis für das Anliegen der Anthroposophischen Medizin bekommen, wenn man erkennt, dass sie ein spirituell erweitertes Konzept für die Humanmedizin darstellt, ...

Durch die Entwicklung geisteswissenschaftlicher Forschungs-Methoden ist sie aber darüber hinaus mehr als nur eine Aneinanderreihung schon bestehender medizinischer Teilaspekte.



Bei der zitierten Arbeitsgemeinschaft Anthroposophischer Heilpraktiker liest man:

... ein Zusammenschluß von Heilpraktikern unterschiedlicher therapeutischer Richtungen, denen die Orientierung am anthroposophischen Welt- und Menschenbild gemeinsam ist.

Neben der Pflege der anthroposophischen Heilkunde als Therapiemethode arbeiten wir daran, traditionelle und neue Heilverfahren, welche zum Methodenbestand der Heilpraktiker zählen, mit den geisteswissenschaftlichen Methoden der Anthroposophie Rudolf Steiners zu erforschen und vor dem Hintergrund des anthroposophischen Menschenbildes zu erfassen.



In der Satzung der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte heißt es:

§ II Zweck

1. Die Mitglieder sehen in der Anthroposophie Rudolf Steiners eine wissenschaftliche Methode, Erkenntnisse über Zusammenhänge des Geistigen im Menschen mit seinem Organismus sowie mit den Krankheits- und Heilungsvorgängen zu gewinnen.

Sie ergänzen und erweitern dadurch die Grundlagen der Medizin.
Sie betreiben medizinische Grundlagenforschung und entwickeln neue diagnostische, therapeutische und pharmazeutische Methoden.

Die Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte bildet Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Pharmazeuten und Angehörige der Heilberufe fort und fördert Studenten der angeführten Gebiete, die ihr Fachstudium durch die anthroposophische Geisteswissenschaft erweitern wollen.

Sie arbeitet mit der Leitung der Medizinischen Sektion der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum, Dornach/Schweiz, zusammen und fördert die Medizinische Sektion wirtschaftlich.

Die Mitglieder der GAÄD bemühen sich über die berufsspezifischen Arbeitsfelder hinaus um die Förderung und Weiterentwicklung der Anthroposophie.

https://www.anthroposophischeaerzte.de/fileadmin/gaad/PDF/GA%C3%84D/Satzung.pdf




Es geht also ziemlich deutlich um "Anthroposophie", auch "Geisteswissenschaft" genannt, aber nicht im Sinne der bekannten universitären Geisteswissenschaften, sondern im Sinne von "Wissenschaft des Geistigen" :

Unter Anthroposophie verstehe ich eine wissenschaftliche Erforschung der geistigen Welt, welche die Einseitigkeiten einer bloßen Natur-Erkenntnis ebenso wie diejenigen der gewöhnlichen Mystik durchschaut, und die, bevor sie den Versuch macht, in die übersinnliche Welt einzudringen, in der erkennenden Seele erst die im gewöhnlichen Bewußtsein und in der gewöhnlichen Wissenschaft noch nicht tätigen Kräfte entwickelt, welche ein solches Eindringen ermöglichen.

Rudolf Steiner

Anthroposophie - AnthroWiki





Bebu,

Du sagst, dass sich anthroposophische Erkenntnisse nicht auf moderner wissenschaftlicher Grundlage überprüfen lassen.

Welches D o g m a besagt, dass diese Grundlagen allumfassend sind?

Ist alles das, was sich mit diesen vermeintlich modernen wissenschaftlichen Grundlagen nicht erfassen und entsprechend auch nicht überprüfen lässt, gleich gar nicht existent?

Wie sicher kann die Wissenschaft sagen, dass über diese Grundlagen hinaus gar nichts anderes existiert?

Genau, darüber kann sie g a r nichts sagen.

Wie sollte sie auch Aussagen über etwas machen, zu dem sie gar keine Grundlagen hat?

