Ab wann Jojo-Effekt?

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Würd gern wissen wieviel kcal man am Tag essen muss, damit es zu keinem Jojo Effekt kommt, wenn man dann wieder „normal“ oder mehr isst. Bin 29 Jahre, 170 cm groß und so ca. 55kg (schon ewig nicht mehr gewogen, keine Ahnung..aber die Jeans werden enger) Bei mir ist es leider oft so, dass ich entweder viel oder wenig esse..oft ist dann Frustessen dabei, was ich dann eben wieder ausgleichen will mit weniger essen. Und ich hab die eigenartige Erfahrung gemacht, dass wenn ich 2 - 4 Tage mal weniger esse, also so ca. 800 bis 1000 kcal am Tag (um „Sünden“ abzubauen), dass ich dann am 2. oder 3. Tag statt abnehme eher zunehme und dann ess ich wieder mehr und dann nehme ich aber eher vorerst nicht zu, erst wenn ich dann wieder beginne weniger zu essen nach einiger Zeit. Ja, irgendwie geht das immer so auf und ab.
Ich weiß, dass das so nicht gut ist, dass man ausreichend essen soll, um Heißhungeranfälle zu vermeiden..aber ich hätte eben gern gewusst, mit wievielen kcal man einen Jojoeffekt vermeiden kann, wieviel soll man da mindestens essen?

Wäre sehr dankbar, wenn mir das jemand sagen kann..
 
ab wann Jojo-Effekt

Hallo Obscura81,

Würd gern wissen wieviel kcal man am Tag essen muss, damit es zu keinem Jojo Effekt kommt, wenn man dann wieder „normal“ oder mehr isst.

Der Jojo Effekt hat überhaupt nichts mit der Kalorienmenge zu tun. Ein ernährungsbedingtes Übergewicht entsteht nicht durch zu viele Kalorien, sondern durch den Verzehr stark verarbeiteter und dadurch vitalstoffarmer Nahrung. Der pemanente Vitalstoffmangel führt zu Stoffwechselstörungen und dadurch kann der Organismus das Gewicht nicht mehr kontrollieren.

Ernährungsbedingtes Übergewicht ist also tatsächlich eine Mangelkrankheit. Macht man nun eine Diät, dann verschlimmert man diesen Mangel und die Stoffwechselstörung noch weiter, so daß der Organismus sein Gewicht nach der Diät nur noch schlechter regulieren kann. Und das ist dann der bekannte Jojo-Effekt. Die Behauptung, er entstehe, weil der Organismus "für Notzeiten Reserven anlege" ist ein Märchen, das man sich zurecht gelegt hat, weil man sich den Jojo-Effekt anders nicht erklären konnte.

Bin 29 Jahre, 170 cm groß und so ca. 55kg (schon ewig nicht mehr gewogen, keine Ahnung..aber die Jeans werden enger)

Du hast kein Übergewicht, sondern Untergewicht.

Und ich hab die eigenartige Erfahrung gemacht, dass wenn ich 2 - 4 Tage mal weniger esse, also so ca. 800 bis 1000 kcal am Tag (um „Sünden“ abzubauen), dass ich dann am 2. oder 3. Tag statt abnehme eher zunehme und dann ess ich wieder mehr und dann nehme ich aber eher vorerst nicht zu, erst wenn ich dann wieder beginne weniger zu essen nach einiger Zeit.

Eben. Mit deiner normalen Ernährung und ganz besonders mit solchen Diäten ruinierst du dir nach und nach den ganzen Stoffwechsel. Daraus entsteht nicht nur Übergewicht, sondern noch ganz andere Krankheiten wie Rheuma, Allergien, Osteoporose u.a.m. Derzeit kann dein Organismus das wohl noch halbwegs ausgleichen, aber wenn du damit weitermachst, wirst du irgendwann feststellen, daß das Gewicht plötzlich immer weiter ansteigt und du auch mit Diäten nichts mehr daran ändern kannst.

aber ich hätte eben gern gewusst, mit wievielen kcal man einen Jojoeffekt vermeiden kann, wieviel soll man da mindestens essen?

Du kannst ihn bei Diäten überhaupt nicht vermeiden und du solltest essen, bis du satt bist. Allerdings solltest du dich dazu auch gesund ernähren und ich würde wetten, daß das derzeit nicht der Fall ist (einfach, weil ich aus Erfahrung weiß, daß das kaum jemand macht).
 
