Aminosäure Tryptophan – Behandlung von Störungen der Affektivität

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07.05.09
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Die Aminosäure Tryptophan ist die entscheidende Vorläufersubstanz für die Bildung von Serotonin. Der größte Teil des Gesamtkörper-Serotonins befindet sich im Gastrointestinaltrakt (Sanger 2008). Obgleich mengenmäßig zu vernachlässigen, kommt dem Serotoningehalt im Gehirn eine ganz entscheidende Bedeutung zu (Richard et al. 2009).

Als Neurotransmitter im Gehirn nimmt Serotonin ganz wesentlich Einfluss auf das Verhalten und die Stimmung. Serotonin ist zudem an weiteren physiologische Funktionen, wie Schlaf und Appetit beteiligt. Ein Mangel an Serotonin scheint wesentlich an der Entstehung bestimmter Formen der Depression beteiligt zu sein. Ein andauernder Tryptophanmangel führt zwangsläufig zu einer reduzierten Serotoninbildung. Die Vulnerabilität gegenüber einem Serotonin- bzw. Tryptophanmangel ist individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt (Richard et al. 2009, Jans et al. 2007). Die Vulnerabilität scheint zum einen genetisch bedingt zu sein (Roiser JP et al. 2006, Firk et Markus 2009 b), scheint sich aber auch als Folge von chronischen Stress zu entwickeln (Jans et al. 2007, Firk et Markus 2009). Die regelmäßige Behandlung mit Tryptophan zeigt bei entsprechend vulnerablen Personen einen positiven Einfluss auf die Stimmungslage und kann depressive Symptome bessern (Murphy et al. 2006, Markus et al. 2008). Besonders wirksam scheint diese Aminosäure in der Therapie von affektiven Störungen zu sein. Beispielsweise lässt sich eine übermäßige Impulsivität (aan het Rot et al. 2006), aber auch Irritabilität (Steinberg et al. 1999) mit Tryptophan reduzieren.

Affektive Störungen gehen häufig mit einer Beeinflussung des subjektiven Befindens und Erlebens einher und wirken sich negativ auf Vorstellungs- und Denkinhalte aus. Typische Symptome sind negative Affekte mit missbilligendem Gesichtsausdruck, Vermeidungsverhalten einhergehend mit negativer Stimmung. Viele dieser Symptome sprechen ebenfalls gut auf eine Tryptophan-Behandlung an.
Auch eine Affektinkontinenz mit fehlender Beherrschung von Gefühlen und Gefühlsäußerungen, die bei geringen Anlässen übertrieben und unkontrolliert sind, können durch eine Stimulation der Serotoninsynthese positiv beeinflusst werden. Bei diesen Menschen, die zur Impulsivität neigen, reduziert sich diese unter Tryp-Supplementation (mindestens 2 bis 4 Wochen, Dosis 1,5 – 3 g /Tag).
 
Danke Mike für den Hinweis. :)

Das dürfte für viele interessant sein, die Stress haben oder an mit psychischen Einschränkungen leben müssen.

Grüsse von Juliette
 
Nach meiner Erfahrung sollte man aber Tryptophan nicht zur Nacht einnehmen, da man nicht mehr schlafen kann,
bzw. sehr unruhig schläft ................
 
Gibt es aber nicht außer Tryptophan andere Faktoren, die die Serotonin-Synthese bzw. die Aufrechterhaltung des Serotonin-Spiegels beeinflussen?
Als Beispiel möchte ich hier das Histamin im Rahmen eines erhöhten oder erniedrigten Histaminspiegels nennen.



Gruss,
Uta
 
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Aminosäure Tryptophan – Behandlung von Störungen der Affektivität

Nach meiner Erfahrung sollte man aber Tryptophan nicht zur Nacht einnehmen, da man nicht mehr schlafen kann,
bzw. sehr unruhig schläft ................

Dann stimmt der Serotoninspiegel bei dir und die zusätzliche Gabe von Tryptophan erhöht den serotoninspiegel unnötigerweise. Was dann genauso Schlafstörungen machen kann wie ein zu niedriger serotoninspiegel.
Weil normalerweise nimmt mann ja tryptophan vorm Schlafen um besser zu schlafen. Aber wenn mann dann Schlafstörungen hat könnte das dann auch ein Zeichen von erhöhten Serotonin sein. Auf der Seite da ist unten so ne Grafik da steht das auch bei zuviel serotonin Schlafstörungen.

https://www.egbeck.de/5-htp.htm
 
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Das kann aber auch nicht stimmen :rolleyes:
mein Serotonin-Spiegel liegt bei 54,1 (50,0-250,0)
also eher sehr niedrig.......

Trotzdem hatte ich nach der Einnahme immense Schlafstörungen (hab es ein paar Nächte porbiert).

Komischerweise hatte auch mein Mann das selbe Problem.
Er arbeitet Nachts und hat manchmal Einschlaf-und Durchschlafstörung, auch bei ihm klappte das schlafen mit Tryptophan überhaupt nicht.

Ich glaube hier gibt es auch irgendwo noch einen Thread, wo von anderen Usern dieselben Probleme beschrieben werden.
 
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