Außer eben sie behauptet, dass es darüber hinaus gar nichts anderes gibt.

Und einfach alles darüber Hinausgehende als Glaubenssache einstuft, oder auch abqualifiziert.

Das ist eher dogmatisch als wissenschaftlich.

Steiner sagt nicht, dass es um natur-wissenschaftliche Erkenntnisse geht. Nirgendwo.
Steiner war natur-wissenschaftlich und auch mathematisch gebildet, und hat entsprechende Erkenntnisse nicht abgelehnt.

Im Steiner-Zitat steht "einseitige Natur-Erkenntnisse", und das heißt ja nicht ablehnen.

Moderne Wissenschaft sagt "mit unseren (einseitigen) Grundlagen nicht nachprüfbar", und lehnt alles andere daraufhin ab, sagt vielleicht, es existiert gar nicht, oder taugt gerade noch für einen Glauben.

Siehst Du den grundlegend einseitigen Unterschied?



Mir ist sehr klar, dass damit noch nicht unbedingt viel gezeigt oder gar bewiesen ist, aber vielleicht sind es doch ein paar Hinweise, einmal etwas genauer hinzuschauen, oder auch hinzulesen, worum es bei diesem "anthroposophisch" eigentlich geht.

Und dass es bei "anthroposophischer Medizin" irgendwie auch um Anthroposophie geht, ist ja - auch anhand der Zitate oben - nicht allzu überraschend.




Liebe Grüße

Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gerd,

wenn man über Wissenschaftlichkeit diskutiert, sollte erst einmal eine gemeinsame Grundlage gelegt werden, damit man nicht aneinander vorbei redet.

Was ist also nach allgemein anerkannter Auffassung unter Wissenschaftlichkeit zu verstehen?

Wissenschaftlichkeit

Wissenschaftlichkeit ist eine Eigenschaft einer Theorie Hypothese Meinung oder Erkenntnis die bestimmten Kriterien genügen muss

Wissenschaftliche Kriterien:

- Zirkelschlussfreiheit;
- Widerspruchsfreiheit;
- Erklärungswert;
- Empirische Überprüfbarkeit;
- sparsame Erklärung;
- Falsifizierbarkeit - das ist die Möglichkeit eine Theorie zu widerlegen – es darf keine Dogmen geben.

Wissenschaftliche Erkenntnis wird in folgenden Schritten gewonnen:

- Beobachtung;
- Modell -Erstellung: Um die Beobachtung erklären zu können wird ein Modell erstellt dabei werden zu nächst möglichst einfache Modelle bevorzugt. Dieses Modell soll es ermöglichen das Verhalten des beobachteten Systems in der Vergangenheit und in der Zukunft berechnen zu können;
- Prüfung des Modells durch Tests und Experimente;
- Aussetzen des Modells der öffentlichen Kritik;
- Veränderung Erweiterung oder Verwerfen des Modells je nach Ergebnis der Tests und der Kritik.

Kriterien eines wissenschaftlichen Test:

- Zuverlässigkeit des Testverfahrens Reliabilität

Ein Testverfahren ist reliabel wenn es bei wiederholter Anwendung (unter gleichen Bedingungen) nahezu identische Ergebnisse liefert also unabhängig von anderen (inneren und äußeren) Beeinflussungen ist.

- Objektivität

Ein objektiver Test ist unabhängig vom Versuchsleiter. Das Testverfahren muss so konzipiert sein dass verschiedene Versuchsleiter unter den selben Bedingungen bei den selben Probanden (bei psychologischen und Medizinischen Tests) bzw. Objekten (bei naturwissenschaftlichen Tests) die selben Ergebnisse erzielen.

- Gültigkeit (Validität)

Ein Test ist dann gültig wenn er sicher stellt sein dass andere nicht beobachtete Eigenschaften keinen Einfluss auf das Messergebnis haben.