Mal ganz davon abgesehen dass Dein BMI Wert unter der Norm liegt, wie Joachim schon sagte Untergewicht, kann man jeglichen Jojo Effekt nur bekämpfen, wenn man sich ausgewogen und richtig ernährt. Und das heißt natürlich nicht 2 Tage lang Süsskram und danach 3 Tage lang Ernährung durch nix.

Dein Körper braucht halt Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße, Vitamine und Spurenelemente. Bekommt er das nicht, fängt der Körper an jede Kleinigkeit zu speichern für schlechte Zeiten. Und Dein Körper scheint im Moment auf schlechte Zeiten eingestellt zu sein. Hast Du erstmal Dein Normalgewicht, kannst Du die Figur behalten, indem Du dich noch sportlich betätigst. Da musst Du dann aber auch wieder auf Deine Ernährung gucken, weil die Muskeln in der Ruhephase auch ihre Nahrung brauchen.

Wieviele Kalorien für Dich jetzt geeignet sind, kann man so nicht sagen, da es immer von Dir abhängt was und wieviel Du an körperlicher Aktivität machst. Eine Sekretärin z.B. die nur am Schreibtisch sitzt und sonst nix macht, braucht weniger Kalorien am Tag wie ein Bauarbeiter der nach der Arbeit noch in die Mukibude geht.
 
Hallo Obscura81,

herzlich willkommen hier im Forum.

Nun, das wichtigste ist bereits geschrieben worden. Ich erwähne es aber gerne auch noch mal ... :)

Dein Grundumsatz dürfte so bei 1300-1400 kcal liegen ... das heißt in absoluter Ruhe, also nachts ... bei nur geringer Betätigung solltest Du also mind. täglich 1600 kcal zu Dir nehmen ... das ist das, was Dein Körper als Minimum braucht.

Aber es ist natürlich am allerwichtigsten, was Du isst. Es macht überhaupt keinen Sinn diese 1600kcal mit Süssigkeiten, Fertigprodukten etc. zu füllen ... davon wird der Stoffwechsel krank.

Dein Körper braucht dringend viel Gemüse, etwas stärkehaltige KH, etwas gutes Eiweiß und ebenfalls (das gerade oft von Frauen vermiedene) Fett, halt eben gutes Fett.

Daher macht es keinen Sinn, auf den Kalorien herumzureiten ... die sind nicht entscheidend ... nur das, was Du isst. Mit viel Gemüse (möglichst frisch vom Markt, gedünstet ist bekömmlicher), etwas Basmatireis, Stückchen Fleisch, Olivenöl kannst Du Dich sattessen, davon nimmst Du nicht zu.

Mit Deinem Essverhalten wirst Du irgendwann die ersten Unpässlichkeiten merken ... weil der Körper im Defizit ist und durchaus lange kompensieren kann, aber eben irgendwann nicht mehr.
 
Und die Defizite sind nicht lustig. Vor allem wenn nicht genügend Nährstoffe da sind, leidet das Gehirn darunter. Und nicht nur das Gehirn leidet, sondern man merkt dann alle anderen Organe. Der Magen macht Ärger und rebeliert, der Darm hat dann auch keinen Bock mehr, Die Muskeln machen schlapp und haben überhaupt keine Kraft mehr und die Gelenke und Knochen schmerzen. Und ich weiss nicht, ob Obscura darauf Lust hat.

Dann doch lieber essen bis man satt ist, regelmäßig essen und gucken was man isst.

Ab einem gewissen Alter macht der Körper so eine Tortour überhaupt nicht mit und man bekommt eine saftige Quittung.

Seitdem ich Sport mache versuche ich mich bewußter zu ernähren. Und es ist wirklich unglaublich wie man mit wenig Sachen dem Körper was gutes tun kann.
 
Und die Defizite sind nicht lustig. Vor allem wenn nicht genügend Nährstoffe da sind, leidet das Gehirn darunter.

An Nährstoffmangel (Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße) leidet in der westlichen Welt sicher niemand. Wir leiden aber dank des hohen Anteils Fabriknahrungsmittel (bei uns ca. 75% in den USA ca. 95%) unter einem permanenten Vitalstoffmangel und der ist das Problem.

Ab einem gewissen Alter macht der Körper so eine Tortour überhaupt nicht mit und man bekommt eine saftige Quittung.

