Liebe Sanna
Die verbreitete Vorstellungen von der bösen Kindsnatur oder der Abrichtung zeugen von Aberglauben und dem Wunsch, Menschen wie Tiere formen zu können.
Sorry, aber das ist Blödsinn. Tiere können nicht zwischen gut und böse unterscheiden, Tiere können also eigentlich nicht böse sein. Menschen hingegen können meist zwischen gut und Böse unterscheiden und können sich auch für das Eine oder das andere Entscheiden. Jeder Mensch tut dies auch täglich, muss dies auch tun.
Lies was Alice Miller effektiv nachgewiesen hat, ohne Ihre interpretation. Sie hat in keinem Fall nachgewiesen, das kindern von liebenden Eltern, die ihrem Kind einen Klapse auf die Finger geben haben, irgendwelche negative Folgen später hatten.
Wenn Kinder absolut gut (das heisst nicht auch ein kleines bischen schlecht wären) sind, wer hat sie dann böse gemacht? Die Menschen (oder Gesellschaft die aus Menschen besteht)? Die wären aber auch mal angeblich absolut gute Kinder gewesen und können deshalb auch nicht böse geworden sein. Schlussfolgerung: Auch das Böse ist im Menschen drin.
Wer sein Kind schlägt, es psychisch misshandelt,
Es ist einfach nicht richtig, jeder schlag als psychische misshandlung zu bezeichnen. Dazu gibt es auch keine Grundlagen:
Hier ein einziges beispiel, dass dem nicht so ist:
Hallo Ihr Lieben,
Ich habe meiner Tochter einmal einen gewaltigen Klaps gegeben, reflexartig, weil diese gefräßige Ziege mir beim Stillen fast die Brustwarze abgebissen hat. AUUAA-AAAA
Ich oute mich jetzt mal: ich habe KEIN schlechtes Gewissen!!!
Einmal kam sie der Steckdose zu Nahe: Zureden hätte sie NICHT verstanden, war noch zu klein dafür; Klaps auf die Finger!!!
Ich gestehe: ich habe KEIN schlechtes Gewissen!!!
Meine Tochter hatte einen Wachstumsschub gemacht und brauchte komplett neue Schuhe. Wir waren im Schuhladen und haben angefangen von Hausschuhen, KiGa-Schläppchen, Sportschuhen und normalen Straßenschuhen besagte Schuhe gekauft. Madame war stinkig, weil sie ein bestimmtes Paar nicht bekommen hatte. (Alter ca. 5 Jahre) Sie nahm alle Schuhe und schmiss sie in den Mülleimer, ich hinterher, habe sie angemotzt, dass ich mir den Ar... aufgerissen habe auf der Arbeit, damit sie vernünftiges Schuhwerk hat. Madame (immer noch zickig) spuckt mich an und streckt mir die Zunge raus.
Habe sie mir geschnappt, und ihr den Hintern versohlt. (So ca. 4-5 Hiebe auf den Allerwertesten) Sie war sowas von baff, aber mehr aufgrund der Tatsache, dass sie (übrigens das Erste mal) den Hintern versohlt bekommt. "So geht man nicht mit seinem Kind um. Ich werde die Polizei rufen!" sagte sie.... "Wen soll ich denn rufen, wenn mein Kind die teuren Schuhe, die ich mit meinem sauerverdientem Geld bezahlt habe, in den Müll schmeisst. Wen soll ich anrufen, wenn mein Kind mich bespuckt und mir die Zunge rausstreckt?" habe ich da gefragt. Sie wurde ganz still..... "Du hättest zurückspucken können..." meinte sie dann. Tja, DA hatte sie RECHT. Ich hatte ihr körperlich nicht wehgetan, es waren wirklich nur Klapse, aber ihr kleines Seelchen litt darunter. Sie schämte sich deswegen. Keiner sollte jemals von diesem Zwischenfall erfahren, bis zu dem Tag, als in der KiGa andere von ihren "Klapsen" erzählten. Da "freute" sich meine Tochter, auch endlich mitreden zu können. Andere Kinder bekamen wegen wirklich Kleinigkeiten nicht nur einen Klaps, sondern richtig den Hintern versohlt...
Das machte meine Tochter sehr nachdenklich. Sie hatten in der KiGa über die Gründe gesprochen.... Ihre Freundinnen waren sehr verwundert darüber, dass man, wenn man 4 (!) paar neue Schuhe bekommt die Mama noch anspuckt.
Sie hat sich bei mir entschuldigt. Ich habe mich auch bei ihr entschuldigt, und ihr versprochen nächstesmal auch zurückzuspucken!!! Bis heute gab es kein nächstesmal.... Sie wird bald 13... und manchmal reden wir über die "Schuhe-Spucke-Haue" Geschichte. Und lachen darüber. Für sie taten die "Schläge" damals nicht weh, sondern allein die Tatsache, dass sie geschlagen wurde!
Bereue ich es? JA! Aber wir haben uns ausgeprochen. Und wir haben uns GEGENSEITIG vergeben. Dadurch hat sich das "aufgelöst". Also ich denke schon, dass es Unterschiede zwischen Klaps und "Klaps" gibt.
Würde mein Sohn Beeren klauen, würde ich ihm eine Schale kaufen, und wenn Geld da ist, und er immer noch Appettit hat, würde ich ihm noch eine kaufen.
Also er tut etwas, was Du ihm vorher erklärt hast, das er nicht tzun darf und du würdest Ihn danach belohnen? Wie ist es, wenn er aus der Geldtasche mal einen Euro stiehlt, machst du es auch so' Oder von der kassiererin eine Münze? Wo ist die Grenze und wieso erst dort???