- Standardisierung und Vergleichbarkeit

Testergebnisse sind nur dann vergleichbar wenn sie bestimmten vorher festgelegten Standards genügen.

Grenzen der Wissenschaftlichkeit:

Grenzen der Wissenschaftlichkeit sind dann gegeben wenn der Konsens über die Kriterien aufgegeben werden. Argumenten die auch nur einem der Kriterien nicht genügen lassen sich mit wissenschaftlicher Methodik weder bestätigen noch widerlegen. Solche Argumente sind Meinungen oder Dogmen die a priori nicht negativ zu bewerten sind sondern nur in bestimmten Situationen angemessen sind.

In der heutigen Medizin gibt es viele Richtungen. Ausgehend von der "Wissenschaftlichkeit" darf es darin jedoch kein Dogma geben. Es gilt immer noch der alte Spruch - Wer heilt, hat Recht!
Betrachten wir die traditionelle Medizin, bei uns besonders bekannt ist die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), dann finden wir auch darin Auffassungen, die in die anthroposophische Medizin eingegangen sind. Traditionelle Medizin betrachtet unter anderem immer den Menschen als ein Ganzes und versucht die Ursachen einer Krankheit zu behandeln. Es ist also keine neue Erkenntnis, die uns die anthroposophische Medizin vermitteln will. Diese medizinische Auffassung gibt es bereits seit tausenden von Jahren. Das Psyche, Seele oder Geist eine große Bedeutung bei der Behandlung einer Erkrankung haben können, wird auch von der modernen Medizin heute nicht mehr bestritten. Es ist zwischenzeitlich auch wissenschaftlich nachgewiesen. Auch ist heute bereits wissenschaftlich bekannt und nachgewiesen, dass jeder Körper (ob lebend oder tot) ein bio-elektrisches Feld besitzt, welches gemessen und ausgewertet werden kann, auch unter medizinischen Aspekten.
Alles in unserer Welt entwickelt sich, vor allem auch unser Wissen über die Zusammenhänge unseres Lebens, einschließlich zur Behandlung von Krankheiten. Ein dogmatisches Denken ist daher nicht von Vorteil. ;)

LG
Bebu :wave:
 
dürfen heilpraktiker oder homöopathen auch die anthroposophischen medizin ausüben oder darf das nur von qualifizierten ärzten ausgeübt werden.


hallo ory,

ich habe gelernt in gesprächen mit naturärzten, homöopathen und anthroposophischen medizinern, dass ein arzt, welcher das studium der anthroposophischen medizin antreten möchte, eine abgeschlossene schulmedizinische ausbildung haben und das erreichte staatsexamen vorweisen können muss. jemand, der keine abgeschlossene schulmedizinische ausbildung habe, dürfe keine anthroposophisch medizinische ausbildung machen und kann sich somit auch nicht anthroposophischer arzt nennen.

weiter habe ich gelernt, dass heilpraktiker, naturärzte, schulmediziner und laien schon auch anthroposophisch medizinische kurse besuchen können. viele davon verschreiben dann auch mittel, welche in anthroposophischen medizinalfabriken hergestellt wurden. sie nennen sich dann ebenfalls anthroposophische medizin anbietende ärzte, haben jedoch nicht die volle ausbildung, sondern machen es hulla-hulla-mässig, ohne die gesamtheit der hintergründe zu kennen.
diese leute verwenden die anthroposophischen mittel mehr so, als würden sie ein buch von hahnemann lesen und das gelesene daraus so irgendwie mit vermeintlicher anthroposophie vermischend anwenden.
anthroposophische medizin hat aber nicht viel mit hahnemann-medizin zu tun. die ansätze sind grundsätzlich verschieden.

als elternteil oder als sich behandlungsbedürftigfühlende person, kann man anthroposophische lehrbücher für laien oder für fachleute kaufen, kann sich auch die medikamente dazu kaufen und seinen kindern oder sich geben.
das ist dann zwar keine richtige anthroposophische medizin, welche man damit betreibt, doch kann man durchaus helfende mittel finden, ohne die existenz der anthroposophie zu verletzen.