Stimmt. Das Problem ist, daß sich so etwas über sehr lange Zeiten entwickelt. Wenn wir heute übergewichtige Säuglinge und Kleinkinder haben, dann liegt das nicht an deren Ernährung, sondern an derjenigen der Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, usw...

Man weiß das eigentlich schon sehr lange, aber mittlerweile wird das auch wissenschaftlich erforscht - Stichwort Epigenetik.
 
Ich geh gleich vom krassen Fall aus, der Magersucht. Da besteht dann leider ein Nährstoffmangel... Hab mich da wohl etwas unglücklich ausgedrückt.

Unter anderem ist es ja das Problem des Menschen. Der Mensch lebt gern von einem Extrem ins andere. Wenn er nicht gerade Untergewichtig ist, dann ist er Übergewichtig. Ja ok, ein paar Normalgewichtige gibts auch noch ;)

Aber egal nach welcher Richtung wir das Fähnchen drehen, der Körper wird später darunter leiden. Leider sehen es nicht viele Leute ein, weil dieses "Später" nicht direkt greifbar ist und somit gerne nicht beachtet wird.

Ich kann von einem absoluten Nährstoffmangel reden, weil ich vor 3 Jahren wochenlang nichts zu essen hatte, sondern nur noch Wasser und Kaffee zur Verfügung hatte. Von daher weiss ich was dann in einem Körper so abgeht. Und ich weiss auch was mir später blüht.
 
Hallo Shorty,

ch geh gleich vom krassen Fall aus, der Magersucht. Da besteht dann leider ein Nährstoffmangel...

Stimmt. Aber bei der Magersucht ist der Nährstoffmangel Folge der Krankheit. Die Ursache der Magersucht liegt ja primär im lebensbedingten Bereich, vor allem in einer gestörten Selbstwahrnehmung. Da ist dann mit Ernährung alleine nicht viel zu machen, auch wenn sie häufig ein Teil des Heilungsprozesses ist.

Der Mensch lebt gern von einem Extrem ins andere. Wenn er nicht gerade Untergewichtig ist, dann ist er Übergewichtig. Ja ok, ein paar Normalgewichtige gibts auch noch ;)

Der Witz an der Sache ist vor allem, daß sowohl ernährungbedingtes Über- als auch Untergewicht die genau gleiche Ursache haben. Beide sind Folge einer langjährigen Fehlernährung mit stark verarbeiteter Nahrung. Es sind nur unterschiedliche Stoffwechselbereiche betroffen. Deshalb nehmen solche Untergewichtige auch nicht zu, egal, wieviele Kalorien sie in sich hineinschaufeln. Das zeigt sehr deutlich, welche Rolle die Kalorien bei der Entstehung von Über- und Untergewicht spielen: Gar keine. Jedenfalls nicht ursächlich.

Aber egal nach welcher Richtung wir das Fähnchen drehen, der Körper wird später darunter leiden. Leider sehen es nicht viele Leute ein, weil dieses "Später" nicht direkt greifbar ist und somit gerne nicht beachtet wird.

Das kann ich nur bestätigen. Viele brauchen erst einen enormen Leidensdruck, bis sie bereit sind, etwas an den Ursachen zu ändern und dann ist es oft zu spät.

Ich kann von einem absoluten Nährstoffmangel reden, weil ich vor 3 Jahren wochenlang nichts zu essen hatte, sondern nur noch Wasser und Kaffee zur Verfügung hatte.

Das ist natürlich heftig und ich wage gar nicht zu fragen, wie du in eine solche Situation kommen konntest. Ich hätte in dieser Situation allerdings auf den Kaffee verzichtet...

Von daher weiss ich was dann in einem Körper so abgeht. Und ich weiss auch was mir später blüht.

Das interessante ist, daß man durch Hunger eigentlich nicht krank wird. Unser Organismus ist auf Hungerperioden ausgelegt und hat sogar eigene Stoffwechselabläufe dafür. Krank wird man dadurch nicht, eher im Gegenteil. Problematisch wird da ganze, wenn man nicht wirklich hungert, sondern sich über längere Zeit von minderwertiger Nahrung ernährt. Dann kann der Organismus nicht auf den Hungerstoffwechsel umschalten und die ständigen Stoffwechselstörungen wirken sich dann irgendwann aus.
 