Ich wurde als Kind nicht nur mit Gegenständen verdroschen, sondern wurde auch psychisch missbraucht. Aber, ich kann trotzdem lachen. Ich kann Trotz dem glücklich leben.... Da auch ich meiner Mutter verziehen habe!
Gruß
Sema
findest Du das die Tochter von Sema jetzt psychisch geschädigt ist? Wo ist die Gewalt, die geerndet werden müsste?
wegen ein paar geklauter Beeren -der hat MINDESTENS Haus- und Zimmerarrest, Strafarbeiten und was Dir sonst noch an Repressalien einfällt verdient.
Sanna, hier geht es doch nur als Beispiel. Setze ein was Du willst. Die Frage ist, welche Konsequenz trotz erklärung und ermahnung zB das bewusste Abbrechen der teuren Straude des Nachbarn angemessen ist.
Und ich würde ihm schlicht keine Veranlassung geben, weiterhin zu stehlen.
Also das Kind bekommt alles was es will? Spielsachen, dann Markenkleider, Fahrräder, später Autos etc etc nur damit es keine Veranlassung hat etwas zu stehlen? Bzw wo ist die Grenze und warum dort? Ich bin der meinung das kind muss lernen, dass es nicht immer und nicht alles und nicht sofort bekommt was es will. Später ist es als erwachsener nämlich auch so. Wie soll er es dann können, wenn er als kind alles bekommt?
Das Kind hat zu gehorchen - und basta!
Nein, das Kind hat zu lernen (wie wir alle auch) was zur erziehung gehört. Und gehorchen gehört auch dazu, so wie wir später in einem gewissen Rahmen auch gehorchen müssen, der roten Ampel, dem Polizist, dem Chef, dem Fussballtrainer, dem Schiedsrichter etc etc (Sind die neuzeitlichen Schiedsrichterübergriffe vielleicht sogar mit dem nicht lernen zu gehorchen erklärbar?). Wieso soll das Kind es dann können, wenn es es nicht gelernt hat? Liebe zu einem Kind heisst auch verantwortung und Verantwortung
heisst auch, das man das kind lernt was richtig ist.
Die Ausführungen in Deinem zweitletzten Abschnitt haben nichts christliches an sich. Erpressung , Angstmacherei, Schlechtmacherei etc sind völlig daneben und um das geht es nicht, wenn man einem Kind einen klaps gibt.
Und was geschieht, wenn ich ihn schlage? Entweder ist er traurig. Oder er ist wütend, darf aber diese Wut nicht ausleben, wie sollte er?
Niemand soll einfach schlagen. Als Bsp nehme ich die Beerenklaugeschichte (inkl Vorlauf wie erklärung warum etc etc), kannst Sträuchzerstörung oder was auch immer einsetzen. Der Klaps auf die Finger wird das kind sofort mit seiner tat (finger haben genommen, geknickt oder was auch immer) in Verbindung bringen. Das Kind wird verstehen, dass der schlag nicht gegen seine Person, sonderns seine Tat gerichtet ist, weshalb er kein Grund hat wütig zu sein und wird es höchstwahrscheinlich auch nicht werden. Wenn er traurig über die Situation wird, macht das nichts, die Situation ist ja nicht gut gewesen. Aber es wird nichts zwischen der beziehung sein, auch weil mit dem schlag die Sache erledigt ist (das Kind braucht kein schlechtes gewissen für die tat mehr zu haben) bzw man auch darüber sprechen kann.
Also speichert er diese Wut irgendwo ab
Sie wird kaum da sein und wenn wider erwarten ausnahmsweise doch, dann muss man darüber reden. nebenbei kann das Kind auf jede konsequenz/Strafe wütend sein, dies hat absolut nichts mit einem klaps zu tun. Nur schon ein böses Wort, eine nicht beachtung, eine verstimmung der Mutter gegen das kind, ein ins Haus schicken etc etc kann reichen.
Wer Gewalt sät, wird Gewalt ernten!
Genau, aber was ist Gewalt? Wenn Du Dein Kind mit gewalt abhälst auf die Strasse zu rennen, wirst du dann Gewalt ernten? Wenn der Lehrer Kraft seines Amtes mit seiner "amtsgewalt" Strafaufgaben verordnet, wird Gewalt geerntet? Wird nicht eher Gewalt geerntet wenn keine Konsequenz auf bewusstes Fehlverhalten folgt?
Die nicht erziehung bzw die antiautoritäre Erziehung ist gescheitert, das weiss heute jeder Psycholge als Abgänger. Also nichts tun und keine konsequenzen ist sehr schlecht für das Kind
In diesem Zusammenhang nicht darum herumkomme auf die zunehmende Kinder- und Jugendgewalt insbesondere auch in Deutschland hinweise. Eigentlich sollte die ja zurückgehen, da man ja jetzt nicht mehr schlagen darf. Stattdessen werden Lehrer, Polizisten, Schiedsrichter etc mit Gewalt eingedeckt, auch weil die Kinder nicht mehr gelehrt haben, Regeln zu befolgen. Das beginnt bei Beeren stehlen und mit "das ist ja gar nicht schlimm" setzt man falsche Signale. Wieso soll as kind dann einer Regel des lehrers etc befolgen, wenn es findet, dass dies ja auch nicht schlimm ist, wenn man sie nicht befolgt? Später sind es Gesetzesregeln, Polizisten, Firmenregeln etc etc. Diese Auswirkungen sind auch schon alle erkennbar. Aber das hat natürlich absolut keinen Zusammenhang mit dem nicht lernen von Regeln bzw nicht anwenden von konsequenzen (welcher art auch immer) ... wers glaubt solls halt glauben...