also so habe ich das gelernt.

weiter habe ich erfahren, dass auch viele ärzte, welche eine schulmedizinische und eine anthroposophisch medizinische ausbildung haben, trotzdem nicht fähig sind, die anthroposophischen zusammenhänge bei ihren patienten zu erkennen.
das passiert schlichtweg daraus, dass sie keine oder zu wenig hellseherische fähigkeiten haben und mit ihren gelernten theorien nicht an die reale praxis heran kommen.

auch habe ich erfahren, dass ein anthroposophisch aufgewachsener und gebildeter mensch, welcher angeboren hellseherische fähigkeiten hat und sie auch anthroposophisch weiter schulte, jedoch keine kenntnisse der medizin, weder der schulmedizin noch der anthroposophischen medizin, durchaus mit hilfe eines medizinerfahrenen menschen in zusammenarbeit einen erkrankten menschen anthroposophisch medizinisch so behandeln kann, wie es auch von rudolf steiner in den anfängen gedacht war.

meine persönliche meinung ist, dass sich die erkenntnisse von rudolf steiner fortwährend der zeit und der wandlung der menschen anpassen muss.
die menschen und die krankheiten verändern sich andauernd mit der zeit, so dass man die lehren rudolf steiner's nicht mehr 1 zu 1 anwenden kann.
leider wissen das viele unwissende ärzte, oder heilpraktiker nicht, so dass das, was sie an anthroposophisch vermeintlicher medizin nicht zu den heutigen menschen passt, jedoch vor 80 jahren vielleicht volle richtigkeit hatte.

so habe ich es also gelernt und schlüsse daraus gezogen.
es mag sein, dass ich falsch informiert wurde, doch denke ich persönlich, dass das, was mich jemand lehrte schon richtig war. so behalte ich auch meine ansichten. noch.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Wenn ich es richtig sehe, ist es n i c h t unbedingt klassische Homöopathie.

Gerd

Lieber Gerd,

das siehst Du schon ganz richtig.

Also für mich ist es "garkeine" ernst zu nehmende "Homöopathie", schon alleine durch die sich wiederaufhebenen Kombinationen/Komponenten nicht.

Siehe auch meinen Beitrag:

Was mich persönlich bei den anthroposophischen Behandlungen nachdenklich stimmt, dass z.B. homöopathische Mittel mit Kampfer oder Minze kombiniert werden, wo doch jeder Homöopath weiss, dass sich diese Zusammensetzung entweder aufhebt oder das ganze sich unkontrollierbar verändert. Das erscheint mir nicht ernsthaft durchdacht.


Homöopathische Mittel sollten nicht zusammen mit stark riechenden Pflanzen, Gewürzen oder Heiltees aufbewahrt werden, vor allem nicht mit Kampfer, Pfefferminze oder Menthol.

repertorium-online | Einnahme


Aufgrund dieser anthrop. Zusammenstellungen, siehe z.B. Wala, Aconit, Schmerzöl, in dem man Aconitum und Kampher zusammen mit Lavendel mischt, darf man von einer ernzunehmenden Homoeopathie hier nicht mehr sprechen.


Inhaltsstoffe von Aconit Schmerzöl OEL

10 g (11 ml) enthält:
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
Aconitum napellus e tubere ferm 33c Dil. D9 oleos. (in Erdnussöl) 1,0 g; Camphora 0,1 g; Lavandulae aetheroleum 0,1 g; Quarz Dil. D9 oleos. (in Erdnussöl) 1,0 g



Und ob Steiner, Hahnemann wirklich ernst genommen hat, widerspricht sich eigentlich schon in Deinem Zitat:

Rudolf Steiner (1861-1925), der Begründer
der Anthroposophischen Medizin, bezeichnete die
Homöopathie Samuel Hahnemanns als die
„Morgenröte einer zukünftigen Medizin“, weil
sie den Körper nicht dirigiert, sondern seine
Autonomie stärkt. Er forderte aber zugleich,
dass die Homöopathie auf eine völlig neue
wissenschaftliche Basis zu stellen ist, damit
deren Zukunftspotential überhaupt erst voll
realisierbar wird.