Puh, da hab ich aber eine Diskussion verursacht. Ja, Danke..eigentlich hätte ich tatsächliche nur gern eine Kalorienangabe gehabt, um so einen Effekt zu vermeiden. All die anderen Belehrungen sind mir fast zu anmaßend. Natürlich weiß ich was gesund ist und wie es sein sollte. Tipps in die Richtung bringen da eher wenig. (Untergewichtig bin ich nicht, kann mein Gewicht auch nicht recht einschätzen, weil schon lang auf keine Waage gestellt, soviel dazu) Es wäre ja soo einfach. Nur schaffe ich soetwas nicht, weil die Umstände nicht einfach sind. Leide unter massiven psychischen Problemen und zur Zeit finde ich wenig Freude am Leben. Stehe morgens um 4:30h auf um noch eine Stunde Sport zu machen und dann verbringe ich eigentlich fast 10 Stunden in der Arbeit, die mich nicht erfüllt. Mein Minderwertigkeitsgefühl ist dadurch recht stark beeinträchtigt, was mich wiederrum daran hindert mehr hinauszugehen und etwas in der spärlichen Freizeit zu unternehmen oder einen anderen Job zu suchen, denn mit dem Selbstwertgefühl wird es schwer bei einem Vorstellungsgespräch. Mache mir natürlich ständig Gedanken was ich ändern sollte, um da raus zu kommen, aber ich bin orientierungslos was meine Zukunft betrifft. Gegen Wochenende nur mehr niedergeschlagen und zurückgezogen, weil ich da gar niemanden mehr sehen will/kann. Und dann kommt die Frustration die oft in Essanfällen endet, denn daran finde ich wenigstens noch eine Erfüllung in all der anderen Leere. So sieht es aus! An den Tagen wo ich „wenig“ esse (meist unter der Woche, weil in der Arbeit eh ein strukturierter Ablauf, wo ich eher abgelenkt bin), um so etwas auszugleichen, ernähre ich mich sehr gesund. Bin sonst auch kaum krank, „nur“ die Psyche. Es ist eben momentan ein Teufelskreis, aus dem ich schwer raus komme, wo viele Faktoren zusammenkommen die sich beeinflussen. Und jaja, ist schon klar, dass man sowas „therapieren“ sollte, aber dafür fehlt mir momentan die Motivation, Zeit, Nerven.

Schönen Tag euch!

Lg,
S.
 
um 4:30 Uhr stehst Du auf um Sport zu machen???

Wenn Du dich am Wochenende "langweilst" dann würde ich doch eher den Sport am Wochenende verlegen und / oder nach der Arbeit. Nach der Arbeit hat auch den Vorteil dass man sich darauf freut und so den Arbeitstag etwas besser über die Runden bekommt. Die Erfahrung mache ich gerade. Mein Job ist auch nicht gerade das was ich mir erträumt habe, ist auch ziemlich frustrierend und mehr als nervenaufreibend. Umso besser kann ich dann beim Sport "Dampf" ablassen.

Ich weiss auch nicht welchen Sport Du macht, aber anhand der Uhrzeit tippe ich mal auf Joggen ?

Was auch einem hilft etwas "runter" zu kommen ist Thai Chi. Kann man auch wunderbar zu Hause machen, und teilweise ist es auch anstrengend ;)

Frustfuttern bringt natürlich gar nix, aber da erzähle ich Dir ja nix neues.

Dadurch, dass Du in der Woche kaum was isst, dafür aber am Wochenende alles mögliche "in Dich reinstopfst" reagiert der Körper auch hier auf Speichern für die schlechten Tage.

Auf jeden Fall musst Du dir zu Deinem Job einen Ausgleich suchen, damit es Dich nicht kaputt macht.


@Joachim, ich kam vor 3 Jahren in die Lage dass ich Krankengeld beziehen musste und gleichzeitig die Kosten an einer Beerdigung am Hintern hatte. Da mein Arbeitgeber wegen dem Krankengeld noch netterweise "reingelegt" hatte, indem mir ein Zuschuß versprochen wurde, der mir dann doch nicht zustand, blieb mir nur die Wahl zwischen Rechnungen bezahlen oder Essen kaufen. Da die Rechnungen nicht aufgeschoben werden konnten war eben der Kühlschrank ganz leer.

So ist halt das Leben in diesem unserem Lande, wenn man trotz Arbeit in finanzieller Not gerät....
 
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