Entweder man nimmt etwas ernst und ist somit überzeugt bezüglich basierender Grundlagen oder man zieht aufgrund eigener Forschungen selbst eine Methode auf.

Dieses dann immer noch Homoeopathie zu nennen, damit es evtl. besser vermarktet wird, :keineahnung:, empfinde ich zweifelhaft.

Liebe Grüsse
Kayen
 
hallo kayen,

ich persönlich finde, dass das, was du schreibst, eine beleidigung an die anthroposophische medizin ist.

du schreibst, du findest anthroposophische medizin gar keine ernst zu nehmende homöopathie:


Also für mich ist es "garkeine" ernst zu nehmende "Homöopathie", schon alleine durch die sich wiederaufhebenen Kombinationen/Komponenten nicht.


und weisst du, was ich finde?
nein weisst du klar nicht.

ich finde, dass du präzision üben solltest und die klassische homöopathie nicht homöopathie nennen solltest.
denn würdest du die dinge mit ihrem präzisen namen nennen, würdest du dir keine gedanken mehr um die ernsthaftigkeit der anthroposophischen medizin machen.

denn tatsächlich ist auch diese hahnemann-homöopathie nicht einfach eine homöopathie, sondern die klassische homöopahie.

bei der anthroposophischen medizin wird anthroposophische homöopathie angewendet.

schliesslich gibt es noch die homöopathie, in welcher niederpotente mittel in verschiedenen mischungen, nicht aber anthroposophisch angewendet werde. diese homöopathie nennt man niederpotente homöopathie.

weiter gibt es noch die homöopathie nach voll, in welcher hochpotente mittel - im gegensatz zur klassischen homöopathie - gemischt werden.

du liest es:

würdest du korrekte differenzierungen verschiedener medizinrichtungen vornehmen, würdest du auch nicht die anthroposophische medizin beleidigen.

noch einmal, falls es dir immer noch nicht klar ist.

wir unterscheiden:

a) klassische homöopathie: hier werden hochpotente mittel einzeln angewendet. es wird strickte darauf geachtet, dass weder zwei hochpotente mittel in gleicher wirkungsphase genommen werden, noch darf man dazu niederpotenzmittel nehmen, noch mittel, welche laut dem gründer der klassischen homöopathie verboten werden wie: pfefferminze, koffein, kampfer, etc.

b) anthroposophische homöopathie: in der anthroposophischen homöopathie werden mittel in niederpotenzen (generell von D 1 bis D 30) angewendet. die anwendung richtet sich nach dem prinzip anthroposophischer erkenntnisse. die niederpotenten mittel werden einzeln oder in kombinationen angewendet. die regeln, welche für die hochpotenten mittel gelten, gelten für die niederpotenten mittel nicht, da stoffe wie kampher, koffein, minze, etc. nicht die wirkung von niederpotenz-mitteln, sondern nur die wirkung von hochpotenz-mitteln zerstören (sollen.)

c) elektroakupunktur nach voll: hier werden hochpotente mittel nach spezieller elektrisch-gerätetechnischer testung in kombinationen angewendet. es dürfen auch niederpotente mittel dazu genommen werden. die regeln für die klassische homöopathie gelten auch hier nicht. man darf also koffein, minze, kampher, etc. zu dieser therapieform kombinieren.

d) niederpotenz homöopathie: hier werden mittel in tiefen und mittel-hohen potenzen einzeln oder einzeln gegeben. (D 1 bis so auch selten mal C 200 zum beispiel; grundsätzlich jedoch werden D-potenzen verwendet). die mittel werden einzeln oder in kombinationen gegeben, jedoch nicht nach den erkenntnissen der anthroposophischen medizin. gern verwendet werden produkte der firma -heel, cefa, etc. auch werden mittel aus der anthroposophischen medizin hinzugezogen, jedoch nach symptomatischen naturmedizin-erkenntnissen und nicht nach erkenntnissen der anthroposophie eingesetzt. je nach arzt oder heilpraktiker muss man bei einer solchen therapie die gesetze der klassischen homöopathie beachten oder nicht. also je nach arzt, an den man gelangt, darf man während dessen therapie kampher, kaffee, pfefferminze, etc. dazu nehmen. je nach arzt darf man auch paralell zu einem klassischen homöopathen gehen, falls letzterer nicht konsequent klassisch homöopathisch therapiert, sondern ein wischiwaschi therapie-prinzip benutzt und niederpotenzmittel zu seinen hochpotenzmitteln erlaubt.

e) sanum-therapie: auch hier werden homöopathische mittel verwendet. diese sind in niederpotenzen. sie wurden nach erkenntnissen des pleomorphismus entwickelt. hier gelten neben der einnahme der mittel die regeln von enderlein, bzw. seinem vorgänger béchamp, welcher jedoch vom namen her nicht so bekannt wurde wie sein nachfolger enderlein.

also kayen: wenn du die anthroposophische medizin als nicht ernst zu nehmen empfindest, so zeigt mir das schlicht und einfach, dass du keine ahnung von den verschiedenen homöopathischen medizinrichtungen hast. denn hättest du das, würdest du eine dieser medizinrichtungen nicht derart verurteilen.

und überigens: wer sagt, dass hahnemann recht hatte, mit seinem verbot, kampher und hochpotenzen zu mischen?
wer sagt, dass kampher auch niederpotenzen zerstört? bist das etwa nur du?
hast du dazu forschung betrieben in einem chemilaor im biozentrum? hast du die beweise, dass kampher niederpotente homöopathische mittel zerstört, erbringen können?


Und ob Steiner, Hahnemann wirklich ernst genommen hat, widerspricht sich eigentlich schon in Deinem Zitat:


hier geht es nicht darum, ob steiner den hahnemann ernst genommen hat oder nicht.
hier geht es darum, dass du zwei sehr verschiedene medizinrichtungen, in denen wissenschaftlich differente erkenntnisse gefasst wurden, vermischst.

wenn steiner zu der anthroposophischen medizin neue erkenntnisse gefunden hat, heisst das nicht, dass er hahnemann nicht ernst genommen hat.
er hat nur erkannt, dass hahnemann eine andere medizin, mit anderen erkenntnissen, betreibt.

wer da etwas oder jemanden nicht ernst zu nehmen scheint, bist alleine du. nicht aber menschen, von denen du denkst, sie wären wie du.


Dieses dann immer noch Homoeopathie zu nennen, damit es evtl. besser vermarktet wird, :keineahnung:, empfinde ich zweifelhaft.


die klassische homöopathie als homöopathie zu nennen, und sie als homöopathie zu vermarkten, empfinde ich genau so zweifelhaft, wie du und ich es zweifelhaft empfinden, die anthroposophische homöopathie als homöopathie zu bezeichnen.

was du hier aber vergisst: dass viele menschen faul zu sein scheinen und deswegen oder warum auch immer wichtige begriffe zu präzision weg lassen, so dass missverstädnisse und falsche informationen, alleine wegen der fehlenden differenziertheit, entstehen.


Entweder man nimmt etwas ernst und ist somit überzeugt bezüglich basierender Grundlagen oder man zieht aufgrund eigener Forschungen selbst eine Methode auf.


wenn du die forschungsergebnisse aus den anthroposophischen medizinfabriken nicht kennst und die aufgezeigten methoden dir unbekannt sind, heisst das noch lange nicht, dass sie nicht da sind und deswegen die ganze medizinrichtung nicht ernst zu nehmen ist.
es heisst einzig und alleine, dass deine worte zu dieser angelegenheit nicht ernst zu nehmen sind.


Aufgrund dieser anthrop. Zusammenstellungen, siehe z.B. Wala, Aconit, Schmerzöl, in dem man Aconitum und Kampher zusammen mit Lavendel mischt, darf man von einer ernzunehmenden Homoeopathie hier nicht mehr sprechen.


wenn man natürlich wie du, zu wenig über die forschungsergebnisse und die hintergründe einer medizinrichtung ist und dann auch noch den namen dieser medizinrichtung unpräzise verwendet und mit anderen medizinrichtungen vermischt: ja dann kann man hier nicht mehr ernst nehmend über anthroposophische medizin schreiben.

wenn man jedoch besser informiert ist als du und mehr wissen zu den verschiedenen homöopathischen medizinrichtungen und vor allem der anthroposophischen medizin hat, kann man hier sehr wohl über die sehr wohl ernst zu nehmende anthroposophische medizin schreiben.



viele grüsse von shelley :wave:
 
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shelley, ich kenne die verschiedenen homöop. Richtungen in der Medizin, mich persönlich brauchst Du da nicht aufklären, habe meine eigene Meinung !
 
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danke gerd ,

das wirkt sofort entspannend;)

lg ory
 
shelley, ich kenne die verschiedenen homöop. Richtungen in der Medizin, mich persönlich brauchst Du da nicht aufklären, habe meine eigene Meinung !


hallo kayen,

ich verstehe etwas nicht.

kanst du mir das bitteschön erklären?

du hast von gleerndil folgendes zitat genommen:


Rudolf Steiner (1861-1925), der Begründer
der Anthroposophischen Medizin, bezeichnete die
Homöopathie Samuel Hahnemanns als die
„Morgenröte einer zukünftigen Medizin“, weil
sie den Körper nicht dirigiert, sondern seine
Autonomie stärkt. Er forderte aber zugleich,
dass die Homöopathie auf eine völlig neue
wissenschaftliche Basis zu stellen ist, damit
deren Zukunftspotential überhaupt erst voll
realisierbar wird.


und du hast folgenden text aus dem zitat so gut sichtbar gemacht.
so:


Er forderte aber zugleich,
dass die Homöopathie auf eine völlig neue
wissenschaftliche Basis zu stellen ist, damit
deren Zukunftspotential überhaupt erst voll
realisierbar wird.


weiter schreibst du zu diesem zitat das da:


Und ob Steiner, Hahnemann wirklich ernst genommen hat, widerspricht sich eigentlich schon in Deinem Zitat.


diesen satz verstehe ich nicht ganz, da er für mich irgendwie aus zwei für mich unpassenden teilen zusammen gesetzt ist.

also: einerseits ist für mich da eine frage ohne fragezeichen:

"hat steiner den hahnemann wirklich ernst genommen oder nicht?"

und die aussage:

"in deinem zitat steht ein widerspruch."

diesen widerspruch muss ich als leser zusammensuchen aus dem zitat und deinen worten.

ich komme zu folgendem:

du gehst davon aus, dass steiner den hahnemann nicht ernst nahm, weil Er forderte aber, dass die Homöopathie auf eine völlig neue wissenschaftliche Basis zu stellen ist, damit deren Zukunftspotential überhaupt erst voll realisierbar wird.

habe ich das so richtig verstanden? ja oder nein?

hast du das so schreiben wollen?

wenn nein: entschuldige. dann verstehe ich dich falsch.

wenn ja: dann verstehe ich etwas nicht und bitte dich um erklärung:

also:

ist dir bekannt, wie früher die menschen waren und wie sie heute sind?

hast du zum beispiel im fernsehen die serie dr. quinn gesehen?

in dieser serie wurden geschichtliche tatsachen als film verdeutlicht.
klar; vielleicht stimmen nicht alle details, doch man sieht trotzdem sehr gut, wie medizin früher funktioniert hat. so erkennt man auch, wie früher der grösste teil der menschen ungefähr gewesen sein muss.

man kann es ja auch aus büchern lesen, aus geschichtsbüchern, und von bildern sehen und so.

also:

früher ertrugen die menschen viel quecksilber in ihrem körper, bevor sie davon krank wurden. die arbeiteten ja täglich in bergwerken mit quecksilber.
krank wurden sie erst nach ein paar jahren.

heute aber braucht es viel weniger quecksilber, damit ein mensch davon krank wird.

da kommen leute und sagen, dass das so ist, weil jetzt viel mehr gifte in der umwelt sind als früher.

ja genau:

früher gab es all diese umweltkrankheiten noch nicht.

früher wurden kindern auf ihrem schreibtisch im spielzimmer der blinddarm herausoperiert. nur mit ein wenig lachgaas.
heute müssen die menschen in einen operationssaal und können nach der operation trotzdem nicht so schnell wieder draussen herumspringen gehen, wie die kinder früher.
das kannst du in der biographie von roald dahl (boy) nachlesen.

du weisst bestimmt selbst, dass es zu hahnemann's zeiten noch kein aids gab.
mcs war damals unbekannt. geschweige denn cfs.
es gab kein burn out und vieles mehr nicht.

dafür gab es damals pest, pocken, etc.

du weisst doch also bestimmt, dass sich eben die menschen (ihre körper) die umwelt und die krankheiten der menschheit mit der zeit verändern.
und genau wegen dieser veränderungen braucht es immer eine neue medizin.
klar; die alte medizin wirkt weiter. doch wird sie verändert und angepasst. den neuen menschen und den neuen krankheiten.

früher behandelte man syphillis mit quecksilber.
heute leitet man quecksilber mit chelatbildern raus.
was wird man in 100 jahren mit quecksilber tun?

ich persönlich denke, dass es nicht falsch war, dass vor 100 jahren die syphillis mit quecksilber behandelt wurde.
die menschen waren anders, ihre erkenntnisse waren andere, sie mussten andere dinge erleben, da sie diese anderen dinge nicht so erleben konnten, wie wir heute sie erleben.

nun gut.
so komme ich also zum punkt:

wenn du diese dinge also alle weisst. von was ich ausgehe. schliesslich schreibst du ja auch, dass dir das mit den verschiedenen homöopathien bekannt ist.

warum also stellst du in frage, dass steiner den hahnemann ernst genommen hat?

steiner hat nirgendwo geschrieben, erwähnt oder andeutungen gemacht, dass er hahnemann nicht ernst nimmt und nicht ehrt und/ oder schätzt. im gegenteil! er nannte seine medizin als "morgenröte"! empfindest du die morgenröte nicht als was wunderbares?
weiter hat hat einzig und alleine geschrieben, was du selbst weisst:


Rudolf Steiner (1861-1925), der Begründer
der Anthroposophischen Medizin, bezeichnete die
Homöopathie Samuel Hahnemanns als die
„Morgenröte einer zukünftigen Medizin“, weil
sie den Körper nicht dirigiert, sondern seine
Autonomie stärkt. Er forderte aber zugleich,
dass die Homöopathie auf eine völlig neue
wissenschaftliche Basis zu stellen ist, damit
deren Zukunftspotential überhaupt erst voll
realisierbar wird.


wo also bitte siehst oder empfindest du da einen widerspruch?

bitte erklär mir das.

wenn du doch alles weisst, was du weisst. warum siehst du da den widerspruch? wo ist er?

wenn du nicht weisst, von dem ich denke, dass du es wissen könntest:
welches wissen fehlt dir, dass du hier einen widerspruch erkennen kannst?

ich bitte dich um antwort, damit ich dich besser verstehen kann.

viele grüsse von shelley :wave:
 
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